Niederbayern23 schrieb:Müsste man den Täter doch im Bereich der Bruno- Asch- Anlage (damals Schwulenpark genannt) rückwirkend vermuten?
Wenn die Bruno-Asch-Anlage damals tatsächlich so ein Brennpunkt der Schwulenszene gewesen sein sollte, wären doch auch sicher die Ermittlungen verstärkt in diese Richtung gegangen. Davon ist aber nichts bekannt. Die Bezeichnung als "Schwulenpark" geht auf einen anonymen Kommentar-Schreiber einer Internetseite zu dem Fall zurück, mehr nicht.
Ich möchte diesem Kommentator überhaupt nicht unterstellen, daß er am Bahnhof Höchst keine solcher negativen Begegnungen gehabt hat, aber mich stört die Verallgemeinerung etwas.
Als Kinder und Jugendliche haben wir früher auch gerne alles und jeden mit Attributen versehen, die uns passend erschienen, und somit Personen, oder Orten unsere subjetiven Stempel aufgedrückt. Im Nachhinein mußte ich dann aber feststellen, daß wir manchmal doch ziemlich über's Ziel hinausgeschossen waren, und falsch lagen.
Andererseits sind Bahnhöfe, Kaufhäuser mit Spielzeugabteilungen, oder auch öffentliche Toiletten in Parks, bevorzugte "Jagd-Reviere" für Pädo-kriminelle, um unbegleiteten Kindern, oder Jugendlichen aufzulauern.
So wurde z.B. auch der 6-jährige Adam Walsh bereits 1981 zum Opfer des Serienmörders u. Kannibalen Ottis Toole, als er in einem Einkaufszentrum, an einem Kiosk ein Atari Video-Spiel spielte, während seine Mutter einkaufen war.
Wikipedia: Murder of Adam WalshTristan soll am 26. März 1998 in der Schule unruhig gewirkt haben, und auch als er von einem Mädchen auf einer Bank sitzend gesehen wurde, hatte sie den Eindruck gehabt, er würde auf jemanden warten, weil er sich immer wieder nach allen Seiten umgeguckt hätte.
Das läßt vermuten, daß er wohl eher keine Verabredung mit einer ihm vertrauten Person gehabt hat, sondern mit jemandem, den er nicht gut kannte, oder dem er zumindest nicht vertraut hat?
Oder er erwartete zwar einen Bekannten, wußte oder ahnte aber, daß ihm etwas Heikles, Unangenehmes, Riskantes bevorstand?