Hanna W. tot aus der Prien geborgen

@Karajana
Aber es löst doch keinen so hohen Datentraffic aus, dass dadurch die Temperatur des Handys beeinflusst wird. Das würde höchstens bei einem längeren WhatsApp-Video-Anruf passieren, aber sicher nicht beim bloßen Versuch eines Anrufs. Da sind ja kaum Daten zu übermitteln.

asdf1357 schrieb:Klarheit brachte es auch, dass der Angeklagte keine Fotos am 3.10. gemacht hatte.

An welcher Stelle wird das gesagt? Ich finde nur das hier:

14.54 Uhr: Weitere fünf Fotos, die auf dem Handy waren, wurden mit der Handykamera aufgenommen. Außerdem habe es 17 verworfene Bilder in der Galerie gegeben, die in einer Art Zwischenspeicher noch verfügbar waren. Weitere Aussagen darüber gibt es keine.

Quelle:
https://www.focus.de/panorama/welt/hanna-prozess-wurde-studentin-hanna-ermordet-naechster-prozesstag-startet-heute_id_259468664.html#aktualisieren

Palio schrieb:Karajana schrieb:
Nachdem mein Vater dann mehrmals am Tag einen Notruf von mir erthielt, da sich das Handy in meiner Tasche - immer wenn ich darin nach etwas gesucht habe - selbstständig gemacht hat, habe ich die Funktion wieder gelöscht.

So könnte sie unbemerkt von ihrem Angreifer also auch versucht haben, den Notruf abzusetzen.

Ja könnte so sein, man muss nur 3 mal kurz die Entsperrtaste an der Seite drücken, das geht auch blind, in der Jacken- oder Handtasche.

Aber es passiert eben auch sehr oft aus Versehen, so war es zumindest bei mir der Fall.
Kann ja jeder im Selbstversuch mal testen diese Funktion einzustellen, ob es dann ähnlich oft passiert.

Stark angetrunken wahrscheinlich erst recht, da kann es auch gut sein, dass man beim Versuch zu entsperren, den Notruf auslöst.

Aber letztendlich hat sie das Handy dann nicht mehr entsperrt, was natürlich wieder für einen bewussten Notruf spricht.

Palio schrieb:An welcher Stelle wird das gesagt? Ich finde nur das hier

Stimmt, das steht nicht im Ticker. Ich habe das falsch abgespeichert.

Es steht nichts dazu, was auf den Fotos vom 3.10. auf dem Handy des TV zu sehen ist. Vielleicht sind es ja welche vom Parkplatz, vielleicht auch nicht.

Um 02:37 Uhr zeigte das Handy laut heute vorgestellten Daten ein Abkühlverhalten. Wie passt das aber mit dem ungenauer werdenden GPS-Signal zusammen? Dieses Phänomen wurde damals mit dem Eintritt des Handys in den Bärbach erklärt und soll vor 02:37 Uhr stattgefunden haben.

Am 3. Oktober 2022 habe Hanna W. um genau 2.32,09 Uhr versucht, ihre Eltern anzurufen. Eine Minute und 25 Sekunden später sei ihr Handy jedoch bereits im Wasser gewesen, denn zu diesem Zeitpunkt sei die GPS-Ortung des Mobiltelefons plötzlich ganz ungenau geworden. Dies geschehe etwa, wenn ein Handy unter Wasser sei.

Wende im „Eiskeller“-Mordfall? (Bild)

Bei der "Abendzeitung" sind die Uhrzeiten ungenauer und etwas widersprüchlich, orientieren sich aber auch eher in Richtung 02:30 Uhr.

Warum ging Hannas Anruf am Festnetztelefon um 2.32 Uhr nicht durch? (...)

Über vieles können auch die Experten nur spekulieren. Fest steht, dass die GPS-Daten ab 2.31 Uhr ungenau werden. Vielleicht weil das Handy ins Wasser geworfen wurde? Darauf würde deuten, dass die Temperatur ihres Akkus ab diesem Zeitpunkt schlagartig abnahm.

Neue Details im Hanna-Prozess: Reichte die Zeit überhaupt für einen Mord? (Abendzeitung)

16.04 Uhr: Nun geht es doch noch um den gelöschten Chat der Kronzeugin mit ihrer Schwester. Der Zeuge sagt, dass eine Wiederherstellung „in der Regel“ gehe. Man könne aber nicht immer den genauen Sinn wiederherstellen. Er gehe davon aus, dass in der Sicherung der Polizei in Rosenheim die entsprechenden Einträge vorhanden sein könnten. „Wenn diese Sicherung gemacht wurde, könnten sie drin sein.“

Der gelöschte Chat interessiert mich persönlich ja brennend. Heutzutage muss ja niemand mehr Chats aufgrund mangelndes Speicherplatzes löschen, da wird es schon einen anderen Grund geben.
Ich hoffe sehr, dass es gelingt diesen wieder herzustellen. Vielleicht kann das Thema "Kronzeugin" dann endlich ad acta gelegt werden.

hopkirk schrieb:@Karajana
Aber es löst doch keinen so hohen Datentraffic aus, dass dadurch die Temperatur des Handys beeinflusst wird. Das würde höchstens bei einem längeren WhatsApp-Video-Anruf passieren, aber sicher nicht beim bloßen Versuch eines Anrufs. Da sind ja kaum Daten zu übermitteln.

Ah ok, gut möglich, damit kenne ich mich nicht aus.

Palio schrieb:Für die Zeitschiene wäre interessant, wann der Notruf erfolgte. Weiß das jemand?

Dazu hat Fassbinder folgendes berichtet:

fassbinder1925 schrieb am 04.12.2023:Um 2:31 wird der letzte Anruf nach Hause getätigt und nach 2:33 wird es mit den GPS-Daten ungenau

Andante schrieb:Am 3. Oktober 2022 habe Hanna W. um genau 2.32,09 Uhr versucht, ihre Eltern anzurufen.

asdf1357 schrieb:Dazu hat Fassbinder folgendes berichtet:

Danke euch. Also Ablauf wie folgt:

Um 2:30 Uhr Schrei, um 2:31 Uhr Notruf, um 2:37 Uhr Handy ins Wasser.

Schneewi77chen schrieb am 30.11.2023:Fest steht, dass Hanna um 2.28h lebend von einer Videokamera aufgezeichnet wurde.

Zwischen 2:20-2:30 der Schrei, der Klang, als würde jemand an den Haaren gezogen werden

2:31 Notfallkontakt wurde aktiv gewählt

2:32 GPS Signal wird ungenau

2:37 Handy vermutlich im Bärbach / Temperaturabsturz

emz schrieb:Und abermals bekommt Rick keine Bestätigung, der Angeklagte könne zur fraglichen Zeit gedaddelt haben.
Aber sie gibt nicht auf:

Das ist auch gut so, denn der Gutachter kennt ja auch offenbar das Spiel nicht im Einzelnen:

Der Zeuge verneint. „Das heißt nur, dass das Spiel zu diesem Zeitpunkt diese Datenmenge gesendet hatte. Darüber hinaus kann ich keine Aussage treffen.“ Mit einer aktiven Nutzung, also dass jemand das Handy bediente, habe dies nichts zu tun.

Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/hanna-prozess-wurde-studentin-hanna-ermordet-naechster-prozesstag-startet-heute_id_259468664.html

Mit einer aktiven Nutzung, also dass jemand das Handy bediente, habe dies nichts zu tun.

scheint vom Focus zu kommen, bzw. ich hoffe es, dass es nicht vom Gutachter kommt, denn das könnte er ohne Wissen über das Spiel niemals behaupten. Denn es würde nicht mit dem Standard-App-Konzept des Android-Betriebssystems vereinbar zu sein.

https://developer.android.com/guide/components/activities/activity-lifecycle

Standardmäßig läuft ein Spiel gar nicht weiter, wenn es deaktiviert ist. Das gäbe bei den Usern dann sicher Proteste, weil der Akku rasch leer ist. Dass ein Spiel davon abweicht, ist kaum anzunehmen. Denn wozu sind Transfers in Abwesenheit notwendig. So etwas erledigt eine App, wenn das Betriebssystem sagt, dass es wieder aufgewacht ist (OnResume). Dieser Datentransfer wäre normalerweise sogar ein recht sicheres Zeichen dafür, dass Spiel gerade erst wieder aktiviert wurde, also in den Vordergrund gebracht wurde.

Es wäre etwas Besonderes, wenn das Spiel sich anders als die normalen SmartPhone-Apps verhält.

Aber es ist OK, dass der Gutachter nicht spekuliert hat und nun genau das erfolgt, was notwendig ist, eine Anfrage beim Spielehersteller. Gut Ding will Weile haben. Aber alles Dinge, welche schon längst von den Ermittlern hätten angestoßen werden müssen. 1 Jahr zu spät!


Noch immer nicht die U-Haft aufgehoben, Purer Wahnsinn! Die schweren Versäumnisse der Ermittler/der StA des Gerichts werden weiter auf dem Rücken des Angeklagten ausgetragen! Bananenrepublik Bayern.

asdf1357 schrieb:2:37 Handy vermutlich im Bärbach / Temperaturabsturz

Was für ein absurder Zufall, dass damals die gefundene Holzuhr doch ziemlich genau diese Uhrzeit anzeigte. Aber wir wissen ja nun, dass der Besitzer damit nichts zu hatte.
Ob sie evtl unbeabsichtigt mit Hannas Körper vom Uferrand, den Weg in den Bärbach fand?
Wobei sicher aber noch einige Minuten vergehen sollten, bis eine Uhr im Wasser stehen bleibt.

Karajana schrieb:Aber letztendlich hat sie das Handy dann nicht mehr entsperrt, was natürlich wieder für einen bewussten Notruf spricht.

Ja, ein gutes Argument neben der siebenminütigen Zeitschiene, die schlecht mit einem plötzlichen Unfallsturz in den Bach vereinbar ist.

Karajana schrieb:Was für ein absurder Zufall, dass damals die gefundene Holzuhr doch ziemlich genau diese Uhrzeit anzeigte.

Das ist doch gar nicht klar, dass die Uhr zu der Zeit stehen blieb. Vielleicht wurde sie auch extra für das Foto auf die Zeit gestellt. Das ist doch sogar recht wahrscheinlich, um den Bezug zur Tat herzustellen und möglichst viele Zuschauer bei Aktenzeichen XY zum Anruf zu motivieren.

Vielleicht haben die Ermittler auch die Zeit rekonstruiert nach dem in der Anklage angenommen Hergang und kamen bei 2:37 raus.... Ich weiß es nicht.

Karajana schrieb:Was für ein absurder Zufall, dass damals die gefundene Holzuhr doch ziemlich genau diese Uhrzeit anzeigte. Aber wir wissen ja nun, dass der Besitzer damit nichts zu hatte.

Die Uhr war in Funktion, es war Zufall, dass ausgerechnet um diese Uhrzeit ein Foto von ihr gemacht wurde.

Palio schrieb:Ja, ein gutes Argument neben der siebenminütigen Zeitschiene, die schlecht mit einem plötzlichen Unfallsturz in den Bach vereinbar ist.

Ausser natürlich sie hat etwas anderes in der Handtasche (Taschentücher) gesucht, weil sie sich im Gebüsch erleichtern wollte oder sich übergeben musste, und dabei vorher den Notruf versehentlich ausgelöst.
Aber 7 Minuten um kurz im Gebüsch zu verschwinden, kommen mir auch eher lange vor.
Aber betrunken und mit Übelkeit wiederum möglich.

Vielleicht ist ihr das Handy um 2:32 aus der Hand in eine Pfütze gefallen als der Angriff von hinten kam. Um 2:37 wurde es dann vom Täter in den Bach geworfen.
Es gab ja wohl anhaltende Regenfälle vorher, da stehen überall länger Pfützen, wir in Norddeutschland können da die letzten Wochen ein Lied von singen.

LackyLuke77 schrieb:Um 02:37 Uhr zeigte das Handy laut heute vorgestellten Daten ein Abkühlverhalten. Wie passt das aber mit dem ungenauer werdenden GPS-Signal zusammen? Dieses Phänomen wurde damals mit dem Eintritt des Handys in den Bärbach erklärt und soll vor 02:37 Uhr stattgefunden haben.

Ja, anscheinend wurde aufgrund des ab 2:33 und 5 Sek. schwächer werdenden GPS-Signals bereits da ein Wasserkontakt des Handys vermutet.

Jörg Völkerling berichtete vom 2. Prozesstag:

Das Opfer hätte um 2.21 Uhr die Disco verlassen, danach filmte eine Überwachungskamera, wie sie allein losging. Um 2.30 Uhr hörte ein Hotelgast in der Nähe einen Schrei, wie „in Todesangst“. Zwei Minuten später versuchte Hanna noch, ihre Eltern anzurufen. Der Polizist: „Schon um 2.33 Uhr und 35 Sekunden war das GPS-Si­gnal so ungenau, dass unse­re Sachverständigen das Mo­biltelefon im Wasser vermute­ten.“

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/traunstein-vater-der-getoeteten-hanna-wir-haben-keine-nacht-mehr-geschlafen-85730896.bild.html

Warum dann erst um 2:37 eine Abkühlung des Handys eingetreten ist und wie das mit dem GPS-Signal zusammenpasst, wird im Prozess wohl noch mal thematisiert werden.

Gründsätzlich kann allerdings ein schwächer werdendes GPS-Signal seine Ursache auch woanders haben als ausschließlich in Wasserkontakt. Und Notrufversuch von Hanna und anderthalb Minuten später schwächer werdendes GPS-Signal, unterstellt als Kontakt des Handys mit Wasser, schließen per se eine Tat nicht aus, wenn der Notruf nicht vor oder bei Beginn der Tat abgesetzt wurde sondern mittendrin. Denkbar ist auch, dass der Täter den Notrufversuch bemerkte, daraufhin dem Opfer das Handy entriss und dieses in den Bärbach warf, die schwerverletzte Hanna dann erst etwas später.

emz schrieb:Die Uhr war in Funktion, es war Zufall, dass ausgerechnet um diese Uhrzeit ein Foto von ihr gemacht wurde.

Ja stimmt, ich wusste nicht mehr ob das je von Ermittlerseite klargestellt wurde. Habe aber den Passus nun gefunden, in dem es heisst die Uhr war funktionsfähig.

asdf1357 schrieb:Vielleicht wurde sie auch extra für das Foto auf die Zeit gestellt. Das ist doch sogar recht wahrscheinlich, um den Bezug zur Tat herzustellen und möglichst viele Zuschauer bei Aktenzeichen XY zum Anruf zu motivieren.

Das wiederum schließe ich aus, was weiss denn der Durchschnittszuschauer schon über die Tatzeit? Tut ja auch nichts zur Sache, wenn es darum geht, den Besitzer zu finden.

Ich denke, man darf hier zum einen Notruf und Anruf der Notfallkontakte nicht in einen Topf werfen. Zum Einen war Hannas Handy ja offenbar auf die Aktivierung der Notfallkontakte über den Sperrbildschirm eingestellt und nicht auf irgendwelches Drücken von Tasten an der Seite. Der eigentliche Zweck dieser Kontakte ist ja auch, das Ersthelfer bzw. Sanitäter etc. mit Angehörigen z.B. eines Unfallopfers in Kontakt treten können, wenn das Opfer selbst nicht bei Bewusstsein ist. Natürlich kann man das dann bei gesperrten Handy auch selbst als Schnellwahl nutzen. Aber wenn der Gutachter sagt, bei Hannas Handy mussten die Notfallkontakte über den Sperrbildschirm angewählt werden und eine unbeabsichtigte Aktivierung sei auszuschließen, dann glaube ich ihm das erstmal.

hopkirk schrieb:Aber wenn der Gutachter sagt, bei Hannas Handy mussten die Notfallkontakte über den Sperrbildschirm angewählt werden und eine unbeabsichtigte Aktivierung sei auszuschließen, dann glaube ich ihm das erstmal.

Wo hat er das denn gesagt, dass eine unbeabsichtigte Aktivierung ausgeschlossen ist? Wie soll das überhaupt ausgeschlossen werden? Durch Wasserkontakt ist es wohl nicht möglich, aber händisch und durch Bewegung in der Tasche kann ich doch aus Versehen alles mögliche auslösen? Auf dem Sperrbildschirm sogar noch viel einfacher als auf den Tasten an der Seite.