Nemon schrieb:Meine so genannte persönliche Analyse bestand darin, die Kernaussage des Ergebnisses dieser Studie zu zitieren. Und die war sehr deutlich.
Eine überaus elegante Umschreibung für Cherry-Picking. Muss ich mir merken...Oh, verzeih bitte...der eingefleischte Carnivore, bevorzugt sicher den Begriff Filet-Picking.
Nein, aber nun mal ernsthaft. Deine Deutungen von Sachverhalten, lassen in letzter Zeit sehr zu wünschen übrig.
Nemon schrieb am 15.08.2024:Seit ca. 10.000 Jahren sind für die meisten Menschen per Kulturpflanzen gewonnene Kohlenhydrate der größte Energieträger. Vorher gab es die praktisch nicht (außer ein paar saisonalen und regionalen Nüssen und Früchten). Und sogar heute noch würde man verhungern, wenn man irgendwo in der Natur ausgesetzt würde und keine Tiere erlegen könnte. Etc. Alles schon besprochen. Wir haben unsere Ernährung geändert, aber nicht genetisch den Metbolismus umgestellt binnen dieses Wimpernschlags der Geschichte des Menschen, die ~3,5 Mio. Jahre zurück reicht. Von daher mus man es eher so sehen, dass wir bei der Entwicklung des carnivoren Spezies die - stark eingeschränkte - Fähigkeit behalten haben, pflanzliche Kost zu verwerten. Aber nur, weil das damals in Notzeiten immer noch besser war, als zu verhungern.
Lange bevor der "moderne Mensch" die Weltbühne betrat und Pflanzen für seine Ernährung kultivierte, muss man in der älteren Entwicklung des Menschen genau hinschauen, um zu verstehen wie die Vorfahren des Menschen "zum Fleische kamen".
Vor 3 Millionen Jahren sahen sich die menschenähnlichen Primaten (dein Wimpernschlag der Geschichte), mit einer fundamentalen Klimaveränderung , in ihren Siedlungsgebieten konfrontiert.
Das Klima wurde trockener. Aus üppigen Wäldern, die mit einem paradiesischen Angebot pflanzlicher Kost aufwarteten, wurden lichte offene Graslandschaften.
Und dem logisch folgend, ernährten sich unsere Vorfahren, vor der Klimaänderung zum überwältigenden Teil mit pflanzlicher Kost.
Nun mussten sie sich anpassen. Ein Teil unserer Vorfahren tat das, indem sie massive Kiefer und Zähne entwickelten, welche die Gräser und sehr harte Pflanzenkost, die in der Graslandschaft zur Verfügung stand, verwerten konnte.
Eine zweite Gruppe, aus der schließlich der moderne Mensch und letztendlich auch wir hervorgingen und die sich evolutionär durchgesetzt hat, wählte einen anderen Weg der Anpassung. Sie wurden zu Jägern.
Ein sehr gefährliches Unterfangen, das auch scheitern hätte können. Denn wie will man den Tieren nachstellen ? Mit einem Tretroller, einen Ferrari einholen zu wollen, ist nicht die beste Strategie. Man musste geeignete Jagdstrategien entwickeln. Das Problem begann aber schon vorher. Bevor wir überhaupt in Reichweite eines Beutetieres gelangten, hatte uns dieses längst gewittert oder gehört und trat den Rückzug an.
Und es kam noch schlimmer. Zuerst mussten unsere Vorfahren die Technologie für die Jagd entwickeln. In Form von Wurfspeeren, Beilen, Schneidwerkzeugen.
Und das Wichtigste....Sie mussten ihre Anatomie optimieren, um die Jagdwerkzeuge überhaupt als solche benutzen zu können. Die "Werkseinstellung" der Schulter/Armkonstruktion beim menschenähnlichen Primaten, hätte den Wurfspeer ein paar wenige Meter...ohne jeglichen "Wumms" dahinter, kraftlos segeln lassen.
Erst die anatomische Anpassung, die das effektive und zielgerichtete Werfen überhaupt erst ermöglichte, machte den Wurfspeer zum schnellen, präzisen, kraftvollen Werkzeug, um damit ein Beutetier töten zu können.
Nemon schrieb am 15.08.2024:Seit ca. 10.000 Jahren sind für die meisten Menschen per Kulturpflanzen gewonnene Kohlenhydrate der größte Energieträger. Vorher gab es die praktisch nicht (außer ein paar saisonalen und regionalen Nüssen und Früchten). Und sogar heute noch würde man verhungern, wenn man irgendwo in der Natur ausgesetzt würde und keine Tiere erlegen könnte.
Und hier liegt dein Fehler:
Der Mensch änderte nicht vor 10..000 Jahren seine Ernährung von überwiegend fleischlicher Nahrung, zu pflanzlichen Kohlehydraten.
Seine Vorfahren wurden vor 3 Millionen Jahren, von überwiegenden Pflanzenessern zu Pflanzen/Fleischessern. Der Mischkost verzehrende Vorfahr war geboren.
Die Mischkost aus Fleisch/Pflanzen die er nach der Klimaveränderung vor 3 Millionen Jahren gewohnt war, behielt er einfach bei. Und das bis zum heutigen Tage.
Vor 10.000 Jahren änderte sich nur der Bezug von pflanzlicher Nahrung. Er streifte nicht mehr durch seinen Lebensraum, um seinen Anteil pflanzlicher Ernährung "einzusammeln", sondern baute ihn zielgerichtet ortsfest an.
Genau wie er auch mit seinem fleischlichen Ernährungsanteil verfuhr (da fehlt mir aber die Jahresangabe in der Entwicklung), Tiere wurden gehalten und weniger in freier Wildbahn erlegt. Da kam ihm die Fähigkeit zupass, dass er aufgrund seiner Umstellung auf Ackerbau, nun mengengerecht Futter für seine Tierhaltung herstellen konnte.
Und ganz so doof, waren die Leute damals auch nicht. Sie bemerkten natürlich das sie mit dem Ertrag eines Ackers, viele Personen in der Familie, über einen langen Zeitraum satt bekamen.
Und im Gegensatz dazu, die gehaltenen Tiere ihnen erstmal die Erträge von 3 Äckern wegfutterten, bevor dann die Schnitzel für die Fleischmahlzeit "geerntet" werden konnten.
Und das führt zu diesem Punkt...
Nemon schrieb am 15.08.2024:Von daher mus man es eher so sehen, dass wir bei der Entwicklung des carnivoren Spezies die - stark eingeschränkte - Fähigkeit behalten haben, pflanzliche Kost zu verwerten. Aber nur, weil das damals in Notzeiten immer noch besser war, als zu verhungern.
Fleisch konnte man sich nur in guten Zeiten leisten. In schlechten Zeiten musste man die energiereichen Pflanzen direkt essen. Denn das Füttern der Fleischlieferanten, verbrauchte durch deren Stoffwechsel zu viel Energie, die dann am Ende unter dem Strich bei der ausreichenden Ernährung der Sippe, gefehlt hätte.
Bei der Rinderzucht, bestand ja beim Gras diese Verwertungskonkurrenz nicht. Dort war das Problem eher beim gewaltigen Wasserkonsum der Rinder angesiedelt. Regenwasser enthält auf Dauer zu wenig Elektrolyte , für die Tiere. So das man das eigene Trinkwasser, mit den Tieren teilen musste.