Ich finde, ein wirklich wichtiger Aspekt wird hier viel zu wenig angesprochen und diskutiert, nämlich die metabolische Flexibilität und wie man durch Keto und Low carb an sein eigenes Körperfett als Energie-lieferant heran kommt, es als Energiequelle nutzen kann und es auch damit abbaut, dann definierter aussieht.
Die Stoffwechselvorgänge laufen nicht spontan ab. Sie werden durch Enzyme (Eiweißstoffe) katalysiert und beschleunigt. Die Enzyme werden wiederum durch Hormone reguliert. In unserem Magen und Darm werden die aufgenommenen Nährstoffe in ihre Bestandteile zerlegt. Kohlenhydrate werden zu Einfachzuckern abgebaut, Eiweiße zu Aminosäuren und Fette zu Fettsäuren und Glyceriden. Über den Darm gelangen die Nährstoffe dann ins Blut und werden über den Blutkreislauf in sämtliche Zellen des Körpers geschleust.
Man unterscheidet verschiedene Arten von Stoffwechsel:
Zuckerstoffwechsel (Kohlehydratstoffwechsel): Die komplexen Kohlenhydrate aus der Nahrung werden in Einfachzucker wie Glukose oder Fruktose zerlegt. Daraus gewinnt unsere Körper Energie.
Eiweißstoffwechsel (Aminosäurenstoffwechsel): Eiweiße werden in Aminosäuren zerlegt. Diese gelangen ins Blut und dienen der Energiegewinnung und dem Aufbau von Muskelzellen, Hormonen und Enzymen.
Fettstoffwechsel: Fett wird für die Energiegewinnung in den Zellen benötigt und zur Bildung von Hormonen und Botenstoffen. Fett ist außerdem unser wichtigster Energiespeicher für "schlechte Zeiten".
Mineralstoffwechsel: Hier wird beispielsweise das für die Muskelarbeit wichtige Calcium bereitgestellt oder auch Calcium und Phosphor für den Knochenaufbau.
Quelle:
https://www.kolo-proktologie-kiel.de/33-240-1012-Was-ist-eigentlich-der-Stoffwechsel.html#:~:text=Die%20Gesamtheit%20der%20Vorgänge%2C%20die,auf%2D%2C%20ab%20oder%20umgebaut.
Wir haben als gesunde Menschen alle mehr oder weniger starke Fettreserven, von denen wir viel Tage zehren könnten (eigentlich bis hin zu vielen Wochen). Dieses sind ja Reserven, die evolutionär dafür vorgesehen waren, uns durch Hungerzeiten hindurch zu bringen. Heute besteht Nahrungs-Überangebot und es wird rund um die Uhr gesnackt und gegessen. Wie wir vielleicht alle wissen, kann nur durch die Abwesenheit von Insulin Fett vom Körper verbrannt werden. Nun kann man durch das Auslassen von Nahrung (reines Fasten), oder durch den Verzicht auf Kohlehydrate in Form von Weissmehl und Stärkehaltigen Speisen (Weiss-Brot, zuviel anderes Brot, Kuchen, Kekse, Chips, Nudeln, Teigwaren) und den Verzicht auf hoch Zuckerhaltiges (Limonaden, Saefte, Eis, Haribo, Schokolade, aber auch Weintrauben, Mango, ...) eine Art von Zustand erreichen, der das Fasten in gewisser Weise imitiert. Der Körper wird in dem Moment gezwungen, in Abwesenheit von Zucker, Insulin, seine Energie nicht mehr aus Glukose (von Kohlehydraten und Zucker) zu gewinnen, sondern aus der ihm eigenen, zweiten Wahl, aus Fett und Eiweiss in begrenztem Masse. Ist dieser Mechanismus gar nicht aktiv durch Fehlernährung im jeweiligen Körper, weil der Körper zB permanent, oder übermaessig mit dem schnell zugänglichem Zucker und weniger komplexen Kohlehydraten gefüttert wird, so fühlt man sich dann ohne seine Chips, Nudeln, "Portion Naschi", oder den xten Desertjoghurt, oder seinen Riegel etc am Tag halt schlapp und mies. Man wird auch träge und müde, "muss wieder was essen", hat Cravings.
Wenn aber der Körper stabile Blutzucker-kurven hat, weil er nicht durch Junk Nahrungsmittel am Laufen gehalten wird, sondern durch Nahrung, die sich vor allem in ihrer Wertigkeit in Bezug auf die darin enthaltenen Mineralstoffen, Vitamine und (ungesättigten) Fettsäuren auszeichnet, oder weil er auch länger ohne Nahrung auskommen muss (Intervallfasten, OMAD, ADF, Wasserfasten, trocken Fasten) so greift der Körper dann zur Deckung des Energiebedarfs mittels dem Fettstoffwechsel auf die eigenen, schon vorhandenen Fettreserven zu. Man verbrennt sein eigenes Fett als Nahrung. Man muss sich nicht uebermaessig fett ernähren auf Keto! falls mit zuviel Fett von aussen durch die ketogene Nahrung aufgenommen wird, wird keiner Fett abbauen.
Denn wenn man abnehmen will, mit Low carb oder Keto und trotzdem mit und durch Fett auf einen kalorischen Überschuss kommt, so nimmt damit auch nicht ab. Allerdings kann man Fett besser verwerten, wenn man mal im Defizit ist, soweit die metabolische Flexibilität. Das ist ein wichtiger Punkt auch bei Keto, dass man, um sein eigenes Fett zu verlieren immer noch im kalorischen Defizit sein sollte. Ich behaupte aber mal, wenn man auf Keto oder Low carb ist, dann schmilzt das Fett schneller, als bei einer nicht Fett-adaptierten Person (habe aber keine Studie dazu parat). Es ist eher meine Erfahrung, dass man nicht so phlegmatisch sich herum quält, wenn man keinen Zucker Booster hat, dass man eher aktiv bleibt und ist, weil der Körper weniger Strapazen vermittelt (Hungergefühl, Erschoepfungssymptome). Meine Erfahrungen, die ich nach 2x 10, bzw 14 Tagen komplett fasten und vielen 18,20,36 stunden Fasten-tagen gemacht habe, sind zT sogar so, dass man wirklich ins Fasten-hoch kommt, sehr klar im Kopf wird und auch Energie hat, nachdem man sich nach ein paar Tagen umgestellt hat. Klar lässt die Engergie beim Langzeitfasten irgendwann auch nach. Ich kann auch mal nen Tag ohne essen leben, macht mir gar nichts aus. Ich nehme auch recht schnell ab (und auch wieder zu) und zwar nicht an Wassereinlagerungen, sondern Speck.
Low carb ist halt schoen, weil man da doch schon viele Dinge essen kann, man keine Mineralstoffe oder irgendwas supplementieren muss.