Tiergarten schrieb:Außerdem: Wäre es nicht sinnvoller gewesen, den Ruf („ich höre jetzt auf“) von einer männlichen stattlichen weiblichen Stimme ausbringen zu lassen?
@TiergartenDas irritiert in der Tat.
Ich habe dafür folgende Erklärung:
Man hat in Wirklichkeit mit zwei Versuchspersonen gearbeitet: Einer männlichen und einer weiblichen.
XY hat das verkürzt.
Der Junge hat unter anderem den Satz "Hör auf!" gehört. Und diesen Satz hat Heike gerufen.
Ausserdem hat der Junge eine männliche Stimme gehört.
Was diesen Test betrifft - einiges wurde hier schon gesagt. Z.B., dass das Kind später durch das Gerede
in seiner Familie/Nachbarn etc. beeinflusst worden sein könnte.
Ich würde dazu noch sagen, dass eine Beeinflussung auch ohne die Aussenwelt stattfindet.
z.B.: der Junge hat eine laute männliche Stimme im Haus gehört. Vielleicht meinte er da auch tatsächlich, die Stimme zu kennen.
Er konnte aber nicht verstehen, was die Stimme gerufen hat.
Den konkreten Satz hat er sich später eingebildet, nach dem er erfahren hat, was im Haus geschehen ist.
Und nun wollte man sich aktuell überzeugen.
Vielleicht wurde damals kein Test durchgeführt, weil man ja die Zeugenaussage des Jungen hatte.
Und es macht ja auch akustisch einen Unterschied, ob der Streit im Flur, hinter der Haustür stattfand, im Kinderzimmer oder vor der Terrassentür.
Man hat sich damals den Verdächtigten näher angesehen, konnte ihn nicht als Täter identifizieren.
Was hätte ein Stimmtest damals genutzt?