moric schrieb:Auch die katholische u. evangelische Kirche hat sehr viele Hilfsprojekte hier in Deutschland, karikative Einrichtungen usw.... sicher kann man auch hier schlechtes und schwarze Schafe entdecken, aber in der Regel sind es hilfreiche Sozialeinrichtungen, auf die viele Menschen hier nicht mehr verzichten können.
Für den Außenstehenden entstehen bei solchen Einrichtung bzw. durch deren Bezeichnung Fragen, die vielleicht teilweise absurd wirken.
Welche Daseinsberechtigung hat zum Beispiel das Adjektiv "katholisch" im Ausdruck "katholisches Jugendzentrum".
Einerseits ist man zwar heute über jedes Jugendzentrum froh, dem noch nicht die Gelder zusammengestrichen wurden, aber was macht ein solches Jugendzentrum zu einem katholischen?
Kommt dieser Titel lediglich daher, dass die Gründer katholischen Glaubens waren und wenn ja, warum muss man dies dann betonen? Wenn die Motivation war den Jugendlichen einen Anlaufpunkt zu bieten, kam jede Motivation lediglich durch den Glauben? Will man mit dem Titel zum Ausdruck bringen, dass der Glaube die eigene Hilfsbereitschaft gefördert hat - dass man vielleicht ausschließlich durch den Glauben wahre Nächstenliebe entwickeln kann? Will man letztlich vielleicht nur Jugendliche des katholischen Glaubens fördern?
Also warum dieses Adjektiv?
...
Alles in Allem entstehen mehr oder weniger harmlose Fragestellungen.
Teilweise verdreht es aber seinen eigenen Standpunkt, hin zu einem für Außenstehende radikal wirkenden.
Mir persönlich fällt es teilweise wirklich schwer zu beurteilen wie viel rein religiöse Motivation hinter manchen Handlungen steckt und nicht vorschnell zu missinterpretieren, eben weil die Terminologie teils einfach undurchsichtig ist.
Sagt der eine er ist christlichen Glaubens, so sagt der nächste er ist ebenso christlichen Glaubens, verneint aber eine Gottesexistenz, so sagt wieder ein anderer er ist religionslos, glaubt aber doch an eine höhere Macht, so sagt wieder ein anderer er habe keine Religion und glaubt nicht an höhere Mächte....
Im Sinne einer freiheitlichen Gesellschaft backt sich jeder seine eigene Ansicht, was zwar legitim und auch vollkommen in Ordnung ist, aber dadurch wird die Suche nach dem Dialog imens wichtig und immer wichtiger, je vielfältiger die Ansichten werden.
Und dahingehend gibt es einfach Missstände.
Die Frage nach der Bedeutung dessen, was jemand damit meint, wenn er sagt er glaubt oder auch nicht glaubt, ist in der heutigen Zeit deutlich wichtiger als die Frage nach der einen Wahrheit, denn letztere ist aktuell nicht beantwortbar und dadurch zweitrangig bzw. ist vielleicht sogar vollkommen zu vernachlässigen.