CorvusCorax schrieb:Den Gedankengang von @DieCaro kann ich insoweit schon nachvollziehen. Da hat einer der Familienmitglieder ein Kleidungsstück, Decke o.ä. von Emile bei der samstagabendlichen Suche oder am Sonntagmorgen mit dabei und legt damit quasi eine neue Spur am Gründreieck, bevor derjenige dann dort in ein Auto steigt, um per Auto weiter zu suchen. Emiles Spur bis dorthin wäre dann zwar schon die ältere Spur. Aber auch nur bis dorthin.
Den grundsätzlichen Gedankengang kann ich nachvollziehen, aber so hätte das trotzdem nicht passieren können, dass die Hunde diese Fährte als die Frischeste verfolgt werden.
Die Hunde müssen ja an einem Ausgangspunkt angesetzt werden.
In diesem Fall wäre das aber nicht der Punkt gewesen, an dem die Zeugen Émile wahrnahmen, denn man konnte ja gar nicht wissen, ob die Zeugen wahrheitsgemäß berichten. Das konnte man auch nicht bei den Verwandten wissen, die ihn zuletzt im Garten sahen, wo exakt im Garten das war.
Man wird die Hunde also da angesetzt haben, wo Émile definitiv seine Spur gestartet hat und das wäre der Raum in dem er geschlafen hat, bevor er geweckt wurde.
Von dort aus würden die Hunde seinen Weg durchs Haus bis in den Garten verfolgen und von dort aus weiterhin der frischesten Spur folgen. Wäre er nicht auf die Strasse gelaufen, hätte die frischeste Spur in eine andere Richtung geführt. Die Intensität durch Geruchspartikel, die von mitgeführter Kleidung, wie von
@DieCaro angedacht, stammen würde, wäre nicht so hoch, wie die der Geruchspartikel die Emile selbst abgibt. Hier hätten die Hunde dann Unsicherheit angezeigt.
Und nun kommen die Zeugen auch noch ins Spiel, die ihn ja die Strasse hinunterlaufen sahen.
Wäre er umgedreht, wären auch die Hunde umgedreht. Da offensichtlich keine Unsicherheit angezeigt wurde (sonst würden die Ermittler nicht an dieser Spur festhalten) und ihn die Zeugen gesehen haben, ist nicht davon auszugehen, dass die wahrgenommene Spur inclusive Spurende eine Trugspur waren.