Rick_Blaine schrieb:einschüchtern.
In Deutschland gibt es keine so formalisierten Einsprüche, aber ich würde, falls die Vorsitzende nicht von sich aus eingreift, ebenso meine Stimme erheben und sie bitten, doch den anderen Anwalt dazu zu bringen, von dieser Frage zu lassen und fortzufahren, denn die Zeugin habe die Frage ausreichend beantwortet. Es ist Aufgabe der Vorsitzenden, das Verfahren so zu führen, dass keine unbillige Einschüchterung von Zeugen geschieht, keine unnötigen Fragen gestellt werden, deren Antworten schon klar sind und so weiter. Natürlich gibt es da Ermessensspielraum, das hängt eben oft auch vom Verhalten der Zeugen ab. Manche müssen etwas nachdrücklicher gefragt werden, andere sind verängstigt und so weiter. Da in Deutschland ja die allermeisten Fragen vom Gericht gestellt werden, muss es vor allem sich selbst im Zaum halten, was manchmal mehr und manchmal weniger gelingt
Einspruch wie aus dem Fernsehen nicht, aber es können ja Fragen durchaus beanstandet werden oder sogar beantragt die zurückzuweisen. Als Verteidiger hätte mich diese Frage durchaus aufgeregt, aber die haben gar nicht mit der Winper gezuckt. Vom Gericht war ich zwar auch verwundert, aber aus Verteidigersicht kannst du es ja besser beurteilen.
Und nun kommen wir zum springenden Punkt. Meines Wissens ist laut StPO das Fragerecht des Staatsanwalts kein Anderes, als der restlichen Prozessbeteiligten. Was mir ja besonders aufgestoßen ist, nicht nur eben dass die Zeugin die Frage ohnehin schon viermal beantwortet hat, es war ja zum Schluss keine Frage mehr. In gewohnt genervter Manier hat er gesagt „Sie können es jetzt auch einfach sagen, wenn der ST sie angefasst hat!“ Würde sich mit „dass“ deutlich schlimmer anhören, aber man stelle sich vor, dass würde ein Verteidiger so machen.
Boho schrieb:Wäre Dir - als auch Prozessbeobachter vor Ort - denn dieses unangebrachte Lachen nicht auch aufgefallen
Doch. Deswegen sage ich ja, ich kann es bestätigen. Steht doch oben. Meine Berichte sollen aber nicht nur daraus bestehen wie ich mich über den Staatsanwalt aufregen muss. Deshalb schreibe ich nicht alles auf, was ich wahrnehme.
Boho schrieb:Wow - Du sagst jetzt nicht, dass die Anklage auf der blühenden Phantasie des Staatsanwalts beruht???
Das Motiv aus der BILD-Zeitung. Nicht die Anklage und noch nicht mal das Motiv was dort steht. „Sexuelle Motive“ lasse ich ja noch gelten.
Boho schrieb:Sorry, aber hier sehe ich Deine Berichte doch voreingenommen (was natürlich völlig ok ist, denn Du bist zu keiner Neutralität verpflichtet). Wurde auch schon mehrmals angesprochen und es wäre angebracht, dass bei Deinen Berichten anzumerken.
Immer wieder hatten hier user nachgefragt, wenn es Unstimmigkeiten zu anderen Berichten gab und das wurde dann korrigiert (habe ich nicht richtig gehört, kann so oder so sein, etc.) und bei mir war schon immer der Eindruck, dass die Berichterstattung sehr detailliert, aber doch von einer Überzeugung geprägt war.
Das ist immer das gleiche Problem, was Ihr in mich meint hineininterpretieren zu müssen. Ich habe nie diesen Anspruch für mich gestellt.
Ich habe mich öfter als „neutral“ bezeichnet. Darunter verstehe ich, dass ich mir nicht sicher bin wie es um die Frage der Schuld steht. Und dass ich nichts zu Gunsten des Angeklagten weglasse oder dazu erfinde. Dass ich persönlich als Forist nicht von der Indizienkette überzeugt bin, sage ich offen seitdem ich so empfinde.
Boho schrieb:Wie gesagt - völlig ok - nur deutlich machen solltest Du es bitte.
Wie soll ich das denn bitte noch deutlicher machen😂 Ich schreibe doch schon in Ich-Form wenn ich was bewerte und kommentiere.
Du hast Recht, es ist nicht das Erste Mal dass man mir mit dem Argument kommt, man würde schlimm verwirrt und beeinflusst werden durch mich.
Komischerweise kommt das immer von Leuten, wo man merkt die kennen jeden Beitrag aus dem Thread. Und dann will man mir weis machen, man ist jetzt langsam dahinter gekommen, dass ich eine Meinung zu Dingen vertrete und muss nun alles Frage stellen. Du kennst sicher auch meine sonstigen Beiträge seit Monaten.
Genauso wie mir jedes Mal, das gesagt wird.
Boho schrieb:Wurde auch schon mehrmals angesprochen und es wäre angebracht, dass bei Deinen Berichten anzumerken.
Immer wieder hatten hier user nachgefragt, wenn es Unstimmigkeiten zu anderen Berichten gab und das wurde dann korrigiert (habe ich nicht richtig gehört, kann so oder so sein, etc.)
Ich habe immer schon gesagt, dass mir Fehler passiert sind. Ist doch auch ok. Aber so wie du das darstellst ist das absolut verzerrt und schon wieder argumentativ zusammengewürfelt.
Ich habe immer schon bereits in meinem Text markiert, wenn ich was nicht richtig verstanden habe. Wenn ich vllt mal was falsch verstanden habe und ich dass dann festgestellt habe, habe ich oft selbst drauf aufmerksam gemacht.
Und du wirst nicht ein Beispiel finden, wo dies zu einer großen Entlastung des Angeklagten geführt hat.
Das Einzige was man als wirklich erheblich ansehen kann, ist wo ich beim Video 2:24 verstanden habe. Da habe ich aber in meinem Bericht aber schon ein dermaßen fettes Fragezeichen dahinter gemacht. Mehr kann man nicht tun.
Und was das jetzt mit der Sache zu tun hat, worüber wir diskutiert haben, weiß ich auch nicht.
Oft mal verstehe ich auch gar nicht, auf was man mit dieser Diskussion hinaus will. Es wirkt meistens so, als würde das dann rausgeholt werden, wenn man nicht damit zufrieden ist was ich als Diskutant schreibe und einem dann nichts besseres einfällt. Weil eine wirkliche Aussage oder ernst gemeinte Forderung erschließt sich mir nicht.
Boho schrieb:Für mich war hier stets der Eindruck, dass Charaktere aufeinander prallen. Frau Rick mit ihrer forschen Art (die man bei ihren Interviews, etc. bestätigt bekommt) und teils schon sehr provokativ agierend. Auf der anderen Seite eben der Staatsanwalt, der hier nach seinem Charakter entsprechend agiert.
Ja den Eindruck darfst du ja haben und ich habe meinen. Würdest du dich reinsetzen, würde die Bewertung mit Sicherheit ein bisschen anders ausfallen als meine. Aber ich schreibe alles so auf wie es passiert ist. Ich zitiere Rick genauso.
Es ist nun mal aber so, dass sie nicht solche Ansprachen hält. Heißt ja nicht dass sie ein Engel ist, das wäre dann wieder reininterpretiert. Aber wenn ein Staatsanwalt sich über Beweisanträge der Verteidigung mit krassesten Worten echauffiert, zeige ich meine Verwunderung darüber. Genauso wie über das andere Zeug.
Rick brüllt mal, wenn sie bei ihrer Frage unterbrochen wird. Aber du wirst selbst in der Presse, noch nicht mal in der AZ und co eine Stelle finden, wo sie mit einer Diskussion als solches lautstark angefangen hat oder bei ihren Stellungsnahmen ausgerastet ist. Hier im Forum stören sich doch auch die Leute hauptsächlich an Sachen die von ihr außerhalb passiert sind. Ist doch ok. Aber nur weil sie es im Saal nicht macht und du darüber unzufrieden bist, kann ich nichts dafür. Beschwer dich bei denen vorne. Ich habe keinen Einfluss auf die Verhandlungstage.
Boho schrieb:Zur Erinnerung, das war Dein Bericht damals - der nicht zu Deinen jetzigen Anmerkungen zu der Zeugenaussage der Pfadfinderin passt.
Ich kann mich sogar sehr gut daran erinnern, wie ich diesen Bericht geschrieben habe.
Ein schönes Beispiel wie mir jetzt meine eigene Nettigkeit auf die Füße fällt. Ich habe es nämlich eher vorsichtig Formuliert, weil ich ihn bis dahin überhaupt nicht wahrgenommen habe. Und mir kein Bild machen konnte, somit wollte ich nicht allzu hart ins Gericht gehen und habe es ein bisschen sinngemäßer geschrieben. Außerdem hat sich ja mein Schreibsstil auch ein bisschen geändert. Zur Anfangszeit habe ich überhaupt wenig wörtliche Rede eingebaut.
Wie es oben war, habe ich geschrieben, ich zwinge dir nicht zu glauben. Aber mein Gewissen diesbezüglich ist rein.