@Alex9247 @KonjunktivDanke für Eure Einblicke, die sich ja mit den Schilderungen in Dokus und Biographien decken.
Für mich bestehen hier 2 große Fragen: a) inwiefern man die Intensität des Missbrauchs noch feststellen konnte und b) was an den heute kolportierten Aussagen diesbezüglich reine Stimmungsmache ist und eine bestimmte Politik verfolgt.
Gerade letzteres ist so oft hier zu beobachten gewesen in den letzten Jahren, dass ich versucht bin, hier übervorsichtig zu sein bei all den Informationen, die Ulvi K. reinwaschen und einhergehend damit Susanne K. schlecht machen sollen. Wenn man von einer Sache überzeugt ist ist es nicht nötig, andere zu belasten. Denn es geht ja dann argumentativ nur um die Entlastung des Schützlings.
In diesem Fall haben alle angeblich versagt. Die eigene Seite ist super und fehlerfrei, die andere hat quasi schon beim Blick in Richtung K. ihre Unfähigkeit bewiesen.
Insofern fällt es mir schwer, a) anhand der "neu rausgehauenen Infos" neu zu bewerten. Für mich steht fest, dass das Mädchen missbraucht wurde. Nachgewiesenermaßen durch Ulvi K. seit Sommer 2000. Und von Holger E. in Form eines beginnenden Missbrauchs (was soll nicht verharmlosend klingen, kann ich gern auch genauer ausführen, wie ich das meine).
Die Veränderungen fingen genau zu der Zeit an, als der Missbrauch durch Ulvi K. begann.
Zusätzlich kommt noch hinzu, dass sich Kinder in diesem Alter ohnehin verändern. Gerade das Schamgefühl auch gegenüber Familienangehörigen erwacht, sie haben Stimmungsschwankungen, machen den Eltern das Leben schwer. Und wenn dann noch ein Stiefvater da ist, mit dem man nicht klar kommt, können Teile der Auffälligkeiten sicher auch daraus resultieren.
Was ich sagen mag: die Gemengelage machte aus Sicht 2001 eine Diagnose von Missbrauch sicher schwieriger als wenn wir heute selektiv und sensibilisiert da drauf schauen.
@Alex9247 Alex9247 schrieb:Aber wer es generell ausschließt ist meiner Meinung nach sehr blauäugig.
Exakt. Die grobe Lösung liegt auf dem Tisch. Was jetzt noch fehlt ist die Ausgestaltung in Form von Fragen wie diese: "war Manuel S. tatbeteiligt?", "was war der Anlass für die Eskalation?", "welche Tat sollte verdeckt werden?" und "wann und wie wurde Ulvi K. instruiert, den Namen Manuel S. da rauszulassen?".
Gestützt wird das Geschehen doch dadurch, was beide Seiten bestätigen: ein Missbrauch zeitnah zum Verschwinden, ein Gespräch zwischen beiden mit einem Geständnis K.s und einer Absichtserklärung S.s. Die Anwesenheit im Ort um die Mittagszeit von beiden, beide hatten einander gesehen und gegenüber der Polizei angegeben. Peggy, die unweigerlich auf mind. einen der beiden gestoßen sein muss. Dann kommt die Lücke bis zur Verbringung: das Mädchen wurde in eine Decke eingewickelt, in einen Kofferraum gelegt und weggebracht. Der Ranzen wurde getrennt entsorgt.
Bei all den Abweichungen und Varianten: das ist eine beeindruckende Übereinstimmung. Gerade im Hinblick darauf, dass man Ulvi K. ja laut der BI nichts glauben kann. Das aufgelistete hier plus die Tatsache, dass er 2003/2004 im Prozess noch in der Lage war, detailreich einige der vielen Missbräuche zu schildern, so dass auch dort eine belastbare Übereinstimmung mit den Missbrauchsopfern festgestellt werden konnte - als das muss zumindest dazu führen, mal innezuhalten und nachzudenken.
Wen das nicht überzeugt - ok. Gegenargumente sind willkommen.
Überhebliche Kurzstatements genügen da nicht.