musikengel schrieb:Was sind für Euch Bekannte ? - für mich Leute, die ich nur vom Sehen her kenne. Das können auch Leute sein, die die Eltern kennen, oder mein Partner / Partnerin - von einem Hobby ? Ich unterscheide zwischen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten. Wenn die Bekannten aber nicht in der Nachbarschaft wohnen warum sollten die das erfahren, dass Heike dann freitags oft alleine war ?
Das erzählt man doch "Bekannten" nicht . Offenbar war das dann doch sehr bekannt.
Bekannte sind für mich Leute, die ich vom Sehen her kenne. Entweder, weil ich diese Leute zum Beispiel beim spazieren gehen, beim Einkauf regelmäßig sehe und kurz ein Pläuschchen halte oder falls Hundebesitzer, beim Gassigehen treffe. Bekannte sind für mich auch Leute, die ich über Nachbarn, Freunde, Verwandte, Arbeitskollegen kenne, weil diese beispielsweise jedes Jahr auf deren Geburtstagsfeiern, Grillfesten, ect. vertreten sind.
Jemand den ich regelmäßig beim einkaufen sehe, dem würde ich nicht erzählen, das mein Kind freitags alleine ist. Es sei denn das fällt zufällig mal in einem Nebensatz. Man unterhält sich beispielsweise über Karneval, so nach dem Motto:" Geht ihr auch Donnerstagabend zum feiern?" "Nein, ich bin doch freitags immer in Braunschweig, meiner Mutter im Haushalt helfen. Da kann ich den Abend vorher nicht feiern gehen, ich muss freitags früh raus. Oder, jemanden ,den ich ein/zweimal im Jahr bei Nachbar auf Festen sehe, fragt die Festgastgeber:" Kommen Wiatrowski morgen auch mit zum feiern?" Die Antwort:" Nee, die Thea fährt freitags immer nach Braunschweig, da muss sie früh raus!" oder der Vater erzählt das nebenbei in der Mittagspause einem Kollegen, oder der Bruder von Heike erwähnt dies unbewusst im Freundes/Kollegenkreis.
Ich möchte damit sagen, das man die Information über die Freitagsroutine auch mal einfach in einem Nebensatz "raushauen" kann.
musikengel schrieb:Wenn der Täter ein erwachsener Mann gewesen ist, dann hatte er schon um 13.30 Uhr frei ? damals gab es noch keine Teilzeit, Halbtagesjobs, dann hätte er einen Tag Urlaub nehmen müssen oder sich krank melden.
Darüber habe ich mir auch schon den ein oder anderen Gedanken gemacht. War es damals Usus, das man schon mittags "Feierabend machte", praktisch freitags Mittag Wochenende?
Wenn der Täter ein erwachsener Mann gewesen ist, könnte es durchaus sein, das es jemand war der keine feste Arbeitsstätte hatte, soll heißen, ein Handwerker, der auf dem Bau gearbeitet hat oder verschiedene Aufträge in verschiedenen Haushalten zu erledigen hatte. Wenn dieser Handwerker möglicherweise alleine unterwegs war, konnte man das in den 1977Jahren vielleicht auch nicht minutengenau nachvollziehen, wo er wie lange tätig war plus Fahrzeit von und wieder zur Firma.
Oder Jemand der Frühschicht hatte?
Jemand, der auf Montage gearbeitet hat?
Jemand bei dem es nicht auffiel, das er mal während der Arbeitszeit weg ist.
musikengel schrieb:Heike macht also die Tür auf und kennt offenbar diese Person. Sie hätte ihn ja wegschicken können, empfand sie das dann als unhöflich ? Warum lässt sie ihn herein ?
Da könnte ja auch der Handwerker passen, jemand, den Heike als Bekannter der Eltern einstufte.
musikengel schrieb:Diese Person musste auch wissen, dass sie alleine ist und nicht die beste Freundin zum Spielen kommt. Wenn er also die Mädels nach der Schule nicht belauscht hat , woher hätte er das wissen sollen ? evtl. auf "gut Glück" geklingelt ?
Das ist auch eine wichtige Überlegung! Möglicherweise auf "gut Glück"! Oder er wusste es, weil er Heikes Freundin auch kannte und diese möglicherweise woanders zu dem Zeitpunkt gesehen hat und wusste, das sie deswegen nicht zu Heike geht an dem Tattag.