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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

4.652 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Kind, Frankreich ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

07.04.2024 um 23:14
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Der Weg C quert aber sehr weit unten erstmals zwei Bachläufe, die in den Auches-Bach münden. Da müsste etwas Weggeschwemmtes bzw. der Fundort ziemlich nahe der D900 sein, ab dem Punkt, wo der erste Bach in den Auches-Bach mündet, sind es gerade noch 350 m bis zur D900.
Eventuell sind auf der Karte nur die permanenten Bachläufe eingezeichnet.

Ich könnte mir gut vorstellen dass sich nach Starkregen/Gewitter/Schneeschmelze weitere temporäre Bäche bilden. Dadurch kommen vermutlich auch (geologisch) die beschriebenen "Wasserrinnen" zustande...


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

07.04.2024 um 23:18
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:In der Nähe war der Bub ja offensichtlich nicht. Du würdest nicht ins Auto steigen. Deshalb ja auch meine Frage, ob die Familie nicht auf die naheliegende Idee gekommen ist, ins Auto zu steigen, wenn der Bub eben nicht mehr in der Nähe ist. Ich würde ins Auto steigen und würde alle mit Fahrzeugen mobilisieren, um Strecken abzufahren.
Wenn er auf einem der Wege gelaufen ist, würde man ihn wohl kaum überfahren, man sieht doch, wenn jemand vor einem auf einem Weg läuft und man wird kaum mit 80 Sachen über die Wege brettern.
Zumal doch recht schnell die Polizei alarmiert wurde und zumindest die sind dann sicher mit Autos alle vom Ort ausgehenden Straßen abgefahren.
Die Frage ist eben, wie viel Vorsprung der Junge hatte und mit welchem Tempo er weiter gelaufen ist. IWenn er wirklich bis zu 2 Stunden den Weg langgelaufen wäre (wurde hier mal als Zeit geschätzt, die ein 2jähriger für die angegebenen 1,5 km brauchen würde) brauchen, hätte man ihn finden müssen. Insofern war er entweder deutlich schneller unterwegs, so dass er einen größeren Vorsprung hatte und schon am Unglücksort angekommen und in den Wald abgebogen war, weshalb man ihn vom Weg aus nicht mehr gesehen hat. Oder er ist schon viel eher querfeldein gelaufen, weshalb man ihn von den Wegen aus nicht sehen konnte.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

07.04.2024 um 23:53
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Warum sollte ein Greifvogel einen skelettierten Schädel davontragen?
Wenn es ein Geier war (gibt es dort möglicherweise, ist ja gebirgig), könnte das schon sein. Geier fressen, glaube ich, auch Knochen. Für ein Tier ist es egal, ob ein totes Lebewesen ein Tier oder ein Mensch ist.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

07.04.2024 um 23:55
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Zumal doch recht schnell die Polizei alarmiert wurde und zumindest die sind dann sicher mit Autos alle vom Ort ausgehenden Straßen abgefahren.
Die Frage ist eben, wie viel Vorsprung der Junge hatte und mit welchem Tempo er weiter gelaufen ist. IWenn er wirklich bis zu 2 Stunden den Weg langgelaufen wäre (wurde hier mal als Zeit geschätzt, die ein 2jähriger für die angegebenen 1,5 km brauchen würde) brauchen, hätte man ihn finden müssen. Insofern war er entweder deutlich schneller unterwegs, so dass er einen größeren Vorsprung hatte und schon am Unglücksort angekommen und in den Wald abgebogen war, weshalb man ihn vom Weg aus nicht mehr gesehen hat. Oder er ist schon viel eher querfeldein gelaufen, weshalb man ihn von den Wegen aus nicht sehen konnte.
Für mich wäre das nur logisch, dass man mit Autos die möglichen und befahrbaren Strecken mit dem Auto abfährt, so auch durch die Gendarmerie, als die um 18:40 Uhr vor Ort eintrafen. Die Strecke nach Le Vernet runter hätte man dann ja auch gecheckt. Aber die spielt eh keine Rolle.

@jeandArc brachte die Uhrzeit mit "kurz nach 16:45 Uhr" ins Spiel, wo dieser Zeuge Emile die Straße hat runterlaufen sehen.
Das wären dann nochmal 30 Minuten mehr Vorlaufzeit, als das sich auf den Weg machen nach der genannten Sichtungszeit gegen 17:15 Uhr.

Wie auch immer - ausgehend von 17:15 Uhr der Zeugensichtung und Alarmierung der Polizei um 18:12 Uhr und der in diesen 50 Minuten stattgefundenen Suche der Familie und evtl. anderer Einwohner, kann Emile keine sooo extrem weite Strecke zurückgelegt haben, dass er in unendlicher Ferne einfach verschwunden wäre. Und nur gerannt sein bei der Hitze wird er doch auch nicht, er war doch ein kleines Kind. Auch eher unwahrscheinlich ist, dass er in diesen 50 Minuten schon zu Tode kam.

Für mich ist einfach der Zeitrahmen nicht begreifbar, in dem Emile noch gesehen wurde, er irgendeinen Weg eingeschlagen hat, man nach ihm gesucht hat, und er trotzdem nirgends mehr aufgetan werden konnte. Man ist doch sicher Emile-rufend ausgeschwärmt, meldet sich ein Kind, das ganz alleine unterwegs ist und sich verlaufen hat da nicht? Der Kleine wurde doch als sehr quirlig und für sein Alter sprachgewandt beschrieben. Oder dachte er, dass es sich um ein Versteckspiel handelt, wenn Leute rufend nach ihm durchs
Gelände ziehen und man sich dann besser nicht bemerkbar macht? Kann ich nicht glauben.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

08.04.2024 um 00:03
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:ist doch sicher Emile-rufend ausgeschwärmt, meldet sich ein Kind, das ganz alleine unterwegs ist und sich verlaufen hat da nicht? Der Kleine wurde doch als sehr quirlig und für sein Alter sprachgewandt beschrieben. Oder dachte er, dass es sich um ein Versteckspiel handelt, wenn Leute rufend nach ihm durchs
Gelände ziehen und man sich dann besser nicht bemerkbar macht? Kann ich nicht glauben.
Ich wurde mal Zeuge, wie ein kleines Mädchen, 3-4 Jahre alt in einem relstiv kleinen Bekleidungsgeschäft verschwand. Die Mutter bemerkte ihr Fehlen und lief laut ihren Namen rufend durch den Laden, fragte alle anwesenden Kunden und Mitarbeiter, alle suchten nach dem Mädchen. Die Mutter wurde immer verzweifelter und weinte. Man dachte auch daran, das Mädchen sei durch die offene Tür nach draußen entwischt. Alle suchten bestimmt 20 Minuten drinnen und draußen. Am Ende, die Mutter wollte gerade die Polizei rufen, fand jemand das Kind, das sich in einem Kleiderständer versteckt und keinen einzigen Laut von sich gegeben hatte.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

08.04.2024 um 00:22
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Für mich ist einfach der Zeitrahmen nicht begreifbar, in dem Emile noch gesehen wurde, er irgendeinen Weg eingeschlagen hat, man nach ihm gesucht hat, und er trotzdem nirgends mehr aufgetan werden konnte. Man ist doch sicher Emile-rufend ausgeschwärmt, meldet sich ein Kind, das ganz alleine unterwegs ist und sich verlaufen hat da nicht? Der Kleine wurde doch als sehr quirlig und für sein Alter sprachgewandt beschrieben. Oder dachte er, dass es sich um ein Versteckspiel handelt, wenn Leute rufend nach ihm durchs
Gelände ziehen und man sich dann besser nicht bemerkbar macht? Kann ich nicht glauben.
Zitat von AmphibiumAmphibium schrieb:Ich wurde mal Zeuge, wie ein kleines Mädchen, 3-4 Jahre alt in einem relstiv kleinen Bekleidungsgeschäft verschwand. Die Mutter bemerkte ihr Fehlen und lief laut ihren Namen rufend durch den Laden, fragte alle anwesenden Kunden und Mitarbeiter, alle suchten nach dem Mädchen. Die Mutter wurde immer verzweifelter und weinte. Man dachte auch daran, das Mädchen sei durch die offene Tür nach draußen entwischt. Alle suchten bestimmt 20 Minuten drinnen und draußen. Am Ende, die Mutter wollte gerade die Polizei rufen, fand jemand das Kind, das sich in einem Kleiderständer versteckt und keinen einzigen Laut von sich gegeben hatte.
So eine Art spaßiges Versteckspiel kann ich mir durchaus vorstellen, aber eben nur für den Beginn. Das das Kind Spaß am Entwischen hat, am alleine erkunden und dann auch ein paar hundert Meter weit kommt.
Aber ich kann mir weder vorstellen, dass ein 2-jähriger losspurtet und so lange geht, bis er 1,5 km weiter irgendwo im Wald verunglückt.
Und kleine Kinder werden dann auch schnell quengelig und angenervt, wenn sie müde werden, weil das Gehen/Laufen halt anstrengend ist (für jeden Schritt, den ein Erwachsener macht müssen die 3 oder 4 machen), weil sie Hunger bekommen oder weil die Windel voll ist. Und dann würde ich eben erwarten, das sie sich nicht muxmäuschenstill hinter einen Busch hocken, wenn Leute vorbei kommen, die ihren Namen rufen, und sich eine Spaß draus machen, sich zu verstecken, sondern das sie eher heulend und verzweifelt auf die Leute zulaufen, weil sie froh sind, in der Pampa einen Menschen zu sehen.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

08.04.2024 um 00:28
@cododerdritte
Ich glaube nicht, dass es dabei um ein spaßiges Versteckspiel geht.
Emile war vermutlich völlig verängstigt und verstört, da er plötzlich auf sich allein gestellt war.

Wenn dazu Fremde sich laut rufen durch den Wald kämpfen, dazu noch die Drohnen und Helikoptergeräusche und von den Eltern keine Spur.
Da hat er bestimmt nicht an ein lustiges Versteckspiel gedacht, sondern war vermutlich völlig verunsichert und hat sich nicht getraut auf sich aufmerksam zu machen.


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08.04.2024 um 00:31
Zitat von AmphibiumAmphibium schrieb:Am Ende, die Mutter wollte gerade die Polizei rufen, fand jemand das Kind, das sich in einem Kleiderständer versteckt und keinen einzigen Laut von sich gegeben hatte.
Ja toll, auch nicht sehr erquickend. Aber das war in einem Laden und nicht in der Pampa und im dunklen Wald.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber ich kann mir weder vorstellen, dass ein 2-jähriger losspurtet und so lange geht, bis er 1,5 km weiter irgendwo im Wald verunglückt.
Und kleine Kinder werden dann auch schnell quengelig und angenervt, wenn sie müde werden, weil das Gehen/Laufen halt anstrengend ist (für jeden Schritt, den ein Erwachsener macht müssen die 3 oder 4 machen), weil sie Hunger bekommen oder weil die Windel voll ist. Und dann würde ich eben erwarten, das sie sich nicht muxmäuschenstill hinter einen Busch hocken, wenn Leute vorbei kommen, die ihren Namen rufen, und sich eine Spaß draus machen, sich zu verstecken, sondern das sie eher heulend und verzweifelt auf die Leute zulaufen, weil sie froh sind, in der Pampa einen Menschen zu sehen.
Das denke ich mir eben auch. Kann mir nicht vorstellen, dass es für einen Pimpf ein Vergnügen ist, sich irgendwo im Wald zu befinden und das nach längerer Zeit auch noch spassig zu finden.
Und sobald es Nacht wird, ist der Spass dann ganz rum. Die ganzen Tiere und Laute. War gerade mit dem Hund kurz im Garten; hinterm Haus fängt gleich der Wald an; alles stockdunkel, nur das "Schrecken" der Rehe in unmittelbarer Nähe gehört und das hört sich echt gruselig an dieses Geschrei. Ich bin zwar ein Landei und Naturkind, aber nachts würden mich keine 10 Pferde in den Wald bekommen.


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08.04.2024 um 00:31
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Für mich wäre das nur logisch, dass man mit Autos die möglichen und befahrbaren Strecken mit dem Auto abfährt
Ja, siehst du, und für mich ist es totaler Blödsinn. Da versteckt sich der Bub doch eher, als sich zu zeigen.

Die Schlauheit, ein Auto benutzt haben zu wollen, erscheint mir doch sehr retrospektiv, aus der heutigen Gewissheit heraus, dass das kleine Kind sich offenbar doch recht weit vom Grosselternhaus fortgetraut, zumindest -bewegt hat.

Davon geht man aber bei einem Windelkind naturgemäß nicht als erstes aus. Da durchsucht man dann doch lieber dreimal die Schränke und den Dachboden, ob er sich nicht doch irgendwo da versteckt hat. Auch im Nahbereich gibt es ja noch mehr als genug Möglichkeiten für Verstecke oder Unfallgeschehen.

Ich würde tatsächlich NIEMANDEM einen Vorwurf machen, wenn der Suchradius erst nach einer Stunde oder mehr den ganz engen häuslichen Kreis überschritten hätte.

Ich verstehe wirklich nicht, was hier die Minutenzählerei ausrichten soll.
Der kleine Knirps war eben schneller, als man erwarten durfte, zu weit weg.


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08.04.2024 um 00:35
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wenn es ein Geier war (gibt es dort möglicherweise, ist ja gebirgig), könnte das schon sein. Geier fressen, glaube ich, auch Knochen. Für ein Tier ist es egal, ob ein totes Lebewesen ein Tier oder ein Mensch ist.
Das stimmt schon. Bartgeier ist die knochenfressende Geierart. Sie ernähren sich sogar überwiegend von Knochen. Und sie lassen große Knochen aus großer Höhe fallen, damit sie zersplittern und sie mundgerechte Stückchen bekommen.
Trotzdem ist das für meinen Geschmack ein unwahrscheinliches Szenario, vor allem weil sich das alles in bewaldetem Gebiet und verglichen mit den bevorzugten Aufenthalten und Jagdgründen von diesen Bartgeiern ziemlich tief gelegener Zone abgespielt hätte.

Die suchen nach dem Aas und übriggebliebenen Knochen in Flächen, die sie aus der Luft inspizieren können. Und das ist eben i.d.R offenes Gebiet und Gebirge und kaum dichte Wälder. Weil wenn im Wald was auf dem Boden liegt, sehen sie's nicht von oben. Außerdem gibt es diese Geier zwar wohl tatsächlich in den frz. Alpen und zwar etwa 30 Einzelexemplare. Aber die sind, jedenfalls so weit es dokumentiert ist, in anderen Zonen angesiedelt, Naturparks an der italienischen Grenze.

Auch wäre es verblüffend, wenn der vom Bartgeier gegriffene und dann im Flug verschleppte Schädel gleich wieder so nahe an den Kleidungsstücken abgeworfen würde. Für mich hört sich's zwar nicht gänzlich ausgeschlossen an, aber schon recht unwahrscheinlich, dass so ein Vogel da am Werk war. Tierverschleppung als solche hingegen gar nicht auszuschließen.


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08.04.2024 um 00:37
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Ja, siehst du, und für mich ist es totaler Blödsinn. Da versteckt sich der Bub doch eher, als sich zu zeigen.
O.k. Deine Meinung, meine ist eben eine andere.
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Ich verstehe wirklich nicht, was hier die Minutenzählerei ausrichten soll.
Der kleine Knirps war eben schneller, als man erwarten durfte, zu weit weg.
Genau die "Minutenzählerei" ist aber wichtig. Was haben wir die Minuten zu Anfang gedreht und gewendet, um zu sehen, was, wie, wo überhaupt möglich ist. Es macht auch einen Unterschied, wann mit der Suche nach einer vermissten Person angefangen wird. Suche ich gleich, ist die Chance höher, dass ich denjenigen evtl. schnell finde. Fängt die Suche erst zeitverzögert an, kann jemand über alle Berge sein.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

08.04.2024 um 01:02
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Fängt die Suche erst zeitverzögert an, kann jemand über alle Berge sein.
Die Suche begann doch völlig unzweifelhaft unmittelbar nach der Wahrnehmung des Verschwindens.

Es handelte sich aber in diesem Fall nicht um einen halbstarken flüchtigen Dieb, dem mit der Kraft von Pferdestärken nachgesetzt werden musste.

Es ist dir ja unbenommen, weder die Kellertreppe noch das Regenfass abgesucht zu haben, weder den Brunnen, noch das Matratzenlager. Weder den Schuppen mit dem Brennholz noch den Dachboden noch die Rhabarberpflanzen. Oder durch den kaputten Zaun zum Nachbarn rüber.

ICH jedenfalls wäre NICHT als erstes davon ausgegangen, dass ein SO kleines Kind eine SO grosse Strecke zurücklegen würde.

Ich habe den Eindruck, dass den Angehörigen hier reingerieben werden soll, dass sie falsch gehandelt hätten.

Das wird ja aus heutiger Sicht, im Nachhinein stimmen, denn sonst wäre ja Émile nicht tot. Aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer. Was soll das also?

******

Noch eine selbst erlebte Anekdote. Ein bereits vierjähriges Kind versteckt sich im Garten bei entfernten Verwandten hinter einer geöffneten fensterladenartigen Lamellentür. Anfangs ist es lustig, die anderen durch die Schlitze zu beobachten, und selbst nicht gesehen zu werden. Es ist auch noch lustig, oder jedenfalls aufregend, als die Eltern und Onkel und Tante beginnen ihn zu vermissen, ihn rufen. Es ist weniger lustig, als man ihm Strafe androht, wenn er sich jetzt nicht sofort zeigt. Es ist gar nicht mehr lustig, als die Mutter fast hysterisch wird und Vater sie beruhigen muss. Es wäre in dem Moment auch von Vorteil gewesen, noch eine Windel gehabt zu haben.

Der gesamte (eingefriedete) Garten wurde umgekrempelt. Auf die Idee mit den Lamellentüren kam keiner der vier Erwachsenen. Als ich mich irgendwann heraustraute, ich schätze die Zeit zwischen Verstecken und Finden auf mindestens 30 Minuten, gab es vermutlich erstmal eine Tracht Prügel, aber das habe ich verdrängt.

Es kam btw auch niemand auf die Idee, ich könne das Anwesen verlassen haben und kilometerweit weg sein, obwohl doch ein Vierjahriger schon Klinken drücken kann.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

08.04.2024 um 01:36
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Es ist dir ja unbenommen, weder die Kellertreppe noch das Regenfass abgesucht zu haben, weder den Brunnen, noch das Matratzenlager. Weder den Schuppen mit dem Brennholz noch den Dachboden noch die Rhabarberpflanzen. Oder durch den kaputten Zaun zum Nachbarn rüber.

ICH jedenfalls wäre NICHT als erstes davon ausgegangen, dass ein SO kleines Kind eine SO grosse Strecke zurücklegen würde.

Ich habe den Eindruck, dass den Angehörigen hier reingerieben werden soll, dass sie falsch gehandelt hätten.
Dann ist dein Eindruck eben falsch. Ich habe nie und mit keinem Wort gesagt, dass die Familie falsch gehandelt hat.
In meinen früheren Kommentaren kannst du lesen, dass ich vielmehr geschrieben habe, dass ich davon ausgehe, dass die Familie zuerst im Haus, im Garten, in der Nachbarschaft, im Weiler gesucht haben wird. Das wird wohl jeder machen und ist erstmal das Naheliegendste.
Und erst, als der Bub nicht im unmittelbaren Umfeld und dem Dorf zu finden war, wird man wohl die Suche ins Gelände ausgeweitet haben. Das ist zumindest für mein Verständnis das, was man tut.
Kinder sind schneller weg, als man bis drei zählen kann. Einige hier haben von ihren Erfahrungen mit Kleinkindern berichtet.
Nur davon auszugehen, dass ein Kind keine größere Strecke zurücklegt, halte ich einfach für falsch.
Und wie man in Emiles Fall sieht, hat er sich eben ein ganzes Stück weit von seinem zuhause entfernt.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

08.04.2024 um 01:36
@Trimalchio
@Amphibium
Was ihr beschreibt sind Versteckspiele, in denen sich das Kind sich voll der Anwesenheit der Erwachsenen bewusst ist. Es spielt mit seiner eigenen "Unsichtbarkeit" und fühlt sich total sicher in dem permanenten Bewusstsein, die anderen sind ja da. Das ist doch was vollkommen anderes als bei Emile. Er wird irgendwann gemerkt haben, dass er verlassen ist, dass da niemand mehr ist, und dann geraten die Kinder in Verzweiflung und verstecken sich ganz sicher nicht mehr, wenn sie irgendjemanden in ihre Nähe wahrnehmen. Das Problem bei so kleinen Kindern ist: sie sind schon sehr schnell, haben aber keine Orientierung mehr, wenn sie ihr vertrautes Umfeld verlassen haben. Sie wissen dann auch nicht, dass sie umkehren und zurücklaufen müssen um nach Hause zu kommen, sondern laufen einfach immer weiter.


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08.04.2024 um 01:59
Zitat von AmphibiumAmphibium schrieb:Ich wurde mal Zeuge, wie ein kleines Mädchen, 3-4 Jahre alt in einem relstiv kleinen Bekleidungsgeschäft verschwand. Die Mutter bemerkte ihr Fehlen und lief laut ihren Namen rufend durch den Laden, fragte alle anwesenden Kunden und Mitarbeiter, alle suchten nach dem Mädchen. Die Mutter wurde immer verzweifelter und weinte. Man dachte auch daran, das Mädchen sei durch die offene Tür nach draußen entwischt. Alle suchten bestimmt 20 Minuten drinnen und draußen. Am Ende, die Mutter wollte gerade die Polizei rufen, fand jemand das Kind, das sich in einem Kleiderständer versteckt und keinen einzigen Laut von sich gegeben hatte.
Genau so reagieren kleine Kinder. Wenn sie mit der Situation nicht mehr klar kommen, verstecken sie sich und geben keinen Mucks mehr von sich. Manche glauben hier, Emile hätte es als ein lustiges Versteckspiel aufgefasst und hätte "Hier bin ich" rufen müssen.


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08.04.2024 um 02:29
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Und erst, als der Bub nicht im unmittelbaren Umfeld und dem Dorf zu finden war, wird man wohl die Suche ins Gelände ausgeweitet haben. Das ist zumindest für mein Verständnis das, was man tut.
Aber da gehen wir doch völlig d'accord!

Ich schätze aber die notwendige Dauer für ein gründliches Durchsuchen schon allein der allernächsten Umgebung als ziemlich aufwändig ein. Und auch danach wird, nach meinem Dafürhalten, sich niemand aus einer bloßen fixen Eingebung heraus ins Auto stürzen, um einem Zweijährigen hinterherzubrausen, von dem man nichteinmal sagen kann, ob er nicht doch auf dem Nachbargrundstück in der Hundehütte ein Nickerchen macht.
Stattdessen würde man nach und nach den Suchradius erweitern. Und zwar zu Fuß, um nichts zu übersehen.

Niemand bestreitet ja, dass eine Autosuche im Nachhinein vielleicht das Leben des kleinen Kerls hätte retten können. Aber das wird doch erst nachträglich aus den heute zugänglichen Informationen klar. Wie hätte man das denn damals auch nur ahnen sollen?


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08.04.2024 um 09:49
Ich muss doch noch einmal nachfragen, so weit ich es verstanden habe wurde von dem Jungen ein T-Shirt, Schuhe und die Unterhose gefunden. Also keine Hose ?
Wenn das Kind sich selbst ausgezogen hätte , hätte man doch auch die Hose finden müssen.


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08.04.2024 um 09:54
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Ich schätze aber die notwendige Dauer für ein gründliches Durchsuchen schon allein der allernächsten Umgebung als ziemlich aufwändig ein. Und auch danach wird, nach meinem Dafürhalten, sich niemand aus einer bloßen fixen Eingebung heraus ins Auto stürzen, um einem Zweijährigen hinterherzubrausen, von dem man nichteinmal sagen kann, ob er nicht doch auf dem Nachbargrundstück in der Hundehütte ein Nickerchen macht.
Stattdessen würde man nach und nach den Suchradius erweitern. Und zwar zu Fuß, um nichts zu übersehen.

Niemand bestreitet ja, dass eine Autosuche im Nachhinein vielleicht das Leben des kleinen Kerls hätte retten können. Aber das wird doch erst nachträglich aus den heute zugänglichen Informationen klar. Wie hätte man das denn damals auch nur ahnen sollen?
@Trimalchio

Da stimme ich Dir zu. In den allermeisten Fällen würden Menschen in so einer Situation genau so handeln, man sucht von innen nach aussen. Niemals hätte man davon ausgehen können dass ein zweijähriger Junge quasi in Luftlinie direkt in den nächsten Wald oder wo auch immer hinläuft.

Dazu kommt dass die Suche "innen" bereits sehr komplex und zeitaufwändig ist, und bei der Suche "aussen" kommt man schnell an den Rand seiner Möglichkeiten und braucht Hilfe von Polizei, Feuerwehr etc.

Noch etwas dazu wie sich Kinder verhalten in so einer Situation:

Auch ich hab mich als Kind plötzlich in einer sehr misslichen Lage befunden, aber gross rumschreien oder laut weinen wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Ich war quasi in Schockstarre und hab rein garnichts gemacht. Fehlende Lebenserfahrung und vielleicht auch ein Unvermögen die momentane Situation richtig einzuschätzen könnten Gründe dafür sein.

Auch Kinder sind Individuen und handeln unterschiedlich, aber man sieht dass es durchaus möglich ist dass eben rein garkeine Reaktion des Kindes kommen kann auch wenn es bemerkt dass da Leute nach einem rufen.

Trotz allem besteht die Möglichkeit dass man es hier mit einem Verbrechen der schwersten Art zu tun hat, von daher finde ich es top wie die Ermittler sich hier reinhängen. Da darf Geld kein Hindernis sein und ich bin guter Dinge dass das Schicksal des kleinen Jungen aufgeklärt werden kann.


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08.04.2024 um 10:51
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Genau die "Minutenzählerei" ist aber wichtig. Was haben wir die Minuten zu Anfang gedreht und gewendet, um zu sehen, was, wie, wo überhaupt möglich ist. Es macht auch einen Unterschied, wann mit der Suche nach einer vermissten Person angefangen wird. Suche ich gleich, ist die Chance höher, dass ich denjenigen evtl. schnell finde. Fängt die Suche erst zeitverzögert an, kann jemand über alle Berge sein.
Natürlich ist es Wichtig, um zu verstehen, was in diesen 50 Minuten passiert ist. Kann Emile in dieser Zeit wirklich in diesen Wald gelaufen sein ohne das man ihn fand oder ist es zeitlich gar nicht möglich.

Ich stell mal hier mein Szenario zur Diskussion vor.

Es warenn beim Verschwinden von Emile 10 Personen im Haus. Die Großeltern und noch mehrere Onkel und Tanten, darunter einige Minderjährige.

Man ruft nach Emile zum losfahren, im Garten man fragtt im Haus nach, nichts. Die Großmutter und 1-2 Erwachsene suchen das Haus ab, die Kinder werden in Richtung selbstgebauter Hütte geschickt. Der Rest läuft auf die Straße und das Rufen rauf und runter beginnt. Man geht zu den nächsten Nachbarn bittet um Mitsuchen. Die Bewohner sind schnell involviert.
Ich denke sogar, dass sich auch einige ins Auto gesezt haben und vielleicht Richtung Le Vernet gefahren sind und aber auch Richtung Wald.

Der Knackpunkt wird gewesen sein, dass niemand damit gerechnet hat, dass der Junge schon so weit gelaufen sein könnte. Man hat nicht damit gerechnet, dass der Junge schon im Wald ist. Hat umgedreht und hat sich mehr auf die umliegenden Wiesen konzentriert. (daher sind diese 50 Minuten auch so wichtig)

Wenn er die Straße Richtung Le Vernet genommen hätte, wäre er ja fast schon am Ortseingang von Le Vernet gewesen. Ich hätte das damals auch ausgeschlossen.

Dann der Anruf bei der Polizei. Die Großeltern müssen zu Hause warten, der Rest der Familie und das halbe Dorf sind auf der Suche. Ich vermute, dass diese Suche schon von den Dorfbewohnern einigermaßen koordiniert wurde. Man kennt die Verstecke der Kinder und sucht erstmals diese ab.
Kann Emile wirklich in diesen ca. 50 Minuten diese Strecke gegangen sein und wäre er in diesem schmalen Waldweg einfach weitergelaufen? Ich bezweifel das, aber es ist nur meine Meinung.
12/07 um 16:19
Émile war am Wochenende seines Verschwindens nicht allein mit seinen Großeltern
Nach Informationen von BFM DICI war Émile am Wochenende seines Verschwindens nicht allein im Haus seiner Großeltern. Es wurde ein Familientreffen abgehalten, mit mehreren Onkeln und Tanten des Kindes, Menschen jeden Alters, von denen einige minderjährig waren.

Eine Quelle, die den Ermittlungen nahe steht, bestätigte BFM DICI, dass insgesamt zehn Personen das Wochenende im Haus der Familie verbrachten.
https://www.bfmtv.com/bfm-dici/en-direct-disparition-d-emile-au-vernet-toujours-aucune-trace-du-garcon-de-nouvelles-zones-ratissees-par-les-gendarmes_LN-202307120271.html#article_206819


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

08.04.2024 um 11:07
Ich bin gespannt was hierbei heraus kommt.
Ermittler hoffen, anhand der Knochen sehen zu können, woran Émile gestorben ist. Der Schädel wurde per Hubschrauber in ein Forensik-Zentrum nach Pontoise bei Paris geflogen.
Experten hoffen anhand mikrobiologischer Spuren zu sehen, ob er direkt nach dem Tod auf dem Waldboden lag oder ob er womöglich erst später von einem Mörder dort hingelegt wurde.
Quelle: https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/bild-in-le-haut-vernet-ein-dorf-sucht-den-moerder-von-mile-87761818.bild.html


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