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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

182 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Angst, Familie, Vater ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Streuselchen Diskussionsleiter
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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 12:15
@Mrs.Rollins

Ich bewundere dich, für all deinen positiven Kampfgeist. Aber das weisst du ja.
Zitat von Mrs.RollinsMrs.Rollins schrieb:Bei meinem Papa ist wohl mit einer OP alles wieder zu beheben. Manches muss auch mal gerade laufen oder große Katastrophen.
Ja, ich drücke ganz fest die Däumechen. Es muss auch mal was ohne Komplikationen laufen. Ich wünsche es euch so sehr.


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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 12:15
Die meisten pflegenden kratzen an den Grenzen.. Nur wenige schaffen das "normal". Und wenn die Menschen eine wesensanderung machen kommen noch andere Dinge dazu...

Schlimm war es als man nicht mehr erkannt wurde.. Im klassischen Sinn.

Aber damit man abgeben kann braucht es schon Vertrauen.. Auch in die Pflegedienste etc.. Da muss man schon hinschauen


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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 12:52
@Streuselchen
Ich bewundere dich ohne Ende. Ob ich dein Leben packen würde? Eher nein. Irgendwie muss jeder sein oder seine Päckchen tragen. Mal mehr, mal weniger. Manchmal erscheint die Verteilung der Päckchen mächtig ungerecht. Aber warum soll jemand anderes was ertragen, was ich vielleicht schaffe?
Sei es Pflege, eigene Krankheit, Krankheit in der Familie, finanzielle Sorgen und Existenzängste...
@Fedaykin
Hat absolut Recht, bei allem was man „so nebenbei“ stemmt, darf man sich selbst nicht vergessen und manches aus den Händen geben. Das ist aber extrem schwer...


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Streuselchen Diskussionsleiter
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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 13:11
@Mrs.Rollins

Danke meine Liebe :kiss:
Zitat von Mrs.RollinsMrs.Rollins schrieb:Hat absolut Recht, bei allem was man „so nebenbei“ stemmt, darf man sich selbst nicht vergessen und manches aus den Händen geben. Das ist aber extrem schwer...
Das ist es. Ich hab dabei im Hinterkopf das meine Eltern mich in schwierigen Zeiten ja auch nicht einfach in fremde Hände zur Pflege gegeben haben, also möchte ich das im Gegenzug natürlich auch nicht tun müssen.
Aber gewisse Teile müssen einfach "Profis" jetzt machen weil ich eben auch meine, dass mein Papa die BESTE Umsorgung verdient hat und keine wischiwaschi von mir, nur weil Ich zu stolz bin fremde Hilfe anzunehmen.
Ich habs nicht alleine geschafft. Punkt. Hat mich lange fertig gemacht und gequält. Mittlerweile ist es okay - weil es auch für meinen Vater NUN okay ist, dass fremde kommen und ihm helfen.
Ich versuche vieles realistisch zu sehen und versuche ebenfalls meine eigenen Gefühle da mal außenvor zu lassen.


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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 13:23
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich habs nicht alleine geschafft. Punkt. Hat mich lange fertig gemacht und gequält. Mittlerweile ist es okay - weil es auch für meinen Vater NUN okay ist, dass fremde kommen und ihm helfen.
Also ohne fremde geht's eher selten je nach Aufwand... Es nicht zu schaffen ist eher normal kein Problem.

Aber es wird sich später doch sehr richtig anfühlen sich dem Gestellt zu haben und "da gewesen zu sein"

Wie gesagt wenn man weiss das da kompetente Leute kommen.. Kann man abgeben... Und ja das ist natürlich auch das groß der pflegkrafte.. Ich hatte da nur gute Erfahrungen...


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Streuselchen Diskussionsleiter
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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 13:26
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wie gesagt wenn man weiss das da kompetente Leute kommen.. Kann man abgeben... Und ja das ist natürlich auch das groß der pflegkrafte.. Ich hatte da nur gute Erfahrungen...
Das freut mich zu lesen. Also das du gute Erfahrungen gemacht hast. So sollte es im besten Fall immer sein.

Ansonsten danke für deine restlichen Worte. Tut gut, dass mal so zu lesen.


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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 13:26
@PrivateEye
dass ist doch kein Wunder, dass Du so fühlst und denkst. Du hast auch eine Art "Trauma" erlitten.
und die Sorge um die Jungs usw, ist doch völlig normal.
Ich habe selber 2 Kinder, war viele Jahre - zumindestens die Woche über - alleinerziehend, und sie waren am Anfang dieser Zeit erst 5 und 7 Jahre alt. 17-Stunden-Tage, waren die Regel. Ich musste ja morgens früh raus, der "Große" musste in die Schule..und wenn sie abends im Bett waren, ging es noch weiter, Wäsche, Frühstück machen usw., es war mehr als einmal nach Mitternacht, bis ich mein Bett erreichte.
Ich weiß also wie es Dir geht .
Allerdings war am Wochenende dann auch ein Partner da, der dann mit Verantwortung übernommen hat.
die Wochenenden gehörten dann immer der Familie - wurden freigehalten, - damit wir gemeinsam mit den Kids was unternehmen konnten, und er seine Kinder haben konnte.

Meistens waren die echt "harten" Sachen, Kopfplatzwunden usw. immer in der Woche. - grummel -

ich habe es überlebt, weil es einfach funktionieren musste.
So wird es Dir auch gehen.

Ich wünsche Dir weiterhin ganz ganz viel Gesundheit, verliere die Lebensfreude nicht und viel Kraft.
Und auch wieder jemanden an Deiner Seite.

@Streuselchen
auch hier kann ich mich sehr gut hineinversetzten, ich weiß wie Du Dich fühlst und wie es Dir geht / ergangen ist. Alles ruht , man kämpft von einer Sekunde auf die andere unermüdlich für den lieben Menschen.
mein Vater hatte durch einen blöden Sturz , eine Sickerblutung im Gehirn (inoperabel ) und die Ärzte im ersten Krankenhaus haben viel zu spät reagiert...(kein CT vom Kopf gemacht, obwohl der Sturz so heftig war, dass er sich sogar Zähne ausgeschlagen hatte, eine blutige Nase, Ellenbogen gebrochen...usw).
ich bin auch von Krankenhaus, Notaufnahme, Reha, wieder Krankenhaus...hin- und hergerast - gut, meine Kinder waren schon größer - Gott sei Dank, die Mutter unterstützt, CT's angefordert, die sie nicht rausrücken wollten Arztbriefe übersetzt - (blödes Fachchinesisch) usw. usw....auch nachts in die Klinik...
alles andere war - sorry - der Worte - scheißegal...
zu Hause nur das Nötigste, und dann voller Einsatz für den Papa.

Bei ihm zu sein, , dass er eine Bezugsperson an seiner Seite hat, war sehr sehr wichtig, geht aber nicht wenn man ganztags berufstätig ist. So war es ein Segen, dass ich nicht ganztags berufstätig bin.
Meine Schwester hat mir dann allerdings den ganzen Papierkrieg - mit Krankenkasse usw. abgenommen.

Papa kam dann nach Hause, wurde zu Hause gepflegt., wir haben es fast in Eigenregie gestemmt. Das ging aber auch nur, weil ich nicht weit weg von meinen Eltern wohne, und in 10 Minuten da sein konnte. (Anruf meiner Mutter, wir müssen Papa frisch machen)....
tja...was soll ich sagen...alleine den Vater, der bis kurz vorher noch so ein selbstständiges Leben geführt hat, jetzt in Windeln und mit Katheter zu sehen.das war schlimm. Er lebte aber und das war die Hauptsache.
Er war immer für Überraschungen gut, wenn alle dachten er bekommt nichts mehr mit - die Medikamente , alleine die vielen Narkosen, taten ja ihr übriges, reagierte er doch. Ich rief einmal meine Mutter an, und sagte ihr, halt doch mal das Telefon bei Papa ans Ohr (Antwort meiner Mutter, das bringt doch nichts usw.), doch mach mal...Ich sage noch Hallo Papa ich bins...da kommt sofort die Antwort, glasklar und laut gesprochen "Wie geht es Dir mein schatz "..das waren so Momente, die mich aus der Bahn geworfen haben,..heulend, die Nerven.., dann aber wieder aufstehen und weitermachen...
meine Mutter allerdings noch viel mehr, was sie geleistet hat, ist auch unglaublich, wir haben um ihn gekämpft bis zum Schluß , zum Katheterwechsel dann die Diakonie, das könnte man hier endlos erzählen, würde den Rahmen sprengen, er ist friedlich in seinem Bett eingeschlafen, bewusst, der Liebe seiner Familie bis zum Schluß. (Meine Mutter - so lange bis der Tod uns scheidet). Ich , so lange wie es eben geht, es ist der Papa.
Freche Ärzte, usw, alles durchgestanden. Da war es oft gut, dass meine Mutter dann dabei war und mich bremste - unglaublich was da im Gesundheitswesen alles "Abgeht".

Du hast es richtig gemacht, Du hast auch Familie, Kinder, und die müssen Vorrang haben.
Mein Vater hat mir in einem wachen Moment auch einmal gesagt "fahr heim zu Deiner Famile"....
ich bin heute sehr dankbar, über das was wir gestemmt haben, ausgehalten haben und gekämpft haben -auch stolz darauf....
ich würde es jederzeit für jeden meiner Angehörigen wieder tun.


ich wünsche Euch allen, die ihr so etwas durchgemacht habt, viel viel Kraft, seid auch stolz auf Euch, zieht die Reißleine, wenn es nicht mehr geht , ihr seid ja trotzdem noch für Eure Lieben da, und schaltet bewusst ab, ich habe das im Auto mit lautem Singen , auf der Heimfahrt gemacht, bewusst den Schalter umgelegt, und der Seele was Gutes getan....und bleibt alle gesund.


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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 15:43
@Streuselchen
Natürlich ist das ganze weder einfach noch nur Klischeé. Das wollte ich auch nicht sagen und ich weiß das du das auch weißt und so siehst. ;)

Jeder Fall ist da sehr individuell und es gibt kein Universalrezept.

Und natürlich bist du für ihn da und das merkt er auch, selbst wenn er anders reagiert. Und du hast es gemeistert diese feinheiten zu erkennen und zu würdigen. :Y:

Im Krankenhaus gabs dazu auch Interviews vom sozialen Dienst und den Ärzten. Ich meinte dazu, das sich einiges bei mir ändern wird und das mich einige in Zukunft vielleicht auch nicht mehr wiedererkennen würden oder ich nicht mehr so freundlich wäre. Auf das "Warum" sagte ich, dass es allen recht machen nicht mehr geht. Wo das hinführt habe ich ja gerade gemerkt. Und das ich das auch so artikulieren werde.

Und in der Tat habe ich einigen, die sich mittlerweile über mein "Motzen" (oder sehr direktes Ansprechen) etwas angepieselt gefühlt haben, gesagt, dass dies schlicht und einfach "Notwehr" meinerseits ist. Die Gesichter: Unbezahlbar! Für alles andere gibts Visacard... ;)


@musikengel
So ist es sicherlich auch hart, gar keine Frage. Aber wenn man weiß, das (notfalls) noch jemand da ist, auf den man sich 100 % verlassen kann, beruhigt das doch ungemein. Im Gegensatz wenn man allein gegen den Rest der Welt steht. ;)


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Schlaganfall- und plötzlich ändert sich alles

04.05.2020 um 15:49
@PrivateEye
ja verstehe, das ist doppel hart.

ich wünsche Dir bessere Zeiten.


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