desmodium schrieb:Wer behauptet denn, MS wäre intelligent? Das ist lediglich deine Annahme.
Jeder Mensch ist intelligent. Der eine unterhalb des Durchschnitts, der andere oberhalb. Manch einer fällt soweit aus dem Rahmen, dass er als geistig behindert gilt. Das ist die normale Definition von Intelligenz. Ich wüsste nicht, dass MS geistig behindert sein soll.
desmodium schrieb:Ich halte ihn nicht für intelligent, eben genau wegen des falschen Geständnisses. Und es brauchte auch einen RA, um ihn auf den "Pfad der Tugend" zurückzuführen. Nämlich von dem falschen Geständnis Abstand zu nehmen.
Das sich Täter erst versuchen ohne RA zu vertreten, ist nicht ungewöhnlich. Jeder weiß, dass man sich verdächtig macht, wenn man gleich nach einem Anwalt verlangt. Das zeigt schon eine Intelligenz eines gewissen Grades. Die Ermittler nehmen dann noch stärlker an, dass sie auf der richtigen Spur sind.
Das das Geständnis falsch ist, dürfte eher damit zu tun haben, dass er die Wahrheit nicht erzählen wollte, weil er dann vielleicht nicht mehr nach Hause zurück gekommen wäre. Täter meinen häufiger schlauer zu sein als die Ermittler. Da die Ermittler bei Vorhaltungen aber immer nur gerade das sagen, was zu einer nachgewiesenen Falschbehauptung im Verhör nicht passt, reiten sich Leute da eher immer mehr rein. Zum Schluss bleibt da häufig nur noch ein unglaubwürdiges Geständnis übrig, weil der Wissensvorsprung der Ermittler deutlich höher ist, was gerade andere Personen betrifft, wie z.B. UK oder ähnliche.
Sicherlich kommt es auch vor, dass sich Unschuldige bei Befragungen in so etwas reinreiten, aber ich denke, dass das hier nicht vorliegt. Das betrifft meist Jugendliche, junge Erwachsene, geistig Behinderte, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass es jemand ist, der schon mal diesem Druck längere Zeit stand gehalten hat.
desmodium schrieb:Was du, lieber @JosefK1914-2, für ein moralisches Verständnis hast, muss nicht für jedermann gelten. Menschen "funktionieren" nicht immer nach logischen und rationalen oder auch moralischen Gesichtpunkten.
Nicht immer, aber meistens, das meistens reicht im allgemeinen für Verurteilungen aus. Täter erzählen nicht selten solche Räuberpistolen.
desmodium schrieb:Nein, verdächtig ist nur, dass MS wieder frei ist, weil es an objektiven Beweisen wohl mangelt. Und die StA zur Prüfung der Haftaufhebung "keine Eile" verspürt.
Du solltest Dich etwas besser informieren. Der Haftrichter hat klar gesagt, dass die vorhandenen Ermittlungsergebnisse einen Verdacht der Verbringung belegen können, das das Geständnis aber nicht gegen MS reicht es nicht mehr für einen dringenden Verdacht gegen MS. Warum das Geständnis nicht mehr verwendet werden kann, ist unklar. Wenn diese saublöde Bemerkung des Ermittlers damit zu tun haben sollte, dass MS ja den StA als Rechtsbeistand nehmen könne, werden sich die Ermittler sicherlich bei diesem Kollegen bedanken können. Und auch MS müsste sich bei diesem bedanken, denn für ihn dürfte das pures Glück bedeuten.
Bei "keiner Eile" dürften andere Gründe hinter stecken.
Die Fluchtgefahr dürfte äußerst gering sein, denn es ist sehr schwierig wirklich unterzutauchen. Meist benötigt man dazu auch höhere Geldmengen. Die Konten werden von MS sicherlich überwacht. Und eine Flucht wäre ein zusätzliches Puzzle, was als Indiz für einen Beteiligung gelten könnte.
Eine Gefahr wird von ihm kaum mehr ausgehen, spätere Taten von ihm sind zumindest nicht bekannt.
Die Gefahr der Verdunklung ist nach einer so langen Zeit kaum mehr gegeben. Die Örtlichkeiten sind durchsucht worden, die übrigen Ermittlungen sind schon lange abgeschlossen. Es haben Neubewertungen durch den Fund der Leiche und der vor Ort und bei den Durchsuchungen neu erbrachten Ergebnisse zu einer Neubewertung geführt, die auf MS deuten.
Es gibt auch andere Fälle, wo der Tatverdacht nicht mehr dringend war (bzw. im Verfahren nicht mehr dringend wurde), eine Verurteilung aber trotzdem statt fand.