Palio schrieb:Also um 1:26 Uhr noch zu Hause, um 2:08 Uhr beim Chalet, um 2:28 Uhr Verfolgungsbeginn, um 2:32 Uhr versuchter Notruf durch Hanna, ca. 5 Minuten für den Übergriff, in vier Minuten nach Hause sprinten (800 Meter), um 2:42 Uhr zu Hause am Handy.
Andante schrieb:Diese Zeitschiene ist durchaus plausibel bzw. möglich, wenn man nicht von einem Unfallhergang ausgeht, sondern von einem Tötungsdelikt. Da wird der Verteidigung wohl einiges an zugkräftigen Argumenten einfallen müssen, um das Gericht von einem Alternativtäter zu überzeugen, auf den die bekannten Umstände, zB Zeitpunkt des Notfallkontakts, Anwesenheit am vermutete Tatort zur vermuteten Tatzeit, passen müssten.
Ich würde Andante recht geben, dass die Zeitschiene nicht unmöglich ist. Und wenn man gesichert von einem Tötungsdelikt ausgehen muss, sieht es dann ohne Alibi ungut aus. Aber knapp ist es schon.
Je nachdem von welchem Szenario man nun ausgehen will.
Sagen wir es war eine Tat und es war der Angeklagte als Jogger.
Er kommt von Aschau an gejoggt und trifft um 2:28 auf die Einbiegende Hanna. Er stellt gleich fest, dass er irgendwas mit ihr machen will. Er verlangsamt sein Tempo und überholt H. nicht. Das macht ihr immer mehr Angst, bis sie um 2.32 einen Notruf absetzen will. Das würde sehr gut zum angenommen Tatort passen. Der Angeklagte will das unterbinden und entscheidet sich zum Übergriff. Dann blieben wie ihr geschrieben habt, insgesamt ein Fenster von 02.32 bis 2.42 für den Übergriff und den Fluchtweg bis zum Spielen mit dem Handy. Der Übergriff ist in fünf Minuten zu machen und nach Hause laufen ist in vier Minuten auch machbar.
Er müsste doch dann aber wirklich bis zu seinem Handy durchsprinten, oder? Also sich im Flur kurz umschauen und abwarten, könnte mir jetzt einer über den Weg laufen, der mich mit Blut am Körper sieht, möglicherweise den Schlüssel aus irgendeiner Vase kramen und im kopflosen Zustand nicht gleich wissen wo man das Handy als letztes abgelegt haben und möglicherweise hochfahren, das dürfte doch alles dann nicht mehr drin sein. Aber sind natürlich auch keine zwingenden Faktoren.
Die Frage ist dann, wie ist er an die Tatwaffe, wahrscheinlich ein Stein, gekommen. Ist im die Idee gekommen, als er sie fixiert hat, dann hätte er aber absteigen müssen. Selbst wenn H. nicht geschafft hätte wegzulaufen, hätte sie sich wahrscheinlich gedreht oder es hätte doch Kampfspuren gegeben.
Ist ihm die Idee schon vorher gekommen, sie mit einem Stein unfähig zu schlagen und wollte irgendwas im Gebüsch beim Bach dafür suchen? Dann wäre er ihr aber eine Zeit nicht nachgelaufen und H. hätte die Situation wieder doch als harmlos verworfen. Er hätte dann wahrscheinlich einen schnellen Angriff geplant. Je nachdem wie lang er hätte suchen müssen, hätte er schon ganz schon aufschließen müssen, hätte sie dann nicht die Möglichkeit gehabt noch irgendwo anzurufen, wo es durchgeht?
Und wenn sich das jemand so zurechtgelegt hat wäre im Zeitraum auch noch drin, dass er erfolglos versucht, sich an ihr irgendwie zu vergehen? Hat er das gar nicht, sondern nur die Hose runtergezogen und hat sich durch irgendwas gestört gefühlt bzw. ist in Panik geraten und wollte schnellstens abbrechen? Aber wie konnte er sich noch die Zeit dann nehmen, sie in den Bach zu verbringen.
Könnte jemand der sich spontan für so eine Tat entschließt, die aber nicht im Affekt passiert, das Hochwasser gleich auf dem Schirm haben? Wenn nicht, hätte er sie ernsthaft dort erschlagen/ oder einfach bewusstlos liegen lassen? Mitten in Hohenaschau, wenige Hunderte Meter von seiner Wohnung entfernt?
Waren ihm diese Risikofaktoren egal, weil er so geplatzt ist vor entweder Wut oder Trieb? Aber greift dann so jemand nicht einfach an, ohne sich zu überlegen, dass er sie erst widerstandsunfähig schlagen könnte, sondern sucht sich erst noch eine Waffe und kann dann jemand so schnell und souverän diese dann in den Bach verbringen, dass es gut ins Fenster passt?
War es doch eine Tat in der Kränkung und er wollte sie davor normal ansprechen? Wie würde da überhaupt das Tatfenster reichen zwischen Ansprechen, (kurze) Abweisung, erkennen dass man damit jetzt überhaupt nicht zurechtkommt, sich eine Waffe suchen, aufholen und dann innerhalb dieser paar Minuten die Tat zu begehen und die Leiche in den Bach zu verbringen?
Ich blick nicht mehr ganz durch.