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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.945 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.04.2024 um 16:55
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Bleibt das Geschenkpapier.
Das ließe sich auch erklären, muss nicht vom Täter stammen.
Aber hier fällt mir die Erklärung nicht ganz so leicht.
Früher haben wir Geschenkpapier nicht weggeworfen, sondern aufgehoben und wiederverwendet, besonders wenn es hübsch war. Das erklärt nun nicht, warum es rumlag, aber vielleicht wollte sie was drin einwickeln, für die Oma oder eine Freundin.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.04.2024 um 16:57
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe an die Zeit zurückgedacht, an die 70er.
Und an mich als Kind, als Mädchen in dem Alter.
Meine Mutter wusste nicht(mein Vater schon gar nicht) , was ich in
meinen Schubladen sammelte.
Wir haben damals viel getauscht. Bestimmte Dinge fand ich schön, besonders.
Manchem, was ich gefunden hatte "haftere Magie" an.
So einen Ring hätte ich vielleicht auch aufgelesen und mitgenommen.
Untersetzer auch. Damals gab es bei uns noch Sperrmüllsammlungen auf der Straße.
Das waren Fundgruben. Nach Flohmärkten blieben Sachen liegen.

Ich glaube eher nicht, dass diese Dinge, die den Eltern fremd vorgekommen sind, vom Täter mitgebracht wurden.
Bleibt das Geschenkpapier.
Das ließe sich auch erklären, muss nicht vom Täter stammen.
Aber hier fällt mir die Erklärung nicht ganz so leicht.
Ja :) ich habe ähnliche Erinnerungen und damals bekam ich ein neues Jugendzimmer in beige mit braun,
es hatte viele wunderbare kleine Schubladen zum sammeln, v. Glanzbildchen, Perlen,
sogar Schrauben und Nägel die ich gesammelt habe um Hütten zu bauen auf dem Abenteuerspielplatz.

Vllt. war damals sogar Heike zuvor auf einem Kindergeburtstag eingeladen,
wo jeder so einen Getränke- Untersetzer bekam und mitnehmen durfte!?

Das mit dem Geschenkpapier, oder dieser Glanzfolie bleibt komisch,
als hätte der Täter es extra untergelegt um den Boden nicht zu doll zu versauen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.04.2024 um 17:14
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Früher haben wir Geschenkpapier nicht weggeworfen, sondern aufgehoben und wiederverwendet, besonders wenn es hübsch war. Das erklärt nun nicht, warum es rumlag, aber vielleicht wollte sie was drin einwickeln, für die Oma oder eine Freundin.
@FritzPhantom
Das war damals üblich. Auch die Schleifen und Bänder wurden aufgehoben.
In unserer Sitzband in der Küche konnte man eine Sitzfläche hochklappen.
Dort hat meine Mutter das Papier aufgehoben (das so gut wie nie nochmal verwendet wurde)
Es ging um das Wegwerfen.
Was noch etwas taugte, wurde aufgehoben.

Meine Freundin und ich haben Servietten und besonders hübsches Geschenkapier gesammelt.

Ich sage nicht, dass das Papier ein Hinweis auf ein Geschenk sein muss.
Das konnte auch Heike gehört haben.
Nur die Erklärung fällt mir dafür nicht so leicht.

Eventuell hat sie es dem Besucher (Täter) einfach nur gezeigt?
Sie wusste nicht recht, was sie mit ihm reden sollte und hat sich so verhalten,
wie ihrer Freundin gegenüber?
Die Freundin hätte sich die Sachen bestimmt gerne angeguckt.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.04.2024 um 17:14
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe an die Zeit zurückgedacht, an die 70er.
Und an mich als Kind, als Mädchen in dem Alter.
Meine Mutter wusste nicht(mein Vater schon gar nicht) , was ich in
meinen Schubladen sammelte.
Wir haben damals viel getauscht. Bestimmte Dinge fand ich schön, besonders.
Manchem, was ich gefunden hatte "haftere Magie" an
Ging mir auch so, auch wenn ich zehn Jahre jünger bin (und, trotz des Namens hier, ein Mann, also damals ein Junge). Meine Eltern hätten auch allenfalls zufällig entdeckt, wenn ich irgendetwas angeschleppt und in meinem Zimmer in meine Schublade gestopft habe.

Da hat a) niemand meine Sachen durchwühlt und b) wäre bei manchen Sachen, wenn es nicht gerade Geburtstagsgeschenke von ihnen oder Verwandten waren, gar nicht mal klar gewesen wo die eigentlich herkommen.

Allerdings wird hier ja meistens eher "absolut" argumentiert: Entweder "Der Täter hat diese Sachen mitgebracht!" oder "Nein, die waren schon ewig im Haus, kamen ganz woanders her und waren nur den Eltern nicht bekannt!"

Möglich wäre aber auch eine Art Zwischending: Die Sachen waren zwar vom Täter, aber nicht an diesem Tag mitgebracht sondern schon früher einmal geschenkt. So nach dem Motto: "Jetzt benutzen wir aber auch mal den Untersetzer, den ich Dir neulich geschenkt habe!"


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

13.04.2024 um 19:14
Zitat von sdksdk schrieb:Woher hast du das mit dem Sadisten? Im Podcast wird gesagt, dass der Täter ohne Tötungsabsicht ins Haus kam und es auch kein Übertöten gab, sondern eine Verdeckungsabsicht.
Quelle Bild 20
Dort ist zu lesen: Polizei - Täter vermutlich Sadist. Aus dem Bekanntenkreis.

Und mit ein wenig mühe gibt es noch mehr zu lesen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 11:49
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Möglich wäre aber auch eine Art Zwischending: Die Sachen waren zwar vom Täter, aber nicht an diesem Tag mitgebracht sondern schon früher einmal geschenkt. So nach dem Motto: "Jetzt benutzen wir aber auch mal den Untersetzer, den ich Dir neulich geschenkt habe!"
@brigittsche
Sehr kluge Bemerkung.
So könnte das AUCH gewesen sein.

Wenn ich an einen sehr jungen Täter denke, glaube ich nicht,
dass Geschenke überhaupt nötig gewesen wären.
Also nochmal in die Zeit zurück.
Wie war das damals?

Jungs und Mädchen kamen so zusammen:
zugesteckte Zettelchen. Oder jemand sagt: Du, der findet dich gut.

Nimm ihr Blumen mit-oder ein Geschenk..
Das haben doch die Mütter vorgeschlagen. Ein 14/15/16jähriger
hätte das von sich aus nicht gemacht. Und auch nicht, weil Mutter das will.
Spießig-was für alte Leute...

Ich sage nicht, die Gegenstände können nicht vom Täter gewesen sein.
Ich finde nur nicht, dass Geschenke zur Situation passren.
Heike hatte nicht Geburtstag!

Entweder er kam für Heike überraschend vorbei. Dann hatte er irgendeine Erklärung.
(Evtl. Hausaufgaben. Heike sollte helfen)

Oder er hat sich mit Heike voreher verabredet. Oder er hat sie angerufen, gefragt,
ob sie alleine ist. Heike war aufgeregt. (Ein großer Junge besucht sie)
Weil ihr das selber wie Neuland vorkam, hat sie darüber nicht gesprochen.

Heike hätte NICHT verliebt sein müssen.
Für eine 12jährige war damals spannend, eine Herausforderung, mit einem Älteren zusammen zu sein.
Das war eine Probe für "später".
Geht er schnell gelangweilt weg? Können wir uns unterhalten? Wie fühlt sich das an?

Also schon Neugierde von Heikes Seite aus, aber nicht die Idee in Richtung Körperlichkeit zu gehen.

Blumen-Geschenke-Schmuck für die Freundin
Das kam bei den Jungs später.
Wenn es um feste Beziehungen ging, um klarzumachen: Wir bleiben zusammen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 12:10
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das war damals üblich. Auch die Schleifen und Bänder wurden aufgehoben.
In unserer Sitzband in der Küche konnte man eine Sitzfläche hochklappen.
Dort hat meine Mutter das Papier aufgehoben (das so gut wie nie nochmal verwendet wurde)
Ich hatte schon bei @sallomaeander s Beschreibung des Faches für die Hausbar im Wohnzimmerschrank einen Flashback, aber Deine Geschichte mit dem gesammelten Geschenkpapier im Küchenbankfach war dann die endgültieg Zeitreise zurück in die späten 70er- und frühen 80er-Jahre. Scheint es ja nicht nur bei uns gegeben zu haben ;-))
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich sage nicht, die Gegenstände können nicht vom Täter gewesen sein.
Ich finde nur nicht, dass Geschenke zur Situation passren.
Heike hatte nicht Geburtstag!
Tatsächlich würden Geschenke für mich eher zu einem älteren Täter als einem jungen Jugendlichen passen. Vielleicht jemand, der schon sein erstes eigenes Geld verdient, weil er eine Lehre macht und mit den Geschenken Eindruck bei einem so jungen Mädchen schinden will, was sicher gerade mal ein paar Mark Taschengeld im Monat bekommen hat.
Nicht teure Geschenke, die wären, v.a. wenn er sie vorher schon mal überreicht hätte, ja wahrscheinlich den Eltern aufgefallen, sondern irgendwas eher günstiges, was sich eine 12-jährige aber nicht selber leisten könnte und würde. Z.B. Pralinen, Blumen oder sowas wie dieser Untersetzer.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Heike hätte NICHT verliebt sein müssen.
Für eine 12jährige war damals spannend, eine Herausforderung, mit einem Älteren zusammen zu sein.
Das war eine Probe für "später".
Geht er schnell gelangweilt weg? Können wir uns unterhalten? Wie fühlt sich das an?
Genauso sehe ich das auch. Es war für eine 12jährige sicher cool und aufregend, wenn sich ein älterer Junge für sie interessierte, sie ein bisschen umgarnte. Für sie vielleicht erste, harmlose Flirtversuche. Sie hat in dem alter ganz sicher nicht an eine feste Beziehung oder gar Sex gedacht.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 12:53
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Nimm ihr Blumen mit-oder ein Geschenk..
Das haben doch die Mütter vorgeschlagen. Ein 14/15/16jähriger
hätte das von sich aus nicht gemacht. Und auch nicht, weil Mutter das will.
Spießig-was für alte Leute...

Ich sage nicht, die Gegenstände können nicht vom Täter gewesen sein.
Ich finde nur nicht, dass Geschenke zur Situation passren.
Heike hatte nicht Geburtstag!
Dass es nicht so recht zur Situation passt, finde ich auch. Andererseits ist es aber auch wieder die Frage, ob nicht ein Jugendlicher in der unteren Altersspanne die hier so angenommen wird, vielleicht gerade deshalb so ein "seltsames" Geschenk mitgenommen hätte, weil sein Taschengeld einen richtigen Blumenstrauß aus dem Laden nicht ermöglicht hätte. Blumen irgendwo draußen pflücken oder von mir aus auch aus Nachbars Garten klauen geht um die Jahreszeit ja nicht.

Gleiches gilt natürlich auch, wenn das Geschenk eben nicht an dem Tag gemacht wurde sondern vorher, und die Eltern es halt nur nicht mitbekommen haben (alles natürlich unter der Voraussetzung, es wäre wirklich ein Geschenk gewesen und Heike hat diesen Untersetzer nicht einfach nur irgendwo gefunden oder mit einer Freundin gegen irgendwas getauscht etc.).


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 14:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Gleiches gilt natürlich auch, wenn das Geschenk eben nicht an dem Tag gemacht wurde sondern vorher, und die Eltern es halt nur nicht mitbekommen haben (alles natürlich unter der Voraussetzung, es wäre wirklich ein Geschenk gewesen und Heike hat diesen Untersetzer nicht einfach nur irgendwo gefunden oder mit einer Freundin gegen irgendwas getauscht etc.).
Wo ich gerade nochmal darüber nachdenke, fällt mir auch ein, daß manche Mädchen, die eigentlich noch zu jung für einen Freund waren oder strengere Eltern hatten, so kleine Geschenke von Jungs auch dann zu Hause manchmal versteckt haben, damit die Eltern oder Geschwister eben nicht nachfragen “Wo kommt denn das her?” In so einem Fall könnte sie den Untersetzer tatsächlich auch zu einem früheren Zeitpunkt von einem Jungen geschenkt bekommen haben und ihn ihm an dem Tag bei sich zu Hause vielleicht zurückgeben geben wollen, evtl. weil es zu einem Streit kam, weil er übergriffig wurde und sie ihm dann sagte, daß sie ihn nicht mehr sehen wolle und “deinen blöden Untersetzer und den hässlichen Ring kannst du auch zurück haben…” (etwas überspitzt) deshalb lief sie dann nach oben, um die Sachen, oder nur den Untersetzer (falls er den selbst gebastelten Ring erst an diesem Tag mitgebracht hat) zu holen?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 14:58
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Wo ich gerade nochmal darüber nachdenke, fällt mir auch ein, daß manche Mädchen, die eigentlich noch zu jung für einen Freund waren oder strengere Eltern hatten, so kleine Geschenke von Jungs auch dann zu Hause manchmal versteckt haben, damit die Eltern oder Geschwister eben nicht nachfragen “Wo kommt denn das her?”
Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, hatten manche Kinder auch sowas wie eine "Schatzkiste" in der alle möglichen Dinge aufbewahrt wurden, die irgendeine Bedeutung hatten. Das muss noch nicht mal etwas gewesen sein, was von einem "Freund" (bewusst in Anführungszeichen!) kam, sondern es konnte auch irgendwas sein, was einem besonders gut gefiel oder wo man wusste, dass die Eltern es vielleicht nicht so gerne sahen, dass man sowas hatte.

Bei Jungs waren es dann oft z. B. ein Taschenmesser oder irgendwelche Patronenhülsen die man auf dem nahen Truppenübungsplatz gefunden hatte (bevor jetzt hier ein Aufschrei kommt: Es waren leere Hülsen von Platzpatronen, völlig ungefährlich, aber eben irgendwie auch "verboten"). Und bei den Mädels waren es oft irgendwelche Anstecker, Fotos von irgendwelchen Sängern die man süß fand usw.

Dazu gehörten auch Sachen, an die man auf nicht ganz "legale" Weise gekommen war (die Anführungszeichen auch hier wieder bewusst gesetzt!). Z. B. haben wir manchmal, was natürlich streng verboten war, in einem leerstehenden Abbruchhaus gespielt und von dort auch Sachen mitgenommen, die die letzten Bewohner liegen gelassen hatten. Das durften unsere Eltern natürlich nicht wissen!

Vielleicht (!!!!) hatte auch Heike so eine Schatzkiste in der sie dann möglicherweise (!!!) diesen Untersetzer normalerweise aufbewahrt hat. Das würde erklären, warum er den Eltern nicht bekannt war, und dann wurde er an diesem Tag halt herausgeholt. Den Eltern mag dann zwar später die "Schatzkiste" in die Finger gefallen sein, aber was dann normalerweise drin war, konnten sie ja, sofern die "Schatzkiste" immer gut versteckt war, ja nicht wissen.

Leider kann ich mich nicht mehr so recht daran erinnern, wie alt wir damals waren, als diese "Schatzkisten" verbreitet waren. Ich meine zu denken, dass wir etwas jünger waren als Heike, aber das muss nichts heißen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 16:02
Da kam jemand vorbei. Und hat einfach geläutet. Das war damals nichts aussergewöhnliches. Weiter glaube ich, dass sie wirklich vor hatte zur Oma zufahren. Wie sie es der Mutter und der Freundin gesagt hat. Das scheint mir das Logischste zu sein. Dass sie vor ihrer besten Freundin eine geheime Affäre verschwiegen hätte glaube ich nicht. Zumal weder aus der Schule noch aus dem Verein bei welchem Heike war was von einer Affäre durchsickerte. Ein so junger Täter wie hier diskutiert wird scheidet wohl eher aus. Zumal von einem Sadisten wie von einer Verdeckungstat berichtet wird.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 17:26
@schluesselbund

das sehe ich auch zu 100 % so, dass Heike mit Sicherheit 1977
als 12 jähriges Mädchen noch keine Affäre hatte.
Sie kam nach Hause, zog sich um und isst seelenruhig Ravioli
um einen Liebhaber zu erwarten- auf gar keinen Fall.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 18:34
Zitat von SabsySabsy schrieb:das sehe ich auch zu 100 % so, dass Heike mit Sicherheit 1977
als 12 jähriges Mädchen noch keine Affäre hatte.
Sie kam nach Hause, zog sich um und isst seelenruhig Ravioli
um einen Liebhaber zu erwarten- auf gar keinen Fall.
@Sabsy
Das ist eine klasse Zusammenfassung meiner Gedanken.


In meinem Kopfkino (und die Bilder sind nur aus dem Bauch heraus)
hatte das Mädchen keine Verabredung mit einem Jungen.
Sie überlieferten Beschreibungen der Situation lassen mich denken, dass
Heike an dem Nachmittag allein sein wollte. Dass sie genossen hat, nicht unter
Aufsicht zu stehen. Sie hatte vor, es sich gemütlich zu machen, Musik hören,
irgendwann Schularbeiten machen.
Dass sie ihrer Freundin sagte, sie habe keine Zeit, fällt für mich nicht ins Gewicht.
Vielleicht wollte sie ihre Freundin nicht kränken.

Der Besucher hätte sich spontan telefonisch mit Heike verabreden können.

Z.B. in dem er am Teklefon gefragt hätte:
Wie sieht es aus? Bist du allein?
Ich würde gerne vorbeikommen (und dann hat er einen plausiblen Grund genannt)
Und da hat Heike ja gesagt. Ich bin allein. Kannst herkommen.

Und je nach dem, was ihr der Besucher bedeutet hat, hat sie sich gefreut - oder er war ihr egal.
Sie hat ihn gekannt und nichts Böses erwartet.

Mich wundert auch, dass die Nachbarn den Besucher nicht gesehen haben.
Ich habe gerade vergessen..
Wie war das als die Eltern nach Hause kamen?
Ich glaube, die Kette lag nicht vor-oder?
Bedeutet, der Täter wird durch die Haustür ins Haus gekommen sein?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 19:26
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich glaube, die Kette lag nicht vor-oder?
Bedeutet, der Täter wird durch die Haustür ins Haus gekommen sein?
Davon gehe ich aus. Es wurde bei Aktenzeichen so dargestellt, dass sie durch die Haustür kamen. Und das konnten sie ja nur ohne Kette. Es wurde nicht erwähnt, dass sie durch die Terrassentür kamen. Der Täter wird ganz normal angeläutet haben, man geht ja nicht davon aus, dass die Tat geplant war. Er wird einfach Glück gehabt haben, dass ihn keiner gesehen hat. Wer achtet auch schon genau darauf, welche Jugendliche da rumgehen? Wäre ein fremdes Auto vor dem Haus gewesen, hätte sich sicher jemand gemerkt. Aber jemand der zu Fuß kommt, den hört man ja auch nicht von drinnen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 22:03
Im jüngsten Podcast zum Thema wurde ja noch einmal auf die familiären Verhältnisse hingewiesen, wie sie zur Tatzeit normal und üblich waren.

Es war nach meiner Erinnerung als Zeitzeuge in diesen Jahren durchaus nicht außergewöhnlich, dass man auch als Kind mal eine Zeitlang allein zu Hause war - was man freilich durfte und, vor allem, was nicht, stand fest, und wurde im Normalfall auch eingehalten. Es gab in jeder Familie eine Vielzahl von "dos und don'ts", die jeder verinnerlicht hatte, und dazu auch eindeutige Hoheitsbereiche der Erwachsenen.

Ein solcher Hoheitsbereich der Erwachsenen stellte z.B. das (einzige im Haus befindliche) Fernsehgerät dar, das man idR nicht "ohne zu fragen" einschalten durfte, ähnliches galt oft für den Plattenspieler oder das Radio im Wohnzimmer. Als Aufenthaltsraum zum Spielen war auch das Wohnzimmer in vielen Familien tabu - es war für eventuellen Besuch stets im präsentationsfähigen Zustand zu halten.

Insofern waren "Kinder allein zu Haus" damals keineswegs ein Zeichen von Vernachlässigung - es wurden klare Regeln festgesetzt, die im Normalfall auch befolgt wurden. Wo vorhanden, setzten ältere Geschwister den Elternwillen durch, etwa, wenn Eltern mal abends ausgingen. So etwas wie Babysitter kenne ich aus meiner Kindheit z.B. nicht.

Die Liste der Sanktionen waren damals lang, falls gegen Regeln verstoßen wurde: Neben den allfälligen Schlägen, auch Haus- und Stubenarreste, ohne Abendessen ins Bett und andere Elemente schwarzer Pädagogik.

Vor diesem zeittypischen Hintergrund muss man die aufgelegte Schallplatte ebenso sehen wie auch die Tatsache, dass es jemandem mehr oder weniger Fremden gelungen ist, sich überhaupt Zutritt zu verschaffen.

Bei allen Respekt vor den Neubewertungen des Falles durch heutige Ermittler, werden die damaligen Fahnder zu ihrer Zeit manches sogar besser haben deuten können. Sie waren einfach näher dran an den Gepflogenheiten ihrer Zeit.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 22:15
Zitat von SabsySabsy schrieb:das sehe ich auch zu 100 % so, dass Heike mit Sicherheit 1977
als 12 jähriges Mädchen noch keine Affäre hatte.
Sie kam nach Hause, zog sich um und isst seelenruhig Ravioli
um einen Liebhaber zu erwarten- auf gar keinen Fall.
Also von Liebhaber oder Affäre war ja nie die Rede. Etwas in der Art könnte ich mir auch nicht vorstellen. Aber daß sie einen etwas älteren „Verehrer“ hatte, der auf sie stand, so was kam ja immer mal vor. Meine Schwester z.B. hatte auch mal so einen, da war sie glaub so ungefähr 13 und der Junge 16 oder 17, Ihr war das total peinlich. Aber sie hat sich zuerst nicht getraut, ihn einfach abzuwimmeln, weil er eben schon älter war und das dann ja doch beeindruckend war. Sie hat mir dann erzählt, daß sie ihn einmal heimlich im Park getroffen hat, weil er das unbedingt wollte und sie hatte total Angst, mit ihm gesehen zu werden. Sie wollte wissen, wie sie ihn am besten los werden könnte. Sie hat ihm dann einen Brief geschrieben, wo sie ihm irgendwas erzählt hat so in der Art, die Eltern hätten es mit gekriegt, daß sie sich getroffen hatten und sie hätte nun total Streß daheim und könne ihn leider auf gar keinen Fall mehr treffen, weil der Vater total wütend sei.
Jedenfalls war meine Schwester damals noch gar nicht an Jungs interessiert und wußte einfach nicht, wie sie mit so was umgehen sollte.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ein so junger Täter wie hier diskutiert wird scheidet wohl eher aus. Zumal von einem Sadisten wie von einer Verdeckungstat berichtet wird.
Das mit dem Sadisten war aber die ursprüngliche Version der Polizei 1977, als die Tat passiert ist. Heutzutage gehen die Ermittler eher nicht mehr von so etwas aus, sondern entweder von einem jüngeren Täter, der mehrere Anläufe brauchte, um sein Opfer zum Schweigen zu bringen, oder eben von einem Pädophilen aus dem weiteren Bekanntenkreis der Familie. Von einem Sadisten wird nicht mehr gesprochen. Dazu gab es ja verschiedene neuere Berichte. Siehe z.B.:
Mit Unterstützung von Fallanalytikern des Landeskriminalamtes hat die Braunschweiger Ermittlungsgruppe Cold Cases die Tat Schritt für Schritt nachvollzogen und ein Täterprofil erstellt: Demnach handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Jugendlichen oder pädophil veranlagten Erwachsenen, der aus Sickte oder dem näheren Umfeld stammt und dort möglicherweise bis heute unentdeckt lebt. Der Täter, so ein weiteres Ergebnis der operativen Fallanalyse, hat das Verbrechen wahrscheinlich nicht geplant. Die Ermittler gehen von einer Eskalation aus. „Da ist etwas aus dem Ruder gelaufen.“
Quelle: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article240605790/Cold-Case-Heike-Wiatrowski-Fuehrt-neue-DNA-Spur-zum-Taeter.html


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 22:21
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Bei allen Respekt vor den Neubewertungen des Falles durch heutige Ermittler, werden die damaligen Fahnder zu ihrer Zeit manches sogar besser haben deuten können. Sie waren einfach näher dran an den Gepflogenheiten ihrer Zeit.
Es kann aber auch sein, dass zumindest einige der heutigen Ermittler ebenso "unsere Generation" sind und daher die damalige Zeit (+ fünf/zehn Jahre vielleicht) auch selbst noch miterlebt haben. Soooo lange liegt das ja nun auch wieder nicht zurück.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

14.04.2024 um 22:59
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Soooo lange liegt das ja nun auch wieder nicht zurück.
Ganz richtig, aber auch uns Zeitzeugen fällt das Zurückdenken in die Eigenheiten jener Zeit teils schwer - wir haben uns ja alle weiterentwickelt, und gerade im Umgang Erwachsener mit Kindern, auch in der Lebenswelt von Kindern, hat sich doch vieles stark verändert.

Wir denken heute vielleicht auch freier, übersehen aber leicht Gesichtspunkte, die aus damaliger Lebenspraxis offensichtlich waren.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.04.2024 um 01:44
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Bei allen Respekt vor den Neubewertungen des Falles durch heutige Ermittler, werden die damaligen Fahnder zu ihrer Zeit manches sogar besser haben deuten können. Sie waren einfach näher dran an den Gepflogenheiten ihrer Zeit.
Dem kann ich nur zustimmen. Zumal auch die damaligen Beamten so ihre Überlegungen zum Fall gemacht haben.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Soooo lange liegt das ja nun auch wieder nicht zurück.
Also 45 Jahre ist doch schon eine ordentlich lange Zeit. Glaube eher weniger, dass bei der neuen Fallanalyse Kriminalpsychologen beteiligt waren welche die damalige Zeit wirklich einschätzen konnten.

Wikipedia: Pädophilie

Es rentiert sich das zu lesen. Auch wenn es etwas länger Zeit in Anspruch nimmt. Jedenfalls überzeugt mich die neu Fallanalyse welche eine Pädophilentat annimmt dann noch begangen von einem jüngeren Täter was ja schon eine weite Spreizung zulässt nicht besonderlich.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.04.2024 um 01:50
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Glaube eher weniger, dass bei der neuen Fallanalyse Kriminalpsychologen beteiligt waren welche die damalige Zeit wirklich einschätzen konnten.
Nun, @sallomaeander schrieb ja, dass er sich an diese Zeit noch gut erinnern kann. Ich selbst erinnere mich an die Dinge, die er beschreibt, ebenfalls noch sehr gut, bin aber vermutlich jünger (jetzt 45).

Nehmen wir aber mal an, jemand ist ungefähr so alt wie Heike war, d. h. so 1965/66 geboren. So jemand ist noch nicht im Rentenalter, warum soll also da niemand aus dieser Generation mit dabei sein?

Ich weiß es natürlich auch nicht sicher, aber es ist keineswegs ausgeschlossen.


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