Auswandern - wer tat es, wer hat es vor, wohin?

aepfelchen schrieb:ich werde da auf jeden Fall mal bei der US-GreenCard Lotterie mitmachen, vielleicht hab eich ja Glück.

Ich finde es nicht gut wenn man eine kostenpflichtigen Seite verlinkt.
Hier gibt es die richtigen Informationen zur der Diversity Visa (Green Card) Lottery:
https://de.usembassy.gov/de/visa/lottery-faqs/
oder noch besser hier:
https://dvlottery.state.gov (Archiv-Version vom 07.12.2019)

Ich bin ehrlich, schon als Kind und Jugendlicher wäre ich am liebsten in die USA ausgewandert. Dieser Wunsch ist bis heute "eigentlich" so geblieben.
Auf eine genaue Gegend, einen konkreten Bundesstaat, kann ich mich bis heute nicht einigen, da ich irgendwie jeder Region etwas abgewinnen kann.

Aus naiver Träumerei und dem auch durch Film- und Serie geschaffenen Blendwerk, dort drüben wäre ja alles supertoll, ist aber auch Realismus geworden, der mich zum Umdenken bewegt hatte.
2 Urlaube in verschiedenen Bundesstaaten brachten mich von meinem Umdenken nicht ab, bestärkten sie meine neue Entscheidung höchstens noch.

Urlaub in den Staaten, egal wo, jederzeit gerne wieder!
Auswandern, für immer dort drüben leben und arbeiten, nein. Könnte ich glaube ich niemals. Würde ich nicht wollen.

Kriminalität, Armenviertel, ja sogar richtige Elendviertel und was zu diesen im krassen Gegensatz steht (weitreichender Luxus, der für die meisten Menschen unerreichbar ist) und ein mir doch zu übereifriger/überheblicher Patriotismus, insbesondere von der republikanischen Wählerschaft ausgehend, sind für mich Ausschlusskriterien.


Kurz:
Die schlechte Sozialpolitik, das dafür vorherrschende (freiheitliche)kapitalistische System, das katastrophale Gesundheitssystem, der als Mittelschichtler geführte Überlebenskampf mit mehreren Jobs, um nicht ganz nach unten abzurutschen - sowie die Politik insbesondere von republikanischer Seite ausgehend (unabhängig wer das Präsidentenamt innehat) sind für mich hauptsächlich K.O.-Kriterien bzgl. eines Auswanderns in die Staaten (USA).

rhapsody3004 schrieb:Die schlechte Sozialpolitik, das dafür vorherrschende (freiheitliche)kapitalistische System, das katastrophale Gesundheitssystem, der als Mittelschichtler geführte Überlebenskampf mit mehreren Jobs, um nicht ganz nach unten abzurutschen - sowie die Politik insbesondere von republikanischer Seite ausgehend (unabhängig wer das Präsidentenamt innehat) sind für mich hauptsächlich K.O.-Kriterien bzgl. eines Auswanderns in die Staaten (USA).

Du muss doch nur genug Geld verdienen, sprich soviel wie Du benötigst - auch wenn die Situation für einen Deutschen neu sein muss dass keiner für ihn aufkommt.
(Mit Kommunistennostalgie kommst tatsächlich in der USA nicht weiter.)

aepfelchen schrieb:Wenn dann sollte es aber etwas außerhalb von Europa sein.
Ich denke das in naher Zukunft nicht nur in Deutschland die Lichter ausgehen, sondern in ganz Europa.

Gibt es dafür Belege?

Bevor wir untergehen, sind die USA glaube ich schon längst untergegangen.

Ich verstehe deinen Wunsch mit den USA. Siehe vorherigen Beitrag von mir.
Sind bzw. wären dir aber auch die ganzen Nachteile der pseudofreiheitlichen USA bekannt?
Dort leben ist kein Zuckerschlecken. Für einen Normalsterblichen zumindest nicht.

Ich glaube wir sollten Deutschland und auch die EU wieder zu schätzen lernen. Viele wissen gar nicht, wie gut sie es nach wie vor in Deutschland haben und auch, wie wichtig eine (Europäische)Gemeinschaft ist.

@rhapsody3004
Die USA wissen sich halt verdammt gut darzustellen, deshalb träumte ich sogar von der USA. Ich bin ehrlich, ich genieße dann 10 mal stärker meine Träumerei von der USA als dort wirklich zu sein.

Das selbe gilt bei mir auch für den Fernen Osten, doch wie auch bei der USA kommt die Ernüchterung spätestens, wenn man sich mit der Lebensrealität dort beschäftigt.

@aepfelchen
Warum soll Europa demnächst untergehen?

PStanisLove schrieb:Die USA wissen sich halt verdammt gut darzustellen, deshalb träumte ich sogar von der USA. Ich bin ehrlich, ich genieße dann 10 mal stärker meine Träumerei von der USA als dort wirklich zu sein.

Das selbe gilt bei mir auch für den Fernen Osten, doch wie auch bei der USA kommt die Ernüchterung spätestens, wenn man sich mit der Lebensrealität dort beschäftigt.

Absolut! So schaut es aus.

Wer natürlich niemals mit US-Amerikanern spricht, auch keine Bekannten/Nachbarn kennt, die ausgewandert aber nach einigen Jahren wieder zurück nach Deutschland gekommen sind - ebenso, wer permanent nur in noblen Touristengegenden Urlaub macht und sich auch niemals darüberhinaus wegbewegt (um der Realität nicht ins Auge zu blicken) und wer ständig nur einem gewissen Blendwerk durch "spezifischen" medialen Konsum unterliegt, der ausschließlich die USA in strahlendem Licht erscheinen/propagieren lässt - der wird auch niemals die (Lebens)Realität in den USA erkennen können und/oder auch nicht erkennen wollen.

rhapsody3004 schrieb:auch nicht erkennen wollen.

Das nicht erkennen wollen der Lebensrealität in anderen Ländern halte ich oft genug für den wichtigeren punkt. Man muss sich ja noch nicht mal eine ernsthafte Bildungsfernsehen Dokumentation geben um darauf stoßen zu können, dass die USA wohl doch nicht das Paradies sind.

Dass man ein Land in einem völlig verfremdeten licht sieht, ist aber kein rein deutsches problem und auch nicht auf die heutige zeit beschränkt. Ich bekomm oft auch mit, das Amerikanische sachen oft als toller empfunden werden als sie nüchtern betrachtet sind.

Das USA aus dem Fernsehen hat mit der echten USA soviel zu tun wie Disneyland mit den echten alten zeiten. Das kann man auch auf andere Länder der Welt übertragen.

PStanisLove schrieb:dass die USA wohl doch nicht das Paradies sind.

Na ja, zumindest sind die USA kein Paradies für den normal arbeitenden Durchschnittsbürger, für Arbeitslose, für Kranke, Arbeits- und Erwerbsunfähige, für gewisse Menschen ethnischer Herkünfte einschließlich bestimmter Hautfarben.
Und in einigen konservativen Bundesstaaten haben es nicht mal Frauen und homosexuelle Menschen leicht. "Immer noch", leider.

Das Wichtigste ist die Bereitschaft, sich auf seine neue Heimat einzulassen. Manche Menschen tun sich damit erheblich leichter als andere. Ich habe zum Beispiel einmal in Peking einen jungen Bulgaren kennengelernt, der gerade erst angekommen war und noch kein Wort Chinesisch sprach. Trotzdem hatte er sich in Windeseile assimiliert: billige Joggingklamotten chinesischer Hersteller, Bürstenhaarschnitt vom Straßenbarbier, hockte mittags vor billigen Straßenrestaurants und schmatzte mit offenem Mund, rotzte ständig in die Gegend wie ein Champion.

Wo wir auch hingingen, ich habe mich immer innerlich vor Lachen gekringelt, wenn die Umstehenden über seine Herkunft spekulierten:
"Was der wohl für ein Landsmann ist?"
"Chinese, das sieht doch jeder."
"Aber er spricht kein Wort Chinesisch."
"Muss wohl irgendeine ethnische Minderheit sein, aber der ist definitiv ein Chinese."

@VanDusen
Das kommt auf die art des Auswanderns an. Für jemand der aufgrund bestimmter politischer Probleme oder so Auswandert kann das schon schwer sein. Wenn jemand Auswandert um sich einen Traum zu erfüllen, dann kann man schon davon ausgesehen, dass diese Person vorbereitet ist. Zumindest hoffe ich das.