Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Guten Abend zusammen,

ich weiß, das Thema „Springen auf Schulterblätter“ bei einer 1.86 m großen Frau hatten wir schon zu Genüge, aber mir ist gestern beim Joggen (als Frau alleine abends) ein Gedanke gekommen.

Mein Schnürsenkel war offen und ich ging in die Hocke um ihn zu binden als plötzlich hinter mir ein Mann vorbeilief. Er lief aber tatsächlich nur vorbei und alles ist gut, aber danach musste ich dran denken, dass dieses Szenario bei Hannah möglich gewesen sein könnte wenn man den Größenunterschied beachtet.

Vielleicht lief er grade vorbei, sah sie kniend und nutzte die Situation aus.

Wollte das nur kurz in die Runde werfen und verabschiede mich auch direkt wieder.

Karajana schrieb:Wo hat er das denn gesagt, dass eine unbeabsichtigte Aktivierung ausgeschlossen ist?

Das hat der Sachverständige nicht gesagt. Er hat laut Ticker nur gesagt, dass der Anruf über den Sperrbildschirm getätigt wurde.
Die Richterin hat bei der Diskussion dazu folgendes Fazit gezogen:

Palio schrieb:Sie muss dreimal an dieselbe Stelle tippen, streichen reicht nicht“, stellt die Richterin fest – und dann: „Die Pflanzentheorie wird damit ganz schön abwegig.“ Damit ist die Vermutung gemeint, dass der Notruf durch den Sturz ausgelöst worden sein könnte und den Aufprall auf Pflanzen, Bäume oder ähnliches. 

Palio schrieb:asdf1357 schrieb:
Klarheit brachte es auch, dass der Angeklagte keine Fotos am 3.10. gemacht hatte.

An welcher Stelle wird das gesagt? Ich finde nur das hier:
14.54 Uhr: Weitere fünf Fotos, die auf dem Handy waren, wurden mit der Handykamera aufgenommen. Außerdem habe es 17 verworfene Bilder in der Galerie gegeben, die in einer Art Zwischenspeicher noch verfügbar waren. Weitere Aussagen darüber gibt es keine.
Quelle:

https://www.focus.de/panorama/welt/hanna-prozess-wurde-studentin-hanna-ermordet-naechster-prozesstag-startet-heute_id_259468664.html#aktualisieren

Hier wurde das erwähnt:

15.06 Uhr: Ob auf dem Handy des Angeklagten am 3. Oktober ein Bild aufgenommen worden ist, will einer der Verteidiger wissen. „Das konnte ich nicht feststellen“, sagt der Zeuge.

Karajana schrieb:15.06 Uhr: Ob auf dem Handy des Angeklagten am 3. Oktober ein Bild aufgenommen worden ist, will einer der Verteidiger wissen. „Das konnte ich nicht feststellen“, sagt der Zeuge.

Das ist ja irgendwie mehrdeutig. Könnte heißen, dass weder Verneinung noch Bestätigung möglich ist. Könnte auch heißen, dass kein Foto vom 03.10. festzustellen war, gleichbedeutend mit "es gibt keins".

Jedenfalls danke fürs Raussuchen.
@asdf1357: Deine Erinnerung hat dich doch nicht getäuscht. Ein zur Zeugenaussage passendes Foto vom 03.10. scheint es wohl doch nicht zu geben.

Karajana schrieb:Aber es löst doch keinen so hohen Datentraffic aus, dass dadurch die Temperatur des Handys beeinflusst wird. Das würde höchstens bei einem längeren WhatsApp-Video-Anruf passieren, aber sicher nicht beim bloßen Versuch eines Anrufs. Da sind ja kaum Daten zu übermitteln.

Der Akku kühlt ab, wenn er ins Wasser fällt. Die Meldung, dass er abkühlt, kam bei mir (Handy ins Klo gefallen, hab es gleich wieder raus) ein bisschen zeitversetzt. Vermutlich wird die Temperaturdifferenz ausgewertet.

Palio schrieb:Sie muss dreimal an dieselbe Stelle tippen, streichen reicht nicht

Karajana schrieb:Ja könnte so sein, man muss nur 3 mal kurz die Entsperrtaste an der Seite drücken, das geht auch blind, in der Jacken- oder Handtasche.

Ich habe zuerst gedacht, dass es das ist, was die Richterin meinte, aber sie scheint doch eher ein Tippen auf den (gesperrten) Bildschirm zu meinen und kein Tastendrücken. Wie muss man sich das vorstellen, @Karajana - hast du eine Idee?

Palio schrieb:Ich habe zuerst gedacht, dass es das ist, was die Richterin meinte, aber sie scheint doch eher ein Tippen auf den (gesperrten) Bildschirm zu meinen und kein Tastendrücken. Wie muss man sich das vorstellen, @Karajana - hast du eine Idee?

Ich habe das gerade mal so eingerichtet, dass der Notfallkontakt auf dem Sperrbildschirm angezeigt wird. Muss aber dazu sagen, ich habe derzeit kein IPhone sondern ein Samsumg. Vermute es aber ähnlich.

Man muss das Handy durch klicken aktivieren, dann kommt unter der Pin Eingabe "Notruf" (ich glaube das gibt es generell, nur dass man eben nicht mehr händisch die Nummer wählen muss, sondern dann gleich auf den Kontakt klicken kann und der automatisch gewählt wird)

Ja, insgesamt muss man 3 mal klicken, und vermutlich passiert es wohl auch nicht so schnell aus Versehen, wie bei der Notfallnummer durch die Seitentasten, das stimmt.

Aber wer schon einmal bei Regen oder mit nassen Händen das Smartphone bedient hat, weiss auch wie schnell da Tasten aktiviert werden und sich plötzlich verselbstständigen.

Ich finde es aber schwer einzuschätzen ehrlich gesagt.

BlackOrpheus schrieb:Die Meldung, dass er abkühlt, kam bei mir (Handy ins Klo gefallen, hab es gleich wieder raus) ein bisschen zeitversetzt. Vermutlich wird die Temperaturdifferenz ausgewertet.

@BlackOrpheus
Weißt du noch, um wieviel später diese Meldung kam? Also im Minuten- oder im Sekunden-Bereich?

Die Frage ist auch - angenommen sie hat den Notruf bewusst gewählt- inwiefern sie sich von vor dem Angriff bedroht gefühlt hat.
Wenn man nur ein komisches Gefühl hat, tut man ja eher so als würde man gerade jemand anrufen, oder ruft jemand an, der erreichbar und oder in der Nähe ist. Zumindest würde ich mein Handy erstmal entsperren.

Und generell ist ein Jogger ja erstmal nicht bedrohlich. Da hätte ich eher vor volltrunkenen Clubbesuchern Angst, um ehrlich zu sein.
Dann hätte er sie zumindest belästigen oder bedrohen müssen, was dann aber auch wieder nicht zu dem Angeklagten passt. Zumindest soweit wir uns bis jetzt ein Bild machen konnten.

Möglich natürlich dass sie die 110 wählen wollte, aber nur noch auf den Button mit dem Notkontakt kam.

Dass sie während des Angriffs noch die Gelegenheit hatte, finde ich zweifelhaft, denn dann kann es genauso gut aus Versehen gewesen sein, wenn es so leicht nebenbei gehen würde.

Aber ein versehentlich gewählten Notrufkontakt wäre schon ein grosser Zufall just in dem Moment, das muss man zugeben.

Das war vielleicht zwei drei Minuten später. Mir ist das Handy ins Klo gefallen (auch ins Wasser, also kein Urin drin gewesen (das ist wichtig, weil es sich sonst wohl anders verhält, ist ja dann auch wärmer), ich hab es sofort wieder raus, hat unter Wasser geleuchtet. Hab mich erst noch gefreut, dass es tut, ich bin dann die Treppen runter und dann kam die Meldung, dass der Akku empfindlich kalt sei, oder so ähnlich. Ich habe ein XiaomiSmartphone.Also nichts besonderes. Kurz nach dieser Meldung ging es dann aus. Ich konnte es durch tagelanges Reislagern im Backofen wieder aktivieren.

Karajana schrieb:Dann hätte er sie zumindest belästigen oder bedrohen müssen, was dann aber auch wieder nicht zu dem Angeklagten passt. Zumindest soweit wir uns bis jetzt ein Bild machen konnten.

Sehe ich nicht so. Beide Verhaltensweisen wurden in Bezug auf den Angeklagten berichtet. Anlabern von Frauen in Rosenheim (sehe ich als Belästigung, wenn es keinen anders gearteten vorherigen Kontakt gab), Messer am Hals der Freundin ("Ich bring dich jetzt um").

Karajana schrieb:Wenn man nur ein komisches Gefühl hat, tut man ja eher so als würde man gerade jemand anrufen, oder ruft jemand an, der erreichbar und oder in der Nähe ist.

Das könnte bei Hanna der Fall gewesen sein. Erstens waren die Eltern als Notfallkontakt ohne Entsperren des Handys schnell anzuwählen, zweitens waren sie einigermaßen in der Nähe und hätten schnell bei Hanna sein können. Insofern wäre ein Anruf bei ihnen logisch.

asdf1357 schrieb:Das ist doch gar nicht klar, dass die Uhr zu der Zeit stehen blieb. Vielleicht wurde sie auch extra für das Foto auf die Zeit gestellt. Das ist doch sogar recht wahrscheinlich, um den Bezug zur Tat herzustellen und möglichst viele Zuschauer bei Aktenzeichen XY zum Anruf zu motivieren.

emz schrieb:Die Uhr war in Funktion, es war Zufall, dass ausgerechnet um diese Uhrzeit ein Foto von ihr gemacht wurde.

Wer da an einen "Zufall" glaubt, der glaubt auch an den Ostermann und Weihnachtshasen! :D
Die Freistaatlichen Kriminaler, als bayrische "Schläulinge", sind beim tarnen/täuschen/tricksen in ihrem natürlichen Element wie der Hecht im Karpfenteich!

Zuerst wurde kolportiert dass die Uhr zum gezeigten Zeitpunkt wegen eingedrungenem Wasser stehen geblieben wäre, um dann im Laufe des letzten Jahres, 5 Monate nach dem Todesfall der jungen Frau und nach der Ermittlung des in Baden-Württemberg wohnhaften Besitzers/Verlierers der Armbanduhr, zu verkünden - "Alles bleibt anders" - dass das Uhrwerk Wasserdicht ist und die Uhr erst mit entleerter Batterie stehen geblieben sei.

Die Moral von der Geschicht': Glaube niemals vorab der Polizei und einem Geheimdienst gleich zweimal nicht! ;)

hopkirk schrieb:Sehe ich nicht so. Beide Verhaltensweisen wurden in Bezug auf den Angeklagten berichtet. Anlabern von Frauen in Rosenheim (sehe ich als Belästigung, wenn es keinen anders gearteten vorherigen Kontakt gab), Messer am Hals der Freundin ("Ich bring dich jetzt um").

Ersteres ja, kann man so sehen, passiert einem als Frau aber öfter, auch nachts, und ist eigentlich noch kein Grund da in Panik zu geraten.
Die Story mit dem Messer am Hals ist sehr wahrscheinlich nie passiert, da ja neuerdings jegliche Aussage zu dem Thema verweigert wird, um sich nicht selbst zu belasten.

@Karajana
Ich bin selbst eine Frau und kann ziemlich gut einschätzen, wann ich mich belästigt fühle und wann nicht. Ich bin selbst oft genug nachts nach Hause gelaufen. Und die Story mit dem Messer am Hals ist für mich Fakt. Für mich persönlich. Kann ja ansonsten jeder sehen, wie er will

hopkirk schrieb:Das könnte bei Hanna der Fall gewesen sein. Erstens waren die Eltern als Notfallkontakt ohne Entsperren des Handys schnell anzuwählen, zweitens waren sie einigermaßen in der Nähe und hätten schnell bei Hanna sein können. Insofern wäre ein Anruf bei ihnen logisch.

Mit Anfang 20, um halb 3 Uhr nachts, wäre meine letzte Idee gewesen volltrunken nach dem Verlassen eines Clubs meine Eltern aus dem Bett zu klingeln, weil ich mich gerade etwas unwohl fühle.
Das hätte ich nur im absoluten Notfall gemacht. Wobei bei einem absoluten Notfall die 110 auch die bessere Wahl wäre.
Ansonsten wäre der Kumpel, der sie ja sowieso begleiten sollte, und nur 1 min entfernt war, der sinnvollere Kontakt gewesen.
Aber das mag jeder anders sehen.

@Sherlock_H
Es war vielleicht zwei Minuten später. Der Akku hat dann auch gesponnen,bzw. spinnt bis heute (Anzeige nicht mehr korrekt)

Zum versuchten Notruf von Hanna:
Also ich denke, wenn ich eine Frau wäre und nachts auf einsamer Straße läuft ein Jogger nicht an mir vorbei, sondern bleibt in einer gewissen Entfernung hinter mir, vor mir oder spricht mich an, dann ist das ein Grund für zumindest "Alarmstufe Gelb"! Deshalb könnte Hanna ihre Eltern und nicht die Polizei angerufen haben (diese hätte sie wahrscheinlich bei "Alarmstufe Rot" angerufen).

@BlackOrpheus: Vielen Dank!

@Karajana
Vielleicht hat sich Hanna ja nicht nur etwas unwohl gefühlt, sondern hatte wirklich Angst. Insofern hätte ihr Vater schneller bei ihr sein können als irgendwelche Einsatzkräfte über die 110. Und vielleicht hat sie gerade auch darum nicht den Bekannten angerufen - weil sie dazu erst das Handy hätte entsperren müssen, wozu sie nicht die Zeit hatte. Vermutlich hatte sie nur Sekunden, um zu entscheiden, was sie tut. Da können wir nun lange diskutieren, was von unserer Warte aus sinnvoller gewesen wäre.

@Sherlock_H
Ich bin eine Frau und würde wahrscheinlich erst so tun, als ob ich telefoniere, da das schneller geht. Also relativ schnell Handy ans Ohr. Wahrscheinlich würde ich auch gleich irgendwas laut sagen mit Hallo der Herr Polizist oder sowas, ich würde also so tun, als ob am anderen Ende jemand ist, den ich privat kenne und der bei der Polizei arbeitet.