@anonymous91 nur kurz vorneweg, ich schätze deinen Beiträge immer sehr und finde sie extrem bereichernd für diesen Thread.
Dennoch sehe ich persönlich viele Dinge, schon bisschen anders.
anonymous91 schrieb:Eine Privatperson ohne jegliche Erfahrung, müsste bereits nach den ersten Faustschlägen so stark unter Adrenalin stehen, dass ich mir die Umsetzung aller weiteren Nachhandlungen einfach nicht unter den vorherrschenden Bedingungen (wie der Örtlichkeit, Uhrzeit etc.) vorstellen kann.
kommt halt drauf an.
Wir wissen ja nichts über den Täter.
Vielleicht handelt es sich um einen extremen Psychopathen, der vielleicht die Auswirkungen von Adrenalin gar nicht so sehr wahrnimmt und/oder diese als erregend empfindet und/oder bei dem es, warum auch immer, gar nicht zu so einer krassen Ausschüttung von Adrenalin kommt.
Hier ist vieles denkbar.
Vielleicht war der Täter unter dem Einfluss irgendwelcher Substanzen, die es ihm ermöglicht haben "ruhig" zu bleiben.
Hier wäre vieles denkbar.
anonymous91 schrieb:Entweder wurde die Tat in der Form selbstständig seitens des wohl erfahrenen Täters geplant oder anderweitig bei diesem beauftragt, so dass dieser in unterstützender Form beteiligt war.
Kann sein.
Dann hätte es aber zumindest einen Mitwisser gegeben.
Auch wieder ein sehr hohes Risiko.
anonymous91 schrieb:ier würde ich gerne nochmals betonen, dass der Mörder sich nicht nur mit dem Schlachten auskannte sondern dies auch (in einer enormen Stresssituation) in die Tat umsetzen konnte. Im Rahmen dessen hat dieser ebenfalls die Fertigkeiten und die Präzision eines Arztes bzw. Chirurgen an den Tag gelegt.
das ist immer so eine weitverbreite Annahme.
Aber wie sicher kann man sich da sein?
Schlachterfahrung wäre sicher von Vorteil für so einen Täter, aber ist sie wirklich notwendig?
Ich bin mir da nicht 100% sicher.
Inwieweit hier mit der Präzision eines Arztes bzw. Chirurgen gearbeitet wurde, kann ich nicht einschätzen.
Das Tatgeschehen dürfte relativ dynamisch abgelaufen sein, die Lichtverhältnisse wahrscheinlich eher schwierig etc.
Wie "präzise" konnte der Täter hier überhaupt agieren?
anonymous91 schrieb:Und als ob das alles nicht genug wäre, konnte sich der Mörder zusätzlich im Nahkampf (wahrscheinlich weniger problemlos) behaupten, ohne sich hierbei z.B. die Hände bzw. Finger zu brechen, was im Hinblick auf die Nachhandlungen kontraproduktiv gewesen wäre.
Naja, nehmen wir einfach mal als Spekulation an, beim Täter handelt es sich um einen ausgewachsenen 25-30 Jährigen Mann.
Wieviel Gegenwehr ist da von einem 13 Jährigen Jungen zu erwarten?
Jeder der große Brüder, Cousins odergleichen hat, wird wissen was ich meine.
Ein erwachsener Mann als Täter, ist schonmal grundlegend von der Kraft, Aggressivität, Heimtücke etc. extrem überlegen verglichen mit einem Jungen in der Pubertät. Zusätzlich dürfte er noch das Überraschungsmoment auf seiner Seite gehabt haben.
Gut möglich, dass sich der Täter während der der Tat in irgendeiner Art und Weise verletzt hat.
Zumindest im Bereich von Zerrungen, Quetschungen, Stauchungen usw.
Da wir nicht wissen wer der Täter ist, können wir das nicht mit Sicherheit sagen.
anonymous91 schrieb:Bereichsüberschneidende Fertigkeiten, keine Scheu vor Kindern, keine Scheu vor dem Töten, keine Scheu vor Blut, keine Scheu vor den entsprechenden Nachhandlungen, keine Scheu vor Zeugen, keine Empathie, keine menschlichen Gefühle, keine Reue, ohne Zweifel ein Unmensch!
was mich hierbei erschreckt ist die Tatsache, dass diese Person im Prinzip, es sei denn sie sitzt für eine andere Tat in Haft, niemals in dieser Form "enttarnt" wurde.
Welche Fassade hat sich dieser Täter nach außen hin aufgebaut?
Wie agiert so jemand in seinem Alltag?
Wie muss man sich diese Person vorstellen anno 2022? Der treusorgende Familienvater oder liebe Opa der mit den Enkeln Baumhäuser baut? Ein aktives Mitglied bei der Feuerwehr mit Diplom Ingenieurs Titel? verwahrloster Arbeitsloser?
Hat der Täter nach der Tat an Tristan aufgehört oder hat er in anderer Form seine Neigungen all die Jahre weiterhin ausgelebt?
War der Mord an Tristan die erste Tat dieses Täters, was kaum vorstellbar ist aufgrund der Heftigkeit, oder gab es vorher schon Taten?
Unendlich viele Fragen.
anonymous91 schrieb:Anfangs hatte ich ebenfalls die Hoffnung, dass der Ablageort des Rucksacks mehr über den Täter verrät. Mittlerweile bin ich jedoch ebenfalls der Meinung, dass man darüber nicht wirklich mehr ableiten kann, auch wenn ich weiterhin dazu tendiere, dass die Ablage in der uns bekannten Form erfolgt ist, um einfach falsche Spuren zu legen und die Aufmerksamkeit weg von der „Heimat“ in ein anderes Land zu lenken. Aus meiner Sicht ist das auch der Grund, warum der Rucksack nicht vollständig seitens des Täters vernichtet wurde, geschweige denn überhaupt vom Tatort mitgenommen wurde. Dennoch kann ein Zwischenbesitzer keinesfalls ausgeschlossen werden, weswegen man sich bei der weiteren Betrachtung aller bekannten Aspekte eher weiter im Kreis drehen würde.
Dieses ganze Rucksack Thema ist schwierig.
Falls die Tat an Tristan in irgendeiner Art und Weise geplant war und der Täter bereits vorab die Absicht hatte, Tristan Fleischstücke zu entfernen, warum hatte er dann kein geeignetes Behältnis dafür dabei? (Plastiktüte bzw. eigener Rucksack oder dergleichen)
Warum den Rucksack des Jungen verwenden?
Ich glaube auch, dass hier bewusst eine falsche Fährte vom Täter gelegt werden sollte.
Man hätte den Rucksack auch so entsorgen können, dass dieser niemals gefunden wird (z.B. verbrennen) oder in irgendeiner anderen größeren Stadt (Wiesbaden, Gießen) in irgendeiner öffentlichen Mülltonne werfen.
Natürlich ohne Inhalt.
All das wäre weniger auffällig gewesen, als ihn irgendwo im Wald abzulegen.
Auch die These das der Rucksack von jemand anderem gefunden wurde und dieser diesen im Wald abgelegt hat, halte ich für unplausibel.
Dann hätte der Täter ja so schlampig agiert, dass überhaupt die Möglichkeit bestand, dass dieser zufällig gefunden wird etc.
Kann ich mir nicht vorstellen.
Ja der Täter ist während der Tat ein sehr hohes Risiko eingegangen, hat es aber dennoch geschafft nicht geschnappt zu werden. D.h. der Täter wusste höchstwahrscheinlich schon was er tut und wie er seine Spuren verwischen kann.
Ich habe irgendwo mal hier im Thread gelesen, dass die langen Haare und Hasenscharte (falls diese Person der Täter war) eine Art Verkleidung gewesen sein könnten.
Ganz abwegig finde ich das nicht.
Vielleicht hatte der Täter irgendwelche Kenntnisse oder Erfahrungen im Theater oder dergleichen und wusste wie man sich eine einigermaßen authentische Hasenscharte aufmalen kann.
Eine Langhaarperücke wäre jetzt auch nicht komplett abwegig.
Wenn man mal logisch überlegt.
Was macht mehr Sinn?
Ein Täter der an einem öffentlichen Ort ohne jede Maske oder dergleichen so eine Tat ausführt, oder ein Täter der keine Maske braucht, da er bereits eine Maskerade trägt?
Falls die Tat tatsächlich geplant war, dann muss sich ja der Täter zwangsläufig irgendwelche Gedanken gemacht haben, wie er seine Identität verschleiern kann.
All zu viele Möglichkeiten gibts ja nicht.
Die Tatsache das er bis heute nicht gefunden wurde, zeigt ja, dass er dies offensichtlich geschafft hat.
Vielleicht hatte er aber einfach nur Glück.
Auch könnte sich hier der Kreis schließen.
Der Täter legt vielleicht bewusst falsche Spuren.
Dies kann auch für seine Optik gelten.