Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

Misetra schrieb:Das halte ich für eine Beschönigung. Diese Ausgrabungen fanden ganz bestimmt nicht statt, damit die Handwerker mit den Arbeiten fortfahren können. Das dürfte den Ermittlern relativ egal sein. Es ging doch um die Möglichkeit bzw. den Verdacht, dass Emile sich in bzw. unter dieser Betonschicht in diesem Gebäude befinden könnte.

Ich glaube, man muss das auch vor dem Hintergrund des gegenseitigen Misstrauens, und somit einer Vergiftung des Klimas sehen. Der Bürgermeister sagt, dass es letztendlich nur darum ging, dass die Handwerker weiterarbeiten können, damit nicht noch nach 10 Jahren gesagt wird: Bei denen wurde doch mal die Bodenplatte aufgesprengt, weil sie in Verdacht standen...

Umgekehrt aber auch: Nicht weiterbauen können weil sie "nicht zu Potte kommen" - auch nicht gerade das beste Klima.

Es dürften beide Gründe sein: Der Verdacht darunter könnte Emile sein vs. es darf nicht weiter gebaut werden bevor der Verdacht geklärt ist.

Ich denke, dass es auf jeden Fall richtig war, dass nochmal intensiv bei der Betonplatte nachgesehen wurde.

Es hat doch nur Vorteile...

Jeder weiß nun, Emile ist dort nicht, also kann man diese Spur komplett ausschliessen.
Niemand muß sich etwas vorwerfen lassen im Nachhinein, dort nur kl. Probelöcher gebohrt zu haben
und die Besitzer können nun weitere Baumassnahmen vornehmen.

@Sabsy

Exakt meine Meinung. Mag einem als Besitzer "der Betonplatte" (des Grundstücks, des Hauses...) unangenehm sein und überflüssig erscheinen weil man selbst wissen dürfte ob da etwas verändert und das Kind lebend oder tot versteckt worden sein könnte. (So würde es mir jedenfalls im ersten Moment gehen, Gedanke: Ich hab' den nicht eingemauert und wenn es jemand getan hätte ich es mitbekommen müssen). Nimmt aber auch Druck raus, ob nicht doch... und es kann mit den Baumaßnahmen weitergehen. (Wäre auch meine Einstellung dazu.)

Wahrscheinlich hat man sich zunächst mit der Betonplatte nicht weiter beschäftigt da es aussichtsreich erschien Emile spätestens nach wenigen Wochen zu finden.

Raspelbeere schrieb:Exakt meine Meinung. Mag einem als Besitzer "der Betonplatte" (des Grundstücks, des Hauses...) unangenehm sein und überflüssig erscheinen weil man selbst wissen dürfte ob da etwas verändert und das Kind lebend oder tot versteckt worden sein könnte. (So würde es mir jedenfalls im ersten Moment gehen, Gedanke: Ich hab' den nicht eingemauert und wenn es jemand getan hätte ich es mitbekommen müssen). Nimmt aber auch Druck raus, ob nicht doch... und es kann mit den Baumaßnahmen weitergehen. (Wäre auch meine Einstellung dazu.)

Wahrscheinlich hat man sich zunächst mit der Betonplatte nicht weiter beschäftigt da es aussichtsreich erschien Emile spätestens nach wenigen Wochen zu finden.

Ja eben, sehe ich alles genau wie du.
So, oder so müssen die wenigen Anwohner
und auch Besitzer/ Nutzer der Ferienhäuser
irgendwann wieder ohne Misstrauen mteinander leben lernen.
Da ist diese aufwendige Massnahme die Platte wegzubohren
sehr wahrscheinlich für alle Beteidigten richtig gewesen.

Es ist der gleiche Mann, der in dem Film von Ende August auftauchte:

Gilles aus Haut-Vernet

CharliesEngel schrieb am 29.08.2023:Gilles, der Einwohner aus Haut-Vernet, ist ganz entspannt und beteiligt sich nicht an Spekulationen und dem Dorftratsch. Er wartet ab, denn er sei kein Ermittler. Das ganze hätte den Ort allerdings in einen Kriegszustand versetzt.
(Er spricht übrigens dieses typische Französisch aus dem Süden, mit diesem lieblichen Singsang. - Schön, es mal wieder zu hören.)

CharliesEngel schrieb am 29.08.2023:Gilles, der Einwohner aus Haut-Vernet, ist ganz entspannt und beteiligt sich nicht an Spekulationen und dem Dorftratsch. Er wartet ab, denn er sei kein Ermittler. Das ganze hätte den Ort allerdings in einen Kriegszustand versetzt.

Krass! Was ist denn wohl inzwischen passiert, dass sich Gilles jetzt offenbar doch an Spekulationen beteiligt....

cododerdritte schrieb:Krass! Was ist denn wohl inzwischen passiert, dass sich Gilles jetzt offenbar doch an Spekulationen beteiligt....

Macht Gilles nicht das, was er auch im Film macht? Die angespannte Atmosphäre unter den Einwohnern beschreiben, die Hoffnung, dass die Ermittlungen bald zu einem Ergebnis führen, die Besonderheit des Örtchens beschreiben, was - ihm zufolge - ausschließlich zu einer Erklärung aus dem Ort selbst heraus führen kann.


Meine recht freie Übersetzung:

CharliesEngel schrieb am 29.08.2023:Das ganze hätte den Ort allerdings in einen Kriegszustand versetzt.

umfasst Gilles dezidierte Abneigung der Denunziation, wie sie es "im Krieg" gab, jeder verdächtigt jeden. Er beschreibt das in mehreren Sätzen.

Ich schätze, er bezieht sich auf die Zeit des Vichy-Regimes und der Belagerung Frankreichs durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Er ist zwar nach dem Krieg geboren; solche Traumata werden jedoch in der Familie weiter gegeben, nicht primär als Verletzung, mehr als Teil der familiären Identität.


[Notiz an mich: Genauer übersetzen.]

CharliesEngel schrieb:Ich schätze, er bezieht sich auf die Zeit des Vichy-Regimes und der Belagerung Frankreichs durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Er ist zwar nach dem Krieg geboren; solche Traumata werden jedoch in der Familie weiter gegeben, nicht primär als Verletzung, mehr als Teil der familiären Identität.

Woher nimmst du das bitte?
Interpretierst du das alles in ein einziges Wort: "Kriegszustand" hinein?
Wir haben auch momentan einige Kriege- nur mal so als Beispiel

Sabsy schrieb:Woher nimmst du das bitte?
Interpretierst du das alles in ein einziges Wort: "Kriegszustand" hinein?
Wir haben auch momentan einige Kriege- nur mal so als Beispiel

Ist tatsächlich nur meine Vermutung.

Laut einer Aussage von General François Daoust vom 11.09.23 ist die Hundespur auch nicht zu 100% zuverlässig.

De plus, les chiens Saint-Hubert de la gendarmerie ont détecté la présence de l’odeur d’Émile dans la rue, mais leur piste s’est malheureusement perdue près d’une fontaine. Toutefois, les précisions du général François Daoust, un éminent professeur de sciences criminelles, ne rassurent pas. Il a déclaré :
Les chiens saint-hubert sont très fiables pour suivre des traces, mais ils ne pourront jamais les dater
Par conséquent, il demeure incertain que les odeurs détectées remontent effectivement à la journée de la disparition d’Émile, ajoutant encore une couche à la complexité de l’enquête.

Google-Übersetzung

Darüber hinaus entdeckten die Saint-Hubert-Hunde der Gendarmerie den Geruch von Émile auf der Straße, verloren seine Spur jedoch leider in der Nähe eines Brunnens. Allerdings sind die Angaben von General François Daoust, einem bedeutenden Professor für Kriminalwissenschaften, nicht beruhigend. Er sagte: „
Saint-Hubert-Hunde sind sehr zuverlässig beim Verfolgen von Spuren, aber sie werden nie in der Lage sein, sie zu datieren.“
Daher bleibt es ungewiss, ob die entdeckten Gerüche tatsächlich auf den Tag von Émiles Verschwinden zurückgehen, was die Komplexität noch weiter erhöht der Untersuchung.

Quelle: https://portail.free.fr/actualites/france/disparition-demile-2-ans-ils-ne-pourront-jamais-les-dater-ce-sombre-constat-sur-les-premieres-recherches/

J.Doe schrieb:Saint-Hubert-Hunde sind sehr zuverlässig beim Verfolgen von Spuren, aber sie werden nie in der Lage sein, sie zu datieren.“

Naja also - das ist doch klar, das kann kein Hund. Hier wurde doch schon zur Genüge geschrieben, dass Hunde immer die frischeste Spur verfolgen. Also kann Emiles Spur auch vom Vormittag oder Vorabend stammen, da muss man doch keinen Experten fragen. Es wurde halt immer im Zusammenhang mit den Zeugenaussagen angenommen, dass er am späten Nachmittag die Strecke gegangen ist.

Wem gehören denn diese Brunnentröge? Der Gemeinde oder Privaten? Und gibt es noch mehr davon im Dorf? Wenn ich Zweijähriger in Verbindung mit Brunnen höre, läuten bei mir die Alarmglocken...

Tritonus schrieb:Hier wurde doch schon zur Genüge geschrieben, dass Hunde immer die frischeste Spur verfolgen. Also kann Emiles Spur auch vom Vormittag oder Vorabend stammen

Aber selbst wenn sie vom Vormittag/Vorabend stammen sollten, weil der Bub dort gelaufen ist, dann hätten die Hunde aber doch die Spur weiterverfolgen müssen, z.Bspl. wieder hoch zum Großelternhaus oder vielleicht auch rüber zu diesen Hasenställen, oder kreuz und quer, so wie kleine Kinder halt laufen. Aber die Spur ist an diesen Trögen doch einfach abgebrochen.

@CorvusCorax
Es kann ihn ja jemand genommen und nach Hause getragen haben. Aber o.k., das wüsste man ja, danach wurde sicher gefragt. Es hat schon eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich am Nachmittag da entlang lief. Ich hab mich nur gewundert, dass es in dem Artikel als die große Neuigkeit und Expertenwissen hingestellt wurde, dass Hunde die Spuren nicht datieren können...

Sophie98 schrieb:Wem gehören denn diese Brunnentröge? Der Gemeinde oder Privaten? Und gibt es noch mehr davon im Dorf? Wenn ich Zweijähriger in Verbindung mit Brunnen höre, läuten bei mir die Alarmglocken...

Offensichtlich ist er aber nicht reingefallen, sonst hätte man ihn gefunden, es sind ja keine Schachtbrunnen.

Tritonus schrieb:Offensichtlich ist er aber nicht reingefallen, sonst hätte man ihn gefunden, es sind ja keine Schachtbrunnen.

Er könnte ja auch reingefallen sein und jemand hat ihn gefunden. Kleine Kinder können schon in Pfützen ertrinken.

@J.Doe
Und derjenige hätte den toten Jungen durchs Dorf getragen und ihn versteckt. Finde ich nicht sehr wahrscheinlich.

J.Doe schrieb:Er könnte ja auch reingefallen sein und jemand hat ihn gefunden. Kleine Kinder können schon in Pfützen ertrinken.

Von der Größe her hätte er nicht alleine reinfallen können. Diese Lavoirs sind ca 70-85 cm hoch. Emile ist 90cm.