karajana schrieb:Was ich überhaupt nicht verstehe ist, dass Emile ja kurz vor seinem Verschwinden noch von zwei Zeugen gesehen wurde.
Da blieb ja wenig Zeit für einen Mord durch die Familie und Verbringung der Leiche, denn kurz darauf wurde ja schon die Gendarmerie verständigt.
Auch das Motiv erschließt sich mir da nicht.
Ich sehe das auch so, dass das irgendwie nicht passt.
Es gab doch diese Zeugensichtung und kurz darauf schlug der Großvater im Dorf Alarm, dass der Junge weg ist. Es geht ja nicht mal um die Zeit, die zwischen Verschwinden und Alarmierung der Polizei verging, sondern zwischen der Sichtung durch 2 Zeugen und dem Alaramschlagen im Dorf. Ich habe mir das so vorgestellt, dass man zunächst am Haus sucht und nach dem Kind ruft und dann verschiedene Familienangehörige die Dorfstraße rufend die Dorfstraße runterlaufen, vielleicht Nachbarn fragen, denen sie begegnen. Da ist das Zeitfenster, wo man eineLeiche verstecken und/oder wegbringen kann doch schon zu.
Wenn der Großvater oder ein anderes Familienmitglied dem Jungen etwas getan hat, als er von seinem Ausflug ins Dorf zurückkam, bei dem ihn die zeugen gesehen hatten, z.B. weil er zornig war, weil das Kind unerlaubt ausgebüchst war, dann ist das Zeitfenster, in dem die Familie entscheidet, dass alles zu vertuschen, die Leiche wegzubringen und ein Verschwinden durch Weglaufen vorzutäuschen doch nur wenige Minuten.
Dass sich zwei Zeugen geirrt haben, kann ich mir nicht vorstellen. Sie wurden doch unmittelbar nach der Sichtung schon auf das Vermissen aufmerksam. Da vertut man sich vielleicht um ein paar Minuten in der Einschätzung, aber nicht um Stunden oder erinnert sich gar aus versehen an den falschen Tag. Mag sein, dass sie sich um Minuten vertan haben, das macht das Zeitfenster ja aber nicht wesentlich größer.
Mantua schrieb:Meine Vermutung ist, dass sie ein bestimmtes Fragment an Y-DNA (zB Y-STR) an Émiles Kleidung oder Schädel isolieren konnten, welches dann zB nur dem Großvater und seinen männlichen Nachkommen zugeordnet werden kann. Dieses Y-Chromosom würde sich eindeutig von dem von Émile unterscheiden, da er seines in Gänze von seinem Vater vererbt bekommen hat.
Die übrige, autosomale DNA stimmt ja in Teilen auch mit der des Großvaters und allen Anverwandten überein, aber eben das Y-Chromosom nicht.
Sorry, aber das ist Quatsch. Emile hat sich vor seinem Verschwinden bei den Großeltern und seinen Onkeln im HAushalt aufgehalten. Natürlich kann es da jederzeit zur völlig unverfänglichen Übertragung von DNA_Trägermaterial gekommen sein, sowohl direkt (durch berührung) als auch indirekt (z.B. durch Kleidung). Das hätte also null Beweiskraft.