Hochbegabung: Umweltfaktoren oder Genetik?

shionoro schrieb:Wie gesagt: Typische anti ritalin lobby.

Du hast Dir also die oben zitierten Seiten gar nicht angesehen. Der Absatz direkt unter meinem vorhin zitierten (zweiten) Absatz lautet wie folgt:

Wenn tatsächlich eine ADS oder ADHS vorliegt und alle anderen Möglichkeiten keinen Erfolg gezeigt haben, dann kann eine Medikation mit Methylphenidat (Ritalin, Medikinet etc) sehr hilfreich für die Betroffenen sein.

Quelle: http://www.dr-karin-joder.de/hochbegabung-oder-adhs.html

Wie passt das zu Deiner "typischen Ritalin-Lobby"-Unterstellung?
Das erste Zitat stammt übrigens von ADHS-Deutschland eV; dort wird Methylphenidat nun wirklich nicht abgelehnt, genauso wenig wie von mir.

shionoro schrieb:mit einer quelle die ziemlich unseriös is

Damit wäre welche Quelle gemeint?

shionoro schrieb:So vonwegen behaupten, studien würden etwas zeigen, diese aber nicht verlinken.

Bitte zitiere, wo ich irgendetwas über Studien geschrieben habe.
Wir verschwenden mit diesem Getue Zeit und Energie. 

Maine-Coon schrieb:Wie passt das zu Deiner "typischen Ritalin-Lobby"-Unterstellung?
Das erste Zitat stammt übrigens von ADHS-Deutschland eV; dort wird Methylphenidat nun wirklich nicht abgelehnt, genauso wenig wie von mir.

Weil das die alte geschichte ist von den wenigen einzelfällen wo das etwas bringt, um dann zu behaupten, dass es bis zu 80% fehldiangnosen gebe, ohne das zu belegen.
Das ist im höchsten maße unseriös, und du fällst auch noch drauf rein.

Maine-Coon schrieb:Damit wäre welche Quelle gemeint?

Deine dr karin und auch der link im post vorher.

Maine-Coon schrieb:Bitte zitiere, wo ich irgendetwas über Studien geschrieben habe.
Wir verschwenden mit diesem Getue Zeit und Energie.

Dein link tat das, ohne sie anzuführen, und da du deinen link als beleg nehmen willst von irgendeiner ärztin, die aber keine wissenschaftlerin zu sein scheint, machst du dir das zu eigen.

Zur Kenntnisnahme: auf der Homepage der oben zitierten Psychologin findet sich ihre Vita.

Auszug aus dem Vortrag von Dr. Helga Simchen:

Hochbegabung und Unterforderung In der Schule und auch schon im Kindergarten sind hochbegabte Kinder oft unterfordert.
Sie sollten vorzeitig eingeschult werden, evtl. eine Klasse überspringen und wenn möglich, eine Schule besuchen, die Förderprogramme für hochbegabte Kinder anbietet. Sie brauchen außerdem eine kontinuierliche, strukturierte und fördernde Beschäftigung für den Nachmittag. Die Symptomatik der Unterforderung kann oberflächlich betrachtet dem AD(H)S sehr ähnlich sein, die nötigen Konsequenzen wären dann jedoch ganz andere.
Bisher wird bei einem hochbegabten Kind, das unkonzentriert ist, sich langweilt, den Unterricht stört, gute Denkleistungen erbringt, aber schlechte Noten in den Arbeiten schreibt, noch viel zu oft eine Unterforderung vermutet, wo es sich in Wirklichkeit um eine AD(H)S–Problematik handelt. Hier sind professioneller Rat und eine entsprechende Diagnostik erforderlich

Quelle: http://www.adhs-deutschland.de/PortalData/1/Resources/pdf/2_1_adhs___ads/2006-73-ADS_und_Hochbegabung.pdf (Archiv-Version vom 27.03.2016)


Auszug faz-Artikel über einen nicht als hochbegabt erkannten Jungen:

Die Lehrerin aber empfiehlt, Robin auf Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität (ADHS) zu testen.
Der Arzt diagnostiziert tatsächlich ADHS und verschreibt Medikamente, die Robin ruhigstellen sollen.
Die Eltern konsultieren eine Psychologin, die sein Verhalten als für das Alter normal einstuft und anregt, er solle eine Klasse überspringen. Die Schule aber will keine Ausnahme; als Kompromiss darf er ab Klasse 3 weiterführend Englisch bei einer Gymnasiallehrerin lernen.
„Das hat richtig Spaß gemacht“, erzählt Robin. Die Aufgaben sind herausfordernd, er bewältigt sie mit links.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/hochbegabte-warum-hat-keiner-was-gemerkt-11971248.html

Wer sich für diese Thematik interessieren sollte, findent im Netz Infos mit den Stichworten: Hochbegabung / Underachiever / Minderleister 

Maine-Coon schrieb:Wer sich für diese Thematik interessieren sollte, findent im Netz Infos mit den Stichworten: Hochbegabung / Underachiever / Minderleister

Der findet dadurch auch ne ganze Menge unwissenschaftliche Fehlinformation, und genau das ist das problem.

Die ewige leier vom armen hochbegabten der ja ganz tolle arbeit leisten würde, würde man ihn nur fordern ist mittlerweile wirklich unerträglich geworden.

Glaube, das ganze Thema ist noch generell viel zu wenig erforscht.

Selbst habe ich mal ein Kind erlebt, bei dem ich überzeugt war, dass eine (vielleicht auf ein bestimmtes Gebiet beschränkte) Hochbegabung vorlag.
Das lag daran, dass dieser Junge für sein Alter ganz ungewöhnliche Fragen gestellt hat, die gezeigt haben, dass er vorher schon offenbar grundlegende Mechanismen verstanden haben muss (die andere Kinder in diesem Alter aber kaum oder nur unter Anstrengung nachvollziehen können), und zwar von einer Qualität, die ich als außergewöhnlich bezeichnen würde.
   
Das Kind kam allerdings aus einem Elternhaus, das man so schön als "bildungsfern" bezeichnen würde; hat in der Schule schlechte Noten geschrieben und sollte von der Regelschule auf eine Förderschule.

Das ist schon mehrere Jahre her - und beschäftigt mich noch immer.    

shionoro schrieb:Die ewige leier vom armen hochbegabten der ja ganz tolle arbeit leisten würde, würde man ihn nur fordern ist mittlerweile wirklich unerträglich geworden.

Ich denke, Du solltest Dich bemühen, dieses Thema differenzierter (und zusätzlich auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten),
um zu verstehen, was eine Fehldiagnose für den Einzelnen und sein restliches Leben bedeuten kann. 
Empathie für Menschen, die eine Fehldiagnose mit einer sich anschließenden Fehlmedikation erleiden, wäre dann die Folge. 
Mangelnde Empathie spricht in diesem Kontext für mangelndes Verstehen oder eben andere Probleme. 

Und mit diesem Hinweis ist für mich die Diskussion mit Dir beendet.

Also bei mir war es schon immer so das ich mich in der schule nie richtig anstrengend musste um gute Noten zu schreiben. Ich habe mir zum Beispiel in Mathe etwas angeschaut und konnte es genau so auf das Blatt schreiben einfach aus meinem Kopf heraus. Das war bei mir aber auch nicht nur in Mathe so z.B. in Englisch einmal die Vokabeln angesehen damals und für immer im Kopf.
Aus meiner Familie war keiner so wie ich also gehe ich mal nicht von Genetik aus. Ich habe zwar in der Schule mit dieser "Gabe" ein gutes Abitur hingelegt da ich einfach nicht sehr viel Zeit investieren musste. 
Ich hoffe das hat etwas geholfen denn wenn ihr mich fragt bin ich auf jeden Fall zufrieden das mir lernen und merken so einfach und gut gelingt. 

Silverfang schrieb:Aus meiner Familie war keiner so wie ich also gehe ich mal nicht von Genetik aus.

Da hast Du die Genetik nicht verstanden. Erstens gibt es natürlich Mutationen - also Änderungen des Erbgutes, das so nicht in Deinen Vorfahren angelegt ist und zweitens bist Du ein "zusammengewürfeltes" etwas des Erbgutes Deiner Eltern. Da können sich durchaus Kombinationen ergeben, die in Deinen Eltern oder Großeltern nicht zum Tragen kamen.

@kleinundgrün
Wir haben alle IQ Tests machen lassen und keiner war so hoch wie bei mir. Wie die Genetik funktioniert ist mir bewusst aber ich meine damit das Erbgut, also de fakto habe ich die Begabung nicht geerbt.

Silverfang schrieb:Wie die Genetik funktioniert ist mir bewusst aber ich meine damit das Erbgut, also de fakto habe ich die Begabung nicht geerbt.

Genetik ist Vererbungslehre und befasst sich mit der Weitergabe von Erbanlagen (Erbgut, Gene). Das sollte man einem Hochbegabten aber eigentlich nicht erklären müssen. Ich glaube, du hast @kleinundgrün s Beitrag nur nicht richtig verstanden.

Silverfang schrieb:Wir haben alle IQ Tests machen lassen und keiner war so hoch wie bei mir

Das sagt wenig aus.
Es mag zwar so sein, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, als Kind überdurchschnittlich intelligenter Eltern auch überdurchschnittlich intelligent zu sein (und umgekehrt) - aber das lässt nicht den von Dir getroffenen Rückschluss zu.

Wie gesagt, die "neue Mischung" der Erbanlagen kann zu anderen Ergebnissen führen. Zudem war vielleicht einer Deiner Urgroßeltern besonders intelligent, ohne dass Du das weißt.

Jedenfalls ist dieser Umkehrschluss logisch falsch.

@Kältezeit
Das Genetik Vererbungslehre ist, ist mir bewusst. Das ich es geerbt haben könnte wollte ich damit nur ausschließen zumindest ist es bei mir nicht der Fall auch wenn ein IQ Tests sowas nicht beweisen kann. Ich ka kann ich nicht für jeden sprechen. Ich entschuldige mich nochmal für die Missverständnisse, liegt aber derzeit an dem Umstand das ich zur Arbeit muss und auf den ADAC warte der für seine zeitlich genauen Angaben nicht sehr angesehen ist.

Maine-Coon schrieb:Ich denke, Du solltest Dich bemühen, dieses Thema differenzierter (und zusätzlich auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten),
um zu verstehen, was eine Fehldiagnose für den Einzelnen und sein restliches Leben bedeuten kann.
Empathie für Menschen, die eine Fehldiagnose mit einer sich anschließenden Fehlmedikation erleiden, wäre dann die Folge.
Mangelnde Empathie spricht in diesem Kontext für mangelndes Verstehen oder eben andere Probleme.

Und mit diesem Hinweis ist für mich die Diskussion mit Dir beendet.

Ich betrachte das Thema differenziert.
Dennoch wurde nunmal keinerlei studie heir angeführt, die aussagt, dass hochbegabung und adhs überhaupt zusammenhingen.
Das Thema ist auch nicht adhs, sondern hochbegabung.

Da kannst du noch so oft wiederholen, dass fehldiagnosen schlimm sind, wenn du unbelegte tatsachen behauptest, oder links benutzt, die selbiges tun.