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Mordfall Tristan

24.414 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

29.04.2022 um 20:47
Zitat von abberlineabberline schrieb:Interessanter find ich die einst begonnene Diskussion, warum der Täter Tristan mit dem Kopf zur Südseite des Tunnels ablegte, wenn dies die kürzere Seite zu einem Ausgang war, das wenige Licht also eher von der Südseite kam
Ist es denn so, dass die Lichtmenge der Entfernung entsprach? Wenn vor dem Südeingang dichtere Bäume standen, könnte das Licht, das von dort kam, schwächer gewesen sein als von der Nordseite, obwohl diese weiter entfernt war.


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Mordfall Tristan

29.04.2022 um 23:25
@brigittsche
Das ist eine der Fragen. Wurde da mal was in Sachen Sonneneinstrahlung an dem Tag dort vor Ort erwähnt?


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Mordfall Tristan

30.04.2022 um 01:20
Zitat von abberlineabberline schrieb:Wurde da mal was in Sachen Sonneneinstrahlung an dem Tag dort vor Ort erwähnt?
Nicht dass ich wüsste.... Mir kam die Idee spontan, ich habe aber keine Informationen darüber gefunden.


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Mordfall Tristan

30.04.2022 um 10:10
@abberline
@brigittsche

Möglicherweise ist das der Position des Täters geschuldet. Wäre er mit dem Rücken zum Südausgang gestanden, hätte er einen Schatten auf Tristan geworfen. Im ohnehin spärlichen Licht eher suboptimal.


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Mordfall Tristan

02.05.2022 um 16:04
Anfangs hatte ich ebenfalls die Hoffnung, dass der Ablageort des Rucksacks mehr über den Täter verrät. Mittlerweile bin ich jedoch ebenfalls der Meinung, dass man darüber nicht wirklich mehr ableiten kann, auch wenn ich weiterhin dazu tendiere, dass die Ablage in der uns bekannten Form erfolgt ist, um einfach falsche Spuren zu legen und die Aufmerksamkeit weg von der „Heimat“ in ein anderes Land zu lenken. Aus meiner Sicht ist das auch der Grund, warum der Rucksack nicht vollständig seitens des Täters vernichtet wurde, geschweige denn überhaupt vom Tatort mitgenommen wurde. Dennoch kann ein Zwischenbesitzer keinesfalls ausgeschlossen werden, weswegen man sich bei der weiteren Betrachtung aller bekannten Aspekte eher weiter im Kreis drehen würde.

Um den Täter aus der Masse herauszufiltern zu können, finde ich persönlich die Betrachtung des Tatorts und vor allem des Leichnams zielführender. Hierbei kann ich mich keineswegs damit anfreunden, dass eine Privatperson ohne Vorkenntnisse eine derartig grausame Tat begehen kann. Denn abgesehen davon, dass für eine derartig skrupellose Vorgehensweise gewisse Handfertigkeiten und ausreichend Kondition zwingend erforderlich sein dürften, ist vor allem die nicht zu übersehende Gelassenheit bzw. Ruhe des Täters einfach nur unpassend. Eine Privatperson ohne jegliche Erfahrung, müsste bereits nach den ersten Faustschlägen so stark unter Adrenalin stehen, dass ich mir die Umsetzung aller weiteren Nachhandlungen einfach nicht unter den vorherrschenden Bedingungen (wie der Örtlichkeit, Uhrzeit etc.) vorstellen kann.

Entweder wurde die Tat in der Form selbstständig seitens des wohl erfahrenen Täters geplant oder anderweitig bei diesem beauftragt, so dass dieser in unterstützender Form beteiligt war. In beiden Fällen hätten wir zumindest eine Planung des Tathergangs und einen erfahrenen Täter. Dies würde wiederum die nicht zu übersehende Struktur und Systematik des Tatablaufs erklären und eine Option ala spontane Psychose des Täters aus meiner Sicht ausschließen. Wer auch immer das getan hat, muss einfach sowohl in der Theorie als auch in der Praxis Vorkenntnisse gehabt haben. Anders lässt sich dieses Verletzungsbild, rein logisch betrachtet, einfach nicht erklären.

Offen bleibt an dieser Stelle, ob sowohl die Wahl des Tatorts als auch des Opfers rein zufällig war oder ebenfalls geplant wurde. Während ich davon ausgehe, dass ersteres mit Sicherheit ebenfalls schon im Vorfeld feststand, bin ich mir bei letzterem weiterhin extrem unsicher. Schwer zu glauben, dass Tristan zur falschen Zeit am falschen Ort war, ohne einen Bezug zum Täter zu haben. Doch leider ist auch dies ebenfalls im Bereich des Möglichen. Bei der Betrachtung des Tatorts gehe ich jedoch davon aus, dass dies schon im Vorfeld feststand. Denn allein der Liederbach kam wohl wie gelegen für den Täter, um so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen.

Wer ist also dieser Täter, der sich damals dazu entschlossen hat, bereits tagsüber (und wahrscheinlich vor Anbruch des Feierabendverkehrs) genau an diesem Ort diese schreckliche Tat zu begehen? Wusste der Täter ggf., dass der Tunnel tagsüber lauter und weniger frequentiert war, während am Abend z.B. Drogenkonsumenten, Obdachlose und Sonstige diese (aus Tätersicht essentielle) Örtlichkeit in der Stille aufsuchten?

Welche Berufs- bzw. Lebensbereiche gibt es, die eine derartige Vorgehensweise in dieser Kombination lehren? Hier würde ich gerne nochmals betonen, dass der Mörder sich nicht nur mit dem Schlachten auskannte sondern dies auch (in einer enormen Stresssituation) in die Tat umsetzen konnte. Im Rahmen dessen hat dieser ebenfalls die Fertigkeiten und die Präzision eines Arztes bzw. Chirurgen an den Tag gelegt. Und als ob das alles nicht genug wäre, konnte sich der Mörder zusätzlich im Nahkampf (wahrscheinlich weniger problemlos) behaupten, ohne sich hierbei z.B. die Hände bzw. Finger zu brechen, was im Hinblick auf die Nachhandlungen kontraproduktiv gewesen wäre.

Bei der gesamtheitlichen Betrachtung des Verletzungsbildes zeigt sich somit abermals, dass der gewissenslose Täter nicht nur skrupellos und brutal in Form der unzähligen Schläge, unzähligen Stiche und der vorliegenden Schnitte vorgehen konnte, sondern auch enorm risikobereit und stressresistent war bzw. unter einem hohen Adrenalinspiegel den Plan strukturiert und systematisch in die Tat umsetzen konnte, ohne hierbei stärker ins Zittern, Schwitzen bzw. in Panik zu geraten! Der Täter hat damit nicht nur seine Vorerfahrungen in Form seiner Handfertigkeiten bewiesen, sondern auch eindeutig zur Schau gestellt, dass er sowohl körperlich als auch mental zu einer derartig abscheulichen Tat in der Lage ist. Diese Person hat gezeigt, dass sie nicht einmal Halt vor Kindern macht, sich keineswegs vor großen Mengen an Blut scheut und dass sich dieser nicht einmal der Magen im Rahmen aller Nachhandlungen umdreht.

Bereichsüberschneidende Fertigkeiten, keine Scheu vor Kindern, keine Scheu vor dem Töten, keine Scheu vor Blut, keine Scheu vor den entsprechenden Nachhandlungen, keine Scheu vor Zeugen, keine Empathie, keine menschlichen Gefühle, keine Reue, ohne Zweifel ein Unmensch! Eine gescheiterte Seele, die zumindest meinem Glauben entsprechend, für immer einen sichereren Platz in der Hölle haben wird, solange es kein Geständnis oder die entsprechenden Hinweise in die richtige Richtung gibt. Gleiches gilt für mögliche Mitwisser, die entscheidend dazu beitragen, dass bis heute nichts rauskam, obwohl man sogar anonyme Post bei der Kripo abgeben kann.


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Mordfall Tristan

02.05.2022 um 16:51
@anonymous91
nur kurz vorneweg, ich schätze deinen Beiträge immer sehr und finde sie extrem bereichernd für diesen Thread.

Dennoch sehe ich persönlich viele Dinge, schon bisschen anders.
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Eine Privatperson ohne jegliche Erfahrung, müsste bereits nach den ersten Faustschlägen so stark unter Adrenalin stehen, dass ich mir die Umsetzung aller weiteren Nachhandlungen einfach nicht unter den vorherrschenden Bedingungen (wie der Örtlichkeit, Uhrzeit etc.) vorstellen kann.
kommt halt drauf an.
Wir wissen ja nichts über den Täter.
Vielleicht handelt es sich um einen extremen Psychopathen, der vielleicht die Auswirkungen von Adrenalin gar nicht so sehr wahrnimmt und/oder diese als erregend empfindet und/oder bei dem es, warum auch immer, gar nicht zu so einer krassen Ausschüttung von Adrenalin kommt.
Hier ist vieles denkbar.

Vielleicht war der Täter unter dem Einfluss irgendwelcher Substanzen, die es ihm ermöglicht haben "ruhig" zu bleiben.
Hier wäre vieles denkbar.
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Entweder wurde die Tat in der Form selbstständig seitens des wohl erfahrenen Täters geplant oder anderweitig bei diesem beauftragt, so dass dieser in unterstützender Form beteiligt war.
Kann sein.
Dann hätte es aber zumindest einen Mitwisser gegeben.
Auch wieder ein sehr hohes Risiko.
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:ier würde ich gerne nochmals betonen, dass der Mörder sich nicht nur mit dem Schlachten auskannte sondern dies auch (in einer enormen Stresssituation) in die Tat umsetzen konnte. Im Rahmen dessen hat dieser ebenfalls die Fertigkeiten und die Präzision eines Arztes bzw. Chirurgen an den Tag gelegt.
das ist immer so eine weitverbreite Annahme.
Aber wie sicher kann man sich da sein?
Schlachterfahrung wäre sicher von Vorteil für so einen Täter, aber ist sie wirklich notwendig?
Ich bin mir da nicht 100% sicher.

Inwieweit hier mit der Präzision eines Arztes bzw. Chirurgen gearbeitet wurde, kann ich nicht einschätzen.
Das Tatgeschehen dürfte relativ dynamisch abgelaufen sein, die Lichtverhältnisse wahrscheinlich eher schwierig etc.
Wie "präzise" konnte der Täter hier überhaupt agieren?
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Und als ob das alles nicht genug wäre, konnte sich der Mörder zusätzlich im Nahkampf (wahrscheinlich weniger problemlos) behaupten, ohne sich hierbei z.B. die Hände bzw. Finger zu brechen, was im Hinblick auf die Nachhandlungen kontraproduktiv gewesen wäre.
Naja, nehmen wir einfach mal als Spekulation an, beim Täter handelt es sich um einen ausgewachsenen 25-30 Jährigen Mann.
Wieviel Gegenwehr ist da von einem 13 Jährigen Jungen zu erwarten?
Jeder der große Brüder, Cousins odergleichen hat, wird wissen was ich meine.
Ein erwachsener Mann als Täter, ist schonmal grundlegend von der Kraft, Aggressivität, Heimtücke etc. extrem überlegen verglichen mit einem Jungen in der Pubertät. Zusätzlich dürfte er noch das Überraschungsmoment auf seiner Seite gehabt haben.

Gut möglich, dass sich der Täter während der der Tat in irgendeiner Art und Weise verletzt hat.
Zumindest im Bereich von Zerrungen, Quetschungen, Stauchungen usw.
Da wir nicht wissen wer der Täter ist, können wir das nicht mit Sicherheit sagen.
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Bereichsüberschneidende Fertigkeiten, keine Scheu vor Kindern, keine Scheu vor dem Töten, keine Scheu vor Blut, keine Scheu vor den entsprechenden Nachhandlungen, keine Scheu vor Zeugen, keine Empathie, keine menschlichen Gefühle, keine Reue, ohne Zweifel ein Unmensch!
was mich hierbei erschreckt ist die Tatsache, dass diese Person im Prinzip, es sei denn sie sitzt für eine andere Tat in Haft, niemals in dieser Form "enttarnt" wurde.
Welche Fassade hat sich dieser Täter nach außen hin aufgebaut?
Wie agiert so jemand in seinem Alltag?
Wie muss man sich diese Person vorstellen anno 2022? Der treusorgende Familienvater oder liebe Opa der mit den Enkeln Baumhäuser baut? Ein aktives Mitglied bei der Feuerwehr mit Diplom Ingenieurs Titel? verwahrloster Arbeitsloser?
Hat der Täter nach der Tat an Tristan aufgehört oder hat er in anderer Form seine Neigungen all die Jahre weiterhin ausgelebt?
War der Mord an Tristan die erste Tat dieses Täters, was kaum vorstellbar ist aufgrund der Heftigkeit, oder gab es vorher schon Taten?



Unendlich viele Fragen.
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Anfangs hatte ich ebenfalls die Hoffnung, dass der Ablageort des Rucksacks mehr über den Täter verrät. Mittlerweile bin ich jedoch ebenfalls der Meinung, dass man darüber nicht wirklich mehr ableiten kann, auch wenn ich weiterhin dazu tendiere, dass die Ablage in der uns bekannten Form erfolgt ist, um einfach falsche Spuren zu legen und die Aufmerksamkeit weg von der „Heimat“ in ein anderes Land zu lenken. Aus meiner Sicht ist das auch der Grund, warum der Rucksack nicht vollständig seitens des Täters vernichtet wurde, geschweige denn überhaupt vom Tatort mitgenommen wurde. Dennoch kann ein Zwischenbesitzer keinesfalls ausgeschlossen werden, weswegen man sich bei der weiteren Betrachtung aller bekannten Aspekte eher weiter im Kreis drehen würde.
Dieses ganze Rucksack Thema ist schwierig.
Falls die Tat an Tristan in irgendeiner Art und Weise geplant war und der Täter bereits vorab die Absicht hatte, Tristan Fleischstücke zu entfernen, warum hatte er dann kein geeignetes Behältnis dafür dabei? (Plastiktüte bzw. eigener Rucksack oder dergleichen)
Warum den Rucksack des Jungen verwenden?
Ich glaube auch, dass hier bewusst eine falsche Fährte vom Täter gelegt werden sollte.
Man hätte den Rucksack auch so entsorgen können, dass dieser niemals gefunden wird (z.B. verbrennen) oder in irgendeiner anderen größeren Stadt (Wiesbaden, Gießen) in irgendeiner öffentlichen Mülltonne werfen.
Natürlich ohne Inhalt.
All das wäre weniger auffällig gewesen, als ihn irgendwo im Wald abzulegen.

Auch die These das der Rucksack von jemand anderem gefunden wurde und dieser diesen im Wald abgelegt hat, halte ich für unplausibel.
Dann hätte der Täter ja so schlampig agiert, dass überhaupt die Möglichkeit bestand, dass dieser zufällig gefunden wird etc.
Kann ich mir nicht vorstellen.

Ja der Täter ist während der Tat ein sehr hohes Risiko eingegangen, hat es aber dennoch geschafft nicht geschnappt zu werden. D.h. der Täter wusste höchstwahrscheinlich schon was er tut und wie er seine Spuren verwischen kann.

Ich habe irgendwo mal hier im Thread gelesen, dass die langen Haare und Hasenscharte (falls diese Person der Täter war) eine Art Verkleidung gewesen sein könnten.
Ganz abwegig finde ich das nicht.
Vielleicht hatte der Täter irgendwelche Kenntnisse oder Erfahrungen im Theater oder dergleichen und wusste wie man sich eine einigermaßen authentische Hasenscharte aufmalen kann.
Eine Langhaarperücke wäre jetzt auch nicht komplett abwegig.

Wenn man mal logisch überlegt.
Was macht mehr Sinn?
Ein Täter der an einem öffentlichen Ort ohne jede Maske oder dergleichen so eine Tat ausführt, oder ein Täter der keine Maske braucht, da er bereits eine Maskerade trägt?
Falls die Tat tatsächlich geplant war, dann muss sich ja der Täter zwangsläufig irgendwelche Gedanken gemacht haben, wie er seine Identität verschleiern kann.
All zu viele Möglichkeiten gibts ja nicht.
Die Tatsache das er bis heute nicht gefunden wurde, zeigt ja, dass er dies offensichtlich geschafft hat.
Vielleicht hatte er aber einfach nur Glück.

Auch könnte sich hier der Kreis schließen.
Der Täter legt vielleicht bewusst falsche Spuren.
Dies kann auch für seine Optik gelten.


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Mordfall Tristan

02.05.2022 um 17:16
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Wenn man mal logisch überlegt.
Was macht mehr Sinn?
Ein Täter der an einem öffentlichen Ort ohne jede Maske oder dergleichen so eine Tat ausführt, oder ein Täter der keine Maske braucht, da er bereits eine Maskerade trägt?
Falls die Tat tatsächlich geplant war, dann muss sich ja der Täter zwangsläufig irgendwelche Gedanken gemacht haben, wie er seine Identität verschleiern kann.
All zu viele Möglichkeiten gibts ja nicht.
Die Tatsache das er bis heute nicht gefunden wurde, zeigt ja, dass er dies offensichtlich geschafft hat.
Vielleicht hatte er aber einfach nur Glück.

Auch könnte sich hier der Kreis schließen.
Der Täter legt vielleicht bewusst falsche Spuren.
Dies kann auch für seine Optik gelten.
man könnte hier sogar noch einen Schritt weiter gehen.
Vielleicht hatten einige Aspekte der Tat, einzig und alleine den Sinn und Zweck, die Ermittlungsbehörden auf eine falsche Spur zu lenken.
Vielleicht diente die Entnahme der Fleischstücke usw. tatsächlich "nur" dazu, diesem Mord eine besondere "Handschrift" zu verpassen, es hieß ja das Verletzungsbild wäre weltweit einzigartig oder dergleichen.
Vielleicht hatte der Täter hier bewusst versucht die Verdachtsmomente in Richtung Kannibalismus, Sadismus oder Satanismus zu lenken, obwohl die eigentliche Motivation irgendwo anders gelegen ist.

Auch die immer wieder genannte Verbindung zu Seel finde ich in diesem Zusammenhang interessant.
Vielleicht sehen wir das ganze aus der falschen Richtung.
Vielleicht werden fälschlicherweise (manche) Taten Seel zugeordnet, die in Wahrheit auf das Konto der Person geht, die Tristan ermordet hat.
Seel könnte im Falle Tristan, meiner Meinung nach, dennoch irgendeine Rolle spielen.
Vielleicht als Mitwisser.
Vielleicht gab es zwischen Seel und der Person die Tristan getötet hat, irgendeine Verbindung, wie auch immer die aussehen mag.


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Mordfall Tristan

02.05.2022 um 20:48
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Auch die immer wieder genannte Verbindung zu Seel finde ich in diesem Zusammenhang interessant.
Vielleicht sehen wir das ganze aus der falschen Richtung.
Vielleicht werden fälschlicherweise (manche) Taten Seel zugeordnet, die in Wahrheit auf das Konto der Person geht, die Tristan ermordet hat.
Ein Interessanter Gedanke. Ich persönlich halte ja, wie weiter oben bereits geschrieben, wenig davon, jetzt den Mord an Tristan irgendwelchen bekannten Tätern (Seel, Brückner...) "unterzuschieben" weil es auf den ersten Blick so gut zu passen scheint.

Aber Deine Idee sieht die Sache ja einmal andersherum, also dass Seel Taten "untergeschoben" wurden, die in Wirklichkeit der Tristan-Mörder begangen hat. Sei es nun, dass er zufällig genauso vorging oder sei es, dass er Seel irgendwie kannte und sich das "abgeguckt" hat, bewusst in der Hoffnung, dass man Seel verantwortlich macht.

Dabei bleiben aber zwei Problem: Erstens die unterschiedliche Opferpräferenz - Seel hat erwachsene Frauen umgebracht, der Tristan-Mörder eben in diesem einen Fall einen 13jährigen Jungen. Das macht es wieder weniger wahrscheinlich, dass sonst Frauen zu seinen bevorzugten Opfern gehörten und für Opfer von Seel gehalten wurden.

Und zweitens: Nachdem Seel ja nun tot ist, müsste auch der Tristan-Mörder aufgehört haben zu Morden. Warum auch immer, denn Taten dieser Art sind ja wohl keine mehr bekannt geworden. Wobei es natürlich ganz banal so sein kann, dass er gleichfalls tot ist.


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Mordfall Tristan

02.05.2022 um 21:07
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dabei bleiben aber zwei Problem: Erstens die unterschiedliche Opferpräferenz - Seel hat erwachsene Frauen umgebracht, der Tristan-Mörder eben in diesem einen Fall einen 13jährigen Jungen. Das macht es wieder weniger wahrscheinlich, dass sonst Frauen zu seinen bevorzugten Opfern gehörten und für Opfer von Seel gehalten wurden.
Vielleicht geht es diesem Täter ja gar nicht so sehr um dieses "Mann" bzw. "Junge" und "Frau"-Schema.
Vielleicht sucht dieser Täter sich bewusst Personen als Opfer aus, die er als "schwach" einordnet bzw. von denen er wenig Gegenwehr erwartet.
Du hast aber schon recht.
Auch ich würde es ungewöhnlich finden, wenn quasi in einer ganzen "Serie" aus weiblichen Opfern, plötzlich ein Junge dabei ist.
Wobei.
Vielleicht gibt es bisher unentdeckte bzw. unerkannte Opfer.
Möglicherweise nicht nur Deutschlandweit sondern sogar international. Keine Ahnung.
Vielleicht hat man, eben weil die Opfertypen unterschiedlich sind, möglicherweise keine Verbindungen ziehen können.
Vielleicht konnte man diese Verbindung im Raum Frankfurt leichter ziehen, da es hier, warum auch immer, zu einer Häufung an Taten an Frauen gekommen ist.
Alles natürlich nur Spekulation.

Der "Bruch" im Opfertypus, würde aber meiner Meinung nach eventuell schon auf 2 Personen von Seels Kaliber (falls Seel denn das ist, was ihm nachgesagt wird) sprechen.
Der eine hat es auf Frauen abgesehen.
Der andere vielleicht auf Jungs.
Vielleicht ist es tatsächlich so banal.
Wobei ich nicht wirklich daran glaube.

Ganz verrückte Idee, die ich einfach mal in den Raum werfe, weil sie mir beim Schreiben gerade so kommt.
Vielleicht ist der Täter auch Schizophren oder etwas in der Richtung.
Eine "Persönlichkeit" hat es auf Frauen abgesehen.
Eine andere "Persönlichkeit" ist weniger spezifisch.
Beide "Persönlichkeiten" haben aber das Morden gemeinsam.
Vielleicht gibt es hierbei auch noch eine weitere "Persönlichkeit".
Quasi so der "Otto-Normalo", der sich von diesen Taten abkapseln kann und ein völlig unscheinbares Leben führt.

Alles natürlich nur mal meine Gedanken ins Blaue hinein geäußert.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und zweitens: Nachdem Seel ja nun tot ist, müsste auch der Tristan-Mörder aufgehört haben zu Morden. Warum auch immer, denn Taten dieser Art sind ja wohl keine mehr bekannt geworden. Wobei es natürlich ganz banal so sein kann, dass er gleichfalls tot ist.
Falls es eine Verbindung zwischen Seel und dem Tristan-Mörder gibt, dann sind bzw. waren diese vielleicht in einem ähnlichen Alter.
Vielleicht konnte der Täter einfach irgendwann aufgrund seines Alters, aufgrund von Krankheit, Tod oder Gefängnisaufenthalt nicht mehr weiter machen.


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Mordfall Tristan

02.05.2022 um 22:47
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Falls es eine Verbindung zwischen Seel und dem Tristan-Mörder gibt, dann sind bzw. waren diese vielleicht in einem ähnlichen Alter.
Vielleicht konnte der Täter einfach irgendwann aufgrund seines Alters, aufgrund von Krankheit, Tod oder Gefängnisaufenthalt nicht mehr weiter machen.
So würde ich auch vermuten..... Wie gesagt: Die Idee ist neu, interessant und eine Diskussion wert, ob das nun auch sehr wahrscheinlich ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.


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02.05.2022 um 23:09
@MisterEko
Der Gedanke, dass die Tat nur auf einen Psychopathen hindeuten sollte, kam ja schon öfter auf. Unter anderem hier im Thread und in einem der Romane zum Fall.
Die Schnitte wurden lt Polizei gezielt gesetzt, der Täter dürfte also zumindest schon einmal ein Messer in der Hand gehabt haben.
Eine falsche Spur dieser brutalen und zielsicheren Art in kurzem Zeitfenster zu legen, würde nicht nur Kaltblütigkeit, sondern auch die Frage nach dem Sinn aufkommen lassen. Geld geklaut wie ne Woche vorher beim ersten Überfall auf Tristan am Liederbach ja wohl kaum.
Und das Bahnhofs/Park Drogen/Alki und Co Publikum wurde so oder so überprüft.
Ich halte eine Verdeckungstat dieser Art für zu kompliziert gedacht


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Mordfall Tristan

03.05.2022 um 10:26
Zitat von abberlineabberline schrieb:Die Schnitte wurden lt Polizei gezielt gesetzt, der Täter dürfte also zumindest schon einmal ein Messer in der Hand gehabt haben.
Wenn man sich mal die Seel so zugeschriebenen Opfer anschaut, dann scheint hier die Gemeinsamkeit in extremen Verstümmelungen der Opfer zu liegen. Auch die Entnahme von Körperteilen würde passen.
Hier gibt es schon Parallelen zu Tristan.
Und auch zu einem anderen Fall, in dem ein Junge getötet wurde.
Auch auf die Gefahr hin, dass dies hier gelöscht wird.
Aber der Modus Operandi im Falle Markus Wachtel und die Grabschändungen, die nur wenige Tage auseinander liegen, sind für mich ganz große Anzeichen, dass es hier Verbindungen geben könnte.
Ich meine, was braucht, man denn sonst noch mehr, um zumindest den Gedankengang hier verfolgen zu dürfen, dass es hier eine Verbindung geben könnte?
Wenn das schon nicht mit Tristan in Verbindung gebracht wird, dann fallen vielleicht andere ähnlich geartete Fälle dieses Täters, ebenfalls unter den Tisch und man übersieht diese "Serie".
Wenn das hier Off Topic sein soll, dann müssen auch sämtliche Inhalte zu Seel und Christian B. als Off Topic gelöscht werden.
Da dieses Thema hier seitens der Verwaltung unerwünscht ist, werde ich nicht weiter darauf eingehen.


Ich sehe schon Parallelen zu den Taten, die man Seel zuschreibt.
Die Frage ist dann natürlich nur, hat Seel die Taten, die ihm zugeschrieben werden, selbst begangen? Wenn ja, war er dabei allein?
Gab es einen Mittäter? War Seel eventuell "lediglich" Mittäter und es gibt einen anderen Haupttäter? All diese Fragen sind ja nicht wirklich geklärt.

Allein schon aufgrund der räumlichen Nähe und der Ähnlichkeit der Taten im Bezug auf die Verstümmelungen, kann nicht mir nicht vorstellen, dass in unmittelbarer Nähe zu Seel so eine Tat geschieht und er damit nichts zu tun hat.
An solche Zufälle kann ich nicht glauben.
2 Monster, die unabhängig voneinander in so einem relativ kleinen Gebiet morden.


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Mordfall Tristan

03.05.2022 um 10:36
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Der "Bruch" im Opfertypus, würde aber meiner Meinung nach eventuell schon auf 2 Personen von Seels Kaliber (falls Seel denn das ist, was ihm nachgesagt wird) sprechen.
Der eine hat es auf Frauen abgesehen.
Der andere vielleicht auf Jungs.
Vielleicht ist es tatsächlich so banal.
Wobei ich nicht wirklich daran glaube.
Ich sehe ich auch noch möglicherweise Parallelen zu einem weiteren Fall.
Boizenburg – Mehr als 23 Jahre nach dem rätselhaften Mord an Martin Drewes (14 †) aus Boizenburg verfolgt die Polizei neue Hinweise. Diese hätten sich nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ am Mittwoch ergeben, so ein Polizeisprecher.
Quelle: https://www.bild.de/regional/mecklenburg-vorpommern/mecklenburg-vorpommern-news/jungen-mord-von-boizenburg-in-xy-erste-hinweise-nach-tv-fahndung-77089420.bild.html

-1997
-14 Jähriges Opfer
-Ein Schuh fehlte
Seine Eltern waren unterwegs. Außerdem werde ein Mann gesucht, der damals einen roten Transporter gefahren und junge Leute angesprochen haben soll, ob man nicht zusammen Pfandflaschen sammeln könne.
Quelle: https://www.bild.de/regional/mecklenburg-vorpommern/mecklenburg-vorpommern-news/jungen-mord-von-boizenburg-in-xy-erste-hinweise-nach-tv-fahndung-77089420.bild.html

Ist natürlich nicht alles 100% deckungsgleich.
Aber es gibt Ähnlichkeiten.

Was ich damit sagen will, es gibt schon Fälle, die man ein und demselben Täter zuordnen könnte.
Vielleicht gibt es noch mehr solche Fälle.
Hier würde sich bestimmt Recherche lohnen.

Wären halt mal ganz neue Ansätze und Diskussionsgrundlagen in dem Fall.
Vielleicht hat man dies all die Jahre übersehen und könnte so im Falle Tristan endlich weiterkommen.
Warum denn nicht?
Man hat ja in dem Sinne nichts zu verlieren.


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Mordfall Tristan

03.05.2022 um 13:52
@MisterEko
Der Fall Wachtel ist komplett anders und die Polizei erwähnt ebenfalls keinen Zusammenhang.
Evtl waren es zweimal der oder die gleichen Grabschänder, das ist aber auch alles.
Im Fall Drewes seh ich keinerlei Zusammenhang. Wird von Seiten der Polizei ebenfalls nicht erwähnt.


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Mordfall Tristan

03.05.2022 um 14:19
Zitat von abberlineabberline schrieb:Der Fall Wachtel ist komplett anders und die Polizei erwähnt ebenfalls keinen Zusammenhang.
Evtl waren es zweimal der oder die gleichen Grabschänder, das ist aber auch alles.
Im Fall Drewes seh ich keinerlei Zusammenhang. Wird von Seiten der Polizei ebenfalls nicht erwähnt.
Ich verstehe schon was du meinst.
Nur, falls es eine bisher nicht erkannte Serie gibt, dann kann die Polizei das nicht erwähnen, da der Zusammenhang noch nicht erkannt ist.

Falls wir hier neue Richtungen zulassen wollen und Gedankengänge die wirklich "neu" sind, dann wird sich da zwangsläufig immer ein gewisser Konflikt mit den bisherigen Erkenntnissen ergeben.
Liegt leider in der Natur der Sache.
Ich denke du verstehst auf was ich hinaus will.

Leider treten wir alle hier (natürlich auch ich) hier im Prinzip immer nur auf bereits komplett ausgetretenen Pfaden.
Jede Kleinigkeit wurde bereits 100fach durchgekaut.
Gerade deswegen halte ich es für spannend, neue Ansätze zu diskutieren.
Falls es Zusammenhänge mit den von mir erwähnten Fällen gäbe, inwiefern ist das schädlich für die Diskussion um Tristan?
Leider tappen wir ja alle nach wie vor im Dunkeln.
Ich persönlich begrüße jede neue Idee.
Auch wenn die Vorstellung naiv und weltfremd ist, aber eventuell gibt es ja doch den ein oder anderen Ermittler, der in seiner Freizeit einfach nur aus Interesse hier mal ab und zu reinschaut und bei dem es vielleicht, aufgrund der Vielzahl von Input, dennoch plötzlich "Klick" macht, weil er den Fall plötzlich aus einer anderen Richtung betrachtet.

Der Fall ist leider schon so lange "kalt", da könnte jeder neue Ansatz theoretisch wichtig sein.
Was will man sonst tun in dem Fall?
Die immer gleichen Ansätze immer wieder aufs neue durchgehen?
Ist das nicht irgendwo ein Zeichen für "Wahnsinn", wenn man immer das gleiche tut, aber ein anderes Ergebnis erwartet?

Ich werde mich aber in Zukunft bezüglich eventuellen Verbindungen zu anderen Fällen zurückhalten, da ich nicht gegen die Vorgaben der Verwaltung verstoßen möchte.


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Mordfall Tristan

03.05.2022 um 16:36
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Nur, falls es eine bisher nicht erkannte Serie gibt, dann kann die Polizei das nicht erwähnen, da der Zusammenhang noch nicht erkannt ist.
Allerdings werden der Polizei deutlich mehr Detailinformationen vorliegen und Informationsmittel (interne Datenbanken z. B.) zur Verfügung stehen als uns. Und daher würde ich einmal sagen, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass die Polizei so etwas erkennt als wir hier.

Oder umgekehrt: Ich glaube nicht, dass wir "Hobbyermittler" hier plötzlich einen genialen Gedanken haben, der den Profis, mit besserem (Fakten-) Wissen und entsprechender Ausbildung, nicht auch schon gekommen ist bzw. von ihnen vielleicht sogar bereits ausgeschlossen wurde.

Und nur weil in beiden Fällen jemand nach der Tat am Grab des Opfers rumgebuddelt hat, gleich anzunehmen, dass es derselbe Täter war, ist etwas dünnes Eis, wenn man sonst nichts über Spuren am Grab und Hintergründe zu beiden Fällen weiß - und umgekehrt diejenigen, die über dieses Wissen verfügen, es eben nicht als wahrscheinlich annehmen.

Das ist so ähnlich wie hier mehrere neue User aufgeschlagen sind und der festen Überzeugung waren, ihnen wären nun der Durchbruch gelungen und sie hätten den Fall im Alleingang gelöst, weil aufgrund der Ähnlichkeit mit dem Phantombild wäre doch Christian Brückner der Täter gewesen.


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Mordfall Tristan

04.05.2022 um 11:57
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 25.04.2022:Also, halten wir das noch mal fest, damit wir uns nicht missverstehen: Der Zeuge erkennt nach Jahren (!) einen Mann wieder, sieht ihn aber nur ganz kurz (!) und aus der Entfernung (!) weil er (=Zeuge) dann wegrennt.
Genau das ist ein Problem.
Genauso würde ich gern wissen, was es mit den Kindern im Heim auf sich hat, ob das vorher ein Erwachsener beobachten konnte etc


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Mordfall Tristan

04.05.2022 um 17:09
@MisterEko

Deine Hinterfragungen sind vollkommen berechtigt und sehr diskussionswürdig. Du hast Recht mit der Annahme, dass der Täter nicht zwingend in allen Bereichen erfahren gewesen sein muss und ggf. auch unter bestimmten Substanzen gestanden haben könnte, welche entsprechend wirken. Eine Psychose bzw. Schizophrenie ist ergänzend dazu ebenfalls im Bereich des Möglichen und nicht unwahrscheinlich im Hinblick auf die Unberechenbarkeit. Denn sofern bestimmte Tataspekte keine Routine für den Täter waren bzw. dieser eigenständig handelte, dann kann zumindest ich mir keine anderen Hintergründe dafür vorstellen, dass hier an bestimmten Stellen eine gewisse Ruhe und Präzision einfach nicht zu übersehen ist, obwohl die Entdeckungsgefahr so immens groß war. Eventuell also doch ein obdachloser Drogenabhängiger bzw. ein traumatisierter Kriegsveteran (ohne vorherigen Bezug zu Tristan und damit eine Zufallstat) ? Sicherlich auch ein Ansatz, welcher damals seitens der Kripo verfolgt wurde, wenn man an Herrn Feys Aussagen in Richtung Frankreich und Fremdenlegionäre denkt.

Was bleibt jedoch vor dem Hintergrund der bekannten Aspekte übrig, wenn der Täter weder unter Substanzen stand noch unter einer Psychose oder Ähnlichem? Mir fällt es in dem Fall dann weiterhin schwer an eine unerfahrene Person zu glauben, die das alles wirklich von A-Z alleine, und auch noch unter diesen Umständen, umgesetzt hat. Es sind einfach zu viele Aspekte dabei, die eine unerfahrene Person meiner Meinung nach in derartigen Situationen aus der Fassung bringen könnte. Sowohl der gesamte Tatablauf als auch das Verhalten nach Vollendung der Nachhandlungen, wirken auf mich viel zu strukturiert und unter einem gewissen Risiko nahezu fehlerfrei organisiert. Eine gewisse Erfahrung muss mindestens in der Theorie und allen voran in der Praxis vorhanden gewesen sein, um das Ganze bewerkstelligen zu können.

Sofern es also wirklich kein schizophrener, unter einer Psychose oder unter Drogen stehender Täter war, dann muss hier aus meiner Sicht das organisierte Verbrechen näher unter die Lupe genommen werden. Zugegeben schwierig, denn die darunter fallenden Bereiche sind leider ebenfalls sehr breit gestreut. Die Vorgehensweise bzw. Trophäenentnahme lässt jedoch mindestens darauf schließen, dass sadistische Hintergründe vorliegen und die Tendenz in Richtung Kannibalismus geht (wobei ich ebenfalls wie du schon des Öfteren in die Richtung gedacht habe, dass die Trophäenentnahme nur Vorwand bzw. ein Ablenkungsmanöver sein könnte, um die wahren Hintergründe zu verbergen. Hierzu gab es jedoch auch teils hier im Forum gute Gegenargumente, mit denen ich mittlerweile mitgehe).

Sofern organisiert und sadistisch geprägt, dann finde ich den Ansatz bzgl. Seel und möglicher Konsorten ebenfalls weiterhin enorm interessant. Bei Seel bleibt tatsächlich der fade Beigeschmack, dass ihm Morde zugerechnet wurden, zu denen er sich nicht mehr äußern konnte. Darüber hinaus sprechen die Indizien jedoch für sich bzw. gegen ihn. Und auch wenn ich bzgl. diesem noch nicht ganz so gut informiert bin, gehe ich zumindest davon aus, dass dieser entsprechende Kontakte in diese Richtung gehabt haben könnte. Dass man hier bisher nicht mehr herausgefunden hat, ist natürlich bedauerlich. Ich könnte mir jedoch ebenfalls eine kleine Gruppe rund um Seel vorstellen, die aktiv in diesem Bereich war. Die einen dann mit einem Fokus auf leicht erreichbare Prostituierte und andere wiederum mit einem erbärmlich, niederträchtigen Interesse an schutzlosen Kindern. Da stimme ich dir ebenfalls zu, dass der Täter ggf. Opfer gesucht haben könnte, die relativ schutzlos bzw. „schwach“ waren. Das ist zumindest auch in Tristans Fall nicht zu übersehen und aus meiner Sicht zutreffend. Doch ob Seel z.B. als Platzhalter für einen Unbekannten oder doch der wahre Täter - dass die Leichenfässer bei diesem in der Garage vorgefunden wurden, spricht eindeutig für eine gewisse Verbindung in eine derartige Szene, rund um Sadismus und womöglich sogar Kannibalismus. Und die Parallelen zu Tristan sind meiner Meinung nach auch nicht von der Hand zu weisen. Das alles wird dann sogar noch spannender, wenn man die örtliche Nähe aller Taten und Seels Tätigkeit als Entrümpler berücksichtigt.

Abgesehen von einer verwahrlosten, traumatisierten bzw. unter Substanzen stehenden Person oder auch erfahrenen Personen aus dem kriminellen Milieu, sind unerfahrenere Privatpersonen trotz allem natürlich keineswegs ausgeschlossen. Es ist nur die Vorstellungskraft, die mir hier im Hinblick auf alle Tatsachen fehlt. Dann müsste es bei einer derartigen Person doch aber zumindest im Berufsalltag bestimmte Berührungspunkte geben, die dem Mörder die entsprechende Entschlossenheit für die Umsetzung dieser Tat gegeben haben könnte. Andernfalls kann ich mir den Wahnsinn dieser hochgradig psychisch gestörten Person nicht wirklich vorstellen.


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Mordfall Tristan

04.05.2022 um 17:16
Was ist mit dem Phantombild ? Ist das eigentlich relevant für die Ermittlungen ? Hierzu gibt es verschiedene Aussagen im Netz.


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Mordfall Tristan

04.05.2022 um 20:24
@Marcolinho1992
Es ist das offizielle Phantombild auf der Seite der Polizei. Natürlich ist das relevant. Was im Netz sonst steht, ist irrelevant.
Ob dieser Typ jetzt Täter oder Verdächtiger ist, ob er längst identifiziert wurde und nichts nachgewiesen werden kann, ob er nicht gefunden wurde, all das wissen wir ja nicht.

Was vielleicht gegen verschiedene Zopfmänner spricht, ist dass wohl weder der Hofheim- noch der Kanzlei-, noch der Nachilfelehrerin-, noch der Brücken- noch sonst ein Zopftyp identifiziert worden zu scheint. Alle rennen in Höchst rum und keiner meldet sich, lässt sich auftreiben, kennt irgendwer etc?


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