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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 16:59
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ich glaube, die Entfernung ist nicht das Problem, wenn ein Mann ein großes, vitales Interesse an einer Frau zeigt. Auch hätte er/sie an den Tagen vorher checken können, ob HW am Heimatort einen Partner hat. Vielleicht hat HW mit dieser Ausrede elegant Interessierte (m, w) am Studienort auf Distanz halten können.
Theoretisch nicht, aber dann ganz ohne Spuren? Keine Chats, keine Infos von Freunden über einen Verehrer?
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Prüfung ihrer Kontakte, hoffentlich nicht nur via ihrem Handy.
Hoffentlich fand auch vor Ort am Studienort ein Check ihres Zimmers/Appartements und ihres Uni-Spindes statt, plus persönliche Gespräche mit ihrem dortigen Freundeskreis und anderen aus dem dortigen, sozialen Umfeld.
Ich glaube das wurde nicht mehr gemacht, da so schnell ein Tatverdächtiger festgenommen werden konnte.
Rechtshilfeersuchen brauchen meistens eine Weile und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass dies noch ein Thema war.
Vor allem waren vermutlich alle relevanten Datenträger hier in DE.

Eine Befragung durch die rumänischen Behörden an der Uni ist vermutlich das höchste der Gefühle.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ein anderer Punkt: Hat ein Gutachter eine Aussage dazu getroffen, wie Hannas Handy den Weg vom Bärbach/Tatort in die Prien/Aschau/Fundort "geschafft haben kann"?

Der Angeklagte scheint in der Tatnacht nicht die Zeit gehabt zu haben, Hannas Handy aus dem reißenden Bärbach zu fischen und in der Prien zu entsorgen.
Durch das Wasser natürlich? :D


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:02
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der unschuldige Sebastian T. sieht also auf dem Eiskellerparkplatz Polizeiwagen stehen und vermutet, dass da wohl eine junge Frau umgebracht wurde?!
Oder wie soll das gelaufen sein?
Man kann auch etwas bewusst falsch verstehen.

Ich hatte nur ergänzend zu Schilderungen von @Schneewi77chen darauf hingewiesen, dass zu denen, die am 3.10. um 18.20 Uhr Einsatzfahrzeuge von Polizei und Wasserwacht am Eiskeller gesehen hatten, auch Sebastian T. und Verena R. gehörten. Eine Wertung war damit nicht verbunden.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:04
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:CharliesEngel schrieb:
Lehrer ab 14.23 Uhr und seine Tochter (9)


....es hieß ja, die Tochter wollte nach dem Spaziergang alleine heim gehen und nahm den Weg auf der anderen Seite des Ufers. Demnach ist mir nicht klar, ob und wieviel sie von dem Fund mitbekommen hat. Ich gehe persönlich auch nicht davon aus, dass der Vater sie noch extra auf die Leiche aufmerksam gemacht hätte.
Beide gingen heim, der Vater an der Prien, die Tochter (zum Glück) am Wald.

Ich glaube nicht, dass der Vater seine Tochter dann allein hat weiter gehen lassen. Sicher hat er sie fürsorglich vor Realeindrücken beschützt.

Aber, ob das Ereignis an sich vor dem Kind im Laufe des Tages verschwiegen werden konnte? Manche neunjährige haben bereits ein Handy.
Hanna ertrank innerhalb weniger Minuten, wie die Obduktion zeigte. Die Leiche wurde einen halben Tag später zwölf Kilometer weiter in der Prien im Ortsteil Kaltenbach geborgen. Ein Lehrer hatte am 3. Oktober 2022 mit seiner Tochter (9) einen Spaziergang unternommen. Er entschied sich für den Rückweg entlang der Prien, während das Mädchen am Waldrand nach Hause ging.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/prozess-nach-mord-im-chiemgau-ein-lehrer-fand-hanna-23-art-938071


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:13
Zitat von PalioPalio schrieb:Wenn es zutrifft, dass er eine Extrarunde in der Vernehmung zugegeben hat und die Routenrekonstruktion mit den dazugehörigen Zeiten auf seinen Angaben basiert, dann gibt es ja doch eine Faktenbasis für die Annahme, dass er zur Tatzeit draußen war und zwar im Tatortbereich.
Meiner Meinung nach macht dann vor allem die Erklärung, er habe dort gehofft, auf dem Bergtouren-Kumpel noch weniger Sinn. Er ist dann ja fast schon Zuhause gewesen, rennt da aber vorbei und wieder zurück in Richtung Ort, weil er hofft, dort um 2:30 Uhr zufällig jemanden zu treffen, zu dem er schon monatelang keinen Kontakt hatte?!

Schon als spontane Idee auf dem Eiskellerparkplatz, die einem plötzlich durch den Kopf schießt, und bei der man sich denkt, dass man dann halt über die Kampenwandstraße und dann von unten in den Burgweg läuft, war das unwahrscheinlich. Aber als Extrarunde am Zuhause vorbei ist es völlig abstrus!
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich hatte nur ergänzend zu Schilderungen von @Schneewi77chen darauf hingewiesen, dass zu denen, die am 3.10. um 18.20 Uhr Einsatzfahrzeuge von Polizei und Wasserwacht am Eiskeller gesehen hatten, auch Sebastian T. und Verena R. gehörten. Eine Wertung war damit nicht verbunden.
Dann habe ich das wirklich falsch verstanden, sorry, aber ich versichere Dir, dass das nicht bewusst, absichtlich oder böswillig war.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:25
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:CharliesEngel schrieb:
Ein anderer Punkt: Hat ein Gutachter eine Aussage dazu getroffen, wie Hannas Handy den Weg vom Bärbach/Tatort in die Prien/Aschau/Fundort "geschafft haben kann"?

Der Angeklagte scheint in der Tatnacht nicht die Zeit gehabt zu haben, Hannas Handy aus dem reißenden Bärbach zu fischen und in der Prien zu entsorgen.


Durch das Wasser natürlich? :D
Meine Frage war: Gibt es dazu eine Aussage eines Gutachters. Nicht eines Allmy-Schreibers.
... Smile.

So ein Kiesel kann ja schon im Flussbett von den Alpen bis zur Isar gelangen, nur ist der rund und wie viel Zeit bzw. welche Wassermoves in welchen Jahreszeiten braucht es dazu?

Ist die Reise des Handys möglich zwischen Oktober 2022 und Mai 2023, und welche großen Hindernisse in den zwei Gewässern stehen dieser Reise des Handys entgegen?

Das Handy war algenbemost, lag am Fundort daher wohl schon länger. Könnte man die Liegedauer per Algenbewuchs bestimmen?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:35
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ich glaube, die Entfernung ist nicht das Problem, wenn ein Mann ein großes, vitales Interesse an einer Frau zeigt. Auch hätte er/sie an den Tagen vorher checken können, ob HW am Heimatort einen Partner hat. Vielleicht hat HW mit dieser Ausrede elegant Interessierte (m, w) am Studienort auf Distanz halten können.
Dieser "jemand" hätte dann aber schon sehr besessen von Hanna sein müssen und ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr so etwas verborgen geblieben wäre und sie einen aufdringlichen Verehrer unter ihren Kommilitonen nicht mal im Freundeskreis erwähnt hätte.

Außerdem hätte der besagte Kommilitone wissen müssen, dass Hanna verspätet, also erst nach offiziellen Semesterbeginn wieder nach Rumänien reist. Dabei hätte er in Kauf genommen, selbst mit Verspätung zum Semester zu erscheinen und sich damit verdächtig gemacht.

Ohne eine vorherige Korrespondenz der beiden ist ein solches Szenario unrealistisch, ganz abgesehen von den fehlenden Ortskenntnissen und dem Fehlen jeglicher Infos darüber, wie Hanna den besagten Abend verbringen wollte.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:36
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Meiner Meinung nach macht dann vor allem die Erklärung, er habe dort gehofft, auf dem Bergtouren-Kumpel noch weniger Sinn. Er ist dann ja fast schon Zuhause gewesen, rennt da aber vorbei und wieder zurück in Richtung Ort, weil er hofft, dort um 2:30 Uhr zufällig jemanden zu treffen, zu dem er schon monatelang keinen Kontakt hatte?!

Schon als spontane Idee auf dem Eiskellerparkplatz, die einem plötzlich durch den Kopf schießt, und bei der man sich denkt, dass man dann halt über die Kampenwandstraße und dann von unten in den Burgweg läuft, war das unwahrscheinlich. Aber als Extrarunde am Zuhause vorbei ist es völlig abstrus!
Glaubt hier wirklich jemand noch, dass der Angeklagte den Ermittlern bzw. einer Polizistin (mit im Raum) die Wahrheit über die Joggingroute bzw. seine ganz persönlichen, "intimen Selbsttätigkeiten" verraten würde? Menschlich, männlich gedacht.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:37
  • Dass er Frau W. weder zeitlich noch räumlich hätte wahrnehmen können.

  • Dass die Extrarunde eine Erfindung der Polizei ist.

  • Dass sich die Gehgeschwindigkeit von Frau W. sowohl aus einer Weg-Zeit-Berechnung als auch anhand der validen Geodaten errechnen lässt. T. hätte es niemals rechtzeitig zum Tatort geschafft.
Quelle: News-Ticker der Abendzeitung zu den Plädoyers: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/hanna-prozess-in-traunstein-neue-erkenntnisse-zum-amok-alarm-am-landgericht-art-964663

Leider sind die Infos zu den Plädoyers der Verteidiger, die wir haben, recht spärlich.

Ich vermute, dass Frau Rick das insgesamt darauf bezieht, dass es nicht passt, dass S.T. Hanna am Eiskeller gesehen hat und dann erst die Extrarunde losgespurtet ist, um ihr an der Kreuzung Burgweg/Kampenwandstraße den Weg abzuschneiden. Das würde tatsächlich nicht hinhauen, denn Hanna hat ja den Eiskeller erst um 2:21 Uhr verlassen und hat dann bis 2:26 Uhr vor der Tür auf den Nachbarn gewartet. Das hätte S.T. aber nicht beobachten könnten, wenn er über den Eiskellerparkplatz lief weil man von dort den Eingangsbereich des Eiskellers nicht einsehen kann.

Wobei es hier echt nur um Minutenunterschiede geht. Hanna geht laut Ü-Kamera am Eingang um 2:26 los und biegt in um 2:28 Uhr in die Kampenwandstraße ein.

S.T. wurde um 2:25 Uhr am Eiskellerparkplatz gesehen.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.03.2024:Das wird durch die Aussage des Zeugen Paul K. gestützt, der einen Jogger um 2:21 vor dem Gasthaus Baumbach gesehen hat. Um 2:25 haben dann zwei Zeugen den Jogger am Festhallenparkplatz gesehen.
Wo genau, der Parkplatz ist ja recht groß, wissen wir nicht, aber die Prozessbeteiligten, weil damals alle Zeugen dazu auf einer Karte zeigen mussten, wo sie den Jogger gesehen haben.

Der Polizistenjogger wäre nach der Berechnung um 2:23 Uhr am Parkplatz gewesen - also zwei Minuten eher als S.T. gesehen wurde - und wäre dann um 2:29 Uhr am vermuteten Tatort angekommen:
Sebastian T. hätte also um 2.29 Uhr im Umkreis des mutmaßlichen Tatorts eintreffen können.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/hanna-prozess-konnten-die-suchhunde-faehrten-blut-oder-tatort-aufspueren-92788627.html

Wenn sich das ganze um 2 Minuten nach hinten verschiebt, wäre er also dort um 2:31 Uhr angekommen. Das würde immer noch reichen, um rechtzeitig am Tatort zu sein, denn der Notruf wurde von Hanna um 2:32:08 Uhr abgesetzt.

Der Beamte ist sogar langsamer gelaufen, als S.T., nämlich mit einem 6er-Pace, während S.T. von sich angegeben hatte, das er mit einem 5er-Pace läuft:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.03.2024:Der Angeklagte hat bei seiner Vernehmung angegeben, dass er eine 5er-Pace läuft. Dies sei laut Staatsanwalt für einen jungen Mann in seiner damaligen Verfassung gut denkbar. So könne er unproblematisch zur Tatzeit am Tatort gewesen sein.
Rechnet man noch ein bisschen Adrenalin und Motivation dazu, was einen noch ein bisschen schneller macht, dann kann S.T. tatsächlich genau zur Tatzeit am Tatort gewesen sein konnte.

Und er hat sich sogar selbst dort hin gestellt, als er bei der Polizei von seiner Extraroute berichtet hat.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:41
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Glaubt hier wirklich jemand noch, dass der Angeklagte den Ermittlern bzw. einer Polizistin (mit im Raum) die Wahrheit über die Joggingroute bzw. seine ganz persönlichen, "intimen Selbsttätigkeiten" verraten würde? Menschlich, männlich gedacht.
Das können wir nicht wissen.

Aber erst mal sind das seine eigenen Aussagen und die sind damit auch erst mal als solche von den Ermittlern und dann im Prozess verwertbar.

Wenn ich angebe, zu einer bestimmten Zeit am Tatort gewesen zu sein, dann braucht es halt auch keinen Zeugen, der mich dort gesehen hat, damit man meine Anwesenheit dort als Indiz gegen mich werten kann.

Wenn das nicht der Wahrheit entsprach, wäre es ihm doch dingendst zu empfehlen und notwendig gewesen, dass er diese Aussage im Prozess widerruft. Ein Statement dazu hätte gereicht. Und das hätten ihm auch seine Verteidiger raten müssen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 17:43
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Ohne eine vorherige Korrespondenz der beiden ist ein solches Szenario unrealistisch, ganz abgesehen von den fehlenden Ortskenntnissen und dem Fehlen jeglicher Infos darüber, wie Hanna den besagten Abend verbringen wollte.
Via einem Spion, aufgespielt auf Hannas Handy?

Mir ist nicht klar, was Hannas Handy noch "hergab" nach acht Monaten im Wasser.


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12.03.2024 um 17:44
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Meine Frage war: Gibt es dazu eine Aussage eines Gutachters. Nicht eines Allmy-Schreibers.
... Smile.
Man hat die ungefähre Stelle des ins Wasser kommen durch die ungenau werdenden GPS Daten bestimmt, diese waren eben im Bereich des Bärbachs. Das ist in Breite im Thread ausgetreten, sowie durch Gutachter bestätigt. *Smile*

Les dich vielleicht nochmal durch die Prozessberichte... Wir haben ein ganz wunderbares Themenwiki mit Überschrift.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 18:02
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wenn das nicht der Wahrheit entsprach, wäre es ihm doch dingendst zu empfehlen und notwendig gewesen, dass er diese Aussage im Prozess widerruft. Ein Statement dazu hätte gereicht. Und das hätten ihm auch seine Verteidiger raten müssen.
Das wundert mich allerdings auch. Es scheint nun mal diese Aussage des Angeklagten betreffend die korrigierte Joggingroute zu geben, anscheinend sogar einen von ihm selbst entsprechend markierten Kartenausschnitt. Es gibt dazu gewiss ein Vernehmungsprotokoll, vielleicht wurde die Vernehmung sogar auf Video aufgezeichnet. Die Vernehmungsbeamten könnten, falls die Sache unklar wäre, dazu befragt werden

Wenn es nun tatsächlich so ist, dass Frau Rick zu dem Thema lediglich gesagt hat, dass die korrigierte Route eine Erfindung der Polizei sei, wirkt das auf mich irgendwie hilflos. Das heißt, sie hätte keine anderen Argumente, um den Fakt mit der korrigierten Strecke „anzugreifen“ bzw. aus der Welt zu schaffen. Unzulässige Vernehmungsmethoden bemüht sie nicht, macht auch keine Drucksituation bei der Vernehmung geltend, es kam und kommt nichts dazu, dass der Angeklagte seine diesbezügliche Aussage widerrufe.

Vielleicht hat Frau Rick ihrem Plädoyer doch noch mehr dazu gesagt. warum das mit der berichtigten Strecke nicht stimmen soll/kann. Nur „Erfindung der Polizei“ wäre als einziges Argument nun doch ziemlich enttäuschend…


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 18:08
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das wundert mich allerdings auch. Es scheint nun mal diese Aussage des Angeklagten betreffend die korrigierte Joggingroute zu geben, anscheinend sogar einen von ihm selbst entsprechend markierten Kartenausschnitt. Es gibt dazu gewiss ein Vernehmungsprotokoll, vielleicht wurde die Vernehmung sogar auf Video aufgezeichnet. Die Vernehmungsbeamten könnten, falls die Sache unklar wäre, dazu befragt werden
Zumal diese Berechnungen der Zeitstempel auf der Joggingroute sehr ausführlich im Prozess diskutiert wurden:
14.21 Uhr: Nun wird eine vom Angeklagten bei seiner ersten Vernehmung eingezeichnete Wegstrecke in Augenschein genommen. Wegen einer Baustelle musste der Angeklagte seinen Angaben zufolge umdrehen, einen Weg zurücklaufen und ging dann über den Ortskern von Aschau und den Parkplatz der Disco „Eiskeller“ bis zu seinem Wohnort. Bei der zweiten Vernehmung gab es eine Variante des Heimwegs, bei der er eine kleine Teilstrecke anders angab – der Großteil stimmte aber überein.

[...]

15.08 Uhr: Rick fragt sich, wie er das geschafft habe, am Chalet um 02:08 vorbeizulaufen und dann zur vermuteten Tatzeit beim eventuellen Tatort aufzutauchen. “Das hätte er ja nicht geschafft”, sagt sie und stößt auf mehrstimmigen Widerspruch. Richterin Aßbichler veranlasst noch einmal eine Klarstellung durch Zeugen Nummer drei. “Wir Juristen können ja nicht rechnen.”

15.11 Uhr: Nach nochmaliger Ansicht der Karte ist auch der Verteidigerin klar, welche Strecke der Jogger der Polizei nachstellte.
Quelle: https://m.focus.de/panorama/mordprozess-hanna-im-ticker-dann-entbrennt-im-gericht-eine-uhrzeit-diskussion-wir-koennen-ja-nicht-rechnen_id_259497387.html

Ich verstehe nicht, wie sie denken kann, mit der Behauptung, die Joggingroute sei eine Erfindung der Ermittler irgendwen überzeugen zu können?!


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 18:10
Zitat von PalioPalio schrieb:Wenn es zutrifft, dass er eine Extrarunde in der Vernehmung zugegeben hat und die Routenrekonstruktion mit den dazugehörigen Zeiten auf seinen Angaben basiert, dann gibt es ja doch eine Faktenbasis für die Annahme, dass er zur Tatzeit draußen war und zwar im Tatortbereich.

Wie kann dann Frau Rick behaupten, die Extrarunde wäre eine Erfindung der Polizei?
Wie läuft es denn, wenn Jemand in einer Vernehmung etwas aussagt und dann aber vor Gericht die Aussage verweigert?

Nehmen wir mal an, die Mutter wusste ca. wann er heimkam - in jedem Fall wusste sie ja, dass er nachts joggen war um diese Uhrzeit rum, sonst hätte sie ihn nicht als Zeugen gemeldet, als nach dem nächtlichen Jogger gefragt wurde.

Er geht also zur Zeugenbefragung und gibt wohlweislich die rote Route an.

Darauf befragt die Polizei die Mutter, um seine Angaben zu bestätigen und die sagt was in Richtung von "es war nach 2.30 als er heimkam" oder noch passender "um 2.45 habe ich die Dusche im Bad gehört, das war er als vom Joggen kam - hab ihn morgens gefragt".

Da das für die Laufstrecke vom Parkplatz bis zu seinem Zuhause zu lang war, wird er nochmal zur Zeugenvernehmung gebeten, um das abzuklären. Darauf korrigiert er auf die blaue Route.

Nun gibt es aber eben viele Zeugen, die sich in dieser Nacht um diesen Bereich herum bewegt haben, in Autos, zu Fuß, auf Parkplätzen wartend und auch Kameraaufnahmen. Diese geben sich gegenseitig Alibis bzw. das sich dadurch ergebende Bewegungsprofil aller Personen im Umkreis ab dem Zeitpunkt als Hanna den Club verlies ist ein Netz, welches nur an bestimmten Punkten nicht abdeckt ist.

Wenn er von einem Zeugen oder einer Kamera NICHT gesehen wird auf seinem angegeben Weg, ist das eben auch Hinweis auf eine Lüge.

Wenn die Dame, die vom Eiskeller zu ihrer Ferienwohnung lief und dabei z.B. ein Video machte, welches eben KEINEN Jogger zeigt - dann widerlegt dies seine Angabe, dass er noch eine Runde in Richtung Eiskeller gedreht hat. So würde die von @fassbinder1925 damalige Einschätzung, dass die Zeugen nichts wertvolles aussagte, wieder Sinn machen. Sie hätte eben nichts gesehen, insbesondere keinen Jogger, der ihr aber hätte entgegenkommen müssen, wenn er die blaue Route wie angegeben gelaufen wäre.

Inwieweit nun die Anklage und Nebenklage Aussagen des ST und der Mutter in ihre Plädoyers einbringen dürften, das ist meine Frage. Offensichtlich wurden keine Aussagen von ST als Zeuge in die Plädoyers eingebracht (erst sagt er das, dann das), also macht es Sinn, dass auch eine Aussage der Mutter nicht eingebracht wird.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 18:11
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Les dich vielleicht nochmal durch die Prozessberichte... Wir haben ein ganz wunderbares Themenwiki mit Überschrift.
Es ging darum, wie das Handy vom Bärbach zu Prien kam ohne irgendwo hängengeblieben.

Erstmal ja eine interessante Fragestellung.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 18:35
Zitat von BohoBoho schrieb:Inwieweit nun die Anklage und Nebenklage Aussagen des ST und der Mutter in ihre Plädoyers einbringen dürften, das ist meine Frage. Offensichtlich wurden keine Aussagen von ST als Zeuge in die Plädoyers eingebracht (erst sagt er das, dann das), also macht es Sinn, dass auch eine Aussage der Mutter nicht eingebracht wird.
Wenn jemand in der Hauptverhandlung von seinem Zeugnisverwqeigerungsrecht Gebrauch macht, in diesem Fall die Mutter, der das als enge Verwandte des Angeklagten zusteht, besteht für die Aussagen, die er/sie vor der Hauptverhandlung, also bei der Vernehmung durch die Ermittler, gemacht hat, ein Beweisverwertungsverbot. Das bedeutet dann, dass weder das Protokoll der Vernehmung verlesen noch der vernehmende Beamte in der Verhandlung dazu aussagen kann, was der-/diejenige ihm berichtet hat.

Bei S.T. ist es natürlich anders, er hat ja kein Zeugnisverweigerungsrecht, weil er nur als Zeuge zu sich selbst befragt wurde und nicht über eine andere Person, die ihm eng verbunden ist und gegen die er nichts belastendes sagen muss.
Er macht im Prozess von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, dass besagt, dass man sich als Tatverdächtiger nicht selbst belasten muss. Das Recht hat er aber nur als Tatverdächtiger bzw. als Angeklagter. Als Zeuge steht ihm das nicht zu.
Deshalb sind seine Aussagen, die er bei der Vernehmung gemacht hat, im Prozess verwertbar.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 18:45
Laut focus (von @cododerdritte um 18:08 verlinkt) betraf das vom Angeklagten korrigierte Streckenstück nur einen kleinen Teil der ursprünglich angegebenen Route.

Wäre ja nun wirklich interessant, zu wissen, welches Teilstück das nun war und ob es wirklich so klein war. Wurden die alte und die neue Strecke im Prozess per Video gezeigt, oder woher weiß der focus, dass es „klein“ (aber möglicherweise halt entscheidend) war? Klein im Verhältnis zur Gesamtstrecke, die immerhin bis zum Kreisel in der Bahnhofstraße bzw. bis zum Chalet ging, wenn ich das richtig verstanden habe?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 18:50
Zitat von LanzaLanza schrieb:Es ging darum, wie das Handy vom Bärbach zu Prien kam ohne irgendwo hängengeblieben.

Erstmal ja eine interessante Fragestellung.
Aber inwiefern soll das nachvollziehbar sein? Du hast da ja so viele variablen die es gar nicht möglich machen das zu rekonstruieren.
Vielleicht ist das Handy auch hängengeblieben und wurde es bei einem der nächsten Hochwasser vollends in die Prien gespült.
Die einzige Tatsache die man aufgrund der Abkühlung und den GPS/Geo Daten relativ sicher sagen konnte ist, dass das Handy ab Zeitpunkt XY wohl im Wasser war.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 19:04
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Außerdem hätte der besagte Kommilitone wissen müssen, dass Hanna verspätet, also erst nach offiziellen Semesterbeginn wieder nach Rumänien reist. Dabei hätte er in Kauf genommen, selbst mit Verspätung zum Semester zu erscheinen und sich damit verdächtig gemacht.
Ein Kommilitone, eine wissenschaftliche Hilfskraft (heißt das noch so?), ein Doktorand oder ein Mensch aus einem anderen Studiengang.
Mensch, weil ich Frauen nicht per se ausschließen möchte. Die Tat bzw. eine Verwicklung in ein tragisches Unfallgeschehen ist auch einer sportlichen jungen Frau möglich (dazu hatte ich bereits geschrieben).

Ganz dunkel kann ich mich erinnern, dass das Semester der Medizinstudierenden früher anders getaktet war, früher begann als zum Beispiel jenes der Geisteswissenschaftler, weil die "Medziner" immer so viel mehr lernen mussten.

Es geht darum, was ist möglich: Möglich ist es.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.03.2024 um 19:07
Es glaubt ja doch niemand, dass man, nachdem die Hauptbelastungszeugen oder wichtige Indizien wegfielen, gesagt hätte: "Ups, jetzt ist der dringende Tatverdacht futsch, tut uns leid, wir haben uns geirrt, sofort freilassen!". Das wäre doch komplett realitätsfremd.

Und so ähnlich bietet sich dem unvoreingenommenen Betrachter die Anklage dar. Man hatte sich jedenfalls festgelegt und mochte oder konnte nun nicht mehr zurück und suchte immer neue Indizien, die dann, welch Zufall, das eigene Vorgehen gut aussehen liessen. Daher auch die zunehmend unsachlichen Moralisierungen.

Ob zB. die minutengenaue Rekonstruktion des Laufweges deshalb so gut passt, weil man dem richtigen Täter auf der Spur ist, oder ob nicht umgekehrt erst nach den Angaben des Angeklagten diese Rekonstruktion so passend wurde, weil sie zirkelschlussartig in die Ermittlungsergebnisse eingearbeitet wurden, das ist bis zum jetzigen Stand nirgends sauber nachzuvollziehen gewesen.

Vielleicht löst sich ja dadurch dieses selbstgemachte Rätsel, warum er den EB von dem Schlenker erzählte. Nur mal als Gedankenspiel: ST ist die Strecke gelaufen, aber er ist dennoch nicht der Täter, weil die Tat, so es denn eine war, zur selben Zeit, aber woanders verübt wurde. Sollte er nun die EB anlügen?

Was genau hat ST denn am 3. gewusst, wissen können, und was hat er tatsachlich gesagt? Das man eine Leiche fand? Eine Frau? Eine Ermordete? Hanna? Wieviel davon war Wissen, wieviel davon Interpolation oder nur eigene Phantasie oder Befürchtung?

Man kann sich natürlich auch die Zahl der sogen. Geständnisse oder das Täterwissen schönrechnen, ohne deren genauen Inhalt zu kennen. Hauptsache möglichst viele. Dann widerspricht keiner! Was genau hat er denn bitteschön dem Vater "gestanden"?

Es wirkt jedenfalls nicht sehr überzeugend, wenn bei dem Versuch, eine erdrückende Indizienlast zu erzeugen, längst ausgeräumte Indizien immer wieder zurück auf den Haufen geworfen werden. Das ist einfach nur unseriös und beschädigt auch die sauber ermittelten Fakten.


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