Interested schrieb:Ich befinde sie nur nicht für allgemeingültig. So lese ich aber die Beiträge irgendwie.
Ich habe mich informiert und tue das nach wie vor. Fast jeden Tag. Im Wesentlichen wissenschaftliches Material oder Diskussionen mit Leuten auf dieser Ebene. Alles bestärkt nur meine Überzeugung, was die Ernährung betrifft und dass das durchaus allgemeingültig ist. Bis auf individuelle Sachverhalte, die ggf. bei einzelnen Personen anders sein können. Die Logik ist stringent — gegenüber der fehlenden Logik in nahezu allen Ernährungsempfehlungen, die uns die so genannte Ernährungswissenschaft erteilt mitsamt der Institutionen im Gesundheits-Sektor, die daran beteiligt sind. Instrumentalisiert von den Interessenträgern seit etwa Beginn des 20. Jahrhunderts.
Du hattest mal versprochen, alles von dem zu lesen, in dem sich die für mich zwingende Logik zeigt. Das hast du offenbar nie getan, sondern kürzlich erst mal wieder eine unreflektierte Bitch-Breitseite auf mich abgefeuert. Es kamen auch keine Nachfragen mehr, die gezeigt hätten, dass du dich noch damit beschäftigt hättest. Meine Motivation, auf dich einzugehen, ist daher nicht besonders ausgeprägt. Ich erkläre ja gerne meine Standpunkte. Aber wenn das in permanenter Toxidität stattfindet, belastet es mich eher, als dass es was bringt.
Aber so viel noch:
Interested schrieb:Den Rest finde ich nicht erstrebenswert. Es haben sich im Laufe der Zeit und in allen Regionen der Welt unzählige Obst- und Gemüsesorten als essbar erwiesen.
Wärest du mir gefolgt, wärest du auf die Information gestoßen worden, dass der Fall so liegt, dass wir fast alles an pflanzlicher Kost, das auf unsere Teller kommt, erst durch Zucht und Selektion genießbar gemacht haben. In etwa seit der Neolithischen Revolution (Jäger & Sammler, vor ~12.000 – 15.000 Jahren). Vorher gab es regional in engen Zeitfenstern ein paar saisonale Früchte und ein paar Rüben, in Europa wohl Urformen von Kohl. Den „Preis“, um an diese zu gelangen und sie genießbar zu machen, haben Forscher auf ca. 10-fach gegenüber der Jagd geschätzt. Und es bleibt halt nicht viel an Nahrung dabei über. Mehr als ein bisschen was zu knabbern, wenn es mal nichts war mit der Jagd, kam dabei nicht rum.
Der nächste Punkt: Das, was auf europäischen Tellern heute landet, ist nicht nur noch wesentlich jünger, sondern nicht heimisch. Das ging mit Kolumbus los. Kartoffeln, Mais, Tomaten, etc. pp. Europa kam im Neolithikum gerade aus der Eiszeit. Da gab es schon mal gar nichts zu holen. Das heutige Gemüse und Obst war im Großen und Ganzen nicht existent. Der Mensch ist mit seiner evolutionären Entwicklung in diesem Wimperschlag seiner Geschichte genetisch einfach nicht auf pflanzliche Kost angepasst, kurz gesagt. Daraus ergeben sich — bei verschiedenen Menschen unterschiedlich — Probleme.
Das Thema Antinährstoffe und Gifte in Pflanzen erwähne ich dabei nur mit diesem Stichwort.
Interested schrieb:Einer Versorgung mit allen möglichen Vitaminen, Mineralstoffen, Nährstoffen, Antioxidantien...
Alles, was der Mensch braucht, ist offenbar im Muskelfleisch großer grasfressender Tiere enthalten. Auch Vitamin C und Antioxidantien. Was wir heute bekommen, ist nicht von der Qualität wie das Mammut-Fleisch unserer Ahnen. Aber im Prinzip gilt das noch.
Von Natur aus ist der menschliche Metabolismus nicht auf Zucker als Energieträger angewiesen. Im Gegenteil, der ist quasi toxisch. Dennoch ernährt sich die Menschheit bekanntlich seit geraumer Zeit vorwiegend von Kohlenhydraten. Das bedingt einen Bedarf an Nährstoffen, der sich unterscheidet. Mit einer guten carnivoren Ernährung (Definition: ab 70% Fleisch spricht man von ‚hypercarnivor‘) ist da die Rede von einem anderen Nährstoffprofil. Auch können die Werte im Blut, bspw. Cholesterin, sich beim Fettstoffwechsler deutlich unterscheiden.
Das auch nur in Kürze notiert.
Interested schrieb:Die hier so propagierte carnivore Ernährung könnte sich die Mehrheit der Menschen gar nicht leisten - global betrachtet.
Das ist ein anderes Thema, auf das ich mich nicht einlasse. Es hat auch nichts mit der Betrachtung einer Ernährungsform und Lebensweise mit Blick auf die menschliche Physiologie zu tun. Ich gebe nur zu bedenken, dass keiner der von „offizieller Seite“ propagierten Ernährungsweisen dazu beigetragen hat, dass die Menschen wieder gesünder sind. Im Gegenteil.
Interested schrieb:Es sind jeweils kleine Stellschrauben und alles ist ein Prozess.
Ich sehe eine große Stellschraube und den Prozess sehr einfach: Keinen Zucker in den Hals und nur so viel Pflanzenkost, wie man wirklich verträgt.
Interested schrieb:wenn deine Werte nicht so super gewesen wären, was hättest du denn in dem Fall verändert? Ehrliche und interessierte Frage!
Das kommt darauf an, welche Werte. Wie angedeutet: Auch ein super hohes LDL-C hätte mir überhaupt keine Sorgen gemacht. Zucker und Triglyceride — da word es schon kritischer. Das Blutbild ist im Übrigen nicht das Maß aller Dinge. Die physiologischen Hintergründe sind zu komplex, als dass es einem einen klare Zustandsbeschreibung so genannter Gesundheit bieten könnte. Aber klar, der Arzt muss es machen. Was auch immer man dann daraus zieht und wie man die Marker interpretiert. Es gibt viele Forscher und Ärzte, die sich mit Keto beschäftigen, auch mit Carnivore im Speziellen, und es gibt durchaus eine Beratung hinsichtlich abweichender Blutwerte etc.