Sich aus Gesundheitsgründen zum Glauben an irgendetwas zwingen?

Guten Abend :)

Glauben bedeutet: Man fühlt, dass man etwas weiß, weiß aber, dass man es nicht weiß.


Es gibt Menschen, die glauben an etwas, völlig überzeugt.
Und es gibt Menschen, die wissen, dass das was sie glauben, gar nicht stimmt, aber sie reden sich ihren Glauben ein.

Sie sind trotzig gegen ihre innere Vernunft und bitter gegenüber der Realität. Sie hämmern sich ihren Glauben gegen ihre innere Stimme ein.


Nun sagen ja viele Wissenschaftler, dass Glaube gut für die Psyche ist und gesundheitsfördernd ist. Das ist natürlich ein "rationaler" Grund zu glauben, es hält einen gesund und kostet nichts.

Aber ist das möglich? Dass man sich entscheidet, gesünder zu werden und sich irgendeinen "Glauben" aussucht und sich vornimmt ab heute an eine grüne Kuh zu glauben die einen immer beschützt?

Obwohl man INSGEHEIM ganz sicher weiß, dass man es sich WIRKLICH WIRKLICH nur EINREDET aus Gesundheitsgründen?

Hat das vielleicht schonmal jemand ausprobiert und kann über eine solche "Glaubenskur" berichten?

http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/religion-hat-der-glaube-eine-gesundheitsfoerdernde-wirkung-a-939684.html

@s.c.d.

Ich würde da jetzt am ehesten den berühmten Placebo-Effekt zuordnen.

So ähnlich wirkt der Placebo-Effekt: Der Glaube, dass es wirkt, leitet meist eine Art Selbsheilung ein.
Allerdings darf der Probant nicht wissen, dass er Placebos nimmt.

Ich denke, es geht vor allem um das psychische Gleichgewicht. Wenn ein Mensch seinen inneren Frieden findet (egal durch was), dann lebt er auch gesünder.
Ein Mensch, der in seinem Hobby glücklich ist, lebt wahrscheinlich genauso gesund wie jemand, der im Glauben "selig" geworden ist.

Sich zu etwas "zwingen" bringt gar nichts, dass ist krankhaft.

Die meisten Menschen, die an etwas glauben, sagen ja sie glauben nicht für SICH, sondern für ihren Gott.
Dann aber sagen sie, wenn sie gutes tun, werden sie in den Himmel kommen.

Sie handeln also doch für sich.

Würde ein "Gott" nicht eher den in den Himmel holen, der NIE für sich etwas getan hat, sondern einfach um der guten Sache willen?

Religion ist Opium für das Volk.. und das offensichtlich auch im medizinischen Sinne.
Dass der Glaube an einen Gott wirkt, sehe ich zum Beispiel an meiner Oma, die alle möglichen Krankheiten hat und kaum leidet, weil sie fest davon überzeugt ist, dass Gott ihr hilft, wenn sie nur regelmäßig in die Kirche geht und betet.
Aber nicht nur beim Glauben an einen Gott hilft das. Ich zum Beispiel werde so gut wie nie krank, weil ich mir einrede, dass meine Abwehrkräfte viel zu stark für Krankheiten sind, seitdem ich jegliche Medikamente verweigere. Ob das wirklich so ist, oder ob durch diesen "Glauben" ein Placeboeffekt auftritt, ist mir egal- hauptsache es wirkt.

@Danarchie
Vielleicht wirst du einfach so wenig krank, muss ja nicht mal etwas mit deinem "Glauben" zu tun haben.

Ich kann ja auch daran glauben, dass der Himmel morgen blau ist. Hat mein Glaube damit etwas zu tun?

@s.c.d.
man sucht sich doch nicht irgendeinen Glauben mal so aus, um "gesünder" zu werden........man glaubt an eine "höhere Macht" und dies führt dann dazu (womöglich), dass man quasi entspannter und somit "gesünder" lebt

@s.c.d.

s.c.d. schrieb:Ich kann ja auch daran glauben, dass der Himmel morgen blau ist. Hat mein Glaube damit etwas zu tun?

Nein, weil das einfach eine Tatsache ist. Sollte der Himmel morgen grün sein, läuft irgendwas falsch.

@Luminita
Wie sind denn die Leute, die wirklich an eine "höhere Macht" glauben, zu ihrem Glauben gekommen?

@s.c.d.

Na ja, wenn du jetzt Religionen meinst, die gibt es ja schon lange. Die Leute ... glauben halt gerne irgendwas, damit man das erklären kann, was für sie nicht wirklich erklärbar ist, mal ganz grob gesagt. Da gibt es bestimmt unterschiedliche Gründe.
ich verstehe aber ehrlich gesagt nicht mehr so wirklich, worauf du eigentlich hinauswillst ...

@s.c.d.

s.c.d. schrieb:Aber ist das möglich? Dass man sich entscheidet, gesünder zu werden und sich irgendeinen "Glauben" aussucht und sich vornimmt ab heute an eine grüne Kuh zu glauben die einen immer beschützt?

An grüne Kuh zu glauben kenne ich zwar niemanden, an "keinem" Gott zu glauben aber viele die sich
an "keinen" Gott anlehnten und so sich mit "keinem" Gott auszusprechen versuchten, mögen die vieleicht an keinen Gott glauben aber Halt finden sie in ihn aber trotzdem, ist das nicht ein bischen komisch ?

@s.c.d.

Ein passendes Beispiel wäre gewesen: Jemand erfährt, dass er krebskrank ist und beginnt dann, zu beten.

Ich weiß nicht, ob es dann nicht schon zu spät ist zum Beten.

Gibt aber auch menschen die was schlimmes erlebt haben und dann was im kopf entwickeln.
Ist zwar was anderes , aber solche gibts auch die glauben gott hat sie auserwählt und sie haben einen auftrag usw Bei denen war vorher der glaube aber nicht mal ein bisschen da.

@s.c.d.

Religion hilft nicht beim genesen. Aber Hoffnung und Glaube kann Selbstheilungskräfte aktivieren. Kann! Muß nicht!

@s.c.d.

s.c.d. schrieb:Vielleicht wirst du einfach so wenig krank, muss ja nicht mal etwas mit deinem "Glauben" zu tun haben.

Bevor ich angefangen hab, mich wirklich bewusst damit zu beschäftigen und ein bisschen mit meiner Psyche rumzuspielen, war ich ständig krank..

Sich aus Gesundheitsgründen zum Glauben an irgendetwas zwingen?

Also das wäre das allerletzte was ich tun würde. Entweder ich habe nen Glauben oder bin Atheist.
Das zu mir.

Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es Menschen gibt, die dies so handhaben und wenn das so ist, dann soll es so sein, denn „jedem Tierchen sein Pläsierchen“, wenn es hilft warum nicht, sagt man nicht: „wer heilt halt Recht“ oder so ähnlich.
Verurteilen würde ich es nicht.

Dass es Menschen gibt, die den Glauben für sich entdecken wenn sie zB todkrank sind,
ist nicht selten.
Aber nur wegen gesünderem Leben zu glauben, hab ich noch net mitbekommen.

74 schrieb:Aber Hoffnung und Glaube kann Selbstheilungskräfte aktivieren. Kann! Muß nicht!

Jep! Ich glaube auch an mich :D

Glaube versetzt Berge -und wenn es für eine selbst hilfreich ist - why not?! :D

@s.c.d.

Meine Mutter war ein sehr, sehr gläubiger Mensch, bekam mit 48 Jahren Unterleibskrebs.
Den Tumor hat sie noch operieren lassen aber jegliche weitere Behandlung abgelehnt!
Jeden Tag auf den Knieen gelegen und gebetet, Gott wird mich schon heilen
mussten meine kleineren Geschwister sich anhören!
Mit knapp 50 Jahren starb sie dann elendlich, weil sie auch jedes Medikament ablehnte.

Ja, zurück blieben noch 2 schulpflichtige Kinder.

Ich habe dann aus Wut und Enttäuschung das man so verbort glauben kann,
sämtlichen Glauben abgelegt und bin jetzt glücklicher Atheist!!!

Naja, so läuft das meistens.. Die Psyche blendet die Biologische Seite aus..

Man glaubt gesund zu sein, auch wenn man todkrank ist!

Wobei auch ich der Meinung bin, keine Krankheit kann mich aufhalten.. Seitdem fühle ich mich nicht mehr Krank, auch wenn ich es öfters bin. Sei es an Grippe, Erkältung, etc.. Wenn man auf diese Weise besser leben kann, sollte man auf diese Motivation nicht verzichten.