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Kulturelle Monotonie

96 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kultur, Monoton ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 00:31
Ein Thema, was mich schon länger beschäftigt und das vor allem, weil es ein Familienmitglied von mir nach meiner Einschätzung nach betrifft und dieses so weit ich mich zurückerinnern kann schon immer monoton hinsichtlich eigentlich allem Kulturellen gelebt hat.

Gleich vorweg; Mir geht es nicht darum Menschen noch ändern zu wollen (auch wenn es ihnen sicherlich Gut täte) und was mit zunehmendem Alter eh immer schwieriger wird und nochmals mehr, wenn der eigene Wille dazu fehlt.

Mir geht es vor allem darum Gründe/Ursachen für bestimmte engstirnige Denk- und Verhaltensweisen zu ergründen und ob es auch tatsächlich so etwas wie eine Heimatverbundenheit geben kann, die man schon als krankhaft oder anders schon als Besessenheit bezeichnen könnte.
Vor allem, wenn nicht alles nur auf den individuellen Geschmack zurückzuführen ist, sondern bereits auch nur aus Prinzip beruht und des Prinzips schon wegen der Heimat, dem eigenen Land treu zu bleiben, alles Nicht-Nationale ablehnt und gar nicht erst kennenlernen will.


Dann würde mich auch interessieren, ob ihr selbst solche Menschen kennt, die kulturell total monoton denken und leben.



Definition von kultureller Monotonie, also was ich mir darunter vorstelle bzw. was ich damit meine:

- Nur das eigene Land, Deutschland bspw., zählt. Daraus folgt der Wunsch und auch die Umsetzung (so fern heute noch möglich) nur rein deutsche Produkte und Marken im Non-Food als auch Food-Bereich zu erwerben und zu konsumieren. (Aber selbst bei heimischem Essen und Trinken wird immer nur dasselbe verzehrt ohne mal über den Tellerrand zu blicken bzw. zu kosten)
- Urlaub nur im eigenen Land.
- Musik nur aus der Heimat und in Landessprache gesungen. Überhaupt zählt nur die eigene Muttersprache.
- Konsum von nur rein nationalen Film- und Serienproduktionen.
- Beim Sport zählen einzig und allein nur die eigenen nationalen Mannschaften/Teams.


Natürlich mögen jetzt viele denken, wegen sowas Banalem einen Thread zu eröffnen und jeder soll doch so leben wie er/sie will. Und letztendlich doch selber Schuld, wenn Menschen meinen sich sooo stark einschränken zu müssen und dabei Gefahr zu laufen eine Menge zu verpassen, was ihnen durchaus gefallen, Freude bereiten könnte, wenn sie es denn ausprobieren, kennenlernen würden.

Nichts desto trotz wie oben schon geschrieben, würden mich mal Gründe/Ursachen für so ein engstirniges-monotones und auch irgendwie schon besessenes Denken und Handeln interessieren.

Und natürlich, ob ihr zufällig auch solche Menschen kennt oder mal kennengelernt habt und dann gerne auch mal eure Erlebnisse mit diesen Menschen schildern und ob ihr auch den Verdacht hattet das besonders mit zunehmendem Alter diese fehlende Abwechslung im Leben auch negative Auswirkungen auf die Psyche dieser Menschen gehabt hat. Besonders dann, wenn der Alltag eh schon nur noch aus Sofa und TV bestehen sollte und dann nicht mal mehr im TV für Abwechslung gesorgt wird, weil man sich ja nur auf alle rein-nationalen Inhalte beschränkt, weil man der Heimat unbedingt treu bleiben will und auch regelrecht einer Flut von Vorurteilen unterliegt.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 02:32
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nichts desto trotz wie oben schon geschrieben, würden mich mal Gründe/Ursachen für so ein engstirniges-monotones und auch irgendwie schon besessenes Denken und Handeln interessieren
Also ich habe unter jenen die sich gerne als multikulturell geben mehr Engstirnigkeit und Besessenheit erlebt als bei den monokulturellen.

Es mag viele Gründe geben warum jemand ist wie er ist, hier aber ein Framing zu platzieren um fast schon psychische Störungen zu diagnostizieren lässt mich etwas ratlos zurück was deine Motivation für den Thread ist.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 05:11
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und natürlich, ob ihr zufällig auch solche Menschen kennt
Ja, kenne ich. In meinem Ex Dorf (2000 Personen) gibt es Etliche. Das Dorf ist für Rentner geeignet (Therme und Kliniken), daher ziehen sehr viele dahin...und sind sogar extremer als deine Beschreibung: wir haben einen aus Wiesbaden, der fühlt sich wie ein Auswanderer 12.000km von daheim, der spricht wie die Gastarbeiter: "bei uns ist es so", in unserer Religion (muss wohl evangelisch sein)
Andersrum haben wir Leute für die eine Pizza genug Exotik für ein ganzes Jahr bietet. Ich hatte es schon mal beschrieben die Grenze ist zu A ist 800m, das erste Restaurant auf der anderer Seite ca. 1,5km...brauchst nicht glauben dass sie alle auf beide Seiten gleiche/ähnliche Gerichte haben oder diese gerne essen, aus A sind nur der 10cent billigere Sprit und Kippen gut.
Fahrten nach CZ (80km) sind Weltreisen mit Jungle Aufenthalt, kommen also gar nicht in Frage.
Stört mich das? Nein. Ist es schädlich? Nein.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 06:15
Persönlich kenne ich niemanden der so tickt, aber im Urlaub im Ausland fallen mir immer mal Leute meiner Nationalität auf, wo ich mich schon das ein oder andere Mal gefragt habe, warum diese überhaupt Deutschland für den Urlaub verlassen haben, wenn sie dort das erwarten, was sie von Zuhause aus kennen und sich anscheinend auch nicht auf etwas anderes einlassen wollen, wie Essen oder Sprache z.B..

Wobei ich das innerhalb Deutschlands auch schon beobachtet habe, das, was Zuhause, wo auch immer das ist, die Norm ist, ist gut und daran soll dann auch bitte nichts verändert werden, bzw. sich auf anderes eingelassen werden.

Ich selbst kann es nicht nachvollziehen, aber, das muss ich ja auch nicht. Allein durch meine Familie, die in vielen Ländern auf einigen Erdteilen verteilt lebt(hauptsächlich nach dem 2. Weltkrieg ausgewandert), in andere Kulturen eingeheiratet hat, dann wieder/weiter in andere Länder ausgewandert ist uswusf., kenne es nicht anders, dass es Kulturenmischmach gibt. Ich selbst bin keine "reine" Deutsche, mein Mann auch nicht, unsere Großeltern kamen aus sehr verschiedenen Ländern/Regionen, die uns auch geprägt haben.
Ich finde das sehr interessant, was wir auch aus anderen Ländern und Kulturen gelernt haben, allein schon durch unsere Familien.
Doch wer stets im gleichen Umfeld lebt(e), in der gleichen Kultur und damit zufrieden ist, der wird nicht unbedingt nach anderem suchen oder es kennen lernen wollen.
So lange niemand von mir verlangt so zu leben, und ich nicht von ihnen meinen Lebensstil zu verfolgen, sehe ich kein Problem.


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08.07.2024 um 07:29
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Dann würde mich auch interessieren, ob ihr selbst solche Menschen kennt, die kulturell total monoton denken und leben.
Ja, wobei ich da nicht automatisch eine Art Nationalismus unterstellen würde. Was der Bauer nicht kennt, frisst er halt oft nicht. Einseitige Fixierung kann sich auf alles mögliche beziehen. In Anbetracht der Masse des Angebots und begrenzter Zeit muss man auch zwangsläufig eine gewisse Auswahl treffen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:- Musik nur aus der Heimat und in Landessprache gesungen. Überhaupt zählt nur die eigene Muttersprache.
- Konsum von nur rein nationalen Film- und Serienproduktionen.
Das kann noch weiter eingegrenzt werden, z. B. nur deutsches Unterhaltungsfernsehen von 1950 bis 1970 ...


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 07:31
Sehr viele Menschen sind so, eher einfach gestrickt und in täglichen Routinen gefangen. Nicht bereit oder interessiert, was neues zu lernen.
Selbst bei Einwanderern sieht man das, ob es Deutsche in Mallorca oder Asien oder z.B. Araber, die nach Deutschland gekommen sind. Jahre später sprechen sie die Sprache nicht, essen ihre gewohnten Sachen, schauen TV ihres Heimatlandes.


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08.07.2024 um 09:32
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Also ich habe unter jenen die sich gerne als multikulturell geben mehr Engstirnigkeit und Besessenheit erlebt als bei den monokulturellen
Du wirst sicherlich auch auf mich anspielen wollen und gebe gerne zu, dass ich zumindest (wie ein verstorbenes Familienmitglied damit auch ein Problem hatte) nach wie vor ein Problem damit habe, dass jemand in meiner Familie so ist wie er ist. Ganz normal ist das natürlich auch nicht, denn eigentlich sollte es mir ja am Arsch vorbei gehen wie andere denken und daraus resultierend dann auch so leben.

Spätestens aber, wenn darunter sogar die Gesundheit leiden könnte (nur könnte) mache ich mir Gedanken. Durch bspw. einseitige Ernährung. Und nicht mal demjenigen vorbeigebrachtes Obst wie Bananen und Orangen werden gegessen, weil ohne Scheiß kein heimisches Obst. Da wird es lieber wochenlang liegengelassen, um vor sich hin zu faulen.

Dass derjenige nicht mal Lust auf Kino hätte, obwohl man ihn sogar einladen und es in erster Linie auch nur darum gehen würde, dass derjenige einfach nur mal Abwechslung in seinen Alltag bringt, raus kommt, ist dann eigentlich schon wieder völlig unwichtig. Genauso wie der Grund und das Vorurteil für diese Ablehnung, dass im Kino eh nur internationale Produktionen laufen würden.

Das gab ich dann irgendwann auf und machte auch keine Vorschläge mehr in der Richtung, sondern nahm demjenigen dann nur noch hin und wieder Filme und Serien unterschiedlicher Genres auf Festplatte auf sowie ihm auch ein paar DVDs zu besorgen, damit er schauen könne, ob da nicht doch etwas bei sein könnte, was ihm gefallen könnte.
Aber Nö: Die DVDs liegen noch heute eingeschweißt bei ihm rum und bei der Festplatte war er sogar so dreist diese zu löschen und mir mit den Worten der Frage zurückzugeben, was er mit dem Mist solle? Auf meine Frage dann, ob wenigstens mal reingeschaut, gab es dann nur ein lass mich mit deinem Ami-Mist zufrieden.

Dabei waren auf der Festplatte auch wenigstens einige europäische Filme und Serien.
Und bei den Ami-Sachen handelte sich auch nicht um Geballer, sondern um Komödien und Dramen wie bspw. Marley und ich und die Braut, die sich nicht traut oder bei den Serien um bspw. um einige Folgen von Greys Anatomy und Unsere kleine Farm.
Solche Genres und Themen mag ja er grundsätzlich auch, aber leider nur, wenn aus Deutschland kommend.

Und Urlaubsvorschläge von mir, wäre auch bereit mit demjenigen zu fahren, denn alleine muss er natürlich nicht in den Urlaub, werden von ihm auch gekonnt abgewiesen, weil keine deutschen Reiseziele.
Mensch; In Deutschland hat er (genauso wie ich als Kind) schon sooo oft Urlaub gemacht - warum nicht mal wohin, wo noch nie gewesen. Nach Portugal an die Algarve bspw. uns seis nur für eine nette Woche.

Dass er sogar bei Urlaubsreisen so unbeweglich ist und auch Vorurteile bedient und nach wie vor der Denkweise anhängt, man solle im eigenen Land bleiben, störte schon ein anderes leider verstorbenes Familienmitglied.


Na ja, usw....

Seine Denkweisen machen mich auf der einen Seite wütend, aber auch sooo traurig, denn Abwechslung täte ihm sicherlich mal gut. Vor allem kann man sich doch auch erst ein Urteil erlauben, wenn man sich selbst ein Bild von etwas gemacht hat bzw. es ausprobiert hat.
Das betrifft ja im Grunde alles wie andere Länder, Essen und Trinken, Filme, Serien und Musik.
Zitat von BorrominiBorromini schrieb:Ja, wobei ich da nicht automatisch eine Art Nationalismus unterstellen würde
Doch, denke ich schon. Denn sogar bei der Musik kommt es demjenigen darauf an, dass sie von nur deutschen Künstlern und dann auch nur in deutscher Sprache gesungen kommt.

Zudem kennt er für viele Länder oder deren Bevölkerung nur pauschalisierende und abwertende Bezeichnungen wie Kaugummifresser, Spagettifresser, Froschfresser, Inselaffen, Käsköppe, Kopftuchindianer...


Das wirklich einzige, was mir noch Hoffnung gibt, obwohl ich Politik hier komplett raushalten wollte, ist, dass er auch weiterhin niemals die Blaue Alternative wählen würde, sondern eine sozialdemokratische Partei.

Dabei sagte ich ihm mal im Streit, dass er eigentlich in der falschen Partei sei mit seinem für mich so empfundenen Deutschland-Wahn bzw. mit dieser extremen Heimatverbundenheit und so als existiere auf dem Planeten nur Deutschland als einziges Land und Kultur.
Zitat von BorrominiBorromini schrieb:Das kann noch weiter eingegrenzt werden, z. B. nur deutsches Unterhaltungsfernsehen von 1950 bis 1970 ...
Was er auch tut; Nationales wird auch nur angesehen, wenn von den ÖR kommend und bei der Musik, so lange es Schlager und Volksmusik ist.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 09:50
Liest sich für mich so, als würdest du das zu einem allgemeinen Problem machen wollen. Keine Ahnung wie gut du mit dem Menschen da noch bist, aber du kannst auch den Kontakt einstampfen. Muss der selber wissen, wie er lebt. Du kannst es doch eh nicht ändern? Solche Leute kenne ich auch ehrlich gesagt nicht, von diesen gibt es wohl nur sehr wenige ... und du hast das Pech, mit so jemanden konfrontiert zu sein. Aber du kannst auch deine eigenen Konsequenzen ziehen.


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08.07.2024 um 09:59
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Spätestens aber, wenn darunter sogar die Gesundheit leiden könnte (nur könnte) mache ich mir Gedanken. Durch bspw. einseitige Ernährung. Und nicht mal demjenigen vorbeigebrachtes Obst wie Bananen und Orangen werden gegessen, weil ohne Scheiß kein heimisches Obst. Da wird es lieber wochenlang liegengelassen, um vor sich hin zu faulen.

Dass derjenige nicht mal Lust auf Kino hätte, obwohl man ihn sogar einladen und es in erster Linie auch nur darum gehen würde, dass derjenige einfach nur mal Abwechslung in seinen Alltag bringt, raus kommt, ist dann eigentlich schon wieder völlig unwichtig. Genauso wie der Grund und das Vorurteil für diese Ablehnung, dass im Kino eh nur internationale Produktionen laufen würden.
kein Mensch wird irgendeinen Mangel bekommen, wenn er nur einheimische Lebensmittel zu sich nimmt. Da übertreibst Du aber gewaltig.
Was mich regelmäßig stört ist, dass weil Dich etwas stört, Du daraus dann etwas konstruierst, was dann so pseudomäßig irgendwie Allgemeingültigkeit haben soll, was aber gar nicht der Fall ist und dass Du Dich nicht damit beschäftigst, warum Dich das so beschäftigt, was andere so machen. Das wäre mal der richtige Ansatz, denn aus meiner Sicht liegt da das eigentliche Problem. Es muss nicht jeder so sein, wie Du es für besser hältst. Es darf jeder in seiner Bubble leben.


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08.07.2024 um 10:09
Das Motto lautet Leben und Leben lassen und sich nicht großartig in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen. Ich kann Menschen nicht verstehen, die meinen, ihr Lebensstil sei der "Vernünftige" und man müsse sich um die anderen entsprechend kümmern und womöglich noch belehren. Am Besten in Gebieten, in denen man nicht mal eine fachliche Ausbildung hat. Sowas haben wir ja bereits aktuell in der Bundesregierung und das ist schon eine Zumutung.


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08.07.2024 um 10:25
Mir tut derjenige ein bisschen leid, weil ich es traurig finde, sich selbst so sehr zu beschränken.
Andererseits leben wir in einem freien Land und wenn er das so für sich als richtig empfindet, ist das halt so.
Da kann man nicht viel machen.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 10:27
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Es mag viele Gründe geben warum jemand ist wie er ist
Da habe ich übrigens eine Vermutung und die nennt sich Prägung durchs Elternhaus, insbesondere der Mutter.

Seine Mutter, meine Großmutter, daran kann ich mich noch gut erinnern, hatte auch diesen Tick, dass bspw. keine ausländischen Elektrogeräte wie bspw. von Reiskochern (Hersteller waren damit gemeint) kommend angeschafft werden durften.

Genauso wie ich als Enkelkind und wenn zu Besuch keine Radiosender mit englischsprachiger Musik einschalten durfte - da gab es sogar mal auf die Finger für, als ich es doch wagte, mit den Worten und OT: Hier wird Deutsch gehört. Sind schließlich in Deutschland.

Ebenso, dass man nur im eigenen Land Urlaub zu machen habe.

Einzig was TV-Konsum und Ernährung anbelangte, war seine Mutter, also meine Großmutter, etwas aufgeschlossener aus der Erinnerung heraus.

Ps.
(Das Verhältnis zu meinen anderen Großeltern, beiden, war eh sehr viel besser, weil halt auch offener und nicht so altbacken und nationalistisch eingestellt. Die liebten sogar eine australische Serie die Fliegenden Ärzte.)
Zitat von HatoriHatori schrieb:Liest sich für mich so, als würdest du das zu einem allgemeinen Problem machen wollen.
Ich wollte nur wissen, ob ihr zufällig auch solche Menschen kennt und dann auch eure Erfahrungen mit diesen.
Zitat von HatoriHatori schrieb:. Keine Ahnung wie gut du mit dem Menschen da noch bist, aber du kannst auch den Kontakt einstampfen. Muss der selber wissen, wie er lebt. Du kannst es doch eh nicht ändern? Solche Leute kenne ich auch ehrlich gesagt nicht, von diesen gibt es wohl nur sehr wenige ... und du hast das Pech, mit so jemanden konfrontiert zu sein. Aber du kannst auch deine eigenen Konsequenzen ziehen.
Gänzlich werde ich den Kontakt auf keinen Fall einstampfen, da er nur mich noch hat.

Das Andere sage ich mir selber bereits.

Und wenn überhaupt und auch mit der nötigen Selbstreflexion, die er leider nicht zu haben scheint, müsste er sich für sich ändern wollen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:kein Mensch wird irgendeinen Mangel bekommen, wenn er nur einheimische Lebensmittel zu sich nimmt. Da übertreibst Du aber gewaltig.
Er frisst nur Fleisch, landestypische Wurst und Graubrot und als Gemüse nur immer gekochte Salzkartoffel,oder Bratkartoffeln, die gekocht oder gebraten nicht mehr viel Nährwert außer Kohlenhydrate haben. (Gut, roh könnte/dürfte man eh keine Kartoffeln essen)

Wo sollen die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente bei so einer Ernährung denn bitte herkommen?

Und gerade mit zunehmendem Alter wäre es umso wichtiger sich zumindest ab und an auch mal gesünder, abwechslungsreicher zu ernähren.


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08.07.2024 um 10:55
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wo sollen die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente bei so einer Ernährung denn bitte herkommen?
? Hat nur Deutschland ungesunde Gerichte oder Kombinationen, wenn man ausländisch ißt, hat man die Garantie sich gesund zu ernähren ?
Was für einen Stunt.


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08.07.2024 um 10:56
Aso:
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und dass Du Dich nicht damit beschäftigst, warum Dich das so beschäftigt, was andere so machen. Das wäre mal der richtige Ansatz, denn aus meiner Sicht liegt da das eigentliche Problem. Es muss nicht jeder so sein, wie Du es für besser hältst. Es darf jeder in seiner Bubble leben.
Ich habe mir das mit der Zeit selbst eingestanden, dass auch ich ein Problem habe, in dem, weil mich das überhaupt interessiert und auch stört und auch richtig beschäftigt wie ein Familienmitglied denkt und lebt.
Und natürlich, weil alle anderen Familienväter, die ich so in meinem Leben kennenlernen durfte, alle so gänzlich anders drauf gewesen sind.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Natürlich mögen jetzt viele denken, wegen sowas Banalem einen Thread zu eröffnen und jeder soll doch so leben wie er/sie will.
Mich störte und stört das auch nur so sehr, weil es sich halt um ein eigenes Familienmitglied handelt.
(Ps. Und Manches wie das mit den Reisen hat auch schon meine Mutter sehr gestört. Oder auch, dass sie entweder alleine, mit einer Freundin oder ihrem Sohn ins Kino gehen musste, aber nicht mit ihrem Ehemann gehen konnte.)

Und weil ich wirklich glaube, dass, wenn er sich zumindest etwas öffnen würde, er auch eine bessere Stimmung bekommen würde, weil ihm das eine oder andere eventuell doch gefallen oder auch schmecken könnte, wenn er es denn mal ausprobieren würde. Ohne etwas ausprobiert zu haben, kann man ja erst gar nicht wissen, ob es einem selber gefallen würde oder nicht.



@Abahatschi

Das Problem ist auch die sehr einseitige nationale Ernährung. Wenn er wenigstens regelmäßig heimisches frisches Obst bspw. essen würde, so weit immer verfügbar natürlich, wäre alles gar nicht schlimm.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 11:17
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Er frisst nur Fleisch, landestypische Wurst und Graubrot und als Gemüse nur immer gekochte Salzkartoffel,oder Bratkartoffeln, die gekocht oder gebraten nicht mehr viel Nährwert außer Kohlenhydrate haben.
das hat dann aber nix mit "einheimisch" zu tun, wenn die Person sich schlecht ernährt!
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Mich störte und stört das auch nur so sehr, weil es sich halt um ein eigenes Familienmitglied handelt.
(Ps. Und Manches wie das mit den Reisen hat auch schon meine Mutter sehr gestört. Oder auch, dass sie entweder alleine, mit einer Freundin oder ihrem Sohn ins Kino gehen musste, aber nicht mit ihrem Ehemann gehen konnte.)

Und weil ich wirklich glaube, dass, wenn er sich zumindest etwas öffnen würde, er auch eine bessere Stimmung bekommen würde, weil ihm das eine oder andere eventuell doch gefallen oder auch schmecken könnte, wenn er es denn mal ausprobieren würde. Ohne etwas ausprobiert zu haben, kann man ja erst gar nicht wissen, ob es einem selber gefallen würde oder nicht.
er ist, wie er ist. Das sollte man - wenn man einen Menschen ein Leben lang kennt - auch mal hinnehmen können. Er will es nicht ausprobieren, fertig. Man kann nett fragen, willste probieren? Willste mit? Und sich dann ganz einfach mit der Antwort zufrieden geben. Menschen sind unterschiedlich, das sollte man ihnen auch zugestehen. Was seine Stimmung betrifft, vielleicht sollte man ihn mal - ohne gleich dolle Vorschläge zu machen, wie diese geändert werden könnte - einfach fragen, warum er so eine schlechte Stimmung hat, was ihn so stört und dass er die bitte nicht an anderen auslassen sollte, falls es etwas ist, was andere nicht verursachen.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 11:25
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das Problem ist auch die sehr einseitige nationale Ernährung. Wenn er wenigstens regelmäßig heimisches frisches Obst bspw. essen würde, so weit immer verfügbar natürlich, wäre alles gar nicht schlimm.
Mach einen Ernährungsthread auf...also das hier ist zu sehr verschwurbelt. Es hätte auch gereicht wenn Du geschrieben hättest, Du magst keine Deutschen. Kein Problem, darfst Du.


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08.07.2024 um 11:36
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Mir geht es vor allem darum Gründe/Ursachen für bestimmte engstirnige Denk- und Verhaltensweisen zu ergründen
Das ist ein sehr wichtiges und interessantes Thema! 👍

Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht. 🧐

Ich glaube, da könnte ein Neurowissenschaftler wie Prof. Manfred Spitzer etwas beitragen. Ich kenne nicht alle seine Bücher, aber er hat viel veröffentlicht. Dass er dazu etwas beitragen kann, ist ableitbar aus seinem Fachgebiet Neurowissenschaften.

Spitzer und Kollegen haben nachgewiesen: Einsamkeit tötet. Vielleicht hat die Ablehnung von Fremdem, das sich ja in der Kultur manifestiert, etwas mit Abtötung von Empfindungen zu tun? Es ist nur meine Vermutung.

Zur Zeit lese ich das Buch von Spitzer: Künstliche Intelligenz. Da künstliche Intelligenz auf der Verschaltung von Neuronen beruht, ist Spitzer natürlich auch sehr, sehr informiert über Künstliche Intelligenz.

Spitzer lässt sich sehr gut lesen. Ich bin so gar nicht die Fachfrau in diesem Gebiet.

Sobald ich mich bei Spitzer umgeschaut habe, was er alles veröffentlicht hat für das nicht fachkundige Publikum, schreibe ich hier mit.


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08.07.2024 um 12:26
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Dann würde mich auch interessieren, ob ihr selbst solche Menschen kennt, die kulturell total monoton denken und leben.
Also, wenn, dann würde mir höchstens mein (inzwischen verstorbener) Vater einfallen, wobei er aufgrund der grenznahen Wohnlage immerhin binational eingestellt war. Also, er fühlte sich sowohl Deutschland als auch Österreich sehr nahe.

Was die Sprache betrifft: mein Vater konnte nur Deutsch bzw. Bairisch sprechen und hatte deswegen anderswo oft Minderwertigkeitskomplexe bzw. die Befürchtung, sich nicht verständigen zu können. Ich denke, das war einer der Gründe, warum er am liebsten im süddeutschen und österreichischen Raum Urlaub gemacht hat.

Beim Essen war mein Vater ungefähr vergleichbar wie seine Altersgenossen eingestellt. Wobei er immerhin gern asiatische Speisen gegessen hat.

Alle anderen Menschen in meinem sozialen Umfeld sind eigentlich nicht sehr stark auf Deutschland und deutsche Kultur fixiert. Deswegen kann ich aus eigener Erfahrung nicht allzu viel beitragen.


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Kulturelle Monotonie

08.07.2024 um 12:28
Was die Ernährung betrifft, so gibt es auch in Deutschland sehr viele gesunde Lebensmittel. Zum Beispiel Grünkohl oder (auch wenn der früher gepriesene, angeblich so hohe Eisengehalt falsch war) Spinat. Eigentlich alle Kohlsorten oder Hülsenfrüchte. Vielleicht kannst du ihn ja mal zum Essen einladen, wo es Grünkohl oder Bohnensuppe gibt. Das wäre ein "deutsches" Gericht mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen, also gesund. Es muss nicht Obst sein, wenn er das vielleicht nicht mag oder verträgt.

Ansonsten wirst du dich wohl damit abfinden müssen, dass er an "Ausländischem" einfach kein Interesse hat. Vielleicht ist seine Mutter im Dritten Reich groß geworden und/oder aus Ostpreußen geflohen und hatte mit den wenigen Nicht-Deutschen, die sie damals kennengelernt hat, keine gute Erfahrung gemacht. Wie auch immer: dein Familienmitglied, also ihr Sohn, ist jetzt ja anscheinend schon recht alt, und alte Leute ändern sich nicht gern.

Du wirst dich damit abfinden müssen, dass er nie mit dir in den Urlaub fahren wird, wenn dieser über deutsche Landesgrenzen hinausgeht, und dass du ohne ihn ins Kino musst, wenn der Film nicht gerade ein deutscher Film ist. Wobei ihm moderne deutsche Filme sicher auch nicht zusagen werden.


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08.07.2024 um 12:46
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das hat dann aber nix mit "einheimisch" zu tun, wenn die Person sich schlecht ernährt!
Doch, denn zumindest hat er immer wieder mal durchblicken lassen, dass es ihm vor allem auf landestypisches Essen ankommt und er beim Obst, wenn er denn Obst essen würde, auch nur heimisches Obst essen wollen würde.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:er ist, wie er ist. Das sollte man - wenn man einen Menschen ein Leben lang kennt - auch mal hinnehmen können. Er will es nicht ausprobieren, fertig.
Mit Ausnahme der Ernährung, die ist mir bei ihm nach wie vor wichtig und nicht egal, versuche ich das auch und habe es ja auch schon aufgeben ihn noch groß von was überzeugen zu wollen. Es beschäftigt mich dennoch weiterhin, weil ich auch langsam glaube, dass seine Eintönigkeit immer mehr (unbewusst) negative Auswirkungen auf seine Stimmung hat und ich mir sogar schon mal gesagt habe, dass man ihn eigentlich zu seinem eigenen Glück zwingen müsste.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich habe auch schon oft darüber nachgedach
Na ja als allerstes fällt mir halt immer die Prägung ein. Wie Menschen halt bereits von Kindheitstagen an durch verschiedene Einflüsse und Umstände geprägt worden sind.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Also, wenn, dann würde mir höchstens mein (inzwischen verstorbener) Vater einfallen, wobei er aufgrund der grenznahen Wohnlage immerhin binational eingestellt war. Also, er fühlte sich sowohl Deutschland als auch Österreich sehr nahe.
Für meinen alten Herrn ist alles hinter Frankfurt Ausland. Fühlt sich sehr mit Schleswig Holstein verbunden und kann, das hatte ich vergessen, immerhin Dänemark als Ausland etwas abgewinnen, so lange überall verständliches Deutsch gesprochen werden würde.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Wobei er immerhin gern asiatische Speisen gegessen hat.
Das wäre für meinen Vater bereits ein No-Go. Keine Ahnung; Verrat an der Heimat oder so für ihn.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Alle anderen Menschen in meinem sozialen Umfeld sind eigentlich nicht sehr stark auf Deutschland und deutsche Kultur fixiert. Deswegen kann ich aus eigener Erfahrung nicht allzu viel beitragen.
Ich kenne bis auf meinen Vater auch niemanden, der so festgebissen, engstirnig und prinzipientreu Heimatverbunden ist und sich das sogar auf alle kulturellen Lebensbereiche auswirkt, was das Leben halt ziemlich monoton macht.

Zumal er sich ja selbst schon bei der deutschen Kultur je nach Bereich einschränkt und sich nur auf Bestimmtes fixiert. Wie halt beim Essen bspw. oder auch bei Musik, Filmen und Serien.

Bspw. würde er schon nicht mögen und ablehnen, wenn deutsche Künstler englischsprachig singen würden. Usw....

Bei Filmen und Serien ist halt nur all das genehm, so lange es sich dabei um rein deutsche und zusätzlich um ÖR-Produktion handelt/handeln würde.


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