Lento schrieb:Man muss hier einfach abwarten.
Auf was willst Du warten?
Rabunsel schrieb:Geht mir genauso, vor allem bei der Bestimmung des Tatorts entstand bei mir der Eindruck, dass hier schon mitüberlegt wurde, dass dieser schon zu einem möglichen Aufenthaltsort des ST passen sollte. Dann ist das Argument, könnte zeitlich und örtlich in der Nähe sein zwar schwachsinnig, lässt sich aber nicht widerlegen. Ich sehe da noch nicht mal böse Absicht, aber astreine Ermittlungsarbeit, könnte man es nicht nennen.
Woher willst Du die Ergebnisse der Ermittlungsarbeit kennen?
Nach der Urteilsbegründung dürfte doch wohl offensichtlich sein, dass allen Prozessbeteiligten klar ist, wo der Tatort angenommen wird.
Die Frage ist doch auch, wie nah man örtlich und zeitlich am Tatort sein muss, um entweder der Täter zu sein oder die Tat mitzubekommen. Wenn S.T.s Route so stimmt, wie er sie angegeben hat, dann war er zur Tatzeit in unmittelbarer Tatortnähe, will aber nichts und niemanden gesehen und gehört haben.
allegroassai schrieb:Du schwingst Dich aber ganz schön auf! Richter sind Laien wie Du und ich!
Du meinst, Du hättest so viel Expertise wie ein Richter in Sachen Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Aussagen. Wenn jemand so lässig daherredet, dann ist er wohl zuverlässig Laie. Und zum Richter ist da wohl ein gewisser Unterschied.
So ist es. Es wird echt immer alberner hier!
Ein großer Anteil der Arbeit von Richtern ist die Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Aussagen. Sie beschäftigen sich nicht nur dann damit, wenn sie gerade im Gerichtssaal sitzen und sich eine Aussage anhören, sondern auch und vor allem müssen sie sich bei der Verfassung von Urteilsbegründungen damit auseinandersetzen und müssen dann schriftlich und oft sehr detailliert darlegen und begründen, warum sie eine Aussage für glaubwürdig halten und eine andere nicht.
Jeder Richter weiß genau, dass sein Bauchgefühl für eine Urteilsbegründung nicht reicht und dass er die Glaubwürdigkeit mit objektiv nachvollziehbaren Argumenten begründen muss.
Hinzu kommt, dass sich auch noch 5 Richter mit dem Thema auseinandersetzen müssen, nicht einer alleine, von dem alles abhängt.
Aber hier kommen Leute aus ihren Wohnzimmern hervorgekrochen, die den Prozess über schlagwortartige Notizen in Newstickern verfolgt haben und meinen, sie können das besser beurteilen, weil sie gelesen haben, der Zeuge habe eine psychiatrische Diagnose und auch schon mal in einem anderen Prozess nicht die Wahrheit gesagt.