Kann man sein Gehirn spüren?

@slobber

slobber schrieb:Taubstumme und Blinde haben meist noch 2 bis 3 weitere Sinne um räumliche Wahrnehmung zu haben...

Vorweg: Taubstumm ist eine dumme Angewohnheit,
denn diese Menschen sind ja nicht stumm, sondern
"nur" Gehörlos.

DEr Mensch hat 5 Sinne. nicht mehr. Ein Gehörloser
hat nur 4, ebenso ein Blinder.

Die räumliche Wahrnehmung findet im Innenohr statt
(genauer: in den Bogengängen und sollte man eigent-
lich noch aus dem Biounterricht kennen).

slobber schrieb:... man fühlt nicht nur mit den Händen oder Füßen ...

Das stimmt. Fast die ganze Haut ist mit Nervenenden
und Sinneszellen (für kalt und heiß) bedeckt.

Auch bei Kopfschmerzen spürt man nicht das Gehirn,
sondern Kopfschmerzen sind Verengungen in den Kopf-
hautkapilaren. Dies führt zu erhöhten Druck, den wir
an den Kopfhautnerven spüren.

SagopaKajmer schrieb:Kann man sein Gehirn spüren?

Witzige Frage :D

@der-Ferengi
Dank je wel, ich hab die medizinischen Erklärungen einfach unterschlagen (Asche auf mein Haupt) ;)

@slobber

slobber schrieb:Dank je wel, ...

:) :) :)
Auch wenn ich's verstehe, bin ich kein Niederländer,
sondern Niedersachse. :D

@kalamantriass

kalamantriass schrieb:Witzige Frage

Aja.. :D

Um diese Uhrzeit konnte ich nicht schlafen und habe irgendwie mein Gehirn sehr intensiv gespürt. Da kam mir die Frage :D


Aber zurück zum Thema

Schon faszinierend oder wir realisieren/fühlen/denken/handeln alles über unser Gehirn aber das Gehirn selbst macht sich nicht spürbar :D

Aber irgendwo kann ich es auch verstehen. Vll. könnten wir nicht so leicht leben,wenn wir andauernd unser Gehirn fühlen könnten.

@SagopaKajmer

also wenn dieses "Fühlen" länger anhält und dich beunruhigt, würde ich Mal zum Neurologen gehen, solche Empfindungen können auch Anzeichen für Erkrankungen sein.

Wenn es aber vielleicht nur gelegentlich vorkommt und du z.B. nicht ausreichend und gescheit genug schläfst kann sowas auch daher kommen, würde es wie gesagt Mal abklären lassen wenn es anhält!

@SagopaKajmer
Lass mal den Liquordruck messen und den Liquor untersuchen, dann kann man schon einiges feststellen, Entzündungen, Neoplasmen der Hirnhäute und/oder Bildungs- bzw. Resorptionsstörungen.

Das Gehirn muss bei gehirnoperationen nicht betäubt werden, da fehlen die entsprechenden Rezeptoren, um zum Beispiel Schmerz zu empfinden, also denke ich, man kann sein gehirn nicht spüren

Nein, spürt man nicht. Kopfschmerzen gehen beispielsweise von den Hirnhäuten aus.

Also so weit ich weiß, habe ich noch nie mein Gehirn "gespürt". :ask:

Leider ist das Buch Reise um meinen Schädel von Frigyes Karinthy nur mehr antiquarisch zu erhalten. Dieser ungarische Schriftsteller ließ sich in den 30er Jahren seinen Gehirntumor von einem schwedischen Arzt operieren. Ohne Narkose, da das Gehirn nichts spürt. Dieses Buch handelt von dieser Operation. Trotzdem: irre zu lesen.

http://www.amazon.de/Frigyes-Karinthy-Reise-meinen-Sch%C3%A4del/dp/B0027TPYDK

@SagopaKajmer

Das klingt irgendwie total nach einem bekifften Zustand ^^

Ich kenne es zumindest so, wenn man total angenehm stoned ist. Man "spürt" irgendwie im/am Kopf alles voll sanft und wattig, das geht denn sogar selbst auf die Gedanken über. Also letztlich schwer ein- und zuzuordnen. Das relativiert denn das "Spüren" irgendwie, wird gar subjektiv.

Ich würde mir eber sorgen machen wen man nichts spürt

SagopaKajmer schrieb am 01.07.2013:Kann man sein Gehirn spüren?

Physiologisch nicht im Sinne von tastbar oder haptisch wahrnehmbar.
Dafür fehlen dem Gehirn wie schon geschrieben wurde die entsprechen Rezeptoren.

Psychologisch/Neurologisch hingegen schon - zumindest über eine Störung der Großhirnrinde bzw. die somatosensorische Wahrnehmung im Gehirn, die die Propriozeption betrifft, womit auch das Lagebeziehungsgefühl des Körpers beeinträchtigt wird und was uU dafür sorgen kann, dass sich eine haptische Wahrnehmung auch auf das eigene Gehirn erstrecken kann.

skagerak schrieb am 01.11.2022:Das klingt irgendwie total nach einem bekifften Zustand ^^

Ist bei mir zwar schon ewig her, dass ich mal was geraucht habe, aber das war auch mein erster Gedanke.

Oder eine Art von Migräne 🤷‍♀️

Inv3rt schrieb:Psychologisch/Neurologisch hingegen schon - zumindest über eine Störung der Großhirnrinde bzw. die somatosensorische Wahrnehmung im Gehirn, die die Propriozeption betrifft, womit auch das Lagebeziehungsgefühl des Körpers beeinträchtigt wird und was uU dafür sorgen kann, dass sich eine haptische Wahrnehmung auch auf das eigene Gehirn erstrecken kann.

Über welchen Regelkreis läuft das, wenn doch die notwendigen Rezeptoren fehlen?

Inv3rt schrieb:Physiologisch nicht im Sinne von tastbar oder haptisch wahrnehmbar.
Dafür fehlen dem Gehirn wie schon geschrieben wurde die entsprechen Rezeptoren.

Heide_witzka schrieb:Über welchen Regelkreis läuft das, wenn doch die notwendigen Rezeptoren fehlen?

Du meinst vermutlich den Erregungskreis?
Wenn ja, über den psychosomatischen Reflexbogen.
Bisschen wie bei Phantomschmerzen, was dir sicher was sagen wird.

Inv3rt schrieb:Wenn ja, über den psychosomatischen Reflexbogen.
Bisschen wie bei Phantomschmerzen, was dir sicher was sagen wird.

Du überschätzt mich da maßlos. :)
Schmerzrezeptoren sitzen in der Dura mater (glaube ich) im eigentlichen Hirn meines Wissens nicht. Beim psychosomatischen Reflexbogen muss ich passen.
Heißt es, man bildet sich den Schmerz ein?
Oder projiziert den durch die Dura mater vermittelten Schmerz auf das Gehirn?
Da fehlt es mir einfach an Wissen, deshalb die Frage.

Heide_witzka schrieb:Schmerzrezeptoren sitzen in der Dura mater (glaube ich) im eigentlichen Hirn meines Wissens nicht.

Das Gehirn selbst besitzt wie du schon sagst keine organisch bedingte Rezeption von Schmerzen. Von daher kann es nicht "gefühlt" werden wie die Fingerkuppe. Allerdings, die somatosensorische Rinde, genauer die Nozizeptoren im Teil des Neocortex "fühlen".

Wenn zB bedingt durch eine induzierte Stoffwechselveränderung des Gehirns, kA geraten, eine Organneurose oder eine vegetative Dystonie, also eine neuropathische oder im besseren Fall, somatoforme Störung auftritt und meinetwegen die Opioidpeptidproduktion oder die Enzymaufnahme der zugehörigen Rezeptoren gestört wird, kann es durchaus passieren, dass sich ein Organ verändert wahrnehmen lässt oder sich diese Empfindung auch einbilden oder projizieren lässt, auch wenn ich es eigentlich nicht so dufte finde von Einbildung zu sprechen - für den Betoffenen fühlt es sich genauso real an, wie für dich oder mich meinetwegen Zahnschmerzen - oder den Konsum von psychotropen Drogen zu unterstellen, was natürlich sein könnte aber nicht sein muss. Es betrifft eine gestörte Signalproduktion bzw. Rezeption und manifestiert sich in einer projizierten Reizweiterleitung bzw. Schmerzprojektion.

Meinst du, im Zuge gestörter Informationsverarbeitung im somatosensorischen Cortex könnte es sich so "anfühlen" als sei das Hirn das schmerzende Organ?