Mordfall Tristan

Und hier noch etwas zur Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalte:

Ein Arzt hat einen Tipp, ein Gericht stoppt den Ermittler

Nach einem Fahndungsaufruf bei "Aktenzeichen XY ungelöst" meldete sich ein HNO-Arzt bei Fey und gab ihm den Tipp, er möge alle Krankenhäuser abklappern. Der mögliche Täter, der Zeugenaussagen zufolge beim Sprechen "näseln" sollte, könne eine Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalte haben, so der Arzt. Dies würde bei allen Kliniken registriert. Doch das zuständige Amtsgericht hielt den Eingriff für unverhältnismäßig und lehnte aus Gründen des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte den Antrag ab, wonach Fey alle registrierten Patienten hätte überprüfen können.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/tristan-bruebach-20-jahre-spaeter-kommissar-uwe-fey-gibt-nicht-auf-a-1199037.html

Es lässt sich wohl kaum bestreiten, dass KHK Uwe Fey nicht alles Menschenmögliche versucht hat um den Fall zu lösen.
Aber irgendwann stößt man bei den Ermittlungen eben auch an die rechtlichen Grenzen.

@DAMONGRAHAM
Danke, damit ist also klar, dass das Phantombild wirklich nicht erst 2009 erstellt wurde, sondern dann vermutlich nur im grossen Stil veröffentlicht wurde. Diverse User aus der Gegend berichteten ja bereits, dass das Bild regional bereits kurz nach der Tat gezeigt wurde.
Was in Deutschland die Fahndung auch erschwert, ist dies hier https://www.spiegel.de/panorama/justiz/bgh-bei-reihen-gentests-darf-nicht-nach-verwandtschaft-gesucht-werden-a-874002.html
Inwieweit das heute anders ist, weiss ich nicht.

FritzPhantom schrieb am 03.01.2021:anonymous91
Ich denke auch, das Problem mit dem Phantombild ist, das unbeteilte Zopfmänner hinzugemischt wurden. Den Typen in der Anwaltskanzlei und auch den von der Nachhilfelehrerin halte ich für irrelevant. Wenn jetzt einer von denen die Narbe hatte, dann hat das völlig in die Irre geführt.

Es wäre fatal den Typen mit dem Tristan von der Nachhilfe Lehrerin gesehen wurde auszuschließen.Ich bin immer noch der Meinung Tristan kannte seinen Mörder,die meisten Opfer kennen oder kannten den Täter.Gerade weil er sich auch da rumgetrieben hat,das kann man einfach nicht leugnen oder ignorieren

DAMONGRAHAM schrieb:Zwei Mitarbeiter der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Höchst meldeten sich 2008 mit dem Hinweis, der Mann auf dem Phantombild habe dort eingesessen. Fey wertete die Akten aus von Gefangenen, die in Frage kamen und in Höchst inhaftiert waren. Aber er hatte nur Zugriff auf die Unterlagen derer, die auch dort entlassen worden waren. An die Akten der Häftlinge, die im Rahmen ihrer Freiheitsstrafe in ein anderes Gefängnis verlegt worden waren, kam er nicht heran.

Fey schickte an alle rund 400 Justizvollzugs- und Maßregelvollzugsanstalten in Deutschland das Phantombild verbunden mit der Frage, ob dieser Mann inhaftiert sei oder einst war: nicht einmal 80 Anstalten beantworteten seine Anfrage.

Das ist auch so eine Sache die mir auf den Keks geht, weshalb haben die Gefängnisse die nicht geantwortet haben nicht mitgeholfen evtl hätte man den Fall schon längst gelöst

@Reißzähnchen
Natürlich kannte er ihn. War doch zusammen mit ihm Süßigkeiten kaufen. Aber warum sollte der Typ ihn von der Nachhilfelehrerin abholen, wo er genau weiß, dass er beobachtet wird. Das wird halt jemand aus der verwandschaft gewesen sein oder so. Gibt doch tausend Männer mit Zopf.

@FritzPhantom

War T. Mit ihm Süßigkeiten kaufen? Dachte das bezog sich auf andere Kinder...

FritzPhantom schrieb:Natürlich kannte er ihn. War doch zusammen mit ihm Süßigkeiten kaufen. Aber warum sollte der Typ ihn von der Nachhilfelehrerin abholen, wo er genau weiß, dass er beobachtet wird. Das wird halt jemand aus der verwandschaft gewesen sein oder so. Gibt doch tausend Männer mit Zopf.

Der Zopfmann hat Tristan nicht von der Nachhilfelehrerin abgeholt.
Maria Haas hat Tristan mit dem Zopfmann gesehen in der Gotenstraße, ein paar Tage vor dem Mord.

Spontane Morde aus irgendwelchen Gründen passieren öfter, so eine Nummer hier ist aber nichts, was einem Täter mal eben spontan einfällt. Es muss also eine Vorgeschichte geben. Diese begann vermutlich auch nicht ein paar Wochen vorher, sondern mit einer Fantasie, die der Täter vermutlich schon länger hat als mal "eben so gerade mal"
Für diese Fantasie wird es auch vermutlich einen Auslöser gegeben haben. Irgendwas in der Vergangenheit vor 1998. Ohne Internet und Co.
Der nächste, logische Schritt wäre doch die Suche nach einem passenden Opfer, das zunächst vermutlich unkonkret ist. Wenn aber ein passendes Opfer gefunden wurde, wäre doch der nächste Schritt, den passenden Moment abzuwarten.
Ich vermute, es gibt etwas in der Vergangenheit, was im Umfeld des Täters irgendwie mal aufgefallen sein könnte. Und zwar nicht, im Internet auf komischen Seiten abhängen. Der Typ muss doch Eltern, Nachbarn, Schulkollegen, einen Stammsupermarkt etc haben

Der Täter hat Leichenteile mitgenommen, u.a. die Hoden des Jungen. Meine Überlegung : Könnte es sein, das der Täter (abgesehen von "Trophäen") selbst in diesem Bereich seines Körpers "Probleme" hat/hatte. Wurde dem Täter evtl aus gesundheitlichen Aspekt ein Hoden oder beide entfernt? Und er durch die Leichenteile T's sich damit wieder "vollkommen " fühlen bzw. machen wollte?

Niederbayern23 schrieb:Der Zopfmann hat Tristan nicht von der Nachhilfelehrerin abgeholt.
Maria Haas hat Tristan mit dem Zopfmann gesehen in der Gotenstraße, ein paar Tage vor dem Mord.

ganz genau

abberline schrieb:Spontane Morde aus irgendwelchen Gründen passieren öfter, so eine Nummer hier ist aber nichts, was einem Täter mal eben spontan einfällt. Es muss also eine Vorgeschichte geben. Diese begann vermutlich auch nicht ein paar Wochen vorher, sondern mit einer Fantasie, die der Täter vermutlich schon länger hat als mal "eben so gerade mal"
Für diese Fantasie wird es auch vermutlich einen Auslöser gegeben haben. Irgendwas in der Vergangenheit vor 1998. Ohne Internet und Co.
Der nächste, logische Schritt wäre doch die Suche nach einem passenden Opfer, das zunächst vermutlich unkonkret ist. Wenn aber ein passendes Opfer gefunden wurde, wäre doch der nächste Schritt, den passenden Moment abzuwarten.
Ich vermute, es gibt etwas in der Vergangenheit, was im Umfeld des Täters irgendwie mal aufgefallen sein könnte. Und zwar nicht, im Internet auf komischen Seiten abhängen. Der Typ muss doch Eltern, Nachbarn, Schulkollegen, einen Stammsupermarkt etc haben

Seh ich auch so,vlt ist Tristan genau der Typ Junge gewesen den der Täter gesucht bzw sich vorgestellt hat,viel draußen unterwegs,keine ständige Bewachung eines Erwachsenen das könnte ihm gerade gelegen gekommen sein :/

allmythoughts schrieb:Der Täter hat Leichenteile mitgenommen, u.a. die Hoden des Jungen. Meine Überlegung : Könnte es sein, das der Täter (abgesehen von "Trophäen") selbst in diesem Bereich seines Körpers "Probleme" hat/hatte. Wurde dem Täter evtl aus gesundheitlichen Aspekt ein Hoden oder beide entfernt? Und er durch die Leichenteile T's sich damit wieder "vollkommen " fühlen bzw. machen wollte?

Auch das ist eine gute Spekulation, evtl hat der Täter Komplexe im zwischen menschlichen Bereich gehabt, allerdings wäre der Hass auf Frauen nicht eher vorhanden sein müssen als auf jungen?

@Reißzähnchen

Reißzähnchen schrieb:Auch das ist eine gute Spekulation, evtl hat der Täter Komplexe im zwischen menschlichen Bereich gehabt, allerdings wäre der Hass auf Frauen nicht eher vorhanden sein müssen als auf jungen?

Wenn der Täter homosexuell wäre ?

@allmythoughts:

Interessanter Gedanke! Vielleicht hat der Täter einerseits in diesem Bereich seines Körpers Probleme (z.B. Entfernung eines/beider Hoden infolge von z.B. Hodenkrebs) und dadurch bedingt extremes Gefühl von Minderwertigkeit/Wertlosigkeit und auf der anderen Seite Neidgefühle gegenüber Tristan, weil dieser um es mit den Worten von der Nachhilfelehrerin zu sagen "ein hübscher Junge" gewesen sei und er in diesem Jungen die "Männlichkeit" gesehen hat, die ihm fehlt und er ihm diese dann nahm.

@SvenBVB09

SvenBVB09 schrieb:Interessanter Gedanke! Vielleicht hat der Täter einerseits in diesem Bereich seines Körpers Probleme (z.B. Entfernung eines/beider Hoden infolge von z.B. Hodenkrebs) und dadurch bedingt extremes Gefühl von Minderwertigkeit/Wertlosigkeit

Genau das war mein Gedanke.

SvenBVB09 schrieb:Interessanter Gedanke! Vielleicht hat der Täter einerseits in diesem Bereich seines Körpers Probleme (z.B. Entfernung eines/beider Hoden infolge von z.B. Hodenkrebs) und dadurch bedingt extremes Gefühl von Minderwertigkeit/Wertlosigkeit und auf der anderen Seite Neidgefühle gegenüber Tristan

Möglich wäre auch, dass dieses Gefühl durch Mobbing in der Kindheit ausgelöst wurde, wenn es eine angeborene oder schon in früher Jugend erworbene Sache war. Ein Grundschulklassenkamerad von mir hatte in dem Bereich auch eine Auffälligkeit, und der durfte sich, seit es beim Schwimmunterricht einigen Mitschüllern aufgefallen war, auch Sprüche anhören, die ich heute noch sehr grenzwertig finde. Und ebenso grenzwertig war, dass die Lehrer das mitbekommen haben aber nicht eingeschritten sind.


Allerdings ist das alles erst einmal Spekulation - und es wäre auch die Frage, ob es überhaupt eine Möglichkeit wäre, den Täter zu ermitteln. Denn letztlich sind "Fehler" in diesem Bereich ja etwas, worüber man meist nicht gerne spricht.

@SvenBVB09
Aber wie Tristan sehen doch tausende Jungen in dem Alter aus.

SvenBVB09 schrieb:Interessanter Gedanke! Vielleicht hat der Täter einerseits in diesem Bereich seines Körpers Probleme (z.B. Entfernung eines/beider Hoden infolge von z.B. Hodenkrebs) und dadurch bedingt extremes Gefühl von Minderwertigkeit/Wertlosigkeit und auf der anderen Seite Neidgefühle gegenüber Tristan, weil dieser um es mit den Worten von der Nachhilfelehrerin zu sagen "ein hübscher Junge" gewesen sei und er in diesem Jungen die "Männlichkeit" gesehen hat, die ihm fehlt und er ihm diese dann nahm.

Eine tiefgreifende Kränkung könnte sich auch durch Hänseleien aufgrund einer möglichen Hasenscharte entwickelt haben (könnte die Narbe an der Oberlippe darstellen).

Anmerkung zu Fey‘s Aussage: „ Tristan kannte seinen Mörder“:
Wo lag denn eigentlich der Mehrwert aus Sicht des Täters dass er Tristan gekannt haben soll?
Tristan ist vermutlich täglich durch den Tunnel gegangen oder andere Kinder.
Hätte er ihn entführt, ihn an einen Ort gelockt wo er normalerweise nicht hingehen würde ( z. B. ins Auto einsteigen) hätte sich das „Kennenlernen“ aus Sicht des Täters gelohnt.

AlteTante schrieb:Aber wie Tristan sehen doch tausende Jungen in dem Alter aus.

Das würde ich auch sagen.
Jedoch war er für sein Alter noch unterdurchschnittlich groß (1,50), was bei Jungs oft der Fall ist und meist spät erst in die Höhe schießen. Des Weiteren war er erst in der fünften Klasse und somit mit Jüngeren unterwegs.
Ich stelle mir schon die Frage, ob der Täter Tristan nicht jünger eingeschätzt hat? Hat er ein kindliches Opfer gesucht?
Tristan war bereits in der Pubertät, sagte der Vater.

Soviele Jahre gehe ich diesen Fall durch, mehr und mehr kommt mir, immer stärker, der Gedanke, dass die Beamten nicht sauber gearbeitet haben.

zulufight1 schrieb:Soviele Jahre gehe ich diesen Fall durch, mehr und mehr kommt mir, immer stärker, der Gedanke, dass die Beamten nicht sauber gearbeitet haben.

Das kann ich mir nicht vorstellen, dass von den Beamten nicht sauber gearbeitet wurde.
Man ist ja bis heute über 20.000 Spuren nachgegangen, hat den Fingerabdruck nochmal aufbereiten lassen und die Fingerabdrücke abgenommen.
Ich denke, dass der Fall nur noch über neue Zeugen geklärt werden kann oder über die bestehenden Spuren und einen hoffentlich baldigen Fortschritt im Bereich DNA.

Nach einem Post von einem Mitschreiber hier bei Allmystery habe ich jedoch Zweifel, ob nicht doch Menschen bei der Abgabe der Fingerabdrücke durchs Raster gerutscht sind. Der Nutzer beschrieb genau dass das Alter auf ihn zugegroffen hätte und Frankfurt als Wohnsitz. Er wurde aber zur Abgabe seines Fingerabdrucks nie aufgefordert.
Von den Verweigerern ganz zu sprechen.
Natürlich ist sowas freiwillig.
Aber wieso verweigern 50 Menschen die Abgabe ihrer Fingerabdrücke?
Ich finde das schön seltsam.