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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

5.118 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.04.2016 um 20:19
Was mir noch in Bezug auf Alzey einfällt, könnte es da nicht sogar einen Lehrer gegeben haben, der aus dem Raum kam?
Spontan fällt mir da nichts ein, aber evtl. kommt man irgendwie an Informationen.

DON


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.04.2016 um 21:21
Ich kann mich daran erinnern, dass es in der Gesamtschule immer mal Techtelmechtels zwischen Lehrern und Schülerinen gab. Und sogar ein Lehrer damals gehen musste. Von Jutta habe ich in der Hinsicht nichts gehört.

Aber das bringt mich auf eine Idee, könnte Jutta vielleicht von einem älteren Mann belästigt wurden sein.Es war ja öfters hier im Thread die Rede.
Zum Beispiel in den Vereinen schleichen sich oft Männer ein die es gerne mit Jugendlichen zu tun haben, und fast ungehindert ihre sexuellen Neigungen ausleben können.
Vielleicht hat ihr so einer aufgelauert, der schon lange ein Auge auf sie hatte.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.04.2016 um 21:24
@Parenthood

Das würde aber bedeuten, dass die von mehreren Zeugen beschriebenen zwei auffälligen Männer nichts mit der Sache zu tun hätten.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.04.2016 um 21:39
@Parenthood

Gut - eigentlich war nur einmal im Thread hiervon in die Rede, oder jedenfalls lediglich als Vermutung eines einzelnen Foristen. Aber eben als bloße Vermutung - und ich denke doch mal: Da Du ja beispielsweise die Familie und enge Freunde Juttas kennst, hättest Du doch sicher gehört, wenn es da auch nur irgend etwas Konkretes im Zusammenang mit Jutta gegeben hätte. Wenn so ein Mensch in einem der Vereine, in denen sie aktiv war - beim Judo oder bei der Jugendfeuerwehr - in dieser Weise, in der Du es andeutest, umtriebig gewesen wäre, hätte es doch wahrscheinlich schon vorher zumindest Gerüchte in dieser Richtung gegeben.

Spätestens aber nach der Tat - gerade wenn da die Meinung von einer Entführung mit irgendeinem sexuellen Hintergrund herumgelaufen ist - hätte doch bestimmt der Dorfklatsch geflüstert: "Ja, und der Sowieso, der mit ihr im Verein war, der soll ja auch immer mit den Mädels ... Ob der nicht auch mit Jutta ... Und ob der dann nicht vielleicht ..." - Irgend etwas in dieser Richtung wäre doch dann auch sicherlich Dir zu Ohren gekommen, meinst Du nicht ? Und ja wohl auch im Vorfeld schon zu ihrem Freund (den sie ja hatte). Und der hätte damit wohl nicht hinterm Berg gehalten, denke ich mir.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.04.2016 um 22:08
@Parenthood

das mit den Lehrern war zeitlich vorher und ich glaube auch mit anderen betroffenen Mädchen.
Ich glaube auch nicht, dass der von der Schule verwiesene irgendwas damit zu tun hat. Ich vermute aber trotzdem irgendeinen Zusammenhang mit der Schule und den beiden Männern. Zumindest wurde so evtl. der Kontakt hergestellt.

Ihr habt das ja bereits rauf- und unterdiskutiert, aber ich glaube auch, dass die Leiche erst später an den Fundort gebracht wurde.

Kannst du mir sagen, ob es auch von umliegenden Feuerwehren Beteiligte an der Suchaktion gab? Da könnte man mal nachfragen, die haben doch sicher mehr erfahren.

Dieses Jahr jährt sich das ja zum 30 mal. Evtl. findet ja in der Schule ein Jahrgangstreffen statt. Da könnte man auch mal Leute von damals fragen.

DON


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 09:13
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Ja, ich denke auch, dass der Satz "Die geht mal zum Film" jeden Tag auf sehr vielen Schulhöfen der Welt gesagt wird, in der Bedeutung nämlich, dass man das betreffende Mädchen hübsch findet.
Ich habe auch darüber nochmal nachgedacht. Es war nicht in dem Sinne " Schau mal die, die geht bestimmt mal zum Film" sondern eher in der Art "Übrigens, die Jutta macht demnächst Karriere beim Film", also eher so als ob das bekannt gewesen sei.


DON


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 10:12
@don-2

Darf ich dich mal Fragen, das Jutta nach ihrer Ermordung dort nicht verscharrt war, ist doch immer ein Thema in der Umgebung gewesen?
Genauso dass, das Auto mit dem AZ Kennzeichen einen Bezug zu der Tat hat.
Da du dich in Lindenfels gut auskennst, weißt du sicher auch das einer ohne Ortskenntnis den Weg zum Friedhof nicht so einfach findet.
Ein Fremder würde nie zum Friedhof-Lindenfels fahren und Wissen können, das sich dort ein Waldweg zum Schwimmbad befindet.
Wie ist deine Einschätzung dazu.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 10:50
@Parenthood

Es hieß immer, dass die Jutta von Ausländern entführt wurde. Es war auch von einer Auftragsentführung die Rede. Auch von dem Auto und dem Schuh wurde immer geredet. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das alles ein Zufall gewesen ist, da ich auch eine sehr gute Ortskenntnis voraussetzen würde.

Man muss allerdings zu den ganzen Gerüchten auch sagen, dass bei uns "auf dem Land" ja immer mal gerne Gerüchte gestreut und in ihrer Form verändert werden. Ich selbst war auch mal Vater von Zwillingen ohne dass ich's gewusst habe.

Was mich aber wirklich wundert, ist die Tatsache, dass nach dem Fund der Leiche nicht wirklich viel neues an Informationen durchgedrungen ist. Zumindest ist davon nichts bei mir angekommen.

Aber grundsätzlich kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Gerüchte gezielt gestreut wurden, um z.B. vom Täter abzulenken, den manche hier in der näheren Umgebung von Jutta vermuten.

Ich selbst vermute ja eine Verbindung aus näherem Umfeld und den "Fremden".


DON


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 11:12
@don-2
Da muss ich dir Recht geben, das nach dem Fund keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind.

Nicht Aus taktischen Gründen sondern einfach es wurde nicht ermittelt, oder nicht so wie es sein hätte sollen.
DON-2
Kennst du Jemand aus Juttas Umfeld der von der Polizei befragt wurde?
Ich kenne Den größten Teil von Juttas Klassenkameraden, die selbst an dem Tag im Schwimmbad bei ihr waren, sie wurden nicht befragt/ verhört.
Das stört mich an dem Fall gewaltig.
Ich weiß von Einer Klassenkameradin, die selbst zur Polizei ging und nach dem Ermittlungsstand gefragt hat.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 11:36
@Parenthood

Ich kenne leider niemanden aus dem direkten Umfeld oder sonst wen der befragt wurde. Aus genannten Gründen (Abgänger und Ferienstart) kann ich aber auch nicht sagen, ob im Kreise der Schule/Mitschüler Befragungen stattgefunden haben.

Gab's nicht auch mal (vor einigen Jahren) Gerüchte bzgl. eines Fotografen und Bildern mit Kindern? Weißt du da was?


DON


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 13:12
@Parenthood

Ja, das stimmt, niemand, der sich dort nicht auskannte, haette annehmen koennen, dass man vom Friedhof direkt zum Schwimmbad kommt. Der Friedhof ist heute zumindest kaum ausgeschildert, oder sollte ich vielleicht besser sagen, die Schilder sind nicht so angebracht, dass man sie leicht findet.

Ich wuerde bei dem Auto mit Alzeyer Kennzeichen aber weiterhin nicht aussschliessen, dass das Touristen waren, die einfach irgendwo geparkt haben. Touristen kennen sich nicht unbedingt aus, und auch wenn damals noch jeder einen Autoaltas dabei hatte, war die Aufloesung desselben ja nicht so hoch.

Touristen wuerden eher denken, sie muessten eigentlich nur den Weg nach Lindenfels finden - dafuer reicht der Atlas - und dann halt irgendwo parken und laufen. Maenner fragen ja eher seltener nach dem Weg, die laufen lieber los und suchen selbst. Und zwei Maenner zwischen 20 und 30 haben bestimmt auch keine Angst, in den Stadtwald hineinzugehen.

Ich wuerde es nicht ungewoehnlich finden, dass zwei Maenner touristisch einen Abstecher nach Lindenfels machen, dann unten am Friedhof parken - vielleicht war sonst nichts frei, wo sie gesucht haben - und dann auf gut Glueck loslaufen. Vielleicht haben sie diesen Berg mit dem Burgberg verwechselt. Ich habe mich in meinem Leben sicherlich schon mehrmals so verhalten, erstmal los, und dann weitersehen. Wenn man in ein Dorf moechte, plant man eben nicht so als ob man zB nach Berlin fuehre. Lindenfels ist ueberschaubar, es gibt dort eine Burg, Aussicht, Wanderwege und Gastronomie.

Ich hatte mich ja ausfuehrlich mit der Geographie beschaeftigt, bevor ich hingefahren bin, und ich habe auch eine ziemlich guten Orientierungssinn, aber ich habe den Friedhof erst im zweiten Anlauf gefunden. Das Dorf sieht ja doch eher aussergewoehnlich aus, was das Gefaelle an vielen Stellen angeht, und das kann erst mal ablenken.

Zur Ermittlungstaetigkeit glaube ich, dass dort durchaus sehr viel ermittelt wurde, und dass danach *massiv* gemauert wurde, aus ermittlungstaktischen Gruenden.


@don-2

Hast Du vielleicht alte Zeitungsausschnitte? Oder kommst Du mal nach Darmstadt? Dort wuerde man einfach an solche kommen, ansonsten koennte man auch mal im Stadtarchiv Lindenfels nachfragen, die koennten sie auch haben.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 13:51
@AnnaKomnene

Ich habe keine alten Zeitungsausschnitte dazu. Allerdings kenne ich jemanden, der bei der Zeitung arbeitet und den frage ich mal danach.


Grundsätzlich ist denkbar, dass die Tat eine zufällige Tat von Touristen war. Aber mich hält irgendetwas davon ab zu glauben, dass die Leiche dann erst Jahre später an den Ort zurückgebracht wurde. Als Tourist hätte ich schnellstmöglich das Weite gesucht und gedacht, dass sowieso erst mal im näheren Umfeld gesucht wird.

Grundsätzlich halte ich die Eltern für die wichtigsten Informationsgeber. Ich will mich mal in deren Lage versetzen (obwohl ich mir das eigentlich nicht vorstellen kann, was die durchgemacht haben):

Mein Kind verschwindet und es deutet erst mal alles auf eine Entführung hin, da sie nicht gefunden wird. Hier ist sogar noch der Aspekt, dass man ja Hoffnung hat, dass sie wenigstens noch lebt. Die Frage wäre dann, warum wurde sie entführt. Da es offenbar keine Lösegeldforderung gab (zumindest nicht offiziell) bleibt noch das Thema des Missbrauchs, was ja in den ganzen Gerüchten wiederzufinden ist.

Ich würde da alles dransetzen, um irgendwelche Spuren und Hinweise zu finden.

Jetzt, nach langer Zeit findet man die Leiche und hat die traurige Gewissheit, dass sie nicht mehr am Leben ist. Ich denke, wenn ich wieder einigermaßen klar denken könnte (nach so einer Nachricht), würde ich zumindest in Frage stellen, warum man sie nicht gefunden hat (Suchaktion und Annahme, dass sie immer dort war) oder aber die Merkwürdigkeit hinterfragen, warum man sie zurückgebracht hat.

Es gibt nun die Möglichkeit, dass es tatsächlich eine Entführung war und der Fall nun beendet ist. Dies würde mich als Eltern aber in keinster Weise zufrieden stellen und ich würde alles versuchen um die Wahrheit zu erfahren.

Nun habe ich aber nie irgendwas in die Richtung Vorwurf der Eltern an die Ermittler gehört. Das würde bedeuten, dass auch die Eltern (soweit man davon sprechen kann) mit dem Fall bzw. zumindest mit den Ermittlungen abgeschlossen haben. Ich denke komplett kann man sowas nicht vergessen/verdrängen.

Da ja der User Überwälder hier geäußert hat, dass Gerüchte zu Beteiligten (die bereits verstorben sind) im Umlauf sind/waren, kann ich mir schlecht vorstellen, dass diese Gerüchte nicht auch an die Eltern herangetragen wurden.

Man müsste mal die Eltern fragen, aber wer würde sowas machen wollen?


DON


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 13:57
@don-2

Super. Frag mal, ob der oder die Betreffende im Archiv der Zeitung nachschauen kann. Ansonsten, ob 1990 oder im folgenden Jahr etwas ueber JH veroeffentlich wurde. Wieso 1990? Das steht hier drin, da hat sich etwas getan, sie haben etwas gefunden und der Spurensicherung uebermittelt.

http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/lindenfels/der-tod-von-jutta-hoffmann-bleibt-ein-ungelostes-ratsel-1.905947


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 14:06
@don-2
Zu den Gerüchten mit dem Fotografen, habe ich noch nie was gehört.

Glaube mir die Eltern haben Alles erdenklich unternommen um Jutta zu finden.Die sind überall dort hingefahren wo man sie angeblich gesichtet hatte.

@AnnaKomnene
Vielleicht eine Information für dich, beim Auffinden von Jutta wäre diese mit einer Art
Wachsschicht bedeckt gewesen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 14:27
Zum Thema: Mögliche spätere Ablage der Leiche am Fundort


Die hier im Thread sehr eingehend geführte Diskussion, ob der Leichnam erst nachträglich zur Stelle seiner späteren Auffindung verbracht worden sein könnte, kam eigentlich eher zu dem Ergebnis, dass die Faktoren, die dagegen sprechen, überwiegen.

Da nun der Punkt wieder einmal angesprochen wurde und ja sehr oft von neu eingestiegenen Foristen die Frage danach gestellt wird, will ich die Argumente hier nochmal kurz anführen. Dabei habe ich Beiträge im Thread, wo die betreffenden Aspekte ausführlicher erörtert wurden, gleich mit verlinkt, für entsprechenden Bedarf. (Denn inzwischen ist der Thread ja schon beachtliche 65 Seiten lang; was natürlich sehr erfreulich ist, aber den kleinen Nachteil mit sich bringt, dass das Auffinden einzelner, konkreter Posts und Aussagen natürlich dadurch nicht leichter wird.)

Hier nochmal die Stelle, um die es geht (weil es auch darüber gelegentlich Missverständnisse gab:

Beitrag von HerculePoirot (Seite 61)


Die Diskussion scheint mir folgendes erbracht zu haben:

- Die Annahme einer späteren Ablage ist ausschließlich abgeleitet aus dem Umstand, dass die Leiche so nahe am mutmaßlichen Tatort gefunden wurde. Es ist praktisch auszuschließen, dass z.B. die Obduktion der sterblichen Überreste Anhaltspunkte dafür ergab, die dann irgendwie - zum Beispiel über eine entsprechende Information der Angehörigen durch die Polizei - in die Öffentlichkeit "durchgesickert" sind. Denn dagegen spricht der Zustand der sterblichen Überreste: Die Leiche war skelettiert, als man sie fand. Da ist nicht davon auszugehen, dass eine forensische Untersuchung noch irgendwelche Hinweise ermöglicht hätte, ob die Leiche von Anfang an am Fundort lag oder erst später dorthin transportiert wurde.

- Wenn die Annahme also lediglich auf diesem Rückschluss beruhte, wurde darüber spekuliert, warum der Täter dies getan haben sollte.

Der eine Grund, der genannt wurde, war der der größeren Sicherheit für den Täter. Er konnte davon ausgegangen sein, dass ein einem bereits durchsuchten Gebiet die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung der Leiche gering sein würde, und dass es sich insofern um ein sicheres Versteck handelte.

Dagegen wurde eingewendet, dass das Wäldchen zu klein und zu ortsnah gelegen ist, um für eine Leiche, - unabhängig von der vorherigen Durchsuchung - , eine wirklich sichere Ablage zu bieten. Auf die Art und Weise, wie die Leiche entdeckt worden war (nämlich dass der Hund eines Spaziergängers sie aufstöberte), hätte sie theoretisch zu jedem anderen Zeitpunkt nach der Ablage gefunden werden können. Auch spielende Kinder, Pilzsammler, Waldarbeiter etc. hätten zufällige Finder sein können.

Es wurde dann noch vermutet, die Ablage nahe beim mutmaßlichen Wohnort des Täters - wenn man einen Einheimischen als Täter unterstellt - konnte psychologische Gründe gehabt haben, etwa in der Art, dass er "wollte", dass die Leiche rasch gefunden wird. Dafür spricht aber wenig im Zusammenhang mit der Auffinde-Situation: Sie lässt eher darauf schließen, dass die Leiche - zumindest mit provisorischen Mitteln - versteckt wurde; denn sie lag immerhin abseits von Weg und war mit Erde und Zweigen bedeckt.

Beitrag von AnnaKomnene (Seite 48)
(und folgende)

- Ein wesentliches Gegenargument war außerdem, dass ein Abtransport der Leiche vom Tatort und ein späteres Zurückbringen mit großem Aufwand und erheblichen Risiken für den Täter verbunden gewesen wäre. Da eine wie das andere hätte wohl die Benutzung eines Fahrzeugs vorausgesetzt. Von einer Abstell-Möglichkeit eines Autos im Umkreis liegt aber die Fundstelle auffallend weit entfernt.
Beitrag von hotspur (Seite 47)

Auch andere Alternativen als ein Auto wurden erwogen, konnten aber nicht so recht überzeugen.
Beitrag von Parenthood (Seite 47)
(und Antwort)


Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum der Täter, wenn es ihm denn schon gelungen wäre, die Leiche ungesehen in ein Auto zu schaffen, sie dann nicht irgendwo an einem weit entfernten - und entsprechend sicheren - Ort hätte verschwinden lassen sollen, wenn er doch dazu imstande gewesen wäre ?

- Es wurde dann noch die Überlegung angestellt, dass die Täter vielleicht kein Auto besessen bzw. nicht zur Verfügung gehabt hätten - vielleicht weil sie ja Jugendliche waren, die keinen Führerschein besaßen.
Natürlich wäre dann die Frage, wie der Weg- und Rücktransport hätte vonstatten gegen sollen, nicht leichter zu beantworten. Überdies hätte sich für solche Täter das Problem gestellt, wo sie die Leiche in der Zwischenzeit hätten lagern sollen - denn es wäre ja dann kaum vorstellbar, dass es an einem Ort oder einem Anwesen gewesen wäre, wo Nicht-Eingeweihte (z.B. Eltern, Angehörige) sie leicht hätten finden können.
Beitrag von hotspur (Seite 49)

- Natürlich bleibt bei alledem ein Problem, warum die Leiche, wenn sie von Anfang am Ort ihres Auffindung gelegen hat, nicht beim Durchkämmen des Gebietes durch die Polizei wenige Tage nach der Tat gefunden worden ist - zumal doch mit Sicherheit bei der Suche auch Leichenspürhunde eingesetzt wurden.

Allerdings gab es in diesem Zusammenhang Hinweise auf andere Kriminalfälle, bei denen in der einen oder anderen Weise Ähnliches geschehen war. Ich habe sie im Nachfolge-Post mal im einzelnen aufgeführt und selber noch durch einige weitere ergänzt, jeweils mit entsprechenden Links.


Als Fazit kann man somit festhalten:

Trotz des Umstands, dass man Leichnam Juttas trotz aufwendiger Suche nicht gefunden wurde, ist keineswegs der Schluss zu ziehen, dass sie erst nachträglich zum Auffinde-Ort gebracht worden sein muss.
In Abwägung der Argumente erscheint letztlich die Wahrscheinlichkeit größer, dass er vielmehr die nähere Umgebung des Tatorts nicht verlassen hat - und demnach eben bei der Suche übersehen wurde.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 14:41
Paralkelfalle, in denen Leichen auf vorher durchsuchtem Gelände bzw. trotz Einsatz von Leichenspürhunden nicht entdeckt worden waren.


Fall Maria Bögerl (2010)
Die Leiche der entführten Bankiersgattin wurde offenbar nach langer Liegezeit - in einem Gebiet gefunden, das (mutmaßlich) vor vorher von der Polizei durchsucht worden war (möglicherweise allerdings ohne Suchhunde).
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mordfall-boegerl-uebersahen-polizisten-die-leiche-1997983.html

Fall Ylenia (2007)
Fünfjähriges Mädchen, entführt in Appenzell/Schweiz. Obwohl man persönliche Gegenstände und die Leiche ihres - durch Suizid umgekommenen - Entführers in einem Waldstück fand, wurden trotz intensiver Suche durch Polizei und Hilfskräfte ihre sterblichen Überreste erst einen Monat später durch einbe Privatperson 50 cm tief vergraben im gleichen Gelände entdeckt.
http://www.blick.ch/news/schweiz/fall-ylenia-die-chronik-id1674755.html

Fall Savasci (2014)
Mutmaßlicher Ehrenmord an Mehtap Savasci. Der Verdächtige, ihr Bruder, geriet rasch in Verdacht, seine Schwester erschossen und im Schrebergarten seines Schwiegervaters verscharrt zu haben. Der Garten war wenige Tage nach der Tag mit Leichenspürhunden durchsucht worden, die dort nicht anschlugen. Später fand man dort tatsächlich die Leiche, 40 cm im Erdreich vergraben. Die Verteidigung argumentierte zwar, sie hätte in diesem Fall zweifellos von Hunden aufgespürt worden sein müssen. Am Ende erhielt der Angeklagte am Ende dennoch eine lebenslange Freiheitsstrafe.
http://www.hna.de/kassel/mordprozess-savasci-leichenspuerhund-versagt-5616157.html

Babyleichen-Fund in Thüringen (2016)
Nach dem Fund von sterblichen Überresten eines Babys wurde der Bereich um den Fundort mit Spürhunden abgesucht, die nicht ans Blüten. Dennoch entdeckte später sein Zeuge Teile einer weiteren Babyleiche. Beide Babys stammten von derselben Mutter.
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/blaulicht/detail/-/specific/Knochen-aus-Ichtershausen-stammen-von-weiterem-toten-Baby-Mann-unter-Mordverdac-907657520

Hier im Threads wurde gelegentlich auch auf den Fall 2007 der verschwundenen Studentin Tanja Gräff verwiesen, da ihre Leiche ebenfalls in einem vorher von der Polizei untersuchten Gelände - eine Böschung in der Nahe der FH, wo sie zuletzt gesehen worden war - gefunden wurde. Allerdings war die Nicht-Auffindung wohl primär durch die schwere Zugänglichkeit des Areals bedingt - die ja in unserem Fall nicht gegeben ist.


Von der Kollegin AnnaKomnene gab es noch Hinweise auf folgende Fälle:

Fall Elisa Claps (1993/2010)
16jahriger britischer Teenager, verschwunden 1993 in der italienischen Kleinstadt Potenza. Die Leiche wurde 2010 von Bauarbeitern in dem Dachstuhl der gleichen Kirche, in der das Mädchen zuletzt gesehen worden war, durch Zufall entdeckt.
http://www.express.de/news/gruselfund-eingemauert--maedchen-leiche-nach-17-jahren-gefunden-18053602
http://www.dailymail.co.uk/news/article-1258911/Riddle-Elisa-Claps-missing-17-years-comes-tragic-end-body-found.html

Fall Annie Le (2009)
24jährige Studentin, ermordet im Gebäude der Yale-Universität in Connecticut im September 2009. Obwohl eine Überwachungskamera am Eingang ihr Betreten des Gebäudes dokumentiert hatte und sich weitere 75 Kameras im Gebäude befanden, wurde ihre Leiche erst nach 5tägiger Suche im Keller des Gebäudes gefunden.
Wikipedia: Murder of Annie Le

Fall Tia Sharp (2012)
Die Leiche des 12jährigen Mädchens wurde auf dem Dachboden des Hauses ihrer Großmutter gefunden, nachdem das Haus bereits mehrfach zuvor - und zwei Tage vor der Entdeckung mit Spürhunden - durchsucht worden war.
http://www.bbc.com/news/uk-england-london-19223080
Wikipedia: Murder of Tia Sharp


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 15:08
@Parenthood
Zitat von ParenthoodParenthood schrieb:beim Auffinden von Jutta wäre diese mit einer Art
Wachsschicht bedeckt gewesen.
??

Das wäre sehr erstaunlich. Denn eigentlich könnte das nur bedeuten, dass es sich um eine sogenannte "Wachsleiche" gehandelt haben müsste. Das wäre eine Form von verzögerter bzw. abgebrochener Verwesung der Leiche, bedingt durch Sauerstoffentzug. Bei regulär in der Erde bestatteten Leichen kann dabei ein hoher Bleianteil der umgebenden Erde die Ursache sein.

In diesem Fall - wo wir es ja mit einer nur rudimentär bestatteten, bestimmt nicht der Luft entzogenen Leiche zu tun haben - , ist das eigentlich kaum vorstellbar. Man könnte eher sagen, die Umstände der Auffindung sind genau die gegenteiligen als die, durch die solch ein Phänomen erzeugt wird. Die einzige mögliche Ursache, die auf den hier vorliegenden Leichnam zutreffen könnte, ist das Tragen von Kunstfaserkleidung - aber die entsprechende Bedingung bezieht sich normalerweise ebenfalls auf einen im Sarg befindlichen Körper.

Es wäre sehr interessant und aufschlussreich, wenn Du dieser Information noch einmal nachgehen und sie für uns vielleicht etwas präzisieren könntest.

Im Prinzip deckt sie sich ja mit den hier schon zu hörenden Angaben, wonach man die Leiche in einem "mumifizierten" Zustand gefunden hätte - zumindest im Hinblick darauf, dass sie dann eben nicht skelettiert gewesen, sondern bis zu einem gewissen Grad erhalten geblieben wäre (die chemischen Vorgänge im einzelnen wären allerdings etwas unterschiedlich).

In jedem Fall wäre es wichtig zu wissen, inwieweit der Leichnam eventuell doch forensische Rückschlüsse auf eine mögliche vorherige Ablage bzw. ja vielleicht sogar die Todesursache zugelassen hätte. Nach der Formulierung in den beiden von dir eingestellten Artikeln, wonach man lediglich ein Skelett gefunden hat, hätte ich das bislang ausgeschlossen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 15:27
@hotspur
würde das Lagern einer Leiche im Kühl - Gefrierfach zu so einer Wachsleiche führen?
Könnte das die Kripo anhand von z.Bsp Gefrierbrand feststellen können(,vorausgesetzt es gab noch Gewebereste)
ob Jutta so gelagert wurde.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 15:41
@Parenthood
Ja, im Prinzip könnte man sich vorstellen. Gefrieren verhindert ebenso die Bildung von Mikroorganismen, die die Verwesung verhindern wie es der bloße Entzug von Sauerstoff tut - von Wachsleichen spricht man strenggenommen nur im letzteren Fall. Aber das für uns Interessante ist ja die Konservation - und die wäre auf alle Fälle gegeben. Das heißt: Wir könnten, wenn diese Information zutrifft, davon ausgehen, dass die Gerichtsmedizin der Untersuchung der Leiche gegebenenfalls noch einiges mehr an Aufschlüssen entnehmen konnte als nur das, was wir bisher vermutet haben.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.04.2016 um 17:23
@hotspur

Es gibt noch ein weiteres Beispiel hier im Forum. Der Fall Helmut Herburber aus dem Jahr 2015 ist in dieser Hinsicht (Übersehen von Leichen) schon extrem. Da musste erst ein Kamerateam kommen um die kaum versteckte Leiche zu finden.


Helmut Herburger (59) aus Innsbruck tot aufgefunden. (Seite 6) (Beitrag von xbnz)


Aus all diesen Beispielen kann man schliessen, dass die Fälle von nicht aufgefundenen Verbrechensopfern keineswegs so selten sind wie man das eigentlich erwarten würde. Insofern glaube ich keine Sekunde daran, dass die Leiche der JH das Waldstück zwischen dem Mord und dem Auffinden je verlassen hat. Dazu ist dieses Waldstück viel zu klein und auch viel zu nah am Ort um überhaupt auf die Idee zu kommen, dass dies ein gutes Versteck sein könnte.


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