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Kulturelle Monotonie

84 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kultur, Monoton ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kulturelle Monotonie

12.07.2024 um 21:45
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gut, vom Kopf her wahrscheinlich schon wesentlich älter, was ja dann auch so einiges erklären könnte).
Wobei man wie gesagt auch sagen muss, dass er schon immer so gewesen ist - so weit meine Erinnerung reicht.

Schon immer total unflexibel, engstirnig und nur auf Deutschland fixiert - egal ob nun Reisen, Ernährung, Technik, Musik oder Filme und Serien.
Alles musste schon immer (so weit möglich und umsetzbar immer) rein-deutsch sein, aus Deutschland kommen.

Und bei Musik und Filmen und Serien wird sogar innerhalb des deutschen Ursprungs noch weiter streng selektiert, sich eingeschränkt und sich nur auf Bestimmtes fixiert.


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Kulturelle Monotonie

12.07.2024 um 22:10
Da ja mein eigener Thread, haue ich jetzt nochmal einen Beitrag hinterher (hoffe OK):

Und gerade auch, weil er schon immer nur (früher neben der Arbeit, die er immer pflichtbewusst ausgeführt hat und den Ostseeurlauben) Sofa und Fernsehen als Beschäftigung kannte, werde ich es wohl nie verstehen, wie man sich dann auch noch innerhalb dessen so stark einschränken und sich nur auf deutsche TV-Produktionen der ÖR fixieren kann.

Als Film- und Serienliebhaber blutet da echt mein Herz.

Ich würde ihm sooo gerne mal die ganze internationale Film- und Serienvielfalt näher bringen. Darunter gäbe es bestimmt Etliches, was ihm gefallen könnte, wenn er es denn mal anschauen würde.

Gegen nur Geschmack wäre auch gar nichts zu sagen. Mich macht eigentlich nur dieses starre Prinzipiendenken wahnsinnig bei ihm. Das gab er mir mehr als einmal im Leben zu verstehen, dass er bereits aus Prinzip der nichtdeutschen Herkunft wegen so einiges niemals anschauen würde.


Ach Mensch; Mich beschäftigt das jetzt alles auch wieder so sehr, weil ich ihn nur noch habe. Also als Elternteil.

Das Leben ist sooo kurz und ich wünschte mir so sehr, dass er sich wenigstens etwas öffnen würde, sodass er auch nochmal was anderes kennenlernen würde.

Irgendwie habe ich auch Angst, dass die Einsicht erst dann kommen könnte, wenn zu spät.

Viele Menschen sollen ja erst auf ihren Sterbebetten bereuen, dies und das versäumt zu haben. Ich will nicht, dass es ihm auch mal so ergehen würde.


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Kulturelle Monotonie

12.07.2024 um 22:24
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das Leben ist sooo kurz und ich wünschte mir so sehr, dass er sich wenigstens etwas öffnen würde, sodass er auch nochmal was anderes kennenlernen würde.
Gerade weil es so kurz ist, solltest du deinen Dad nehmen wie er ist, statt damit zu hadern wie du ihn dir wünschst. Dann ist er eben ein Griesgram der nix Neues mehr will. Das darf er.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Irgendwie habe ich auch Angst, dass die Einsicht erst dann kommen könnte, wenn zu spät.
Auch dann wäre es so, beeinflussen kannst du das als Sohn nur Minimal.
Im Ansatz (wirklich nur im Ansatz) kann ich das nachvollziehen. Mein Vater ist ein großer Musikliebhaber, hat mich da sehr geprägt. Vor allem der gute alte Rock - Deep Purple, Uriah Heep, Stones, the Who usw. Aber ist halt bei etwa 1985 stehen geblieben. Alles danach findet er doof / interessiert ihn nicht. Schade, aber lässt sich nicht ändern.


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12.07.2024 um 23:33
Zitat von paxitopaxito schrieb:Gerade weil es so kurz ist, solltest du deinen Dad nehmen wie er ist, statt damit zu hadern wie du ihn dir wünschst. Dann ist er eben ein Griesgram der nix Neues mehr will.
Noch nie wollte.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das darf er.
Ja, natürlich darf er das.

Wäre da nur nicht diese innere Stimme, das Gefühl, was mir sagt, dass sich etwas zu öffnen ihm selbst gut täte.

Bei der Ernährung lasse ich aber auf keinen Fall locker. Das betrifft ja wie gesagt direkt seine Gesundheit.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Im Ansatz (wirklich nur im Ansatz) kann ich das nachvollziehen. Mein Vater ist ein großer Musikliebhaber, hat mich da sehr geprägt. Vor allem der gute alte Rock - Deep Purple, Uriah Heep, Stones, the Who usw. Aber ist halt bei etwa 1985 stehen geblieben. Alles danach findet er doof / interessiert ihn nicht. Schade, aber lässt sich nicht ändern.
Ist doch schön. Tolle Bands! (Ich liebe besonders The Who)

Lieblingsband meines Vaters seit ich mich erinnern kann die Flippers. (das ganze alte Zeug von denen geht aber)

Die Musik deines Vaters würde mein alter Herr als Schrammelmusik abtun. Außerdem schon nicht hören, weil nicht deutschsprachig. Letztes hat er definitiv von seiner Mutter übernommen, denn bei der war es auch verboten englischsprachige Musik zu hören, einzuschalten.


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Kulturelle Monotonie

12.07.2024 um 23:48
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Bei der Ernährung lasse ich aber auf keinen Fall locker. Das betrifft ja wie gesagt direkt seine Gesundheit.
Die hat aber null mit seinen nationalen Attitüden zu tun.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wäre da nur nicht diese innere Stimme, das Gefühl, was mir sagt, dass sich etwas zu öffnen ihm selbst gut täte.
Deine Stimme, ja.
Im Prinzip geht es in diesem Thread um Dich - schon gemerkt?


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Kulturelle Monotonie

13.07.2024 um 05:22
@rhapsody3004
Du hast mich überzeugt, jemand der nur deutsch ißt, nur in Deutschland ist, nur deutschen TV guckt, nur deutsche Musik hört...ist einfach "verdächtig", einen anderen passenderen Begriff finde ich nicht.


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13.07.2024 um 13:42
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Da ja mein eigener Thread, haue ich jetzt nochmal einen Beitrag hinterher (hoffe OK):
Darf man fragen wie bei dir die kulturelle Monotonie ausieht ??

Wann war dein eletzte Kinky Partie ??
Wann warst du bei Rammstein in Row Zero ??

Wann warst du das letzte mal in Russland ??
Wann in den USA ??
Wann in Afrika oder China ??


Worauf ich hinaus will: Monotomnie liegt im Auge des Betrachters.

Aus Sicht eines glücklichen Hamburger Repperbahnbewohners, bist du @rhapsody3004 ggf. genauso "langweilig monoton", wie dein Vater. Nur leichte Nuancen ;)


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13.07.2024 um 13:58
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Na ja, gesündere Ernährung liegt ja wohl auf der Hand.
Nicht wirklich, denn die Landesküche hat nichts mit der Gesundheit zutun. Die deutsche Küche besteht nicht nur aus Eisbein und Sauerkraut.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und nochmal was anderes als die deutsche Ostseeküste kennenzulernen, könnte seine Stimmung auch erhellen.
Na ob der Herr Papa bei 40 Grad in der Türkei glücklicher ist...
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und leider wirkt er auch zunehmend unzufriedener und auch immer mehr müder irgendwie. Als warte er nur noch auf sein Ableben.
Dann würde ich ihn auch eher psychisch unterstützen, anstatt es ihm noch schwerer zu machen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:werde ich es wohl nie verstehen
Das ist der eigentliche Knackpunkt den man ja häufig liest. Es fehlt einfach der Wille oder die Fähigkeit sich in andere Sichtweisen hinein versetzen zu können. Nur man selbst weiß ja wie die Welt funktioniert.

Ganz ehrlich! Unterstützte deinen Dad, lege da mal deine eigene Weltanschauung beiseite und setze ihn nicht noch mit etwas unter Druck, was er nicht will.


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Kulturelle Monotonie

13.07.2024 um 19:14
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Schon immer total unflexibel, engstirnig und nur auf Deutschland fixiert - egal ob nun Reisen, Ernährung, Technik, Musik oder Filme und Serien.
Alles musste schon immer (so weit möglich und umsetzbar immer) rein-deutsch sein, aus Deutschland kommen.
Da wiederhole ich meine Frage doch einfach nochmal:
Wie setzt sich denn deine eigene gelebte kulturelle Vielfalt zusammen?
Welche Länder hast du in den letzten 10 Jahren bereist?
Welche landestypischen Gerichte anderer Nationen bereitest du dir die Woche/im Monat so zu?
Wie setzt sich deine kulturelle Vielfalt in Bezug auf Musik, Film, Serien, Technik zusammen?
Du sagst die ganze Zeit nur, was dir bei deinem Vater nicht gefällt, du sagst aber nicht, woran er sich konkret an dir ein Beispiel nehmen könnte. Was machst du besser, anders?
Alles was sich hier transportiert ist, mal unabhängig von deiner Sorge um ihn, dass du deinen Vater für einfältig hälst, und dass du deinem Heimatland scheinbar nichts positives abgewinnen kannst.


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14.07.2024 um 15:30
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 09.07.2024:Aber ihr werdet doch wenigstens die Gedanken verstehen können, oder? Ich bin wirklich der Meinung, dass ihm das Gut täte, wenn er sich je nachdem mal zumindest etwas öffnen und ausprobieren, sich drauf einlassen würde. Das Problem wahrscheinlich schon nur, dass ihm das selbst je nachdem nicht mal bewusst sein dürfte, sondern er mehr denken könnte, eh nichts zu verpassen.
Vielleicht gibt es deinem Vater auch einfach Sicherheit? Nicht jeder kann sich ohne weiteres auf fremdes/unbekanntes einlassen,. Es kann Unwohlsein auslösen und sogar große Angst machen. Es gibt Menschen, die fühlen sich schon verloren, wenn sie im benachbarten Stadtteil unterwegs sind weil sie sich dort nicht so gut auskennen, ganz zu schweigen von anderen Ländern mit fremder Kultur, anderer Sprache usw. Selbst Menschen, die regelmäßig Urlaub im Ausland machen hocken dann häufig nur im Hotel und am Hotelpool mit anderen Landsleuten. Selbst bei vielen Auswanderern. Sie starten ein neues Leben in einem anderen Land und verbringen dann viel Zeit in einer Community mit Landsleuten. Mir scheint es ziemlich menschlich zu sein, an Vertrautem festzuhalten. Bei einigen ist es halt sehr stark ausgeprägt, bei anderen weniger stark. Wenn die Person deswegen keinen Leidensdruck hat, dann ist es mMn auch ok.


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14.07.2024 um 17:39
Ich würd mich ja freuen, wenn @Habaner hier mal was dazu schreiben würde, warum sie (er/sie - irgenetwas sagt mir es ist eine sie^^) ausschließlich Deutsche Musik im Forum postet. Das denke ich glaub ich würd gut hier reinpassen. Wobei EINmal hat sie ja ein Englisches Lied gepostet, das kann ich bezeugen. :D Aber... das würd mich mal interessieren, ob das die Begeisterung für unsere Sprache ist oder ein Statement oder... was auch immer. Wobei, natürlich keine Verpflichtung. Wenn das privat habe ich auch vollstes Verständnis dafür. Bin nur neugierig. ^^


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Kulturelle Monotonie

14.07.2024 um 17:51
@rhapsody3004


Es gibt auch eine leichte form von Autismus.

Diese Menschen haben es gerne geordnet.
Wer weiss ist dein papa leicht betroffen.

Meine mama kannte die sympthomen damals nicht. Wusste nichts hiervon, hatte noch nie was davon gehört.

Und sie meinte er wäre schwierig. Sie hatte recht in ihre augen. Aber ich als neutrale Person, sah wieviel mühe er sich gab bei vieles.


Mein zweite papa hat kein zeitgefühl, er kam manchmal stunden später zum essen wie geplant.

Er hatte einfach alles um sich herum vergessen. Und war vertieft in sein Garten. Und verlor raum und zeit.

Sie haben es gerne leicht geordent, ihr ritmes, ihr tagesablauf. Sicherheit.

Käme dies in frage?


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Kulturelle Monotonie

18.07.2024 um 13:02
Habs gelesen und finde dass das eine ganz normale Existenz eines 60-70 Jährigen Deutschen ist der halt seinen Horizont begrenzt hielt.
Find ich jetzt nicht schlimm oder außergewöhnlich.
Und dass man bei der Ausgangslage in dem Alter ruhiger wird jetzt auch nicht.
Man hats halt sozusagen 'durchgespielt'.
Wenn man OT's Beiträge im Forum so mitliest ist da auch kein großes Revoluzzerdasein zu finden sondern höchstens das gleiche des Vater nur halt in so 'Wurde zwanzig-dreissig Jahren später sozialisiert'.


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Kulturelle Monotonie

19.07.2024 um 12:10
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 08.07.2024:Nichts desto trotz wie oben schon geschrieben, würden mich mal Gründe/Ursachen für so ein engstirniges-monotones und auch irgendwie schon besessenes Denken und Handeln interessieren.
Da wäre dein Vater der richtige Ansprechpartner.

Hat er Bekannte (gleichen Alters), mit denen er sich mal austauschen könnte?
Das täte ihm vermutlich auch mal gut und darum geht es in dem Thread schließlich.


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Kulturelle Monotonie

19.07.2024 um 19:48
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 12.07.2024:Das Leben ist sooo kurz und ich wünschte mir so sehr, dass er sich wenigstens etwas öffnen würde, sodass er auch nochmal was anderes kennenlernen würde.
Du projizierst deine Sicht auf Ihn. Wenn er in seiner Welt glücklich ist und anderen dabei nicht schadet, perfekt. Er verpasst nix weil er es nicht vermisst.
Mir scheint du bist mit deinem Leben, trotz Offenheit etc. Weniger zufrieden als er.
Denk mal darüber nach.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 12.07.2024:Irgendwie habe ich auch Angst, dass die Einsicht erst dann kommen könnte, wenn zu spät.
Mhm. Vielleicht musst du ja zu einer Einsicht kommen
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 12.07.2024:Viele Menschen sollen ja erst auf ihren Sterbebetten bereuen, dies und das versäumt zu haben. Ich will nicht, dass es ihm auch mal so ergehen würde.
Jeder versäumt in seinem Leben irgendetwas. Das wird dir genauso ergehen.


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Kulturelle Monotonie

20.07.2024 um 22:55
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 08.07.2024:Ein Thema, was mich schon länger beschäftigt und das vor allem, weil es ein Familienmitglied von mir nach meiner Einschätzung nach betrifft und dieses so weit ich mich zurückerinnern kann schon immer monoton hinsichtlich eigentlich allem Kulturellen gelebt hat.

Dafür müsstest du genau ausführen was DU unter allem Kulturellen verstehst.
Was mich eigentlich auf dieses Thema aufmerksam gemacht hat ist die Zusammensetzung von Monotonie und Kultur. Wie eigenartig sich das liest.
Kann jegliche Kultur überhaupt monoton sein oder ist die Monotonie eher in der Psyche des Betrachters verortet?

Gleich vorweg; Mir geht es nicht darum Menschen noch ändern zu wollen (auch wenn es ihnen sicherlich Gut täte) und was mit zunehmendem Alter eh immer schwieriger wird und nochmals mehr, wenn der eigene Wille dazu fehlt.

Es ist ein schöner Zug von dir, dass du andere Menschen nicht ändern möchtest, das beweist, dass aus dir irgendwann ein offener, verständiger Mensch werden könnte. Vielleicht wenn du etwas älter und über mehr Lebenserfahrung verfügst.

Mir geht es vor allem darum Gründe/Ursachen für bestimmte engstirnige Denk- und Verhaltensweisen zu ergründen und ob es auch tatsächlich so etwas wie eine Heimatverbundenheit geben kann, die man schon als krankhaft oder anders schon als Besessenheit bezeichnen könnte.
Vor allem, wenn nicht alles nur auf den individuellen Geschmack zurückzuführen ist, sondern bereits auch nur aus Prinzip beruht und des Prinzips schon wegen der Heimat, dem eigenen Land treu zu bleiben, alles Nicht-Nationale ablehnt und gar nicht erst kennenlernen will.

Die Gründe für eine engstirnige Denk- und Verhaltensweise,
krankhaft Heimatverbundenheit, Besessenheit, das Nicht-Nationale ablehnende etc., so wie du das hier anführst, liegt in der zwanghaften Ansicht man müsse alles und jeden bewerten und zu seinem Glück verhelfen.
Ich bin mir sicher, wenn dir solche Menschen begegnen wirst du ihnen auf ewig dankbar sein.

Dann würde mich auch interessieren, ob ihr selbst solche Menschen kennt, die kulturell total monoton denken und leben.

In den vielen Jahre die ich durch die Weltgeschichte gereist bin und unterschiedlichste Kulturen hautnah erleben durfte, kann ich dir berichten, dass diese Art von Menschen überall in der von ihren gewachsenen Kulturen leben, ich würde allerdings nie auf die Idee kommen, diesen wunderbaren Menschen zu unterstellen, sie würden kulturell total monoton denken und leben. Ich habe während dieser Zeit von allen Menschen die ich traf, sehr viel gelernt und ein tiefes Verständnis für ihre Lebensweise erhalten.
Oft gab es meist nur das einfachste Essen, zum Teil selbstgemachte Musik aus dem eigenen Kulturkreis und der Alltag drehte sich um das tägliche Überleben.

Aus der Sicht einer westlich geprägten Konsumerseele mag das sehr wenig sein, es gibt eben wenig Ablenkungen und die Buntheit und die beständige Lautstärke fällt weg, aber dafür ist es echt.

Oft wird der Blick auf Andere blind und wertend wenn man zu sehr dem Konsumismus verfallen ist. Man vergisst schnell, worauf es im Leben wirklich ankommt. Aber das führt jetzt etwas zu weit.
Wenn Konsumismus und die daraus resultierende Dekadenz den Anschein erweckt es handle sich um handfeste, echte Kultur, weil eine nicht enden wollende Vielfalt in jedem Bereich des Lebens zur Verfügung steht und jederzeit abgreifbar ist, dann sollte man einen Gang zurückschalten, vor die Tür gehen und ein paar Schritte in die Natur gehen, tief einatmen, alles und jeden vergessen, sein Ego abstreifen und nochmal von vorne beginnen, wenn man die Tür wieder hinter sich schließt. Das ist das höchste Maß für Kultur.

Definition von kultureller Monotonie, also was ich mir darunter vorstelle bzw. was ich damit meine:

- Nur das eigene Land, Deutschland bspw., zählt. Daraus folgt der Wunsch und auch die Umsetzung (so fern heute noch möglich) nur rein deutsche Produkte und Marken im Non-Food als auch Food-Bereich zu erwerben und zu konsumieren. (Aber selbst bei heimischem Essen und Trinken wird immer nur dasselbe verzehrt ohne mal über den Tellerrand zu blicken bzw. zu kosten)
- Urlaub nur im eigenen Land.
- Musik nur aus der Heimat und in Landessprache gesungen. Überhaupt zählt nur die eigene Muttersprache.
- Konsum von nur rein nationalen Film- und Serienproduktionen.
- Beim Sport zählen einzig und allein nur die eigenen nationalen Mannschaften/Teams.

Ersetze mal Deutschland mit Italien, Spanien, Frankreich, USA, Lateinamerika, Afrika, China etc.
Mach dich auf und besuche die Länder, das wird dich erleuchten.

Natürlich mögen jetzt viele denken, wegen sowas Banalem einen Thread zu eröffnen und jeder soll doch so leben wie er/sie will. Und letztendlich doch selber Schuld, wenn Menschen meinen sich sooo stark einschränken zu müssen und dabei Gefahr zu laufen eine Menge zu verpassen, was ihnen durchaus gefallen, Freude bereiten könnte, wenn sie es denn ausprobieren, kennenlernen würden.

Was könnten denn deiner Meinung nach andere Menschen verpassen, und was könnte ihnen nach deinen Vorstellungen Freude bereiten? Sicher gehörst du zu den Menschen, die ihren Mitmenschen permanent klar macht was einem Freude im Leben schenken könnte.
Nichts desto trotz wie oben schon geschrieben, würden mich mal Gründe/Ursachen für so ein engstirniges-monotones und auch irgendwie schon besessenes Denken und Handeln interessieren.

Wenn du einen Moment inne hältst und tief in dich hineinhorchst, findest du vielleicht eines Tages in dir Antwort. Oder lies deine Beiträge, vielleicht fällt der Groschen.

Und natürlich, ob ihr zufällig auch solche Menschen kennt oder mal kennengelernt habt und dann gerne auch mal eure Erlebnisse mit diesen Menschen schildern und ob ihr auch den Verdacht hattet das besonders mit zunehmendem Alter diese fehlende Abwechslung im Leben auch negative Auswirkungen auf die Psyche dieser Menschen gehabt hat.

Leider habe ich bisher nur Menschen getroffen, die recht zufrieden mit ihrem Leben waren, abgesehen von der Bewältigung der kleinen Kataströphchen im Alltag die jeden hin und wieder treffen.

Besonders dann, wenn der Alltag eh schon nur noch aus Sofa und TV bestehen sollte und dann nicht mal mehr im TV für Abwechslung gesorgt wird, weil man sich ja nur auf alle rein-nationalen Inhalte beschränkt, weil man der Heimat unbedingt treu bleiben will und auch regelrecht einer Flut von Vorurteilen unterliegt.
Ich lese hier nur, die von dir ausgehende Wertung über andere Menschen. Du schließt von dir auf Andere. Bist du denn so viel besser oder kultureller als die Menschen die dir monoton vorkommen?


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Kulturelle Monotonie

gestern um 05:07
Zitat von FishfaceFishface schrieb:Ich lese hier nur, die von dir ausgehende Wertung über andere Menschen. Du schließt von dir auf Andere.
Wir sind bei Allmy!
Zitat von FishfaceFishface schrieb:Bist du denn so viel besser oder kultureller als die Menschen die dir monoton vorkommen?
Na ja, man ist in dem Beispiel automatisch "kultureller" wenn einen Döner gegessen hat...allerdings wissen wir nicht ob "besser"...ich finde am "Monotonen" überhaupt nichts schlimm, der Mann weiß und macht was er will.
Es ist halt modern sich weltmännisch zu geben, es kann nicht divers genug sein - man holt sich seinen regionalen Sushi mit schottischen Lachs, transportiert von Osteuropäer, zubereitet von einem Griechen und dann schimpft man über Globalisierung.


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Kulturelle Monotonie

gestern um 08:41
Zitat von paxitopaxito schrieb am 12.07.2024:Mein Vater ist ein großer Musikliebhaber, hat mich da sehr geprägt. Vor allem der gute alte Rock - Deep Purple, Uriah Heep, Stones, the Who usw. Aber ist halt bei etwa 1985 stehen geblieben. Alles danach findet er doof / interessiert ihn nicht.
Als würdest du meinen 4Jahre jüngeren Bruder beschreiben.
Stones, Who, Jethro Tull, Iron Maiden und Lynyrd Skynyrd...alles was danach kommt ist langweilig und ideenlos.
So hat er schon mit Anfang 20 gedacht.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 12.07.2024:Wäre da nur nicht diese innere Stimme, das Gefühl, was mir sagt, dass sich etwas zu öffnen ihm selbst gut täte.
Man kann Menschen nun mal nicht zu ihrem Glück zwingen.
Und in hohem Alter sie zu ändern ist nahezu unmöglich.


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Kulturelle Monotonie

gestern um 11:56
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wir sind bei Allmy!
Stimmt ja, ich hatte mich für einen Augenblick vergessen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Na ja, man ist in dem Beispiel automatisch "kultureller" wenn einen Döner gegessen hat...allerdings wissen wir nicht ob "besser"...ich finde am "Monotonen" überhaupt nichts schlimm, der Mann weiß und macht was er will.


Es ist halt modern sich weltmännisch zu geben, es kann nicht divers genug sein - man holt sich seinen regionalen Sushi mit schottischen Lachs, transportiert von Osteuropäer, zubereitet von einem Griechen und dann schimpft man über Globalisierung.
So schaut`s aus.


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Kulturelle Monotonie

um 08:19
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Stones, Who, Jethro Tull, Iron Maiden und Lynyrd Skynyrd...alles was danach kommt ist langweilig und ideenlos.
So hat er schon mit Anfang 20 gedacht.
So einer bin ich aber auch xddddd.
Ich höre hauptsächlich Sachen von 1960ern bis ungefähr 2000.
Hab da einen recht breiten Musikgeschmack.
Das heutige Zeug find ich irgendwie, keine Ahnung, so kastriert.
Nichts was man in vierzig Jahren noch spielen würde.
Von Ausnahmen natürlich abgesehen.


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