@Streuselchen Ich sehe den Thread jetzt erst. Naja, eigentlich hab ich ihn schon gestern entdeckt, aber mir blieben die Worte im Halse stecken...
Wenn ich die letzten Jahre etwas gelernt habe, dann, dass Ärzte oftmals die Prognosen sehr schwarzmalen, nichts beschönigen wollen, da sie den Angehörigen nicht zu viel Hoffnungen machen wollen. Das "Gute" dabei ist, dass dann eben manchmal noch durchaus viel Luft nach oben ist.
Mein Opa hatte 4 Herzinfarkte, bei 2en war ich als Kind dabei, da ich gerade die Ferien bei den Großeltern verbrachte. Ich erfuhr erst später, wie gefährlich das ist und dass man den 2. Infarkt (wenn man den ersten überhaupt überstanden hat) nur schwer überlebt.
Seinen ersten Infarkt hatte er bereits im doch recht jungen Alter von 44 Jahren. Eingeschränkt oder gar bettlägerig war er bis zu seinem Tod (kein Infarkt) nicht.
Dann die Prognose einer entfernten Verwandten, sie hätte Krebs und nur noch wenige Monate zu leben. Schließlich stellte sich dann doch heraus, dass der Krebs gut behandelbar ist - die Chemo schlägt an, sie verträgt sie gut.
Ich könnte noch mit einigen anderen Fällen kommen, um zu zeigen, dass es manchmal anders kommt, als man denkt, da man den menschlichen Körper und seine "Selbstheilungskräfte" niemals unterschätzen darf, aber das muss ich garnicht.
Streuselchen schrieb:Aber wenn der Wert stabil bleibt und keine Komplikationen mehr auftreten darf er am Mittwoch zur Frühreha.
Ich bin medizinisch ein absoluter Laie, aber mir kommt das doch recht früh vor,
gerade weil er momentan ja noch einige Begleitprobleme dazubekommen hat. Vielleicht sollte man wirklich erstmal warten, bis die Laborwerte zurückkommen?
Können Angehörige da nicht Einspruch erheben? Oder wäre es vielleicht sogar gut, würde er so früh in eine Reha kommen, weil das seinen Mut, weiterzukämpfen, bestärken würde? Schwierig.
Ich hoffe so sehr, dass dein Vater sich nicht aufgibt, weiter kämpft, für sich, für euch. Dass sein Wille seinen momentan sehr geschwächten Körper irgendwie stärkt und er wieder gesundet und Lebensmut fasst. Und euch wünsche ich, dass ihr die Zeit psychisch und physisch selbst gut übersteht. Ihr seid jetzt allesamt in einer Ausnahmesituation, die euch viel Schlaf und Kraft raubt, die euch viel abverlangt und ihr müsst selbst die Stärke aufbringen, jeden Tag auf's Neue zu kämpfen.
Diese Stärke wünsche ich dir, insbesondere deinem Vater und deiner Familie aus tiefstem Herzen!