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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 14:07
Zitat von SilberstreifSilberstreif schrieb:Aber kein Problem, ich bin hier weg.
Ja, deswegen mus man ja nicht weg sein.
Hier soll und will man doch niemand vertreiben.
Zitat von SilberstreifSilberstreif schrieb:Es ist vieles überflüssig, was hier zum x-ten Mal wiederholt wird.
Das ist in anderen Krimi Threads auch so, sonst wären sie nicht so Seitenlang dick aufgebläht.
Für User die erst dazu stoßen ist das aber auch ganz ok, wenn Sachen wiederholt werden. Das bleibt nicht aus.
Es gibt dann auch immer mal wieder andere, neue Gedankengänge.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 14:14
@ Thofra
Wenn die Kette beim reingehen des Täters eingehängt wurde, kann ihr das beim Fluchtversuch zum Verhängnis geworden sein. Heike schaffte es vielleicht zur Tür, konnte gerade noch die Kette aushängen, und dann war da der Täter schon wieder, der sie schnappte, so war die Tür dann wieder ohne Kette......... ist doch logisch.

Aber wir können hier wirklich alle Varianten durchspielen, es bringt in der Tat gar nichts.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 14:42
Irritierend an dem Fall - mag den damaligen Ermittlungsstandards geschuldet sein - dass es so wenig Täterspuren gibt.
Ich gehe nicht davon aus, dass er sich besonders geschützt hat, um keine Spuren zu hinterlassen. Wenn man jetzt erst ein paar Epithelzellen gefundet hat, die man dem Täter zuordnet und sonst nichts finden konnte, hätte man annehmen können, dass es jemand sein könnte, dessen Spuren dort nicht auffallen würden.
Dann hätte man die DNA aber ja bereits zuordnen können und dem scheint ja nicht so.

Wie kann der Täter es angestellt haben, keine Spuren zu hinterlassen? Hat er nichts berührt? Trug er die ganze Zeit über Handschuhe? Am Anfang - es war ja Winter, mag ja sein - aber dann doch im Haus nicht mehr, wenn es keine Hinweise auf mögliche Planung der Tat gibt?!
Sonst heißt es doch immer, man verliert Hautschuppen, Haare, Fingerabdrücke werden hinterlassen usw. und in diesem Fall gibt es kaum etwas. Wenn es ein jüngerer Täter war, das seine Ersttat, dann glaube ich nicht, dass er das alles auf dem Schirm hatte und sich entsprechend vorbereitet hat.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 14:49
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wie kann der Täter es angestellt haben, keine Spuren zu hinterlassen?
Ich würde eben auch vermuten das es viele Schmiereffekte waren, wo man keine eindeutigen Fingerabdrücke erzielen konnte.
Leztendlich keine Tatrelevanten Spuren, aber vlt. gewöhnliche Spuren, weil man ja auch schon mal in der Vergangenheit im Hause gewesen ist.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 16:10
Jaa das mit den Spuren denk ich mir auch immer wieder.

Ich weiß aber auch nicht, wie die Spurensicherung in dieser Zeit ablief. Fingerabdrücke konnte man nehmen, aber sonst? Kam man auf die idee, nach hautschuppen zu suchen,.. nach haaren,.. hat man zufällig irgendwas an Spuren einfach mal aufgesammelt, in dem Wissen und mit der Idee, dass man diese einige Jahre später wieder benötigen könnte? Wie viel Zeit hatte man dafür zur Verfügung und ging das Leben im Haus währenddessen weiter (die Bewohner können schon kurz danach wieder ins Haus und dort leben etc)

Es wird ja allerhand anderes Zeug in einem bewohnten haushalt zu finden sein. Spuren, Haare, Fussel und Flusen der mitbewohner, von Besuchern usw.. hier muss man auch mal unterscheiden: Was gehört zum Haushalt und was nicht und daran ableiten, ob das überhaupt normal ist dass die Spuren da sind, die man nicht zuordnen kann und dann entscheidet man, ob man zusieht, DASS man die spuren zuordnen kann, findet vielleicht heraus, die gehören zur Tante Gretel, hat dies was zu bedeuten oder nicht? Usw.

Daher glaube auch ich auch immer mehr, dass der Täter jung war und aus diesem Grund durchs raster gefallen sein könnte. Wie das mit den Tatwaffen ist, erschließt sich mir aber nicht. Er hat ja mehrere Messer benutzt, dass man die spuren nicht auf allen Tatwerkzeugen brauchen kann, kann ich mir vorstellen (verschmiert oder so), aber an keiner?

War der Täter, wenn er jung war, dann so raffiniert, um die wichtigsten Spuren zu verwischen? Ich kann mir das gut vorstellen. Keine Ahnung wie verbreitet Krimis usw waren, aber dass es die Möglichkeit gibt, über Fingerabrücke zumindest einen Zusammenhang zum Täter herzustellen, ich glaube sowas könnten auch jüngere Kinder und somit auch jugendliche wissen.

Direkt nach der Tat kann ich mir gut vorstellen, dass die Polizei sich auf ältere Personen eingeschlossen hat, das konnte ein jugendlicher Täter zwar nicht direkt wissen, aber so vergingen stunde, tage, wochen, monate, jahre,.. jahrzente und schließlich ein halbes Jahrhundert und er blieb unentdeckt.

Das ist so unfassbar, mindestens eine Person weiß etwas. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie man sich nach so einer Tat verhält. "Aber es muss doch irgendjemanden aufgefallen sein!" Dass mindestens eine Person sich "komisch" verhält. Aber ich glaube, wenn es ganzes Dorf in Aufruhr ist, übersieht man sicher auch etwas. Es ist normal, dass leute in so einer Situation trauern, wütend sind, weinen, ruhiger sind, sich zurückziehen, angst haben, dass auch ihnen etwas passieren könnte, und so kann ich mir gut vorstellen, dass man es nicht weiter wahrnimmt, wenn sich jemand "anders" verhält.

Ich kann jetzt nur darüber nachdenken, wie es ist, wenn jemanden selbst etwas ganz schlimmes passiert, man hat einen Unfall oder erlebt einen Unfall einer anderen Person mit und meistens spult der Körper selbst etwas ab, muss nicht immer Sinn ergeben oder aber man schafft es, stark verletzt noch, nüchtern und rational zu handeln, bis das adrenalin verschwindet und man merkt, was einem (selbst oder der anderen Person) passiert ist. Damit will ich ausdrücken, dass ich es nicht sooo abwegig finde, dass niemand eine Blutverschmierte Person durchs Dorf rennen hat sehen oder so und eben, dass der Täter sich eventuell noch am Tatort die paar minuten genommen haben könnte um schnell nich ein paar Spuren zu beseitigen/mitzunehmen, sich später seiner klamotten zu entledigen und dann konnte er ja nicht groß in Panik verfallen, die wird er vermutlich "still" durchlebt haben, er konnte ja nicht wissen, dass man ihn nicht fasst..

Ich schweife so viel ab :o

ich frage mich aber folgendes:
- was wollte der Täter bei/von Heike?
- Es gibt keine Spuren von Missbrauch, man geht auch nicht davon aus, dass die Tat geplant war.
- Welches Motiv hat ein jugendlicher Täter, der nicht vorbereitet war, jemanden zu töten? Mordlust kann ich mir schlecht vorstellen.Habgier eher auch nicht, was könnte er von einer 12 jährigen wollen.

Irgendwas ist aus dem Ruder gelaufen, nur was? Ich glaube halt, nur weil keine Spuren eines Missbrauchs festgestellt wurden, heißt es nicht, dass keiner stattfinden sollte. Ich glaube, es war keiner geplant, kann mir aber eine sexuelle Annäherung, bzw die Versuche, vorstellen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 16:35
Zitat von Kabuki3000Kabuki3000 schrieb:Jaa das mit den Spuren denk ich mir auch immer wieder.
Fingerabdrücke, Blut und Abkleben (Fasern), war Usus. Beim Tatort im Haus wurde auch abgesaugt. (hier auch?)

In der DDR kannte man 1986 bereits Luminol (Blutfindemittel) und konnte damit mehrere Altfälle (50-70er Jahre) klären. Was m. W. hier erst Mitte der 90er von den LKA´s angewand wurde. (aber wie bereits gesagt, auch jetzt noch Treffer erzielen kann)


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 16:42
Zitat von Kabuki3000Kabuki3000 schrieb:Ich weiß aber auch nicht, wie die Spurensicherung in dieser Zeit ablief. Fingerabdrücke konnte man nehmen, aber sonst? Kam man auf die idee, nach hautschuppen zu suchen,.. nach haaren,.. hat man zufällig irgendwas an Spuren einfach mal aufgesammelt, in dem Wissen und mit der Idee, dass man diese einige Jahre später wieder benötigen könnte? Wie viel Zeit hatte man dafür zur Verfügung und ging das Leben im Haus währenddessen weiter (die Bewohner können schon kurz danach wieder ins Haus und dort leben etc)
Man hat alles das gesammelt wie heute auch, also Blutspuren, Fingerabdrücke, Handballenspuren, Sekretspuren, Fußabdrücke, Fasern, Haare. Man hat da nach allem geschaut wie heute auch, außer eben nach DNA.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 16:47
Zitat von Heppen-HeimerHeppen-Heimer schrieb:n der DDR kannte man 1986 bereits Luminol (Blutfindemittel) und konnte damit mehrere Altfälle (50-70er Jahre) klären. Was m. W. hier erst Mitte der 90er von den LKA´s angewand wurde. (aber wie bereits gesagt, auch jetzt noch Treffer erzielen kann)
Schon seit 1930.
Luminol wird seit 1930 als Chemikalie für die Sichtbarmachung von Blutspuren verwendet. Die Luminolsprühmethode kommt dann zum Einsatz, wenn verdünnte oder durch Reinigungsmaßnahmen am Tatort nicht sichtbare Blutspuren vorliegen könnten und diese sichtbar gemacht werden sollen. Die Visualisierungsmethode wird aber auch bei Gegenständen im Labor durchgeführt, bei denen ein Verdacht auf Blutspuren besteht.
Quelle: https://investikat-iv.de/von-wegen-wisch-und-weg-blutspuren/


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 18:23
Ich wünsche euch allen einen guten, gesunden Rutsch und ein schönes neues Jahr.

Zu den Dorf-Gerüchten Rudi Cernes Fall-Einleitung:
„Es gab von Anfang an einen Tatverdächtigen und das ganze Dorf wusste Bescheid. Nur einen Beweis für seine Schuld gab es nicht. Cold-Case-Ermittler haben den Fall neu aufgerollt, nicht zuletzt, um den damals Tatverdächtigen möglicherweise zu entlasten.
Sinneswahrnehmungen wie Sehen und Hören sind nie eine 100%ige innere Kopie der Außenwelt. Die Wahrnehmung wird vom Gehirn gefiltert und mit Bekanntem abgeglichen. Es wird also manches ausgeblendet und Erinnerungen, die wir auf der „Festplatte“ im Kopf haben, werden mit dem Sinneseindruck verschmolzen.
Daher ist es auch möglich, dass der Nachbarsjunge die Stimme verwechselt hat.
Oder wir nehmen Dinge so wahr, wie wir sie erwarten. Den „Hörtest“ fände ich daher nicht optimal, sollte er so abgelaufen sein, wie in AZ-XY dargestellt. Der Satz war dem Zeugen bekannt. Es sollten m. E. auch ähnliche Sätze getestet werden, z. B.:
„Nicht, hör jetzt auf!“ Und auch ganz unbekannte Sätze, zur Kontrolle, ob man den Wortlaut versteht. (Meine laienhafte Meinung)

U. g. Zitate enthalten sachliche Fehler, zeigen aber auch, wie unterschiedlich Erinnerungen sind und wie schnell Gerüchte entstehen:
Der Vater sagte im Film gar nichts dazu, ob die Haustür abgeschlossen war oder nicht. Er meinte die Zimmertüren mit, „hier sind die Türen alle auf. Ich habe ihr doch gesagt, sie soll sie zu machen.“ Nachvollziehbar, denn es war Winter und die Heizungswärme sollte in den Zimmern bleiben.

Falsche Erinnerung (ich musste o. g. Szenen noch mal angucken, um sicher zu sein).:
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Die Haustür war nicht verschlossen. Das sagte doch der Vater als er die Tür öffnete.
Gerücht wird zur vermeintlichen Tatsache:
Zitat von Don_VitoDon_Vito schrieb:Da die Haustür anscheinend - bei Rückkehr der Eltern - nicht verschlossen war (siehe vorheriger Beitrag), fällt dieses Szenario ja eh weg.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:denn dem Vater von Heike fiel bei der Rückkehr der Eltern in's Haus ja auf, dass die Haustür nicht abgeschlossen bzw. nicht mit der Kette gesichert war.
Unterschiedliche Lebenswirklichkeiten und Erinnerungen:
Zitat von BlackOrpheusBlackOrpheus schrieb:(...)denke ich, dass man sehr wohl weiß, welche LPs zum Haushalt gehörten und welche nicht.
Auch diese o. g. Pauschalisierung stimmt nicht. Was man jeweils wahrgenommen hat und erinnert, hängt u. a. auch von den eigenen damaligen Interessen ab.
Es gab auch schon Musikliebhaber, die sich viele LPs gönnten, Menschen mit Sammelleidenschaft und Diejenigen, die ihre große Sammlung als Statussymbol demonstrierten. Es gibt deshalb noch viele Gebraucht-Angebote unterschiedlicher Musikrichtungen, auch die „Hammond..Dancing“-LP (Release 1969). Der Großteil der LPs wird (zerkratzt) im Müll gelandet sein.
Mein „LP könnte Geschenk gewesen sein und wg. Nichtgefallens (in eigener Sammlung) vergessen worden sein“ sollte aber nur ein Erklärungsmodell sein. Nebensache.

Das Thema können wir abhaken und müssen den Thread nicht mit Posts zu eigenen Plattensammlungen, Musikvorlieben, ob die Eltern Platten gekauft haben usw. aufblähen (analog zur BRAVO). (Vorschlag: Dafür in anderer Rubrik einen Thread "Erinnerungen an die 70er" eröffnen :-)
@Silberstreif, ich hoffe, du lässt dich von Gemeckere wie meinem o. g. letzten Absatz nicht vergraulen. Ich wurde hier auch schon angemeckert, so what?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 19:21
Ich hoffe, dass mein Beitrag nicht Off-Topic ist, aber in Zusammenhang mit diesem Fall musste ich an einen Lesebuchtext denken, den wir Ende der 70er Jahre in der Schule (nicht in Niedersachsen) lesen mussten. Ich konnte diesen Text nirgends finden, auch eine Suche nach dem Inhalt blieb erfolglos.

In dem Text ging es grob um folgendes: Zwei Jungen stören sich an einer streunenden Katze, werfen Steine nach ihr, treffen sie irgendwann, traktieren sie mit Tritten, Schlägen usw., aber es gelingt ihnen zunächst nicht, das Tier zu töten. Als es ihnen dann endlich gelingt, das Tier zu töten, stellt sich heraus, dass die Katze trächtig war.

Ein Text, der mich damals sehr berührt hat, zumal ich jemand bin, der es nicht erträgt, wenn man Tiere quält oder grundlos tötet.

Was ich mich frage: Ist es denkbar, dass der damalige Schulbuchtext in irgendeinem Zusammenhang mit der hier diskutierten Tat steht? Natürlich ist die pädagogische Absicht des Textes klar, Schülerinnen und Schüler für die Würde und den Wert des Lebens zu sensibilisieren, Tierquälerei zu thematisieren und anzuprangern. Aber könnte dieser Text auch durch die Tat an Heike inspiriert oder gar verfasst worden sein, um einen evtl. kindlichen Täter zu konfrontieren? Bildung ist Ländersache, aber erschien der Text vielleicht in mehreren Bundesländern?

Mir ist nach wie vor nicht klar, wie ein (junger) Mensch beschaffen sein muss, um nicht irgendwann, wenn das Opfer nicht an den Misshandlungen stirbt, abzulassen und zu fliehen. Wir sind hier in der Diskussion immer davon ausgegangen, dass der Täter seine Tat "vollenden" wollte um jeden Preis, aber ist das, zumal für einen kindlichen/jugendlichen/heranwachsenden Täter, ein zu erwartendes Verhalten, oder würde nicht vielmehr die Mehrzahl der Täter irgendwann vom Opfer ablassen, wenn dieses trotz der massiven Gewalt nicht stirbt?

Bei Erwachsenen mag es so etwas wie einen unbedingten Tötungswillen vielleicht häufiger geben, aber ist das bei einem sehr jungen Täter nicht außerordentlich ungewöhnlich?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

31.12.2023 um 21:42
Zitat von watnuwatnu schrieb:Auch diese o. g. Pauschalisierung stimmt nicht. Was man jeweils wahrgenommen hat und erinnert, hängt u. a. auch von den eigenen damaligen Interessen ab.
Es gab auch schon Musikliebhaber, die sich viele LPs gönnten, Menschen mit Sammelleidenschaft und Diejenigen, die ihre große Sammlung als Statussymbol demonstrierten. Es gibt deshalb noch viele Gebraucht-Angebote unterschiedlicher Musikrichtungen, auch die „Hammond..Dancing“-LP (Release 1969). Der Großteil der LPs wird (zerkratzt) im Müll gelandet sein.
Mein „LP könnte Geschenk gewesen sein und wg. Nichtgefallens (in eigener Sammlung) vergessen worden sein“ sollte aber nur ein Erklärungsmodell sein. Nebensache.
Warum haben dann die Eltern die LP als nicht zum Haushalt gehörend bei der Polizei angegeben, wenn Du der Meinung bist, dass sie sich erinnert haben könnten, oder auch nicht, welche LPs Ihnen gehörten?
Anscheinend dachten sie zumindest zu wissen, welche LPs zum Haushalt gehören und welche nicht, sonst hätten sie es nicht bei der Polizei angegeben.
Es handelt sich hier nicht um eine von 10 verschiedenen Rolling Stones Platten. Diese Platte ist, für mich zumindest, schon eher speziellerer Natur. Und auch für die Ermittler scheint sie von Bedeutung!

als Quelle verweise ich auf die Braunschweiger Zeitung vom 29.11.23 und zitiere da heraus:
Zum Haushalt der Wiatrowskis gehörten sie offenbar nicht. So eine Langspiel-Schallplatte mit dem Titel „Hammond and Lowrey – for dancing“ (Hammondorgel instrumental). Sie lag auf dem Plattenspieler. Heike selbst hörte solche Musik nicht. Die Polizei fragt: „Kennt jemand eine Person, die 1977 mit dem Opfer in Kontakt gestanden oder es gekannt hatte und gern diese Art von Musik gehört hat?“
Quelle:
https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article240605790/Cold-Case-Heike-Wiatrowski-Fuehrt-neue-DNA-Spur-zum-Taeter.html
Episode 46: Mord im Elternhaus – Cold Case Heike Wiatrowski in Sickte
TATORT NIEDERSACHSEN - DER CRIME-PODCAST DER BRAUNSCHWEIGER ZEITUNG



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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 10:40
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn der Täter zwar in Missbrauchsabsicht gekommen sein sollte, die Tötung von Heike jedoch nicht von vornherein geplant war, hatte er offenbar nicht mit (massiver) Gegenwehr seitens seines Opfers Heike gerechnet.
Dadurch kam es nicht (mehr) zum Missbrauch, jedoch zur Tötung.
Ich bezog es auf Mißbrauchsabsicht. Bei geplanter Absicht, Heike zu missbrauchen, müßte er schon Gegenwehr einkalkulieren.
Bei Versuch zu grapschen küssen oder ähnlichem, wird er wohl nicht mit heftiger Gegenwehr gerechnet haben. Daraus dann die Reaktion, wie von dir beschrieben.( So denke ich auch)
Das Resultat ergäbe dann zwar Mißbrauch aber nicht eine vorherige Absicht. ( im Kopf des Täters)

Kompliziert alles so schriftlich rüber zu bringen wie man es meint 🙈


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 10:44
Zitat von InterestedInterested schrieb:Irritierend an dem Fall - mag den damaligen Ermittlungsstandards geschuldet sein - dass es so wenig Täterspuren gibt.
Ich gehe nicht davon aus, dass er sich besonders geschützt hat, um keine Spuren zu hinterlassen. Wenn man jetzt erst ein paar Epithelzellen gefundet hat, die man dem Täter zuordnet und sonst nichts finden konnte, hätte man annehmen können, dass es jemand sein könnte, dessen Spuren dort nicht auffallen würden.
Dann hätte man die DNA aber ja bereits zuordnen können und dem scheint ja nicht so.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wie kann der Täter es angestellt haben, keine Spuren zu hinterlassen? Hat er nichts berührt?
@Interested
In der Tat irritierend

Ich vermute 3 Dinge:

1) Der Übergriff auf Heike bekannt unmittelbar nach Eintritt in das Haus.
Der Täter hat also nicht erst mit Heike Limonade getrunken, sie haben nicht geklönt,
er war nicht auf der Toilette usw.
Ich denke, dass der Täter zumindest in der Absicht gekommen ist, Heike "rumzukriegen" und
da hat er keine Zeit verloren.
Würde bedeuten, der Täter kam kurz vor dem gehörten Satz an.
Der Junge auf der Straße hat die Ankunft des Täters nicht bemerkt. Es könnte also gut sein,
der Täter kam durch die Terrasse.
Und das spricht für eine Verabredung mit Heike.

2) Spuren zwar vorhanden, aber im Blut verschmiert und damals nicht auswertbar

3) Damals war die Technik bei weitem nicht so weit, wie heute.
Glaube z.B. nicht, dass Tatorte damals mit Schutzanzügen betreten wurden.
Und das bedeutet, dass feinste Partikelchen nicht ausgewertet werden konnten.

...Wie schon geschrieben: Heute würde der Täter überführt werden.
Wahrscheinlich sehr schnell


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 11:32
Zitat von Kabuki3000Kabuki3000 schrieb:Irgendwas ist aus dem Ruder gelaufen, nur was? Ich glaube halt, nur weil keine Spuren eines Missbrauchs festgestellt wurden, heißt es nicht, dass keiner stattfinden sollte. Ich glaube, es war keiner geplant, kann mir aber eine sexuelle Annäherung, bzw die Versuche, vorstellen.
Die Versuche einer sexuellen Annährung eines 12 - 14 jährigen Jungen halten sehr viele Mitdiskutanten für sehr wahrscheinlich. Dem Alter entsprechen ist natürlich diese Meinung nicht zu verwerfen.

Gemäss berichtetem Wissen erschliesst sich mir diese Meinung in dreierlei Hinsicht nicht unbedingt.

1. Die Ermittler halten sich Betreff Stimmerkennung des Nachbarjungen bezüglich des Alters sehr zurück. Da offensichtlich, und ausgehend von einem jungen Täter wie oben genannt, die Überprüfung der genannten Person des Nachbarjungen keinen Tat relevanten Spurenhinweis ergab.

2. Die Freundin berichtet, sie könne sich kein Schwarm verstellen zu welchem sich Heike hingezogen fühlte. Dass da dann einfach ein Jung auftaucht glaube ich auch weniger.

3. Selbst wenn eine sexuelle Annäherung erfolgte, und diese zurück gewiesen wurde, dass daraufhin ein junger pubertierender Mensch ohne eine Spur eines Missbrauches zu hinterlassen, vermutlich auch noch mit keinem intimen sexuellen Erlebnisse so ausrastet, dass daraus eine Tötung erfolgte halte ich für ein Hirngespinst.

Noch was. Der Fall ereignet sich Mitte der 70er Jahre. Da war das Leben noch ruhig. Erst recht in einem Dorf.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 11:51
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Noch was. Der Fall ereignet sich Mitte der 70er Jahre. Da war das Leben noch ruhig. Erst recht in einem Dorf.
Das ist ein Trugschluss: 1977 war die Anzahl der Fälle "Mord und Totschlag" alleine in den alten Bundesländern höher als heute in Gesamtdeutschland.

Knapp 2600 Fälle damals zu 2236 Fällen im Jahr 2022.

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/sicherheit/pks-2022.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Die 77er Statistik des BKA kann man sich per PDF downloaden , wenn man " Mordstatistik 1977" googelt.

Nur weil das Leben ohne Internet damals unaufgeregter war, ist es nicht weniger gefährlich gewesen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 12:22
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Das ist ein Trugschluss: 1977 war die Anzahl der Fälle "Mord und Totschlag" alleine in den alten Bundesländern höher als heute in Gesamtdeutschland.
Nicht zu vergessen die RAF und den 1977 beginnenden Deutschen Herbst. Die 70er waren alles andere als ruhig, evtl auf den Dörfern etwas ruhiger als in den größeren Städten, aber das ist ja auch heute noch so.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 12:35
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Nicht zu vergessen die RAF und den 1977 beginnenden Deutschen Herbst. Die 70er waren alles andere als ruhig, evtl auf den Dörfern etwas ruhiger als in den größeren Städten, aber das ist ja auch heute noch so.
Steh gerade etwas auf dem Schlauch: was hat die RAF damit zu tun ?

Die hat in einem Zeitraum von über 20 Jahren knapp über 30 Menschen ermordet und ca. 20 "eigene Opfer" zu beklagen.

Das erklärt ja nicht die Kriminalstatistik "Mord und Totschlag" 1977 in Relation zu 2022.

In diesem Jahr gab es alleine in den alten Bundesländern ca. 360 Fälle (oder fast ein Opfer mehr pro Tag) als 2022 in Gesamtdeutschland.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 12:40
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Steh gerade etwas auf dem Schlauch: was hat die RAF damit zu tun ?
@JestersTear
Es ging um die Aussage, das das Leben in den 70er in Deutschland noch ruhig gewesen wäre, was halt nicht der Fall war.
Ich wollte jetzt nicht alle Brandherde der 70er aufzählen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 12:59
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Gemäss berichtetem Wissen erschliesst sich mir diese Meinung in
Was ist deine Meinung?
Zitat von BlaueStundeBlaueStunde schrieb:Vielleicht hat der Täter sehr, sehr nah gewohnt. Er ist zur Terrassentür raus und war quasi schon zuhause?!
Guter Gedanke.
Passend zu kindlichen Kontakten in der Nachbarschaft, passend zu ungesehen verschwunden und falls dast atsächlich so war, gedeckt durch Eltern
Schlüssig - trotzdem leider nur Spekulation
Vermutlich haben die Ermittlungen in all den Jahren, die gleichen Spekulationen und Szenarien, wie die hier in 92 Seiten beschriebenen ergeben.
Es fehlt halt nur ein Beweis und Glauben ist nicht Wissen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

01.01.2024 um 13:00
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Die Versuche einer sexuellen Annährung eines 12 - 14 jährigen Jungen halten sehr viele Mitdiskutanten für sehr wahrscheinlich. Dem Alter entsprechend ist natürlich diese Meinung nicht zu verwerfen.

Gemäss berichtetem Wissen erschliesst sich mir diese Meinung in dreierlei Hinsicht nicht unbedingt.
Was wäre denn deiner Meinung nach das/ ein Motiv, das letztendlich zum Mord an Heike geführt haben sollte ?
Denkt man an Kindermorde und Aufgeklärte Fälle, ist man überwiegend mit sexuellem Mißbrauch konfrontiert.
Man hat wohl doch selten bis gar nicht Kinder um die Ecke gebracht, weil sie diversen Personen wegen irgendwas im Wege standen, oder diese ein streng gehütetes Wissen mit sich rumtrugen, das jemand hätte gefährlich werden können.
Morde aus Mordlust mögen vorgekommen sein.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:2. Die Freundin berichtet, sie könne sich kein Schwarm verstellen zu welchem sich Heike hingezogen fühlte. Dass da dann einfach ein Junge auftaucht glaube ich auch weniger.
Ganz unrecht hast Du damit natürlich nicht. Heike muß sich aber auch zu niemand hingezogen gefühlt haben.
Das wäre dann wohl eher umgekehrt, das sich eher jemand zu Heike hingezogen gefühlt haben könnte ? Und dieser hat das möglicherweise und generell auch erst mal gut verbergen können. Vielleicht hat man sich aber etwas auffallend oft in Heikes nähe aufgehalten, um ihr nahe sein zu können ?

Ich teile die Meinung der Kripo, das man Heike wegen einem Anliegen aufgesucht hat !


Neben dem Begehren Heike ggf. berühren zu können, gibt es noch ein weiteres Motiv das man in Erwägung ziehen könnte.
Das beruht eher dann darauf, das eine jugendliche Tatperson Heike aufsuchte, um ihr was mitzuteilen und darüber sprechen wollte.
Etwas wo man Heike ggf. eine Mitverantwortlichkeit unterstellt hat, diese dafür aber gar nichts konnte.
Das müsste dann aber etwas sein, wo man als junger Mensch durch eine entstandene Situation darunter gelitten haben könnte/ müsste.


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