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Peggy Knobloch

98.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

28.10.2020 um 09:57
@metalbabe
Ich bin da ganz bei dir. UK wird eher wie ein Kleinkind behandelt. Ich fand es befremdlich das er mit ca 10 Jahren geistiger Reife nicht weiß und auch nicht lernen kann, das sein sexuelles Verhalten verboten ist aber nun auch noch eine Verlobung feiert.

Ich denke das keiner das offene Geheimnis von Ulvi angesprochen hat bzw um Konsequenzen gebeten hat, da man sich in der stillen Herde sicherer fühlte. Jeder hat sich drauf verlassen, dass wer anderes schon was sagen wird wenn was schlimmes passiert. Anscheinend hat auch keiner im Dorf die Möglichkeit gesehen das Peggys Verhalten mit UK zu tun haben könnte.

Natürlich sieht es für uns global und aus der Distanz viel klarer aus, aber ich befürchte das es so klar damals nicht war. Sonst hätte der Turnleiter mit dem Arzt oder der Mutter sprechen müssen etc. Vermutlich hatten viele ein Puzzleteil und keiner sah das Gesamtbild - im Gegensatz zu heute.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 10:52
Zitat von MissLeniMissLeni schrieb:Sonst hätte der Turnleiter mit dem Arzt oder der Mutter sprechen müssen etc.
So weit kommt's noch :D
Der Mann ist Finanzbeamter, Stadtrat und Vorsitzender vom TSV.
Aber auch diese Position gestattet ihm und keinem Arzt, sich über ein Kind zu unterhalten.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 11:04
@emz
Nee den Arzt hätte er freilich nicht sprechen können. Aber mit der Mutter. Oder sogar mit dem Jugendamt, wenn er wirklich so einen Verdacht hatte, daß das Kind für Sex angeboten sein könnte. Das darf jeder x-Beliebige


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 11:17
@emz
Das war unglücklich ausgedrückt von mir. Nein, er hätte mit dem Arzt keine Unterhaltung so führen können, aber ich meine das jeder der einen Verdacht hatte sich jeweils mit den anderen hätte unterhalten müssen um den Sachverhalt besser verstehen zu können. Jeder hatte halt nur ein Puzzleteil ...

Wobei ich persönlich es als legitim empfinde wenn man sich ggf ratssuchend an den eigenen Arzt wenden würde wie man mit so einem Verdacht umgehen soll. Immerhin besteht ein Vertrauensverhältnis und Schweigepflicht.

@metalbabe,mich gebe dir total Recht. Wenn die Infos an einer Stelle gesammelt worden wären, hätte man vllt mehr tun können. Es ist unsagbar traurig das man aus heutiger Sicht weiß wie 'laut' Peggys Verhalten war und das es ihr nicht helfen konnte


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 11:32
Der Mann dem Peggys seltsames Verhalten auffiel, ist Mitglied im im Unterstützerkreis ihres Vergewaltigers bzw. dem der mehrere Kinder sexuell missbrauchte, und der hält als Vorsitzender vom TSV (Jugendarbeit nehm ich an) dafür das Gesicht in die Kamera. 🤢 Also ich würde mich das nicht trauen.

Das ist ja fast so als hätte ich jemanden nachts Hilfe schreien hören der tags darauf ermordet gefunden wird und ich rühme mich damit „hab das Opfer noch gehört“


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 11:50
@margaretha
"Ja, so ist halt unser Ulvi" *Ironie

Er war in der Doku auch sehr sauer, wie die Lichtenberger dargestellt werden. Aber so sieht es nunmal aus. Alteingeschworene Dorfgemeinschaft. Da wird zusammen gehalten und sich gedeckelt, man kennt die Leute ja schon seit Generationen. Und "Zugezogene" sind da eh nix


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 12:19
Dieses ganze Dorf ist irgwie total seltsam , ich komme selber vom Dorf 700 Einwohner es ist schon richtig als zu gezogene hat man es nicht leicht , aber was da in denen ihr Kaff an sexueller Gewalt gegen Kinder abgeht das doch abnormal , ging ja nicht "nur" um Peggy da waren ja zig Kinder von betroffen. Ekelhaft dieses Dorf und seine Einwohner


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 13:07
Wir dürfen nicht vergessen, es war 2001. Die Grenzen hatten eben erst aufgemacht. Die Vorbehalte gegen die DDRler waren sowieso da, erst recht in so einem Ort, der unmittelbar an der Grenze lag und damit abschnitten war. Und dann kommt aus dieser DDR so eine Frau daher, zwei Kinder, nicht verheiratet, Lebenspartner Ausländer und wahrscheinlich das Allerschlimmste, sie ist bildschön. Von daher war sie sowieso schon prädestiniert für die einsetzende Hexenjagd. Und so lag es für die Eingesessenen nahe, sie muss es selbst gewesen sein, die am Tod ihres Kindes Schuld hat, da wurde auch schon mal im Bäckerladen vor ihr ausgespuckt. Mitleid mit einer leidenden Mutter hatte keiner.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 13:10
@Glitter
Es wurde hier im Thread schon aufgearbeitet, dass die Rate an Pädophilen völlig im statistischen Normalbereich liegt.
"Das Dorf" pauschal zu verurteilen ist doch ebenso sinnfrei wie unnötig.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 13:20
Bitte bedenkt, dass man (= am besten auch noch urban/akademisch geprägt) heutzutage glücklicherweise deutlich sensibler ist hinsichtlich "sexualisierter Gewalt" als damals (noch dazu in einem Dorf weitab vom Schuss).

Da hat man mit Sicherheit nicht gleich "das Jugendamt informiert", nur weil einem Mädel befremdliche Begriffe (falls überhaupt!!! ich ziehe das ausdrücklich in Zweifel*) über die Lippen gekommen sind. Ebenso "der Ulvi", den man "ja kannte". Sicher wollte von den Dörflern niemand von den Alteingesessenen in die persönliche Konfrontation mit den Betreibern einer beliebten Kneipe treten. (Mindestens eine Mutter ist immerhin zur Polizei gegangen, das war sicher nicht einfach für sie.)
Zitat von Stella_EveeStella_Evee schrieb:wenn Ulvi ja praktisch geistig 10 ist oder sogar noch jünger, welches 10jährige Kind hat überhaupt diese Art Triebe und will Sex mit anderen Kindern? Das geht zumindest mir nicht in den Kopf, vor allem, weil das wohl auch die Entschuldigung der Leute war und ist die meinen, der wusste doch nicht, was er tut (wie sehr er damit die Kinder geschädigt hat, scheint niemanden zu interessieren), selbst ein 10jähriges Kind weiss in einem gewissen Ausmaß auch, was richtig und was falsch ist. Bzw. warum mussten diese Dinge erst vor Gericht landen, bevor er in eine stationäre Behandlung kam? Das hätte auch schon passieren können, nachdem er das erste Mal auf diese Art auffällig geworden ist statt es einfach weiter passieren zu lassen.
Naja das ist ja gerade das Gefährliche an den "Zurückgebliebenen" (meine persönliche Meinung). Der Körper eines jungen Mannes (groß, schwer), das Steuerungsvermögen eines .... sagen wir vorsichtig: Reifeverzögerten. Die Hormone funktionieren (LEIDER!!!) völlig unabhängig von Verstand und Vernunft.

Früher gab es in vielen Dörfern so einen sprichwörtlichen "Dorfdeppen", den die Community recht gut integrierte und auf den man auch ein Auge hielt, mehr aber auch nicht. Ein Kind anzufassen oder sich vor ihm zu entblößen ... das wurde nicht zu allen Zeiten und an jedem Ort als soooo schlimm angesehen. Vergewaltigung schon, aber sexuelle Belästigung ist bis zum heutigen Tag ein Tatbestand, über dessen Beginn in patriarchal orientierten Kreisen LEIDER immer noch große "Unsicherheit" herrscht (bzw. es wird behauptet, dass es diese Unsicherheit gebe... man erinnere sich an die geschmacklosen "Witze" in dieser Männer-Saufgruppe an Himmelfahrt nach Peggys Verschwinden - auf diesem sittlichen Niveau waren diese Leute offenbar angesiedelt).

Langer Rede kurzer Sinn, das Problembewusstsein war vor 20 Jahren leider nicht so ausgeprägt wie (hoffentlich) heute. Sonst hätte ein Martin Ney nicht jahrzehntelang sein Unwesen treiben können. Den Kindern hat von den Erwachsenen niemand geglaubt. Ich würde mich hüten, das Städtchen als Nest frei wildernder Pädokrimineller vorzustellen. Ich stelle mir einfach undd schlicht "Landbevölkerung" vor. Inklusive der Gratwanderung zwischen "Klappe halten" vs. "sich das Maul zerreißen".
Zitat von Leser_Leser_ schrieb:Und hier bin ich eben der Meinung, das die Staatsanwaltschaft widersprechen sollte, wenn das unzutreffend ist, weil es ansonsten (für mich) den Fall M S. und damit auch den Fall Peggy insgesamt in ein anderes Licht rückt
Wie meinst Du das?





* Zweifel hege ich an dem Zeugen UND seiner Aussage. Wenn die Hälfte davon stimmt, ist es wahrscheinlich immer noch zu viel.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 13:46
Zitat von emzemz schrieb:Wollten denn die Ermittler tatsächlich diese Story von der Peggy-Übergabe von MS hören? Hatten sie ihm wirklich diesen Deal vorgeschlagen?
Was mir gerade nicht ganz klar ist: WAS hätten die Ermittler von diesem Deal gehabt? Das wäre ja bereits verjährt. Und Ulvi als Übergeber an M.S. wäre ja auch raus da gegen ihn nicht mehr ermittelt werden kann


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 14:04
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:* Zweifel hege ich an dem Zeugen UND seiner Aussage. Wenn die Hälfte davon stimmt, ist es wahrscheinlich immer noch zu viel.
Ergänzung: Ich meine den Zeugen, der behauptete, Peggy habe sich ihm gegenüber "nuttig" verhalten.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 14:08
Zitat von emzemz schrieb:Wollten denn die Ermittler tatsächlich diese Story von der Peggy-Übergabe von MS hören? Hatten sie ihm wirklich diesen Deal vorgeschlagen?
Zitat von FroschteichFroschteich schrieb:Was mir gerade nicht ganz klar ist: WAS hätten die Ermittler von diesem Deal gehabt? Das wäre ja bereits verjährt. Und Ulvi als Übergeber an M.S. wäre ja auch raus da gegen ihn nicht mehr ermittelt werden kann
mal so ganz einfach gestrickt gedacht: Der Fall Peggy wäre ganz einfach gelöst gewesen.. - hätte Manuel S. ihnen eine präsentable Geschichte erzählt - hat er aber nicht..

Damit alles passt, hätte UK weiterhin als Verursacher für Peggys Tod dargestellt werden müssen - Manuel als der, der diesen Tod nicht verhindern konnte und deshalb die Leiche verschafft hat.

Aber schon für diese Version hatte Manuel nicht den Arsch in der Hose - waren doch in seiner jetzigen Familie alle anders informiert - vom Hof hätte man ihn vermutlich gejagt für all die Lügen in den letzten Jahren seiner Familie gegenüber.

Und selbst nach der 10 stündigen Vernehmung stellt dieser Mensch dem Focus gegenüber in Aussicht:
'Er hoffe irgendwann einmal SEINE Geschichte erzählen zu können'

Da würde ich doch gerne mal nachfragen: WANN Manuel willst du denn endlich DEINE Geschichte erzählen damit es endlich mal passt?


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 14:14
Zitat von MathiasEMathiasE schrieb:Das Problem ist in Wirklichkeit extrem vielschichtig. Der Staat zieht sich aus seiner sozialen Verantwortung zurück.
Ich will hier nicht die soziale Frage diskutieren. Dass der Staat sich aus seiner sozialen Verantwortung zurückzieht, stimmt jedenfalls zahlenmäßig nicht, wenn man sich die Haushalte von Bund und Ländern ansieht. Den Löwenanteil machen dort - ständig steigende - Sozialausgaben aus. In anderes wie Infrastruktur (Schulen, Schienen, Straßen, Ökologie, Zukunftsenergien) fließt demgegenüber wenig. Da man aber jeden eingenommenen Steuer-Euro nur einmal ausgeben kann und wenn die Politik meint, dass Ausgaben für Soziales am dringlichsten sind, soll es eben so sein.

Mir geht es um etwas anderes: Um Regelverstöße und um das Bewusstsein, das solchen Regelverstößen zugrunde liegt. Kriminalität ist ja nichts anderes als Regelverstöße, egal ob es um Autoraserein in Innenstädten oder um Übergriffe auf Personal in Notaufnahmen, auf Polizisten oder Vollstreckungsbeamte geht. Wieso meinen Leute, sich auf Kosten anderer selber verwirklichen zu können, Anspruch haben, als Erste dranzukommen, sobald sie irgendwo auftauchen, und so was mit Gewalt durchsetzen zu müssen? Wer oder was ist die Ursache, dass Leute Regeln nicht lernen bzw. akzeptieren? Kein Gemeinwesen kommt ohne Regeln aus, und ich vermisse, dass man das Leuten heutzutage ausreichend deutlich vermittelt. Stattdessen erklärt man sie gerne als arme Opfer bestehender ganz schlimmer Verhältnisse,, unter anderem einer ständig Irrtümer produzieren Justiz und eines angeblich in sozialen und anderen Fragen versagenden Staates, und bestärkt sie damit noch in dem Glauben, sich gegen derartige unfähige Institutionen „wehren“ zu müssen, wie es ihnen gerade passt.

Insofern kann man (klammheimlich) nur begrüßen, dass durch die jetzige Corona-Krise den Menschen klar wird, dass sie selbst durch ihr Verhalten zum großen Teil verantwortlich sind, zB wenn es den nächsten Lock-Down gibt. Es wurde den Leuten oft genug gesagt, dass sie es selbst in der Hand haben, wie die Politik im Interesse aller auf Regelverstöße in dieser Krise reagieren muss. Nun kommt demnächst die nächste Quittung, und die verwöhnte Gesellschaft wird mal wieder daran erinnert, dass sie selbst den A.... hochkriegen muss. „Der Staat“ bekommt Corona derzeit nicht weg, das müssen die Bürger schon selber erledigen.

Was das mit dem Fall Peggy Knobloch zu tun hat? Es hat mit der Berichterstattung über diesen und andere Fälle zu tun. Ich halte es für gefährlich, wenn in diesem Rahmen wahrheitswidrig Opfer einer angeblich unfähigen Justiz bzw. ebensolcher Ermittler produziert werden, indem etwa ständig durch Medien, die es besser wissen müssten, wenn sie richtig recherchieren, verbreitet wird, dass das Verbringungsgeständnis von MS illegal zustande gekommen ist oder das Ulvi K. „jahrelang unschuldig im Gefängnis gesessen“ habe. Die Leute glauben so krauses Zeug und schließen daraus, dass mal wieder „der Staat“ versagt habe. Folgen: siehe oben.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 14:25
Manuel S. ist mittlerweile rehabilitiert - ja glaubt mans denn? Nur weil die Ermittlungen (vorläufig) eingestellt sind, ist der doch nicht rehabilitiert?
2018 dann eine letzte skurrile Verdächtigung und "Überführung" im Fall Peggy. Gärtner-Torf und Farbpartikel an Schuhen und Kleidung von Manuel S., einem zweifachen Familienvater aus der Umgebung, sollten an der Leiche Peggys gefunden worden sein. Der freigesprochene Ulvi K. hatte S. belastet.

Der Mann wurde laut exklusivem SAT.1-Interview unter Druck gesetzt, ein Anwalt wurde ihm lange verwehrt, schließlich erzählte S. eine Geschichte, die ihn selbst belastete, nur um aus dem Verhör freizukommen.

Tage später fand eine Pressekonferenz statt, auf der S. als Täter oder Mittäter namentlich genannt wurde - eine Verdächtigung, die nun widerrufen wurde, Manuel S. ist mittlerweile rehabilitiert.

Bleibt die Frage, warum sich die Ermittler im TV-Beitrag nicht äußern wollten. Laut des 137 Nettominuten langen SAT.1-Films hat die Staatsanwaltschaft Bayreuth davon abgesehen, Fragen zum Fall beantworten. Auch der Justizminister und Innenminister des Freistaates Bayern lehnten eine Stellungnahme ab.
Quelle: https://www.focus.de/kultur/kino_tv/mysterioeser-kriminalfall-sat-1-doku-zum-mordfall-peggy-lieferte-neue-details_id_12585747.html


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 14:32
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:Nur weil die Ermittlungen (vorläufig) eingestellt sind, ist der doch nicht rehabilitiert?
Was heißt „rehabilitiert“? Von was denn? Ich wüsste nicht, dass er gerichtlich schuldig gesprochen worden wäre.

Die Ermittlungen gegen MS wegen Verdachts des Mordes an Peggy sind eingestellt worden, ob es einem nun passt oder nicht, und damit gilt er, wie UK nach dem Freispruch auch, als unschuldig.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 14:44
@Andante
offen bleibt ja wohl immer noch die Verbringung samt Geständnis - und nur weil die Verbringung verjährt ist, kann man sie doch wohl nicht als nicht geschehen behandeln..


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 15:04
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:Bleibt die Frage, warum sich die Ermittler im TV-Beitrag nicht äußern wollten. Laut des 137 Nettominuten langen SAT.1-Films hat die Staatsanwaltschaft Bayreuth davon abgesehen, Fragen zum Fall beantworten. Auch der Justizminister und Innenminister des Freistaates Bayern lehnten eine Stellungnahme ab.
Wie soll man sich auch juristisch unverfänglich zu weiteren Dingen äußern, wenn die Dinge, die ermittelt wurden, vermutlich belastend aber nicht gerichtsfest nachweisbar sind und man zeitgleich den Tatverdacht beenden muss.
Gratwanderung. Sie sind diese Gratwanderung ja bereits (durch die PM) gegangen.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 15:04
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:offen bleibt ja wohl immer noch die Verbringung samt Geständnis - und nur weil die Verbringung verjährt ist, kann man sie doch wohl nicht als nicht geschehen behandeln..
Ob sie geschehen ist, wissen wir nicht. Manuel S. hat sein diesbezügliches Geständnis widerrufen. Es wird aber wegen der eingetretenen Verjährung kein Gericht die Frage beantworten (müssen), was stimmt, das Geständnis oder der Widerruf. Das ist anders als im Fall des wegen Mordes an Dr. Lübcke angeklagten Stephan E., bei dem das Gericht die undankbare Aufgabe hat, feststellen zu müssen, welche der verschiedenen Stories des Angeklagten warum stimmt oder warum nicht stimmt.

Im Fall Peggy wird auch kein Gericht mehr prüfen, was vor der möglichen Verbringung durch MS war, und welchen Anteil MS daran hatte. Die Beweislage ist, und das hat die StA ja nun mehr als deutlich gesagt, zu dürftig für eine Anklage wegen Mordes, und da bekanntlich Folter in D verboten ist, kann man aus Manuel S. nun mal keine weiteren Angaben zum Sachverhalt herauspressen. Es ist sehr bitter (auch für die Ermittler, davon darf man ausgehen) dass Peggys Tod nicht weiter aufgeklärt werden kann, aber die derzeitige Gesetzeslage (einschließlich Verjährungsvorschriften) läßt eben nichts anderes zu.

Ich wundere mich, wieso jemand ernsthaft glaubt, dass sich StA oder Minister hier vor die Kamera hätten zerren lassen, um zur allgemeinen Volksgaudi und für Neugierige Fragen zum Fall zu beantworten. Alles, was zur Einstellung der Ermittlungen gegen MS zu sagen ist, wurde in der ungewöhnlich langen (und, wie ich finde, auch mehr als deutlichen) gemeinsamen Pressemitteilung von StA und LKA gesagt.


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Peggy Knobloch

28.10.2020 um 16:12
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich will hier nicht die soziale Frage diskutieren. Dass der Staat sich aus seiner sozialen Verantwortung zurückzieht, stimmt jedenfalls zahlenmäßig nicht, wenn man sich die Haushalte von Bund und Ländern ansieht. Den Löwenanteil machen dort - ständig steigende - Sozialausgaben aus. In anderes wie Infrastruktur (Schulen, Schienen, Straßen, Ökologie, Zukunftsenergien) fließt demgegenüber wenig. Da man aber jeden eingenommenen Steuer-Euro nur einmal ausgeben kann und wenn die Politik meint, dass Ausgaben für Soziales am dringlichsten sind, soll es eben so sein.
Du sagst es, "zahlenmäßig". Dass dieses Ausgaben hat aber andere Gründe. In dieser Zahl ist einen Vielzahl von Posten enthalten, wie Rentenversicherung, Krankenversicherung, Beamtenpensionen, Inflation etc., welche schon den Hauptanteile sind. Die kommen aber allen zugute, auch den Besserverdienenden. Das wird sich in Zukunft natürlich noch weitaus mehr verschärfen, wenn die geburtensstarken Jahrgänge dann aus dem Arbeitsleben scheiden, was aktuell schon teilweise erfolgt. Fakt ist, die Lohnschere geht seit Jahren weiter auf.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Was das mit dem Fall Peggy Knobloch zu tun hat? Es hat mit der Berichterstattung über diesen und andere Fälle zu tun. Ich halte es für gefährlich, wenn in diesem Rahmen wahrheitswidrig Opfer einer angeblich unfähigen Justiz bzw. ebensolcher Ermittler produziert werden, indem etwa ständig durch Medien, die es besser wissen müssten, wenn sie richtig recherchieren, verbreitet wird, dass das Verbringungsgeständnis von MS illegal zustande gekommen ist oder das Ulvi K. „jahrelang unschuldig im Gefängnis gesessen“ habe. Die Leute glauben so krauses Zeug und schließen daraus, dass mal wieder „der Staat“ versagt habe. Folgen: siehe oben.
Was erwartet man von einem solchen Sender? Was erwartet man von der Bild-Zeitung?

Was bedeutet "wahrheitswidig"? Der große Teil dieser Sendung waren Ansichten teilweise auch persönliche Wertungen. Eigene Wertungen sind nie wahrheitswidrig, Ansichten sind erst dann "wahrheitswidrig", wenn man die Wahrheit kennt. In diesem Fall kennt niemand die Wahrheit. Sicher, es wurden in dieser Sendung einige "Unwahrheiten", so z.B. dass Ulvi K. wegen erwiesener Unschuld freigesprochen wurde. Dieser Irrtum ist häufig zu finden, weil ein rechtlicher Freispruch häufig mit einem Freispruch "erster Klasse" verwechselt wird. Aber ob erwiesene Unschuld oder Freispruch mangels Beweisen wird in der Realität viel zu viel Bedeutung beigemessen und wird von manchen Gruppen gerne für eigene Zwecke missbraucht (Fall Kachelmann).

Ich gehe auch aus, dass MS nicht immer bei der Wahrheit geblieben ist, das dortige Interview ist trotzdem wenig erkenntnisgewinnend und die wenigsten werden durch dieses Interview ihm auch glauben.

Und wieviel Fälle sind es denn in dieser Art? Die meisten Fälle, die in den Zeitungen findet, sind doch die, wo es dann auch zur Verurteilung kommt und bei den wenigsten Fällen kommen Zweifel auf. Es gibt viele Sendungen, wo die Gerichtsmediziner/Ermittlungsarbeit an Fallbeispielen geradezu verherrlicht wird. Und da meinst Du, dass durch diese wenigen Fälle eine Gefahr von ausgeht?

Kritischer sind da andere Dinge, dass Zeitungen wie Bild etc. gleich maximale Strafen fordern oder jede Starfe zu gering ist. Und wie im A66-Fall mit dem gleichen Bild-Niveau-Geschrei Politiker versuchen sich zu profilieren, obgleich sei es besser wissen müssten, denn es muss fallweise entschieden werde. Der Mordvorwurf war von Anfang an von der StA so oder so sehr "mutig" und ist auch zusammengekracht. Die Justiz wird eher nicht verstanden, weil die Leute die Strafen nicht verstehen. Und leider gibt es dann Politiker, welche das für sich nutzen, wie "Wegsperren für immer" etc..


Und „jahrelang unschuldig im Gefängnis gesessen“. Spielt es eine Rolle, ob das zutreffend ist oder nicht? Fakt ist, es hat ein Justizirrtum gegeben, der erst nach langer Zeit korrigiert wurde und es ist einem reinen Zufall geschuldet, dass er nicht zu einer Gefängnisstrafe geführt hat. Ob Gefängnis oder Forensiche, beides ist Freiheitsberaubung. Und in unseren Ansichten in diesem Punkt unterscheiden sich, ich nehme an, dass Ulvi K. nicht so kange in der Forensischen geblieben wäre, hätte es die Verurteilung wegen Mordes nie gegeben. Ich habe Dir schon vor einigen Seiten versucht das an zwei Beispielen näher zu bringen und ich habe Dich gefragt, wer von den beiden Personen gefährlicher sei. Dein nachfolgendes Schweigen war für mich Antwort genug.


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