Peggy Knobloch

Leser_ schrieb:Das bedeutet natürlich nicht, dass er nicht der Täter oder Verbringer sein kann.

...die erfundene Geschichte 😂 die sich mit den Ermittlungserkenntnissen deckt.

Die Ermittler schrieben damals in ihrer Pressemitteilung:

Die von Manuel S. gemachten Angaben bestätigen damit die ermittelten Grundlagen, welche den Anlass für die umfangreichen Maßnahmen gegen den 41-Jährigen gegeben hatten. Die Ermittler sind davon überzeugt, den Mann, der das leblose Mädchen in den Wald gebracht hat, identifiziert zu haben und damit in dem Fall einen wesentlichen Schritt weiter gekommen zu sein. Allerdings sind die Geschehnisse vor der Verbringung noch nicht endgültig geklärt und machen weitere Ermittlungen notwendig.

Quelle: https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/staatsanwaltschaft/bayreuth/presse/2018/29.php (Archiv-Version vom 25.11.2018)

Nachdem das Geständnis widerrufen wurde, u. a. wegen des angeblich verwehrten Verteidigers und die Beschwerde gegen Haftbefehlsaufhebung zurückgewiesen wurde schrieb das Landgericht:

Zwar ist nach Auffassung der Kammer aufgrund des verwertbaren, aber zwischenzeitlich widerrufenen Teilgeständnisses des Beschuldigten, welches in weiten Teilen durch die bisherigen Ermittlungen bestätigt wird, ein dringender Tatverdacht im Sinne einer hohen Wahrscheinlichkeit hinsichtlich einer Beteiligung des Beschuldigten in Form der Verbringung des Körpers der Peggy K. zum Ablageort gegeben.

https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/landgericht/bayreuth/presse/2019/2.php


Wie hoch sind denn die Chancen in einer solchen Situation eine Story zu erfinden, die mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent passt? Wen wollen die damit für blöd verkaufen?

margaretha schrieb:Wie hoch sind denn die Chancen in einer solchen Situation eine Story zu erfinden, die mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent passt? Wen wollen die damit für blöd verkaufen?

Meine Rede

metalbabe schrieb:Bzw. finde ich es schon heftig wie M.S laut seiner Aussage das Verbringungsgeständnis total ausgedacht hat. Schien ja den Beamten trotzdem schlüssig. Und das unter dem so riesigen angeblichen Druck. Respekt

Mal angenommen M.S hätte doch was damit zu tun, ist es nicht oft so das Täter dann immer wieder solche Verbrechen begehen ? Aber meines Wissens (kann natürlich falsch sein ) ist doch dieser M.S nicht nochmal ins Visier der Ermittler Geräten wegen Mordes eines Kindes oder bin ich da falsch informiert ?

@Glitter

Glitter schrieb:Mal angenommen M.S hätte doch was damit zu tun, ist es nicht oft so das Täter dann immer wieder solche Verbrechen begehen ?

Du wirfst da aber einige verschiedene Delikte durcheinander.

Wenn es ein Unfall oder eine Tat im Affekt war, so sagt das gar nichts über eine Wiederholungsgefahr aus. Bei nicht auffällig gewordenen jungen Erwachsenen ist doch zunächst zu ihren Gunsten eine ungeplante Tötung anzunehmen und die wird sich nicht zwangsläufig wiederholen.
Anders sieht es aus, wenn Täter Spaß am Quälen oder gar Töten haben und sich in vielen Vorbereitungstaten die Hemmschwelle so weit herabschrauben, dass das Tötenin Kauf genommen oder gar das eigentliche Ziel ist. Dieser Lustgewinn kann tatsächlich eine große Wiederholungsgefahr darstellen.
Aber davon kann im vorliegenden Fall keine Rede sein.

jaska schrieb:Aber davon kann im vorliegenden Fall keine Rede sein.

Genau, man muss ja nicht jedesmal aus einem Tatverdächtigen in einem bestimmten Fall gleich einen Serientäter machen wie im Fall Madeleine McCann, wo der dortige TV gefühlt zeitweise für alle ungeklärten Verschwinden von Kindern der letzten 20 Jahre in Deutschland verantwortlich gemacht wurde, übrigens auch im Fall Peggy.

Leser_ schrieb:Sollte es stimmen, dass er im Verhör 10 Stunden lang den Tatvorwurf bestritten hat und dann vom Staatsanwalt einen Deal als Verbringer der Leiche angeboten bekommen hat, mit dem Hinweis darauf, dass diese Tat bereits verjährt wäre und er daher nichts zu befürchten habe und dann wieder frei kommt, ist das Geständnis für mich nichtmal mehr das Papier wert, auf dem es geschrieben steht

Nein, das ist definitv falsch! Mag sein, dass das in der Doku so suggeriert wird und - wenn da nicht bereits seitens RA Meringers eine Stellungnahme dazu erfolgt wäre - könnte man das in der Tat auch so interpretieren.

kätzchen4 schrieb am 14.12.2018:TVO bringt einige kurze Beträge zur Inhaftierung und zum Widerspruch des Geständnisses. Anwalt Meringer erwähnt, dass M.S. bereits nach ca. 2 Stunden Vernehmung im September das Geständnis abgelegt haben soll, weil er seine Ruhe haben wollte.

Leider kann das Video bei TVO nicht mehr abgerufen werden....?? kann sich sonst noch wer an dieses Interview erinnern)

Hier wird es definitiv anders geschildert und bestätigt Kätzchen:

https://www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/bayreuth-ermittler-sicher-peggy-kurz-nach-verschwinden-ermordet-59166482.bild.html

Sein Anwalt schilderte BILD die Verhörsituation so: „Um 10.50 Uhr an diesem Morgen sagte er: 'Ich überle­ge die ganze Zeit, ob ich euch sage, dass ich sie ver­schafft habe, bloß dass ich meine Ruhe habe.“ Anwaltli­cher Beistand sei ihm ver­wehrt worden:

Da haben sich die Münchhausens schlecht abgesprochen.

Dass das Verbringungsgeszändnis bereits nach etwa 2 Stunden erfolgte (was passierte dann eigentlich während der restlichen 8 Stunden Vernehmung??), wird in diesem Presseartikel nicht bestätigt. Erwähnt wird aber, dass laut seinem Verteidiger MS irgendwann gestand, weil er (wie und womit genau??) „unter Druck gesetzt“ wurde und „nur noch aus dieser Situation heraus“ wollte und daher sagte, was man von ihm hören wollte.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-peggy-verdaechtiger-gestaendnis-widerruf-1.4251093

Wobei ich mich ernsthaft frage, ob man von ihm hören wollte, dass er am Bushäuschen von Uk die leblose Peggy übergeben bekam....

UK übrigens wurde schon ziemlich früh, nämlich im Dezember 2018, medial als angeblicher Überbringer genannt:

https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/werden-im-fall-peggy-jemals-alle-fragen-geklaert-art-459534

Wollten denn die Ermittler tatsächlich diese Story von der Peggy-Übergabe von MS hören? Hatten sie ihm wirklich diesen Deal vorgeschlagen?
So wie es sich darstellt, hat man diese doch gar nicht für glaubwürdig erachtet:

Die Ermittler hatten am Dienstag mitgeteilt, die Aussagen von S. und die bei ihm beschlagnahmten Beweismittel seien sorgfältig abgeglichen worden. Im Ergebnis stimmten "wesentliche Angaben des Beschuldigten" nicht mit den weiteren Ermittlungsergebnissen überein, vor allem bei der angeblichen Leichenübergabe. Der geschilderte Geschehensablauf sei falsch. So habe sich der Mordverdacht ergeben.

Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-12/mordfall-peggy-verdaechtger-zieht-gestaendnis-zurueck

Allein die Tatsache, dass es für die 10-stündige Vernehmung von MS kein schriftliches Protokoll gibt, ist haarsträubend genug (ich erinnere auch an das angebliche Geständnis von Ulfi, bei dem das Mikro kaputt war bzw. die Tonaufzeichnung verschwunden ist). Eine angeblich vorhandene Tonaufzeichnung wird niemals jemand zu Gesicht bekommen, da gehe ich jede Wette ein. Im Gegensatz zu einigen hier habe ich jedoch keine vorgefasste Meinung bzgl. des oder der Täter und bin jederzeit bereit, auf Grund neuer Fakten meine Ansichten zu ändern.
Auf Grund dieser haarsträubenden "Ermittlungsarbeit" in der Vergangenheit ist es wohl momentan tatsächlich für alle Beteiligten (ausgenommen evtl. die Täter) am Besten, dass die Ermittlungen nunmehr eingestellt wurden.

@schärlook

schärlook schrieb:Allein die Tatsache, dass es für die 10-stündige Vernehmung von MS kein schriftliches Protokoll gibt, ist haarsträubend genug

Woher stammt denn das?

schärlook schrieb:ich erinnere auch an das angebliche Geständnis von Ulfi, bei dem das Mikro kaputt war bzw. die Tonaufzeichnung verschwunden ist

Ulfi heißt Ulvi und das Tonbandgerät war schlicht abgebaut.



Wenn Du Dein Urteil über die Ermittlungen auf Basis solcher Falschinformationen fällst, dann sagt das tatsächlich mehr über Deine Voreiligkeit oder Leichtgläubigkeit aus als über die Ermittlungen.

Nachdem Du nun schon zweimal die Ermittlungen als haarsträubend bezeichnet, die Nachfragen aber ignoriert hast, nochmal: begründe doch Deine so pauschale Aussage.

@margaretha

Hab das Video doch noch gefunden, es ist das Vdeo unten rechts

https://www.tvo.de/fall-peggy-ermittler-aeussern-sich-zur-vernehmung-von-manuel-s-im-september-353813/

margaretha schrieb:Anwaltli­cher Beistand sei ihm ver­wehrt worden:

Da haben sich die Münchhausens schlecht abgesprochen.

so sieht das wohl aus, die Behauptung

Anwaltli­cher Beistand sei ihm ver­wehrt worden:

wurde ja nun auch persönlich durch MS widerlegt und bestätigt lediglich die Stellungnahme der StA:

S. kontaktierte laut Polizei keinen Anwalt

S. wurde am 12. September durch Kripobeamte der SOKO Peggy und der Staatsanwaltschaft Bayreuth vernommen. Die Vernehmung fand ohne einen Anwalt statt. Der Beschuldigte wurde nach einer umfassenden Belehrung über seine Rechte und den Umstand, dass hierbei eine Videoaufzeichnung erfolgen würde, vernommen. Dies Vernehmung dauerte, durch längere Pausen unterbrochen, von 8:40 Uhr bis 18:32 Uhr. Dabei wurde dem Beschuldigten - so die Polizei - durchgehend die Möglichkeit eingeräumt, einen Verteidiger zu kontaktieren. Dieses Recht nahm S. nicht wahr.

Wie kann RA Meringer eine so dreiste Behauptung aufstellen, seinem Mandanten wäre anwaltlicher Beistand verwehrt worden?

emz schrieb:Wollten denn die Ermittler tatsächlich diese Story von der Peggy-Übergabe von MS hören? Hatten sie ihm wirklich diesen Deal vorgeschlagen?
So wie es sich darstellt, hat man diese doch gar nicht für glaubwürdig erachtet:

Eben, so eine Art von unglaubwüriger Story wollten die Ermittler von MS wohl kaum hören. Das hat der Verteidiger Meringer vermutlich auch nicht gemeint, sondern vielmehr das:

MS geriet in der Vernehmung zunehmend in Bedrängnis, als man ihm die Pollenfunde und den Fund der Renovierungsmüllreste vorhielt, ihm in dem Zusammenhang auch vorhielt, dass er am mutmaßlichen Tattag nachweislich mit Torf hantiert hatte und im fraglichen Zeitraum auch sein Haus renovierte. MS sah sich also irgendwie irgendwann gezwungen, eine Erklärung dafür zu finden, dass und wie Pollenspuren und Renovierungsreste an Peggys Leiche kamen. Daher, so die Version des Verteidigers, verfiel er in dieser Drucksituation irgendwann auf die - falsche - Bushäuschenstory.

schärlook schrieb:Eine angeblich vorhandene Tonaufzeichnung wird niemals jemand zu Gesicht bekommen, da gehe ich jede Wette ein. I

Die Wette ist schon verloren. Es gibt eine komplette Videoaufzeichnung der Vernehmung, die sich diverse Haftrichter auch längst angesehen haben. Wie denn wohl sonst hätten sie sich ein Bild darüber machen können, dass es keine verbotenen Vernehmungsmethoden gab, dem Beschuldigen kein Verteidiger verwehrt wurde und daher das Geständnis verwertbar ist? Das wurde hier doch schon bis zum Erbrechen erörtert.

@schärlook

Lies dir bitte endlich dies durch:

https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/landgericht/bayreuth/presse/2019/2.php


Dort ist von einer „umfassenden Auswertung der gefertigten Videoaufzeichnung der Beschuldigtenvernehmung“ die Rede. Jetzt alles klar?

schärlook schrieb:Allein die Tatsache, dass es für die 10-stündige Vernehmung von MS kein schriftliches Protokoll gibt, ist haarsträubend genug

vollkommener Quatsch, wie @Andante schon schrieb, gibt es sogar eine Videoaufzeichnung und die dürfte wertwoller, als ein schriftliches Protokoll sein.

Andante schrieb:Die Wette ist schon verloren. Es gibt eine komplette Videoaufzeichnung der Vernehmung, die sich diverse Haftrichter auch längst angesehen haben

Nicht nur diverse Haftrichter, auch Manuels Bruder durfte sich die Aufzeichnung ansehen, wie wir aus Lemmers 1. Pocast erfahren durften.

Andante schrieb:jaska schrieb:
Aber davon kann im vorliegenden Fall keine Rede sein.
Genau, man muss ja nicht jedesmal aus einem Tatverdächtigen in einem bestimmten Fall gleich einen Serientäter machen wie im Fall Madeleine McCann, wo der dortige TV gefühlt zeitweise für alle ungeklärten Verschwinden von Kindern der letzten 20 Jahre in Deutschland verantwortlich gemacht wurde, übrigens auch im Fall Peggy.

fundierte Beiträge von euch Beiden.
Berücksichtigen sollte man mM nach auch, das sich beide quasi noch in einer sexuellen Orientierungsphase befunden haben.

jaska schrieb:schärlook
schärlook schrieb:
Allein die Tatsache, dass es für die 10-stündige Vernehmung von MS kein schriftliches Protokoll gibt, ist haarsträubend genug
Woher stammt denn das?

Dachte, ich hätte das in der Doku gehört, kann mich aber auch täuschen. Jedenfalls sollten die Ermittler zu den Äußerungen von Schmidt Stellung beziehen, da darf man gespannt sein.

schärlook schrieb:Jedenfalls sollten die Ermittler zu den Äußerungen von Schmidt Stellung beziehen, da darf man gespannt sein.

Ich gehe jede Wette ein, dass sie sich nicht äußern werden. Wozu auch, es ist ja richterlich längst entschieden, dass bei der Vernehmung keine gesetzwidrigen Dinge vorgefallen sind. Damit ist die Sache klar, mag auch dieser oder jener heute oder morgen was anderes sagen. Das muss die Ermittler nicht jucken und wird es auch nicht. Die sind keine zur allgemeinen Volksbelustigung angestellten Hampelmänner und brauchen nun wirklich nicht über jedes Stöckchen zu hüpfen, das jemand ihnen in den Medien hinhalten zu müssen meint.

kätzchen4 schrieb:Wie kann RA Meringer eine so dreiste Behauptung aufstellen, seinem Mandanten wäre anwaltlicher Beistand verwehrt worden?

Oder kannte Meringer zu diesem Zeitpunkt das Vernehmungsvideo noch gar nicht und hatte sich auf die Aussage seines Mandanten verlassen, von dem er immerhin vollkommen überzeugt ist, dass er die Wahrheit und nichts als die Wahrheit spricht...:(

Ich erinnere mich, Meringer hatte noch zu einem relativ späten Zeitpunkt davon gesprochen, Akteneinsicht gefordert zu haben.

kätzchen4 schrieb:Wie kann RA Meringer eine so dreiste Behauptung aufstellen, seinem Mandanten wäre anwaltlicher Beistand verwehrt worden?

kätzchen4 schrieb:Oder kannte Meringer zu diesem Zeitpunkt das Vernehmungsvideo noch gar nicht

er sollte es doch eigentlich kennen.. immerhin hatte er längst gedroht es zu veröffentlichen.. schon Anfang 2019?