lennarto schrieb:Warum sollte das Verletzungsrisiko geringer sein bei hohem Wasserstand? In den Kurven, oder an Gefahrenstellen wie Staudamm, Treppen etc. sollte die Gefahr doch deutlich höher sein. Es ist doch anzunehmen dass mehr Treibgut und mehr Geschwindigkeit da ist
Auf der gesamten Strecke, die der Körper zurückgelegt hat, gibt es aber keinen Staudamm.
Es gibt drei Mühlen, die heute als Wasserkraftwerke genutzt werden. Der Hydromechaniker hat zu jeder einzelnen Mühle aufgezeigt, wie ihre Bauten die Strömung beeinflussen und ob es möglich ist, dass sich ein im Wasser treibender Körper an diesen Bauten die an der Leiche gefundenen Verletzungsmuster (insbesondere die beidseitige Acromion-Fraktur und die 5-fache Kopfverletzung) zugezogen hat.
Er hat insbesondere gezeigt, wie er an der dritten Mühle die Stufen der dortigen Treppe und den Abstand der Rechenzinken ausgemessen hat und hat dann auf Nachfrage von Frau Rick sogar noch einmal zusätzliche Berechnungen zu der Treppe und den Höhen der Stufe durchgeführt.
Seine Schlussfolgerung aus all diesen Vermessungen und Berechnungen war, dass die besagten Verletzungen nicht auf der vom Körper zurückgelegten Strecke entstanden sein können.
Er hat auch aufgezeigt, warum bei einem hohen Pegelstand zwar höhere Fließgeschwindigkeiten bestehen, aber gleichzeitig auch weniger und vor allem weniger schwere Verletzungen entstehen. Ich habe Dir das weiter oben schon einmal recht ausführlich dargelegt: bei einem hohen Pegelstand befindet sich mehr Wasser zwischen einem treibenden Körper und dem Grund des Flusses, so dass der Körper besser abgepuffert ist, und damit weniger heftig und weniger häufig an Hindernissen anschlägt. Über bauliche Hindernisse wie Wehre oder eben besagte Treppen gleitet er hinweg und dotzt nicht von Stufe zu Stufe die Wassertreppe runter.