Peggy Knobloch

jaska schrieb:Suche in der Talsperre Pirk... aber da ist nicht bekannt, was der Auslöser war.

Begründung:

„Vor 14 Jahren hatte hier jemand einen Schulranzen treiben sehen, der möglicherweise dem verschwundenen Kind gehörte“, sagte Polizeisprecher Jürgen Stadler (44). „Damals wurde das Ufer durchforstet, aber nicht getaucht.“

Quelle: https://www.bild.de/regional/chemnitz/kriminalfall-peggy/nach-vermisster-peggy-wird-in-talsperre-getaucht-40734120.bild.html

@Kuno426

Das ist aber wirklich nicht Aufgabe der Polizei, mit dem Schulamt etwas auf die Beine zu stellen.
Das überschreitet eindeutig deren Kompetenz.
Hier kann nur die Familie selbst klar Position beziehen und vor allem Aufklärung betreiben.

Hathora schrieb:So oder ähnlich stelle ich mir das vor.

Ganz genau so stelle ich mir das auch vor.
Hätten Ulvis Eltern nicht die Gastwirtschaft, die wohl auch als Vereinslokal gilt, wäre alles anders.

@jaska
Wenn, wie in deiner Auflistung ersichtlich, zwei handschriftliche Zettel vorlagen, in denen Robert E beschuldigt wurde, hätte man eigentlich von jedem Einwohner eine Handschriftprobe verlangen müssen, um den Autor herauszufinden. Oder hat man das getan?

@AlteTante
Ich weiß nicht, was die Ermittler diesbezüglich überprüft haben.

@AlteTante
Dazu kommt, dass die Familie von Peggy zugezogen war. Aus dem Osten, aus der Stadt in ein abgelegenes Nest an der ehemaligen Zonengrenze.
Das war bis 1990 Arsch der Welt. Und in den Jahren danach hat sich erst einmal auch nicht viel geändert. Ich war vor einigen Jahren mal in der Gegend, allerdings nie in L selbst. Viel Wald, wunderschön zum Wandern, aber halt wirklich Dörfer, in die man für gewöhnlich nur zieht, wenn man einen Bezug zum Ort, oder Arbeit dort hat.
Ich kann mir vorstellen, dass man es dort als Zugezogener von weiter weg, sehr schwer hat, gerade wenn etwas passiert und die Dorfgemeinschaft sich ungerecht behandelt fühlt. Nicht alle sicherlich , aber die, die man so hört, scheinen mir eher auf Wagenburg zu machen. Wir gegen die Öffentlichkeit und den Ärger, den wir jetzt haben. Ungeschickter kann man sich kaum anstellen in der Öffentlichkeit. Unterstützung für Familie K? Oder doch lieber den roten Teppich für Dorfbewohner und dicke Hose Geschichten vom Vatertag?
Diese Geschichte ist noch nicht vorbei, es wird erst Ruhe einkehren können, wenn der Fall geklärt ist

Ich finde die Aufstellung von @jaska sehr interessant und das passt ja auch zu dieser Wagenburgmentalität, nämlich die Bedrohung und das Böse eher außerhalb der Gemeinschaft zu verorten. Ich denke, wenn die Opferfamilie nicht "Zugezogene" gewesen wären, wäre einiges anders gelaufen. Ab einem gewissen Zeitpunkt waren für einige auch so ziemlich alle Mittel recht, um U. da rauszuhauen. Gleichzeitig wurden auch aus dem nicht dort ursprünglich ansässigen Umfeld unfassbare Nebelkerzen verzapft. Stichwort Türkeispur.

@Thoelke
Das denk ich auch. Wenn das Opfer die Tochter eines langjährigen Vereins- und Gemeinderatsmitglieds gewesen wäre und die Verdächtigen kurz vorher zugezogen von weit her, ob dann auch rote Teppiche ausgelegt, vorherige Fälle heruntergespielt worden wären etc?

Sicher nicht. Nur ist das vermutlich nicht so außergewöhnlich. Mir erscheint dies als eine häufige Verhaltensweise in solchen Strukturen.
Eigentlich ist das alles tragisch und es ist ja nicht undenkbar, dass auch jenseits des lokalen Umfeldes ein irgendwie übergriffiges Missbrauchsverhalten statt gefunden hat, was mit der eigentlichen Tat hier gar nichts zu tun hat.

Kuno426 schrieb:Ungefragt und unnötig gibt er Details preis, die gegen ihn verwendet werden könnten:
- mögliche Autosichtung im Bereich Bushäusel = "Übergabe"
- möglicher DNA-Fund an Peggy = "Wiederbelebungsversuch"

Gemäß dieser Argumentation gibt MS absichtlich Details preis, die ihn zwar als Verbringer ins Spiel bringen, nicht jedoch als Mordverdächtigen.
Keinesfalls dürfte er also den Ermittlern ein Tatmotiv liefern, denn er ist ja laut dieser Argumentation...

FadingScreams schrieb:... überlegend und raffiniert.. Keinesfalls ... einfach gestrickt..

Leider passt das absolut nicht zu dem, was wir über ein mögliches Tatmotiv von MS wissen oder vielmehr zu wissen glauben:
1. UK gab angeblich an, MS wolle Peggy ebenfalls missbrauchen.

Ulvi K. erzählte den Ermittlern auch, dass er dann als 23-Jähriger mit der neunjährigen Peggy Sex gehabt habe, er dies Manuel S. stolz berichtet habe und dieser daraufhin angeblich gesagt haben soll: Das wolle er auch mal. Auf Vorhalt der Ermittler bestritt S., dies gesagt zu haben.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/peggy-lichtenberg-polizei-kriminalitaet-1.4149402

Dazu passt jetzt aber überhaupt nicht:
2. MS gab dies angeblich nach Jahren zum ersten Mal während seines Teilgeständnisses 2018 zu

Ulvi K. hatte S. in einer Kneipe in Lichtenberg davon erzählt, dass er Peggy missbraucht habe. Dies wolle er auch tun, habe S. gesagt. In seinem Teilgeständnis bestätigte er dies zum ersten Mal nach 18 Jahren.

Quelle: Nordbayerischer Kurier vom 15.02.2019, Otto Lapp, Neun Indizien - Orginalartikel nicht mehr online abrufbar, einfach googeln nach
neun-indizien-puzzle
(wenn man mal davon ausgeht, dass Otto Lapp das Geständnisvideo gesehen hat und richtig interpretiert hat, bzw. ihm anderweitig zugetragene Informationen richtig wiedergegeben hat)
Denn durch dieses angebliche Zugeben des Missbrauchwunsches lieferte er ja gerade den Ermittlern ihr Tatmotiv!

@Thoelke
Das kommt tragischerweise noch dazu. Das Kind war vermutlich von gleich mehreren Menschen umgeben, die ihm Böses wollten. Und die nicht alle was mit dem Mord zu tun haben.
Das war kein Dorf für Kinder und Texte wie

Familien mit Kindern und eine quirlige, offene Gemeinschaft von Jung und Alt beleben unseren gepflegten Marktplatz....

... historische Bräuche werden hier lebendig an die Jugend vermittelt.
Quelle: Lichtenberg Homepage

find ich problematisch im Zusammenhang mit der jüngeren Geschichte des Ortes.

@abberline
Definitiv. Diese Gemengelage war einfach katastrophal für das Mädchen. Ich kann verstehen, dass es von dem Ort einfach nur weg wollte.
Wobei andernorts ja auch seltsame Menschen waren.

Für mich ist die entscheidende Frage: Was könnte der Gamechanger sein, so dass sich der Fall noch justiziabel aufklärt ?
Da bleibt ja nicht viel. Es ist viel wahrscheinlicher, dass der/die Täter damit davon kommen.
Sieht man mal von einem Mordgeständnis ab, könnten es ja nur einschlägige Beweise sein auf Dingen, die man bis jetzt nicht gefunden hat...und selbst dann... relativ aussichtslos.

schärlook schrieb:Denn durch dieses angebliche Zugeben des Missbrauchwunsches lieferte er ja gerade den Ermittlern ihr Tatmotiv!

du magst jetzt bitte noch deutlich machen für welche Tat genau der Manuel hier das Motiv liefert..

schärlook schrieb:Leider passt das absolut nicht zu dem, was wir über ein mögliches Tatmotiv von MS wissen oder vielmehr zu wissen glauben:
1. UK gab angeblich an, MS wolle Peggy ebenfalls missbrauchen.

Das ist so nicht ganz korrekt! Ulvi gab nicht "angeblich" an, MS wolle Peggy auch gerne mal missbrauchen, sondern, das hat er definitiv in einer seiner Vernehmungen zu Protokoll gegeben.

Aber angeblich soll MS diese Äußerung in 2001 bestritten haben und angeblich soll er sie in seiner Vernehmung im Sept. 2018 erstmals eingeräumt haben. Dieses angebliche Abstreiten und Einräumen kennen wir lediglich aus Medienberichten.

FadingScreams schrieb:du magst jetzt bitte noch deutlich machen für welche Tat genau der Manuel hier das Motiv liefert..

Na für den Tatvorwurf der Tötung bzw. der Beteiligung daran. Dieser Tatvorwurf wurde ja dann auch gegen MS erhoben und ohne ein Motiv dafür wäre das nicht 100% nachvollziehbar gewesen.

schärlook schrieb:für den Tatvorwurf der Tötung bzw. der Beteiligung daran. Dieser Tatvorwurf wurde ja dann auch gegen MS erhoben und ohne ein Motiv dafür wäre das nicht 100% nachvollziehbar gewesen.

und genau dieser Vorwurf stand doch schon 2001/2002 im Raum bzw wurde wegen der Tötung gegen ihn ermittelt - nur hat er da das Zwick-Gespräch immer abgestritten. Wie also kann man auf das schmale Brett gelangen, die Ermittler hätten 2018 ein Geständnis 'erpressen' wollen?

2018 hat Manuel S. also bestätigt was Ulvi K. aussagte. Und was tat Manuel S. 2001/2002 im Gegenzug? - Er sagte aus von Ulvi K. missbraucht worden zu sein, was man angesichts des andauernden sexuellen Verhältnisses zueinander, als Falschbeschuldigung annehmen darf.. - und da willst du glauben, dass Manuel S. ein unbedarftes Schaf ist?

FadingScreams schrieb:nur hat er da das Zwick-Gespräch immer abgestritten

Was wäre so nachteilig für ihn gewesen, wenn er es weiterhin abgestritten hätte? (Er, der so "überlegend und raffiniert und keinesfalls einfach gestrickt" ist.. )

schärlook schrieb:Was wäre so nachteilig für ihn gewesen, wenn er es weiterhin abgestritten hätte? (Er, der so "überlegend und raffiniert und keinesfalls einfach gestrickt" ist.. )

die Frage ist doch, hat es dieses Mal frei zugegeben? - und warum.. also welche Umstände führten dazu dass er es eingeräumt hat oder gar einräumen musste..

Und auch noch wichtig: zu was genau wollte er nicht einfach eine Geschichte 'erfinden' oder erzählen.. - da ging es doch gar nicht um die Verbringung?

FadingScreams schrieb:zu was genau wollte er nicht einfach eine Geschichte 'erfinden' oder erzählen

Zu dem Umstand, dass Pollen und Renovierungsresten an der Leiche gefunden wurden, die sehr stark auf seine Person hindeuteten?

Die Hauptsorge eines möglichen Täters ist doch wohl immer, dass irgendeine DNA Spur sich auf den sterblichen Überresten befindet. Ich denke für dieses Szenario werden sich mögliche Täter, vor allem wenn sie Jahre Zeit haben, eine Erklärung in ihrem Kopf ausmalen, die dies in irgendeiner Form erklärbar machen, ohne die eigentliche Tat zuzugeben.

Sofern jemand völlig unbeteiligt ist, hat er sich natürlich auch nicht mit solchen Szenarien beschäftigt und wird kaum eine spontane Märchengeschichte erzählen, sondern doch eher vehement auf eine komplette Nichtbeteiligung beharren.