@NaPalmkatzl NaPalmkatzl schrieb:Ich habe es schon kurz erwähnt, bei mir liegt es nicht nur daran, dass ich sehr viel Negatives erlebt habe, es liegt auch am generellen Elend auf der Welt betreffend Menschen, Tiere, Natur.
Meine Vergangenheit hat mich insofern geprägt, dass mein ganzes Leben aus Angst bestand, sowohl rationale, als auch irrationale Angst. Ich konnte mich dadurch nicht frei entfalten, mir wurde immer das Gefühl gegeben, nicht zu genügen und nichts alleine zu können. Ich habe kein Selbstvertrauenaufgebaut, keine eigenständige Persönlichkeit entwickelt, habe mich nur untergeordnet, klein und schlecht gefühlt. Im Laufe des Lebens kamen dann mehrere Tiefschläge hinzu, die ich aber nicht näher ausführen möchte, weil sie mein Gefühl, nicht leben zu wollen, "nur" verstärkt haben.
Andererseits ist da mein Charakter, ich war schon immer zu sensibel für die Welt, von Kleinauf nahm ich das Elend um mich herum wahr und es fühlte sich unglaublich schlimm an, nichts dagegen tun zu können. Ich spüre für jedes Lebewesen Mitgefühl und/oder Mitleid. Deshalb habe ich schon als Kind mein Geld an diverse Projekte für Menschen und Tiere gespendet, um wenigstens etwas "gutmachen" zu können. Mir tut es nach wie vor im Herzen weh, wenn ich sehe, wie groß das Leid und Elend auf der Welt ist und dass es sich wahrscheinlich nie ändern wird.
Das Wohl aller wiegt bei mir deutlich mehr als meines und solange es Menschen/Tieregibt, die leiden müssen, kann ich nur kurze Aufenblicke im Leben genießen (weil ich da abschalten kann), aber nicht das Leben an sich.
Wow, als ich das las, dachte ich echt, das kann nicht sein..weil es haargenau das wiedergibt, wie es mir schon mein ganzes Leben ergeht.
Ich war schon von kleinauf an immer das ängstliche, schüchterne und unsichere Kind, nichts habe ich mir zugetraut.
Das wurde besonders in der Schulzeit ab Klasse 5 besonders ätzend, denn ich traute mich z.B. im Schwimmunterricht nie, ins tiefe Becken zu schwimmen(Angst vor tiefem Wasser) und das bedeutete, dass ich bereits am Sonntag, einen Tag vor dem Schwimmunterricht, riesige Angst vor dem nächsten Tag hatte.Und dabei habe ich bereits Jahre zuvor geschafft auch im Tiefen zu schwimmen, ich konnte schwimmen, daran lag's nicht.Ich hatte einfach nur furchtbare Angst, zu ertrinken.
Der Schwimmlehrer forderte natürlich immer von mir, dass ich auch ins tiefe Becken schwimme.
Eigentlich gab es kaum etwas, vor dem ich keine Angst hatte.Die anderen Menschen hatten immer etwas, das ich nicht hatte.So eine Art "Schutzschild".Sie trauten sich zu, auf meterhohe Bäume zu klettern, sie machten sich keine Gedanken darum, ob sie dabei sterben könnten, so wie ich.
Das Leben war eine ständige Herausforderung für mich und nur eine Flucht in meine eigene Traumwelt machte es noch einigermaßen erträglich.
Ich denke, bei mir lag das alles daran, dass ich einen Vater hatte, der mich überbehütete und mir nichts zutraute.Er nahm mir vieles ab, daher konnte ich nie selbst etwas ausprobieren, ob ich es schaffe.
Weißt du, woran es bei dir liegen könnte, dass du so ängstlich warst?
Mittlerweile habe ich es einigermaßen im Griff, durch jahrelange Psychotherapien und eigenständige Konfrontationstherapie.
Aber ich habe viele Träume und Wünsche und traue mir vieles nicht zu, in Angriff zu nehmen, weil ich dann wieder an mir zweifele und mir nichts zutraue.Das ärgert mich selbst, denn uns werden so viele Möglichkeiten durch diese Angst verwehrt.
Ja, das mit dem Mitleid mit leidenden Wesen kenne ich auch nur zu gut.Habe mir auch schon als Kind Gedanken um die Umweltverschmutzung gemacht.Konnte nie verstehen, warum meine Cousine immer mit ihrem Kaninchen umging, als wäre es eine leblose Puppe.Das tat mir immer richtig weh.
Dies wollte ich nur grade loswerden.Ich dachte immer, ich wäre alleine mit diesem einschränkenden "Lebensgefühl".