@Mrs.RollinsGuten Morgen... ok ist leider garnichts. Und die Entwicklung stetig negativer Natur.
Durch das Magengeschwür hatte er js viel Blut verloren und die Ärzte wollten schauen ob sich die roten Blutkörperchen von allein wieder vermehren und stabilisieren. Das taten sie leider nicht und so bekam er Samstag dann 2 Bluttransfusionen. Insgesamt 500ml. Samstag habe ich ihn auch das letzte Mal gesehen weil er gestern nicht wollte. Meine Mama war aber gestern den ganzen Tag dort und rief mich von dort aus an. Sein ständiges Fieber auf und ab gefällt dem Internisten nicht daher wurde ihm gestern zu 4 verschiedenen Uhrzeiten Blut abgenommen und es wurden Kulturen angelegt weil man schauen möchte woher die ungewöhnliche Fieberkurve kommt. Vermutet wird ein Keim. Woher der nun wieder kommt lässt sich nur erahnen aber selbst dafür fehlt mir mittlerweile die Kraft.
Mein Papa hat psychisch aufgegeben. Samstag lag er nur weinend und völlig entkräftet im Bett. Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie kamen am Wochenende nun garnicht. Nichtmal zum Essen. Das erledigten meine Mama und ich und achteten darauf das er etwss zu sich nimmt und das er sich daran nicht verschluckt. Gestern bekam er zum Frühstück die Tabletten im Ganzen statt zerstoßen... Einige Zeit später plumste ihm wohl eine im Ganzen wieder aus der Wange der gelähmten Gesichtshälfte
:Y:Mir fehlen die Worte.
wenigstens wechseln sie jetzt regelmäßig sein Bettzeug, da weder Harndrang noch Stuhlgang kontrollierbar für ihn sind. Ausgelöst durch die absolute Körperschwäche. Er atmet sehr schwer und selbst das scheint für ihn momentan Hochleistungssport zu sein.
Samstag hat er sich auch nur von uns abgewendet. Er fühlt sich fürchterlich und ich glaube er hat Angst das er es nicht überlebt. Sein Zimmergenosse hat zusätzlich noch völlig einen an der Murmel und quatscht meinen Vater stetig voll ob er ihm mal ne Zigarette anmachen könnte und seinen Kuchen aud der Schublade holen. Nachts hämmert er mit seinem Infusionsständer gegen den Nachttisch weil ihm laut eigener Aussage langweilig ist.Wenn meine Mama und ich da sind scheucht er uns "könn sie mal hier könn sie mal da". Meine Mama ist noch freundlich genervt... ich werde da schon deutlicher und erkläre ihm das er hier im Krankenhaus ist und ich keine Ärztin bin. Der Mann kann ja nix dafür... ist halt auch krank aber für meinen Papa ist das gerade eine Tortur da er niemals zur Ruhe kommt. Nachts kann er garnicht schlafen.
:(Mittlerweile bekommt er 2 unterschiedliche Antibiotika gegen Lungenentzündung und irgendwas anderes, Schmerztabletten und Tropfen, Antidepressiva, doppelt dosierte Magenschoner und Medikamente via Infusion, ASS als Blutverdünner und wenn das mit dem Magen besser ist bekommt er ein weiteres Medikament da im Gehirn selbst noch eine Engstelle gefunden wurde die in der nächsten Zeit unbehandelt einen weiteren Schlaganfall auslösen wird. Dazu kommt ja noch die unoperierte andere Halsschlagader die definitiv auch noch operiert werden muss.
Ich rede nicht mehr davon wie er nach Hause kommen soll und ob ich mir wünsche das alles wieder heilt. Ich wünsche mir nur noch DAS er wieder nach Hause kommen kann. Selbst wenn er ein Pflegefall wird bzw bleibt... was ich nicht hoffe... ich habe nur noch Angst das mein Papa an den ganzen Nebenerkrankungen........ ich kann das Wort nichtmal ausschreiben.
An Reha ist nicht zu denken in dem Zustand. Heisst er bekommt neurologisch gesehen nicht die wichtigen Therapien die er zur Verbesserung bräuchte. Gut finde ich allerdings das das Krankenhaus die Blutkulturen anlegt und nicht untätig rumsitzt. Sie versuchen schon rauszubekommen woran es liegt und wie man ihm. helfen könnte. Allerdings.... wenn sie Verursacher sind, weil mehrere Stationen wegen Magen-Darm Keim geschlossen sind, dann ist die Untersucherei auch ein Wahnwitz.
Eigentlich gehört er auf die Intensivstation oder Stroke-Unit aber man traut sich nicht mehr meinen Papa nochmal zu verlegen weil er auf dieses ganze Hin und Her auch mit dem Magengeschwür reagiert hat. In Kombination mit diesen Tonnen an Medikamenten und seinem empfindlichen Magen war das alles zuviel für ihn. Und er hats auch immer gesagt "Ich kann das nicht mehr... ich brauche ein festes Zimmer" Jetzt hat er es, zu Spät.
Mit meinen Kindern rede ich nun viel offene Worte. Immerhin ist es ihr Opa und wir wohnen nur wenige Haustüren voneinander entfernt. Opa ist ihr Held. Meiner auch. Er war IMMER da für uns... hat alles getan... und jetzt liegt Opa da wie ein Häufchen Elend und gibt auf. Wie soll man das Kindern erklären. Wie soll man erklären das jetzt ALLES anders werden wird. Von einen Tag auf den anderen. In 3 Monaten wollten meine Eltern mit dem Großem nach Norwegen fahren und 2 Wochen Urlaub machen. Alles bezahlt... 3000 Euro einfach weg. Geld welches meine Eltern zwar nicht zwingend bräuchten aber wer weiss was kommt, jeder Cent könnte zukünftig wichtig werden. Mein Papa zerbricht an dem Gedanken seinen Enkel zu enttäuschen weil der Urlaub nicht stattfinden wird... da können wir 1000 mal sagen das Urlaub scheiss egal ist und das er nur wieder nach Hause kommen soll, dass sich dann noch 100 Möglichkeiten finden um in den Urlaub zu fahren. Mein Papa macht da dicht... er steht immer zu seinen Versprechen und diesmal kann er es nicht. Das schlechte Gefühl kann ihm keiner nehmen und das wiederum macht mich fertig weil er doch verstehen soll das hier jedem Scheiß egal ist ob n Urlaub klappt oder nicht... das nur ER wichtig ist für uns.
Seine Depression ist auch voll ausgebrochen. Was Anfangs "nur" weinen war ist nun eine Mischung aus mir alles egal... wird eh nix mehr.... lass mich hslt im Urin liegen wen interessierts und totale Blockade. Er lässt sich zwar noch von uns helfen aber dies schon wirklich deprimiert. Er schämt sich... für jeden Moment den er da erlebt schämt er sich.
Nur wenn ich das Wort Reha ins Spiel bringe... dann sieht man noch ein hoffnungsvolles Leuchten in seinen Augen. Und kurz danach gleich wieder leere, weil er Angst hat dahin nicht zu kommen.
Um 10.45 Uhr habe ich einen Arzttermin um mir Kraft zu holen. Den Termin habe ich mir gemacht und ich soll einen Fragenkatalog erstellen damit der mit mir abgearbeitet werden kann. Meine Ärztin möchte mir helfen mit der Situation klarzukommen. Leider bin ich ja auch mit Depression gestraft und jetzt im Moment ist die natürlich wieder voll ausgebrochen und stärker als je zuvor. Daher lass ich mir diesmal lieber gleich helfen denn alle brauchen mich jetzt. Mein Papa in erster Linie, aber auch meine Mama die völlig am Ende ist... meine Kinder brauchen ihre Mutter und jemanden zum ausweinen und anlehnen weil ihr Opa krank ist... nebenbei versuche ich ihnen eines weitesgehend unbeschwerte Kindheit zu erhalten. Der kleine war gestern zum Kindergeburtstag eingeladen, mit dem großen war ich Tischtennis spielen und habe Haupstädte unserer Bundesländer geübt.
Ich selbst habe allen erklärt das ich meinen Tränen nun freien Lauf lasse und sich keiner Sorgen machen muss um mich. Ich weine weil mir nach weinen ist und weil die Situation sich so für mich am besten Verarbeiten lässt. Mein Mann stützt meine Mama und mich wo er kann. Kümmert sich um den ganzen Papierscheiß und Einkauf, Haushalt, kranke Mietzekatze und er hält mich wenn ich weine damit ich nicht alleine bin.
Wir sind gesegnet das wir uns als Familie haben und ich weiss wieviel das Wert ist.
Dennoch fühlt sich aktuell jede Sekunde des Tages einfach nur scheiße an. Alles tut weh. Die Sorge macht Bauchschmerzen und Kopfweh. Und obwohl ich Papa bis auf gestern jeden Tag sehe, fehlt er mir. Das vermissen Gefühl ist fürchterlich.
Heute nach dem Arzt fahre ich zu ihm. Aber bei Gott bis dahin muss ich echt noch Kraft Löffeln damit ich nacher wieder kleine positive Dinge finde mit denen ich ihn stärken kann. Und mich vllt auch.