Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Karajana schrieb:Wenn es stark blutet, dann spritzt es natürlich auch,

Nein. Es spritzt, wenn man eine Schlagader trifft. Ansonsten rinnt bzw. fließt Blut.

Leppy schrieb:Wie hat er sie deiner Meinung nach dann ins Wasser gezogen? Oder vielleicht getragen? Mit den ausgestreckten Armen eines 1,65m kleinen Mannes? Kann mir nicht vorstellen, dass die Schuhe nichts abbekommen haben sollen.

Ja, an den Füßen zum Beispiel? Ihre Füße waren sicherlich nicht blutig, da weit entfernt vom Kopf. Der wird zB aufgestanden sein, sie an den Füßen gezogen haben, Richtung Fluss. Dann noch mit ein paar beherzten Tritten Richtung Wasser gerollt. Das Opfer wird nicht in einer Blutlache gelegen sein. Das Blut braucht auch erstmal eine Zeit lang bis es austritt. Da wurde schließlich nicht eine Schlagader verletzt, wo sofort Mengen an Blut austreten.

hopkirk schrieb:Nein. Es spritzt, wenn man eine Schlagader trifft. Ansonsten rinnt bzw. fließt Blut.

Zustimmung.

Es hat doch auch mal mehr mal weniger geregnet in der Nacht… da wird schon einiges auf dem Heimweg abgewaschen worden sein, wenn er denn Blut abbekommen hat weil er mit der Tat in Verbindung steht. Und dann war er nass vom Regen.
Beides irgendwie kein Zustand in dem man verweilen möchte.

Ich werd trotzdem das Gefühl nicht los, dass das Zocken 02:42-02:50 vom Zeitstempel in Verbindung mit den restlichen Zeitstempeln so nicht stimmt. Keine Ahnung warum - vielleicht weil ich nicht glaube dass er heimrennt und dann erst mal zockt.

Sein Anwalt hat einen Beweisantrag für Zocken ab 02:24 gestellt… irgendwie muss der ja gebau auf diese Uhrzeit gekommen sein; ich nehme an auch er hat irgendwelche Auswertungen beantragt.


Angenommen 02:24 stimmt weil die 02:42 ein Zahlendrehe waren und es waren nur 8 Minuten wie das finnische Unternehmen sagt, dann könnte er
A) unschuldig sein
B) bis zB 02:29 gezockt haben, das Handy hingelegt haben und losgejoggt sein und es hat sich nach weiteren 3 Min selbst gesperrt (macht zumindest das iphone nach einer gewissen Zeit); dann wäre das Spiel auch volle 8 Min aktiv gewesen.
02:29 reicht um in 3 Min am Parkplatz zu sein und dann auf Hanna zu treffen.

Aber auch die Theorie mit der Zeitverschiebung durch ausländische Server lässt mich irgendwie nicht los.

Ich finde 02:42 bis 02:50 zocken direkt nach so einer Tat - irgendwie schwer vorstellbar…

Karajana schrieb:Wenn es stark blutet, dann spritzt es natürlich auch, wenn man derart Gewalt ausübt. Wie soll es anders gehen? Es fängt ja nicht erst Minutem später zu bluten an.

Mit dieser Annahme hätte man ja auch den Tatort selbst anhand der massiven Blutspuren sehr schnell erkennen können. Es gab aber keine.

NicNic schrieb:Ich finde 02:42 bis 02:50 zocken direkt nach so einer Tat - irgendwie schwer vorstellbar…

Nochmal die Frage: was findet ihr denn vorstellbar, was man nach so einer Tat zu Hause angekommen, tun würde? Wieso nicht am Handy sinnlos schnell bisschen herum machen?

hopkirk schrieb:Nein. Es spritzt, wenn man eine Schlagader trifft. Ansonsten rinnt bzw. fließt Blut.

Wenn von einer sehr starken Blutung die Rede ist, gehe ich doch aber davon aus, dass eine Vene verletzt wurde und es dementsprechend bei Gewalteinwirkung auch ein massives Spritzbild gegeben haben muss.

Das klingt hier ja, als hätte Hanna lediglich eine leichte Platzwunde davongetragen

Karajana schrieb:Wenn es stark blutet, dann spritzt es natürlich auch, wenn man derart Gewalt ausübt. Wie soll es anders gehen? Es fängt ja nicht erst Minutem später zu bluten an.

Leppy schrieb:Wie hat er sie deiner Meinung nach dann ins Wasser gezogen? Oder vielleicht getragen? Mit den ausgestreckten Armen eines 1,65m kleinen Mannes? Kann mir nicht vorstellen, dass die Schuhe nichts abbekommen haben sollen.

Im Fall der in Frankfurt erstochenen Irina A hat der Mörder über 30 Mal mit einem Messer auf sie eingestochen und sie dann einige Meter auf eine Wiese gezogen. Die Blutmenge, die dabei entstand (er hat von oben auf sie eingehackt und dabei auch Knochen, Schädelknochen getroffen) war massiv.
Auch da gab es keine Blutspuren beim Mörder Zuhause oder an Kleidung zu finden - und der ist mit Motorrad zum Tatort gefahren und wieder zurück. Zudem hier die Zeitspanne zwischen Mord und Hausdurchsuchung wesentlich kürzer war.

Karajana schrieb:Wenn von einer sehr starken Blutung die Rede ist, gehe ich doch aber davon aus, dass eine Vene verletzt wurde und es dementsprechend bei Gewalteinwirkung auch ein massives Spritzbild gegeben haben muss.

Unter der Kopfhaut verlaufen ganz viele kleine Äderigen, deswegen blutet auch eine kleine Blessur gerne heftig, spritzt aber nicht. Habe ich bei meinem Holden (der sich bei Arbeit immer mal wieder den Kopf anhaut) oft genug live erlebt.

Bonnie.Voyager schrieb:Achso, bist du dir da sicher? Dann glaube ich dir das natürlich.

Eigentlich schon. Ich bin als solches nicht informiert über die Verhältnisse, aber wie gesagt, die Anschrift ist eine Andere, die Namen sind Andere und beim Gutachten wurde ja gesagt, sein Plan wäre es nach einer Haftentlassung auszuziehen, in das Ferienhaus der Familie. Damit kann natürlich ein Zweitwohnsitz gemeint sein, aber auch die Pension der Verwandten.

@Boho
Du kannst doch keine kleine Platzwunde, durch ein wenig Kopfanschlagen nicht mit "massiven Kopfverletzungen" die Hanna hatte, vergleichen.

Karajana schrieb:Wenn von einer sehr starken Blutung die Rede ist, gehe ich doch aber davon aus, dass eine Vene verletzt wurde und es dementsprechend bei Gewalteinwirkung auch ein massives Spritzbild gegeben haben muss.

Nein. Eine starke Blutung ist nicht mit spritzen gleichzusetzen. Es spritzt, wenn Arterien getroffen werden. Wenn Venen getroffen werden, spritzt nichts. Und bei kleineren Arterien spritzt auch nicht so viel.

Bonnie.Voyager schrieb:Nochmal die Frage: was findet ihr denn vorstellbar, was man nach so einer Tat zu Hause angekommen, tun würde? Wieso nicht am Handy sinnlos schnell bisschen herum machen?

Duschen um Spuren loswzuwerden ? Nasse/dreckige Klamotten ausziehen?

NicNic schrieb:Duschen um Spuren loswzuwerden ? Nasse/dreckige Klamotten ausziehen?

Wie gesagt, funktioniert mit einem Outdoor-Handy unter der Dusche alles gleichzeitig - zocken, Kleidung säubern, Körper reinigen.

hopkirk schrieb:Nein. Eine starke Blutung ist nicht mit spritzen gleichzusetzen. Es spritzt, wenn Arterien getroffen werden. Wenn Venen getroffen werden, spritzt nichts. Und bei kleineren Arterien spritzt auch nicht so viel.

Aber wenn du auf eine stark blutende Wunde wiederholt mit einem Gegenstand einschlägst, wird sehr wahrscheinlich schon das Blut spritzen. Zwar nicht aus der Wunde durch den noch vorhandenen Herzschlag, aber durch das Schlagen auf die blutende Wunde.

Ich finde es schon bemerkenswert, dass an seinen Klamotten oder in seinem Elternhaus keine Blutreste gefunden wurden, die dem Opfer zuzuordnen sind. Sonst lassen sich doch auch winzigste Blutspuren den Opfern zuordnen, selbst wenn wirklich gründlich gereinigt wurde. Aus winzigsten Blutanhaftungen, Blutresten, Hauptschuppen etc. kann ein DNA-Nachweis erfolgen. Aber hier nichts

Hi zusammen, was haltet ihr denn jetzt eigentlich von der Annahme, dass es noch einen zweiten, unbekannten Jogger gibt? Das würde zumindest die Video-Aufnahme um 02:40 erklären + warum die Hosenlänge des TV nicht mit seiner Aussage übereinstimmte.

hopkirk schrieb:Nein. Eine starke Blutung ist nicht mit spritzen gleichzusetzen. Es spritzt, wenn Arterien getroffen werden. Wenn Venen getroffen werden, spritzt nichts. Und bei kleineren Arterien spritzt auch nicht so viel.

Hier ist nur von grossen Gefäßen die Rede. Und dass diese bei Hanna verletzt wurden, davon ist auszugehen.

Korrekt ist, dass auch nach
dem ersten Schlag massive Blutspuren ent￾stehen können und zwar, wenn große Ge￾fäße, wie z.B. der oberfächlich liegende
Sinus sagittalis superior, verletzt werden.

Für stumpfe Schädelverletzungen
gilt, dass bereits der erste Schlag mittels
stumpfer Gewalt in einem Verlaufsgeschehen zu einem massiven Austritt von Blut
und somit auch zur Ausprägung von großen
Blutspuren führen kann, wenngleich dies
nicht zwingend der Fall sein muss. Beide
Varianten sind möglich.
Relevant für die Entstehung von Blut￾spuren beim ersten Schlag ist die Fra￾ge, ob einer der großen Blutleiter bei der
Verletzung beschädigt wurde und in der
Lage war, nach außen zu bluten

Quelle: Quelle:

Die Entstehung von Blutspuren nach Kopf- verletzungen. Gross, Piotrowski ... https://www.bmi.gv.at/104/Wissenschaft_und_Forschung/SIAK-Journal/SIAK-Journal-Ausgaben/Jahrgang_2020/files/Brodbeck_1_2020.pdf

@Karajana
Ich weiß nicht, wie massiv Hannas Kopfverletzungen waren. Es ist ja immer von fünf Riss-Quetschverletzungen die Rede. Gestorben ist Hanna aber nicht daran. Insofern könne wir jetzt nur spekulieren, ob nur die Kopfschwarte verletzt war oder auch der Schädel oder gar das Gehirn. Der von seinem Cousin vor mehreren Jahren erschlagene Daniel Dicke war im Tod etliche Zentimeter kleiner als zu Lebzeiten, so stark war sein Schädel zertrümmert, und vom kleinen Josef, der auf Hinterkaifeck im Kinderwagen erschlagen wurde, wissen wir, dass sein Gehirn bis ans Verdeck des Kinderwagens gespritzt ist. Ich will damit sagen, auch bei schweren Kopfverletzungen gibt es Unterschiede, und ich hoffe, dass Hannas Kopf nicht wie der anderer Opfer völlig zerstört war.
Dass die Wunden stark geblutet haben, ziehe ich nicht in Zweifel, aber ich sehe nach wie vor nicht, dass sie gespritzt haben müssen.

Lestrade schrieb:a, Klamotten ausziehen und wie auch immer loswerden und zusätzlich seine Blutspuren am Körper entfernen. Ist naheliegend, dass man das als ersten Schritt im Badezimmer macht.

Bestände nicht auch noch die Möglichkeit, dass der TV sein Auto am Parkplatz hatte, und sich dort umgezogen hat,
und die beschmutze Kleidung in eine Tüte warf, und diese dann dann später entsorgte? Vorausgesetzt, er hat die Tat begangen, es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.

Mit Verlaub: Ich finde die Art, in der heute Abend diskutiert wird, angesichts der zentralen Erkenntnisse dieses Prozesstages etwas eigenartig.

Es dreht sich (fast) alles nur darum, wieviel Blut Hanna bei der vermeintlichen Attacke mit einem Stein verloren hat - und warum die Polizei bei der Hausdurchsuchung sechseinhalb Wochen (!) später nicht noch größere Blutmengen in der Wohnung und an der (falls überhaupt noch vorhandenen) Kleidung des Angeklagten aus der Tatnacht finden konnte.

Dabei gab es heute zwei bahnbrechende Erkenntnisse.

1.
Die Hoffnung des Angeklagten und seiner Verteidiger ist geplatzt, dass doch noch ein Unfall als Todesursache in Betracht kommen könnte. Ein weiterer Gutachter hat klargestellt, dass die massiven Kopfverletzungen von Hanna nicht vom Treiben der Leiche im Bärbach und In der Prien stammen.

2.
Der Angeklagte verfügt über kein Alibi zur Tatzeit. Nachgewiesen wurde, dass er erst ab 2.42 Uhr das Zockerspiel „Clash of Clans“ zuhause auf seinem Handy aufrief und nicht schon gegen 2.30 Uhr, dem vermutlichen Zeitpunkt des Überfalls auf Hanna.

Oder betrachten manche hier das als Nebensächlichkeiten?

@hopkirk
Ja letztendlich wissen wir nicht, wie schlimm genau die Verletzungen waren und wie massiv das Blutspritzbild in dem Fall ausfiel.
Aber selbst, wenn die Wunde nur oberflächlich geblutet hätte, was ich definitiv nicht glaube, hätte es viele feine, kleine Spritzer bei Gewalteinwirkung gegeben, die sich weit verteilt hätten und die bei Untersuchung der Kleidung feststellbar gewesen wären.
Alles andere ist Spekulation und da mögen die Meinungen auseinander gehen und die Diskussion bringt uns da auch nicht weiter.

hopkirk schrieb:Wie gesagt, funktioniert mit einem Outdoor-Handy unter der Dusche alles gleichzeitig - zocken, Kleidung säubern, Körper reinigen.

Das wäre zumindest Multitasking par excellence. Die meisten Männer, die ich kenne, schaffen es kaum einen Satz richtig zu beenden, wenn sie während eines Gesprächs aufs Handy sehen, 😄

ClearWater schrieb:Bestände nicht auch noch die Möglichkeit, dass der TV sein Auto am Parkplatz hatte, und sich dort umgezogen hat,
und die beschmutze Kleidung in eine Tüte warf, und diese dann dann später entsorgte? Vorausgesetzt, er hat die Tat begangen, es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.

Dafür wird er keine Zeit gehabt haben, da er ja scheinbar schnurstracks nach Hause lief, um das Handygame zu zocken.