@Thalassa:
Ich schätze, in den weniger industialisierten Ländern wird das Phänomen Depression nicht so häufig auftreten, wenn überhaupt.
Warum auch? Man hat weniger oder gar keinen Leistungsdruck (kommt auf's Land an, ich weiß), man lebt einfach. Man muss nichts darstellen oder irgendeine Maske aufsetzen. Man ist einfach man selbst.
Und wenn man da lebt, ohne die Furcht haben zu müssen, zu verhungern oder zu verdursten, und noch ne Familie dazu hat, "wozu" hat man dann noch eine Depression?
Man muss doch mal beobachten, in welchem Zusammenhang Depression mit der Gesellschaft steht, was diese ausdrückt und was genau das überhaupt ist. Man nimmt das Ganze immer viel zu abstrakt, isoliert es und macht etwas Statisches daraus, indem man es Krankheit nennt. Aber ich denke, man sollte das System Mensch dabei genauer unter die Lupe nehmen und man wird feststellen, dass jeder mindestens 1x in seinem Leben an Suizid gedacht hat, jeder schwere Phasen durchläuft. Und man sollte sich fragen, ob nicht vielleicht die Struktur der Gesellschaft und deren Ansichten eher morbide sind und der menschlichen Natur widersprechen, bevor man Menschen, die eben innerlich mit Widerstand auf diese Struktur (z.B. Depression) reagieren, als krank bezeichnet.