Auch ich habe mir den podcast angehört. Von der sensationsheischenden Art von Lemmer bin ich ein wenig genervt. Die Sorge um Peggy kauft man ihm, auch bei der langen Aufzählung besorgniserregender Infos über Peggys Situation, nicht recht ab.
Allerdings überraschen mich aus beruflicher Erfahrung heraus einige Dinge sehr und andere weniger.
Dass einem 8 jährigen Kind bei Verhaltensauffälligkeiten Melpuren verordnet wird, kann ich mir auch für das Jahr 2001 kaum erklären. Das gleicht einem Verbrechen.
Die geschilderten Auffälligkeiten von Peggy (sie soll sich Männern in eindeutig sexueller Weise genähert haben, sich sexuell gefärbt bewegt und/ oder gekleidet haben, sich distanzlos gegenüber Fremden verhalten haben, ihre Unterwäsche weggeworfen haben) zeigen ein nicht untypisches Bild eines massiv missbrauchten Mädchens. Solche Verhaltensweisen finden sich bei Kindern, welche über einen längeren Zeitraum (Monate) von gravierendem Missbrauch in Form von sexuell weitreichenden Misshandlungen bis hin in viele Bereich ihres täglichen Alltags und ihrer alltäglichen emotionalen Bezugswelt in identitätsstiftender Weise betroffen sind. Eine einmaliger Übergriff (auch eine einmalige Vergewaltigung) oder das Miterleben exhibitionistischer Handlungen wären hier eher unwahrscheinlich ursächlich.
Ich verstehe die Aufregung um die Bemerkungen des Herrn Rank nicht ganz so. Denn häufig reagieren Männer im Zusammentreffen mit solchen Kindern sehr aufgewühlt und verunsichert - wenn sie sich durch ein Kind unverhofft auf eindeutig sexueller Ebene angesprochen sehen. Am ehesten würde ich Rank zum Vorwurf machen, dass er hier nicht den Versuch machte, sich an zuständige Behörden zu wenden – eine Überprüfung der möglichen Kindeswohlgefährdung möglich machte. Da wäre nicht nur er dann gefragt gewesen.
Ein User aus Lichtenberg war mal hier und stellte es anders dar.
jaska schrieb am 10.01.2019:F.Abberline schrieb (Beitrag gelöscht):
Als Lichtenberger haben wir mit über 300 Personen den Mund aufgemacht. Sowohl Polizei , als auch Jugendamt wurden schon weit im Vorwege über Zustände informiert , die weder tragbar waren und evt hätten Schlimmeres verhindern können .
Das überrascht dann schon ein wenig - sollte es wahr sein.
Ich kann mir auf all das nicht so recht einen Reim machen. Außer, dass es sich bei Peggy wohl um ein sehr exponiertes Opfer (Distanzlosigkeit, bekannt wie ein "bunter Hund") handelte. MS weiß mehr über die Geschehnisse, die zum Tod von Peggy führten, mehr als die Verbringung, für ihn war klar, warum das Kind im Wald verscharrt werden musste.