@Billy73 klar, hast du recht und hast das schön formuliert. aber ich mache jetzt auf advocatis diaboli und möchte auch dem kunstbanausen ein gewisse berechtigung geben. das leben gründet sich mitunter auf konkurrenz und kunst muss sich auch durchsetzen können undzwar auch gegen kunstbanausen, denn gerade sie sind mitunter echte kritiker, denn als künstler kann man sich verrennen und seine und die "zeit" von anderen mit unsinn vollstopfen.Ich weiss nicht, ich würde es glaube ich nicht so stehen lassen. Jeder kann "künstlerisch" tätig werden, warum sollte das ein oder andere nun "Unsinn" sein, wer entscheidet darüber? Was dem einen Sinn, ist dem anderen Unsinn. Lass mal das Wort Kunst weg..es ist nur eine Worthülse.. Wenn jemand eine Figur entwirft, oder etwas aufzeichnet, malt etwas schreibt oder aus Alltagsgegenständen baut, einen Film dreht, dann ist der Gegenstand des Interesses erstmal einfach das, was es ist..Später kann man es in die Schublade Kunst werfen, aber alles andere ist das Pferd von hinten zu zäumen. Denn der Entstehungsprozess funktioniert ja nicht indem man sich als Künstler betitelt und dann sagt, so jetzt geh ich da her und mache Kunst.
Es entsteht aus dem kreativen Akt etwas über das es sich hoffentlich lohnt zu reden, vielleicht nicht für jeden aber für einige. Und dann ist es schonmal was wert..
Und wenn sehr viele darüber reden, wenn es polarisiert, und manche es total Geil finden, und noch mehr es absolut obszön und furchtbar finden wird es sehr hohe Gewinne erzielen. Das hat doch aber damit was zu tun, dass dieser Gegenstand des Interesses ganz einfach was auslöst in den Menschen, es etwas in ihnen bewirkt und dazu anstiftet sich eigene Gedanken zu machen, über sich, über den Gegenstand und die Welt. Wo ist das falsch, wo ist das unsinnig?
Keiner muss sich irgendwas antun, was er nicht mag. Wir leben in einer freien Gesellschaft. Nicht die Kunst ist es die sich aufdrängt wie eine drogenabhängige Prostituierte, sondern die Werbung, die Musikindustrie, die Filmindustrie.. Aber ich will da kein Pauschalurteil über die Medienbranche ausrichten, nur einwenig das Bild der sich überbewerteten Kunst gerade rücken, wenn ich das kann. Letztlich muss jeder selbst wissen womit er/sie sich beschäftigt und die Kunst war schon immer umstritten zu jeder Zeit, zumindest seit der Zeit als die Kunst lernte auf eigenen Beinen zu stehenl also der Postmoderne..
übertrieben formulieret, droht man am ende sogar auszusterben. dabei fallen mir die osterinseln ein. die bewohner haben sich mit "ihren kunstwerken" ihren lebensraum kaputt gemacht. manchmal kann der gesunde menschenverstand ein guter kritiker sein. - allerdings diese gefahr gibt es beim entertainment auch. ich will nicht sagen "kommunikation", das wäre unterhaltung, dann wäre es nach deiner definition fast wieder kunst.Das finde ich arg weit hergohlt, denn Italien, bzw das alte Rom hat fast ganz Südeuropa abgeholzt um ihre Flotte auszubauen, und viele Landstriche sind noch heute karg, und felsig schroff..Da wachsen nur noch einige wenige feste Pflanzen und Pinien, weil der Nährboden komplett ausgewaschen ist..Und auch in vielen anderen Ländern und Epochen, war es nicht die Kunst sondern der Krieg, der die Völker in dn Ruin getrieben hat. In der vorchristlichen Zeit sowieso dürfen wir auch nicht von Kunst im heutigen Verständniss sprechen. Da spricht man eher von Kunsthandwerk. Und das zielte in erster Linie auf etwas ab, also Machterhalt, Demonstration von Macht und Reichtum. Das ist heute nicht oberstes Ziel, aber sicherlich kann Kunst auch heute, wie andere Ausdrucksformen auch dazu genutzt werden um sich damit demonstrativ zu brüsten..
also entertainment bzw. tv hat seine berechtigung, damit die leute durch den tag kommen. nicht für jeden hat die kunst einen nährwert.Naja, sie hat ihre Berechtigung..dazu möchte ich gern ein Widerwort einlegen. Ich würde gerne im Fernsehen mehr Sendungen sehen die sich um den Menschen drehen, meinetwegenirgendwelche Tipps und Tricks, vor allem viel Ehrlichkeit und viel mehr Zeit um einzelne Themen auszuarbeiten und kein ständiges Geheische um Quoten, mit Ekel oder Assi TV, dämliche Talkshows und Sielsendungen.. Es sollte eher darum gehen bürgernahes, gutes Fernsehen zu machen, das, ganz klar, nicht allen gefällt, und teilweise vlt. langweilig wirkt, aber Fernsehen darf auch nicht der Lebensmittelpunkt sein. Die Privaten versuchen aber genau das zu erreichen. Das die Leute möglichst den ganzen Tag vor der Glotze verbringen und sich den teilnahmslos den Medienmüll reinziehen. Also haben meiner Ansicht nach andere Formate, manche sieht man auf Arte, aber die finde ich oft auch zu verkürzt viel mehr daseinsberechtigung. Nur als Beispiel eine Sendung darüber, wie jemand versucht durch Psychoseminare erfolgreich zu werden. So eine Sendung gab es mal auf Arte in 6 Folgen. Das ist richtig viel Zeit um so ein Thema aufzuarbeiten ohne wie bei einer RTL Reportage gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, wurde einfach mal gezeigt wie das so ist, und vor allem wurde alles gezeigt, alles einbezogen..Oder die Dokus von Werner Herzog als Beispiel..Wir könnten ein ganz anderes Fernsehen haben, aber wir haben verlernt, etwas mehr zu verlangen..und glauben dieser Scheiss da, das wäre das Nonplusultra. Soviel zu TV und der Daseinsberechtigung.
die kunst ist eine notwendigkeit in der modernen welt, nicht nur um toleranz usw. zu verbreiten, sondern auch um den menschen im gewissen sinne autark zu machen beispielsweise wenn er sich alleine fühlt. wenn man einen menschen auf eine einsame insel mit kunst ausstattet wird er sich wahrscheinlich weniger langweilen. allerdings muss er die auch verstehen können. ansonsten kann er sich auch mit niederer kunst vorliebnehmen, das wäre unterhaltung wie z.b. donald duck comics.Duck Comics sind ganz sicher nicht von der Kunstgeschichte zu isolieren. Ganz besonders interessant sind natürlich Carl Barks oder Don Rosa zB, die den Figuren ein ganz besonderes Leben eingehaucht haben, oder vom erzählierischen bzw. textlichen her in Deutschland Dr. Erika Fuchs. Auch in der Trivialliteratur ist nicht alles nur "geklaut" und simple sondern durchaus auch ein Substrat für höhere Kunstform..Manchmal ist es allein die Zeit..wie bsp. bei EA Poe oder Lovecraft, die zeit ihres Lebens wenig Beachtung fanden und dann erst posthum zu großen anerkannten Schriftstellern wurden. Sich also erst später in den Kanon der Literatur eingereiht haben. Auch die Duck Comics waren in den 50/60 Jahren in Deutschland mehr als verpöhnt. Es galt als ungehörig und dumm, diese Heftchen zu lesen. Heute gehört wird der Genuss von Comics und Trivialliteratur nicht mehr gesellschaftlich geächtet, im Gegenteil man erkennt größtenteils Comics als Kunstform an, und begrüßt es das überhaupt gelesen wird.
Der Beitrag ist länger geworden als ich wollte, sorry dafür, aber da mir tagsüber gerade etwas Zeit fehlt kommt dann schonmal was zusammen. Herzliche Grüße