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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

169 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Glaube, tot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

10.08.2017 um 11:48
@Doors


wohl wahr. Aber das die das so pervers durchgezogen haben, mit Ablöse usw.. wusste ich auch noch nicht.


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

10.08.2017 um 15:15
Zitat von DoorsDoors schrieb:In dieser endlos langen Zeit, als ich dort lag und krass gesagt: Abwägen musste, ob das Kind stirbt oder ich - da, gebe ich zu, habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass dieser mir unbekannte Junge sterben möge und sein Geschrei verstummen möge.
Eine schreckliche Geschichte @Doors !
Was wohl der Mensch heute denkt, der das Kind angeschossen hat (insofern er noch lebt)? Mit solcher Schuld zu leben, stelle ich mir unerträglich vor...


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

10.08.2017 um 16:12
@gruselich

Die meisten Mörder leben gut mit ihrer Schuld.


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

10.08.2017 um 16:15
Zitat von DoorsDoors schrieb:Die meisten Mörder leben gut mit ihrer Schuld.
denke ich auch!
Kann mir sogar vorstellen das es nicht die Schuld ist die ih zu schaffen sondern dass er keine potentiellen Helfer erwischt hat...für die höhere Sache sozusagen, die in dem Fall mehr wiegt

Manche tragen diesen Grundhass ihr ganzen Leben mit sich herum bis ins hohe Alter / Tod ohne jegliche Reue

... kann man nicht verstehen und muss man nicht. :palm:


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

11.08.2017 um 09:50
Manchmal muss man einen inneren Tod erleiden um dann das Leben wirklich zu schätzen.
Das Leben ist unschätzbar im Wert um es einfach so achtlos wegzuschmeißen.
Sichtlich ist es bisweilen auch mal hart,dennoch lohnenswert es zu leben.


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

11.08.2017 um 17:01
In meiner wilden Jugendzeit (ca. 16 bis 21 oder 22 Jahre) haben wir es wirklich richtig krachen lassen. Da war es schon des ein oder andere Mal verdammt knapp das ich nicht drauf gegangen bin (meistens Autounfälle). Ich will nicht sagen das mir das völlig egal war, ich habe in der Situation bzw. kurz vorher einfach nicht weiter nachgedacht was passieren könnte. Und natürlich nicht als Pussy dastehen vor den Kumpels. Wir haben echt viele gefährliche Sachen gemacht damals. Krieg ich heute echt Schiss wenn ich so zurück denke.

Einmal bin ich mit dem Auto in eine Situation gekommen (LKW hat mich bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt übersehen) da hab ich trotz sofortiger Vollbremsung gemerkt das des nichts mehr wird. In dem Moment als ich den LKW realisiert habe war ich felsenfest davon überzeugt drauf zu gehen. Das weiß ich noch wie heute. Mein Gedanke war wirklich: " Das wars, jetzt krachts und du bist tot!" Millisekunden danach hat sich mein Verstand wieder eingeschaltet und ich bin mit deutlich über 200 Sachen ein Manöver über eine vollbefahrene Autobahn gefahren auf das sogar Michael Schumacher stolz gewesen wäre. Gott sei Dank war mein Auto damals tiefer gelegt sonst hätte ich das niemals fahren können, das Auto hätte ich nie mehr gefangen.... (jetzt im Nachhinein echt schade das ich kein Video davon habe :-( ) Jedenfalls bin ich über die halbe Autobahn geschossen über zwei Fahrstreifen und den Pannenstreifen und irgendwie allem ausgewichen was da so rumgefahren ist. Irgendwann bin ich dann wieder auf den normalen Fahrstreifen und hatte auf eine normale Geschwindigkeit runtergebremst (die Autobahn war an der Stelle unbegrenzt deswegen war ich auch so schnell unterwegs) und als ich dann alles realisiert hatte, da hab ich den Kick meines Lebens verspürt. So ein Gefühl hatte ich nie wieder. Das ist unbeschreiblich wenn es nicht mal jemand selbst erlebt hat. Ich war so euphorisch, hab gelacht und bin fast ausgeflippt. Ich glaube selbst die besten Drogen können so ein Gefühl nicht hervorrufen. Wenn man einmal in Lebensgefahr war und absolut überzeugt zu sterben und man überlebt die Situation, einen größeren Kick gibt es nicht glaube ich.

Heute bin ich Vater und würde mich nicht mehr unnötig in Gefahr begeben ausser für meinen Nachwuchs wenn es sich nicht vermeiden lässt. Meine Aufgabe ist es jetzt meine Kinder zu erziehen und Sorge zu tragen das aus ihnen etwas wird. Danach kann ich mich vllt. wieder amüsieren :-D


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

12.08.2017 um 15:05
Ich habe, nachdem mir im Palästinenserlager Tal al-Zaatar in Beirut im Sommer 1976 dank eines Granateinschlages in ein paar Hausteile auf den Kopf fielen, drei Tage im Koma gelegen. Nach Aussagen der damals behandelnden Ärzte ist es gerade mal noch eben gutgegangen.

Aber so etwas wie die beliebten und immer wieder gern kolportierten"Nahtoderfahrungen" mit Tunnel, Licht oder Lebensfilm ist mir nicht erinnerlich. Ich glaube, da spielt auch immer eine Erwartungshaltung mit herein. Wer an etwas glaubt, für den ist es existent. Egal, ob es sich dabei um eine Seele, Gott oder ein Leben nach dem Tode handelt.

Bei mir gab es nur ein dreitägiges schwarzes Loch. Das letzte,woran ich mich erinnerte, war ein rostiges Stück Eisengeflecht, in dem sich mein Fuss verfing.
Dann war duster - und danach sah ich erst wieder ein Zimmer in einem Krankenhaus auf Zypern, wohin mich MSF verfrachtet hatten.


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

12.08.2017 um 21:45
Ich persönlich hänge nicht sonderlich am Leben, allerdings habe ich Angst vor dem sterbe Prozess.
Wahrscheinlich ein Grund warum ich noch lebe.
Ich hab natürlich viel schönes erlebt, aber auch viel schlechtes.
Letzten Endes ist es aber so, daß mir mein Leben fast egal ist. Aber das Leben anderer nicht. Ich lebe quasi mehr für andere Menschen als für mich selbst.
Versteht mich nicht falsch, ich habe keine Selbstmord Gedanken, aber es wäre mir egal wenn ich wüsste das ich morgen tot umfalle, wenn ich wüsste es passiert von jetzt auf gleich ohne schmerzen.
Wenn ich es verhindern könnte, würde ich es wahrscheinlich nur machen um die Menschen zu schützen die sonst Trauer verspüren würden


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12.08.2017 um 22:06
@Dr.AllmyCoR3
Hast du keine Wünsche und Träume, die du gerne verwirklichen möchtest?


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12.08.2017 um 22:08
@Subway
Zwei Träume von denen einer unter Garantie nie erfüllt wird. Der andere evtl


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12.08.2017 um 22:29
https://www.youtube.com/watch?v=UfFmJhMJYcU (Video: Das Intensiv-Team: Auf Leben und Tod [1/2] (2017))

Wer heute noch nicht sein Leben geschätzt hat, dem empfehle ich diese 2-teilige Dokumentation. Kein reisserischer Journalismus, aber ein kleiner Vorgeschmack auf die volle Härte des Lebens, wenn es wirklich auf der Kippe steht und auf die Menschen, die dann für einen einstehen. Heftig, aber sehenswert. Besonders das neue Konzept der Freiburger Uni-Klink, die Patienten der Intensivstation nicht ins Koma zu legen, sondern bei vollem Bewusstsein zu behandeln.


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12.08.2017 um 22:30
@Dr.AllmyCoR3
Schön traurig, dass manche so wenig an ihrem Leben hängen. Das Leben ist ein Geschenk - und so sollte man es auch leben.


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12.08.2017 um 22:34
@gruselich
Ich arbeite im OP, glaube mir ich weiß wie sowas aussehen kann. Das ist ja auch das wovor ich Angst habe, qualvoll zu sterben.

@Subway
Ich finde es nicht traurig. Ich sehe in meiner Existenz nur keinen tieferen Sinn. Ich bewirke nicht sonderlich viel mit meinem dasein. Ich bin zufrieden damit das ich lebe, bin zufrieden einigermaßen gesund zu sein und zufrieden mit den meisten anderen Dingen in meinem Leben auch. Aber ich weiß das ich irgendwann sterbe. Ich genieße schon die schönen Dinge im Leben, aber ich muss mir keine Ziele setzen die ich unbedingt erreichen will bevor ich sterbe, setze ich mich unter Druck, klappt es eh nicht.
Also genieße ich was kommt und akzeptiere was nicht kommt.


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

12.08.2017 um 22:40
@Dr.AllmyCoR3
Aber die Angst vor dem Sterben muss ja nicht heissen, dass man sein Leben nicht geniessen und aktiv gestalten sollte.
Vielleicht ist die Arbeit an dieser "Schwelle zum Tod" auch etwas, was einen - egal wie professionell man tatsächlich arbeitet - auch sehr melancholisch und traurig machen kann. Hast Du da einen Ausgleich? Was sind deine Lebensträume? :)

Ich könnte das nicht! Respekt vor Deiner Arbeit.


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12.08.2017 um 22:47
@gruselich
Es härtet ab.
Mein Lebenstraum ist ein nissan skyline oder subaru wrx.
Alles andere lasse ich einfach auf mich zu kommen.
Und danke für den Respekt, hört man gerne


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12.08.2017 um 22:53
@Dr.AllmyCoR3
Echt, ein Auto?!
Wäre es dann dafür da um damit so richtig herum zu brettern auf der Autobahn, sich frei zu fühlen und sich ein bisschen Adrenalin durchs Hirn zu jagen? Ich hoffe, Du erreichst dieses Ziel mit dem Auto und dann wünsche ich Dir vor allem immer gute Fahrt!!


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

12.08.2017 um 23:02
@gruselich
Vielen Dank :)
Das ist Adrenalin, Kopf Abschalten, Beschleunigung spüren und einfach weil mir beide Autos sehr gefallen.
Außerdem ist das ein Ansporn für mich zu arbeiten, da ich denke das man sich ein materielles Ziel setzen sollte um sich immer steigern zu wollen in dem was man tut, damit man es schneller erreichen kann. Eine Suzuki gsxr 1000 wäre noch schön, aber dafür brauch ich erst mal noch fahrerfahrung :'D sonst kommt der qualvolle Tod doch ganz schnell


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

12.08.2017 um 23:04
Zitat von Dr.AllmyCoR3Dr.AllmyCoR3 schrieb:Ich finde es nicht traurig. Ich sehe in meiner Existenz nur keinen tieferen Sinn. Ich bewirke nicht sonderlich viel mit meinem dasein. Ich bin zufrieden damit das ich lebe, bin zufrieden einigermaßen gesund zu sein und zufrieden mit den meisten anderen Dingen in meinem Leben auch. Aber ich weiß das ich irgendwann sterbe. Ich genieße schon die schönen Dinge im Leben, aber ich muss mir keine Ziele setzen die ich unbedingt erreichen will bevor ich sterbe, setze ich mich unter Druck, klappt es eh nicht.
Also genieße ich was kommt und akzeptiere was nicht kommt.
Kann ich so für mich absolut unterschreiben, mit der Ergänzung, dass ich auch gar nicht in einer Position bin, in der ich an meinem Schicksal irgendetwas Gravierendes ändern könnte. Die Zeiten, in denen ich noch Träume oder Pläne hatte und die Welt verändern wollte, sind schon lange vorbei. Natürlich denkt man sich auch heute noch "Du würdest ja gern XY, wenn du könntest", findet dann aber genug realistische Gründe, die gegen eine Realisierung sprechen.
Paradoxerweise hänge ich aber sehr an meinem Leben, ich schätze aus reiner Feigheit. Auf der einen Seite denke ich, dass ich ein Mensch ohne jeglichen Mehrwert für andere Menschen und die Welt bin, dass es egal ist ob ich existiere oder sterbe (im Grunde wäre es besser, wenn ich tot wäre, weil ich dann keine Kosten verursache), aber irgendwas hält mich dann doch am Leben. Vielleicht der Egoismus? Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass meine Gedanken und meine Fantasie "endlich" sein sollten. Der Gedanke, eines Tages einfach nicht mehr zu existieren und vielleicht nie mehr zu existieren, macht mir Angst, sodass ich trotz guter Gründe für das Sterben doch große Angst vor dem Tod habe!


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12.08.2017 um 23:05
@Dr.AllmyCoR3
Gibt es denn nichts, was dich glücklich macht? I-was, wofür es sich zu leben lohnt, und für das es sich immer zu kämpfen lohnt und das das Leben kostbar macht?
Ich meine, zufrieden sein ist ja schon mal gut. Aber, dass es einem egal sein sollte, ob man stirbt, finde ich schon etwas bedenklich. Aber vielleicht denkst du auch nur, dass es dir egal wäre und im entscheidenden Moment würdest du dir es doch anders überlegen.


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Wie sehr schätzt ihr das Leben wirklich?

12.08.2017 um 23:10
Zitat von Dr.AllmyCoR3Dr.AllmyCoR3 schrieb:sonst kommt der qualvolle Tod doch ganz schnell
hahaha, ja ich wollte es nicht so direkt in Worte fassen ;) pass einfach gut auf dich auf!
Ich kann das wohl verstehen, mit dem Abschalten im Auto. Habe auch immer das Musik hören im Auto genossen.
Klar kann eine größere Investition fuer das ur-eigene Vergnügen eine super Motivation sein, um arbeiten zu gehen. Ich denke mir das auch teilweise. Ich denke, jetzt kann ich Kohle machen, später, wenn alles so läuft, wie ich mir das wünsche, dann werde ich keine grossen Einkünfte mehr haben. Dann muss ich von dem zehren, was da ist (und was mein Partner unter Umständen mit finanzieren kann, bzw. was mir meine Eltern eventuell noch mit auf den Weg geben). Blindes arbeiten ohne Ziele, oder auch genauso das wahllose Ausgeben von Geld macht einfach nicht glücklich.


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