@PrivateEye dass ist doch kein Wunder, dass Du so fühlst und denkst. Du hast auch eine Art "Trauma" erlitten.
und die Sorge um die Jungs usw, ist doch völlig normal.
Ich habe selber 2 Kinder, war viele Jahre - zumindestens die Woche über - alleinerziehend, und sie waren am Anfang dieser Zeit erst 5 und 7 Jahre alt. 17-Stunden-Tage, waren die Regel. Ich musste ja morgens früh raus, der "Große" musste in die Schule..und wenn sie abends im Bett waren, ging es noch weiter, Wäsche, Frühstück machen usw., es war mehr als einmal nach Mitternacht, bis ich mein Bett erreichte.
Ich weiß also wie es Dir geht .
Allerdings war am Wochenende dann auch ein Partner da, der dann mit Verantwortung übernommen hat.
die Wochenenden gehörten dann immer der Familie - wurden freigehalten, - damit wir gemeinsam mit den Kids was unternehmen konnten, und er seine Kinder haben konnte.
Meistens waren die echt "harten" Sachen, Kopfplatzwunden usw. immer in der Woche. - grummel -
ich habe es überlebt, weil es einfach funktionieren musste.
So wird es Dir auch gehen.
Ich wünsche Dir weiterhin ganz ganz viel Gesundheit, verliere die Lebensfreude nicht und viel Kraft.
Und auch wieder jemanden an Deiner Seite.
@Streuselchen auch hier kann ich mich sehr gut hineinversetzten, ich weiß wie Du Dich fühlst und wie es Dir geht / ergangen ist. Alles ruht , man kämpft von einer Sekunde auf die andere unermüdlich für den lieben Menschen.
mein Vater hatte durch einen blöden Sturz , eine Sickerblutung im Gehirn (inoperabel ) und die Ärzte im ersten Krankenhaus haben viel zu spät reagiert...(kein CT vom Kopf gemacht, obwohl der Sturz so heftig war, dass er sich sogar Zähne ausgeschlagen hatte, eine blutige Nase, Ellenbogen gebrochen...usw).
ich bin auch von Krankenhaus, Notaufnahme, Reha, wieder Krankenhaus...hin- und hergerast - gut, meine Kinder waren schon größer - Gott sei Dank, die Mutter unterstützt, CT's angefordert, die sie nicht rausrücken wollten Arztbriefe übersetzt - (blödes Fachchinesisch) usw. usw....auch nachts in die Klinik...
alles andere war - sorry - der Worte - scheißegal...
zu Hause nur das Nötigste, und dann voller Einsatz für den Papa.
Bei ihm zu sein, , dass er eine Bezugsperson an seiner Seite hat, war sehr sehr wichtig, geht aber nicht wenn man ganztags berufstätig ist. So war es ein Segen, dass ich nicht ganztags berufstätig bin.
Meine Schwester hat mir dann allerdings den ganzen Papierkrieg - mit Krankenkasse usw. abgenommen.
Papa kam dann nach Hause, wurde zu Hause gepflegt., wir haben es fast in Eigenregie gestemmt. Das ging aber auch nur, weil ich nicht weit weg von meinen Eltern wohne, und in 10 Minuten da sein konnte. (Anruf meiner Mutter, wir müssen Papa frisch machen)....
tja...was soll ich sagen...alleine den Vater, der bis kurz vorher noch so ein selbstständiges Leben geführt hat, jetzt in Windeln und mit Katheter zu sehen.das war schlimm. Er lebte aber und das war die Hauptsache.
Er war immer für Überraschungen gut, wenn alle dachten er bekommt nichts mehr mit - die Medikamente , alleine die vielen Narkosen, taten ja ihr übriges, reagierte er doch. Ich rief einmal meine Mutter an, und sagte ihr, halt doch mal das Telefon bei Papa ans Ohr (Antwort meiner Mutter, das bringt doch nichts usw.), doch mach mal...Ich sage noch Hallo Papa ich bins...da kommt sofort die Antwort, glasklar und laut gesprochen "Wie geht es Dir mein schatz "..das waren so Momente, die mich aus der Bahn geworfen haben,..heulend, die Nerven.., dann aber wieder aufstehen und weitermachen...
meine Mutter allerdings noch viel mehr, was sie geleistet hat, ist auch unglaublich, wir haben um ihn gekämpft bis zum Schluß , zum Katheterwechsel dann die Diakonie, das könnte man hier endlos erzählen, würde den Rahmen sprengen, er ist friedlich in seinem Bett eingeschlafen, bewusst, der Liebe seiner Familie bis zum Schluß. (Meine Mutter - so lange bis der Tod uns scheidet). Ich , so lange wie es eben geht, es ist der Papa.
Freche Ärzte, usw, alles durchgestanden. Da war es oft gut, dass meine Mutter dann dabei war und mich bremste - unglaublich was da im Gesundheitswesen alles "Abgeht".
Du hast es richtig gemacht, Du hast auch Familie, Kinder, und die müssen Vorrang haben.
Mein Vater hat mir in einem wachen Moment auch einmal gesagt "fahr heim zu Deiner Famile"....
ich bin heute sehr dankbar, über das was wir gestemmt haben, ausgehalten haben und gekämpft haben -auch stolz darauf....
ich würde es jederzeit für jeden meiner Angehörigen wieder tun.
ich wünsche Euch allen, die ihr so etwas durchgemacht habt, viel viel Kraft, seid auch stolz auf Euch, zieht die Reißleine, wenn es nicht mehr geht , ihr seid ja trotzdem noch für Eure Lieben da, und schaltet bewusst ab, ich habe das im Auto mit lautem Singen , auf der Heimfahrt gemacht, bewusst den Schalter umgelegt, und der Seele was Gutes getan....und bleibt alle gesund.