Peggy Knobloch
09.12.2020 um 14:10jaska schrieb:Lemmer ignoriert den kompletten Komplex rund um Manuel S. und Ulvi K. völlig. Beide sind laut ihm unschuldig und wurden von der bösen Polizei unter Druck gesetzt.Danke, das ist alles schlüssig und in sich logisch. Diese Einseitigkeit der Lemmerschen Darstellungen ist schon phänomenal. Das muss man erst mal schaffen, so etwas mit seinem journalistischen Gewissen und Berufsethos in Einklang zu bringen.
Die von beiden schon ab Mai 2001 von selbst und ohne Druck geäußerten Dinge wie die Verbringung der Leiche (Manuel S. während des Vatertagsausfluges) sowie die Vergewaltigung des Mädchens durch Ulvi K. (durchgängig ab Mai 2001) und darüberhinaus Ulvi K.s Einlassungen ohne polizeilichen Druck was Vergewaltigung/Mord an Peggy betrifft (ab Mai/September 2001 bei den Ermittlern, im Krankenhaus, gegenüber einer Therapeutin, dem Pfleger, dem Mitpatienten, dem Anwalt, der Mutter, dem Gutachter...) - wo bleibt all das in Lemmers Betrachtungen?
Ist es nicht ignorant, dass all das zugunsten einer sehr sehr unwahrscheinlichen Täterschaft Holger E.s fallen gelassen wird? Was heisst fallengelassen: es muss sogar noch ein Erzwingen dieser ganzen Aussagen konstruiert werden. Das geht nur wenn über Jahre hinweg und bis heute nur unfähige, korrupte Ermittler aktiv waren und alle Geständniszeugen (Ärzte, Familie, Anwalt, Mitpatient, Pfleger...) falschen Geschichten aufgesessen sind. Die Suggestion muss so weitreichend und andauernd erfolgt sein, dass Ulvi K. auch völlig ohne "Folter" (ja, auch das musste als Vorwurf herhalten) in privaten Situationen gestand.
Dass nicht mal im Ansatz erklärt werden kann, wie es dann nach einer solch massiven Einflussnahme von heute auf morgen gelingen konnte, das Mordgeständnis (und nur dieses) zurückzunehmen?
Vielleicht wäre Lemmer als Lobbyist, den Interessenverbände auf Abgeordnete loslassen, besser aufgehoben. Als „Journalist“ hat er sich disqualifiziert.