emz schrieb:Sicherlich interessiert letztendlich auch mich, wie ist Hanna zu Tode gekommen und folglich auch, wird nun der Angeklagte verurteilt oder nicht und wenn ja, zu welcher Strafe. Für mich steht aber im Vordergrund, wie gelangt die Justiz zu diesem Urteil. Welche Schritte unternehmen Staatsanwaltschaft und Verteidigung, um ihre gegensätzlichen Positionen zu untermauern, worauf bauen sie ihre Plädoyers auf und wie wertet die Kammer das Ganze dann in ihrem Urteil
Statt dessen lese ich hier aber immer wieder Einschätzungen, wie nach derzeitigem Ermittlungsstand denn nun die Verurteilungswahrscheinlichkeit beurteilt wird. Wir sind aber mitten im Prozess und da ist alles offen. Und da wird nun auch nicht der am Anfang der Ermittlungen und nach einem halben Jahr vom Oberlandesgericht bestätigte dringende Tatverdacht, von dessen Begründung wir keine Kenntnis haben, einer erneuten Überprüfung unterzogen. Es wurden Zweifel gesäht, aber mehr ist bislang nicht passiert. Und nun geht es
Grundsätzlich bin ich ja auch immer sehr dafür, dass man eine Beweisaufnahme abwartet und sich an rechtliche Grundsätze hält. Aber natürlich passen sich Diskussionen auch während einer Beweisaufnahme an. Und es ist ja nicht so, dass man komplett im dunklen gelassen wird darüber, was noch so geplant ist. Manche rechnen ja sogar noch mit Überraschungszeugen oder Ass im Ärmel. Und ich finde, nach über 20 Verhandlungstagen, kann man schon darüber diskutieren, wie wahrscheinlich eine Verurteilung ist, man kann ja dann immer wieder über neue Ergebnisse diskutieren.
Und es gibt ja Prozesse, wo sich währenddessen der dringende Tatverdacht auflöst und der Haftbefehl aufgehoben wird. Ob das jetzt in dem Fall so ist, sei mal dahingestellt. Aber das finde ich absolut normal und verständlich, wenn diese Idee manche hier in den Raum werfen oder überlegen ob oder warum
Fridolin31 schrieb:Die Unfalltheorie wurde von den Ermittlern niemals ausgeschlossen, verlor jedoch offenbar an Bedeutung, als der Aussage der V eindeutiges Täterwissen entnommen wurde und keine Bedenken gegen die Glaubhaftigkeit der Aussage bestanden
Ich glaube damit haben halt manche ein Problem. Ich persönlich, werfe der Polizei nicht vor, dass sie nicht auf ein Alibi mit dem Handyspiel gekommen ist. Haben hier auch nicht viele getan glaube ich.
Und ich habe damit auch meine Probleme. Es mag zwar rechtlich legitim sein, aber nur weil ein junger Mensch sagt, es war ganz sicher der 3. wo angeblich Täterwissen geäußert wurde, daraus hauptsächlich einen dringenden Tatverdacht herleiten und jemand über ein Jahr in U-Haft nehmen, Ich weiß ja nicht. Man hätte ihn ja auch erstmal intern als Verdächtigen behandeln können und sich Beschlüsse für Anzapfen etc. holen. Man ist ja nicht gezwungen, ihn deswegen gleich festzunehmen. Und wie man das so schnell beurteilen kann, ob ein Mensch das zuverlässig mit den Daten auf die Kette kriegt? Stelle ich mir schwierig vor.
emz schrieb:Magst du näher ausführen, welches Szenario die Rechtsmedizin sonst noch für denkbar hält?
Wobei ich hier speziell die Kopfverletzungen anspreche.
Den Schluss ziehe ich aus der Aussage des Adamec, wenn. Ihn der Verteidiger fragt, ob man ein anderes Szneario ausschließen kann und er das verneint und meint „es ist nur eine Denkvariante“.