Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Karajana schrieb:Du hältst die IT Experten wirklich für so blöd, dass sie einfach vergessen die Zeitverschiebung mit einzuberechnen?

Man hat es ja auch zunächst nicht für wichtig erachtet, den Chatverlauf der einen Zeugin zu sichten. Auch das Infragestellens der Fremdeinwirkung wurde meiner Meinung nach zunächst nicht wirklich verfolgt…
Wer sagt also, dass dies nicht möglich wäre?
Dafür muss man auch nicht blöd sein, ein einfaches „vergessen zu checken“ reicht hier schon

@Karajana
Ja so geht es mir auch, es ist mehr als merkwürdig, dass man in der Richtung so gar nichts nachweisen konnte bisher. Kann es mir eigentlich auch nur so erklären, dass er alles entsorgt hat.

Das es nur eine gängige Laufhose war, hatte ich so noch nicht wahr genommen. Mal schauen was es nächste Woche dazu für Infos gibt.

Leppy schrieb:Ziemlich viel know-how für einen 20 Jährigen, er ließ demnach Spuren verschwinden wie ein Profi- Killer.
Was ist mit den 600-800 Besuchern des Eiskellers, wurden die wirklich ALLE ausnahmslos überprüft?
Nach Ausscheiden der Unfalltheorie gibt es ja nur noch diese zwei Möglichkeiten. Entweder der Richtige sitzt in U-Haft, oder ein anderer war‘s.

Vor allem wurde ja festgestellt, dass er (und anscheinend auch die restliche Familie) es mit Sauberkeit nicht ganz so genau nahmen. Man erinnere sich an die Beschreibungen seines Zimmers.
Wenn jetzt einige Zeit später die Spurensicherung kommt, müsste man entweder ein Top gereinigtes Haus vorfinden (da würde sich allerdings auch die Frage stellen, wer wann, und warum plötzlich geputzt hat) oder eben Spuren.
Beides war aber nicht der Fall

NicNic schrieb:Man hat es ja auch zunächst nicht für wichtig erachtet, den Chatverlauf der einen Zeugin zu sichten. Auch das Infragestellens der Fremdeinwirkung wurde meiner Meinung nach zunächst nicht wirklich verfolgt…

Ja, da hast du auch wieder recht. Aber etwas gar nicht, oder völlig fehlerhaft zu machen ist ja ein Unterschied. Ich denke doch, wenn man etwas macht, dann wird das schon ordentlich sein. Sonst könnte man es ja gleich lassen.

Karajana schrieb:Ja, da hast du auch wieder recht. Aber etwas gar nicht, oder völlig fehlerhaft zu machen ist ja ein Unterschied. Ich denke doch, wenn man etwas macht, dann wird das schon ordentlich sein. Sonst könnte man es ja gleich lassen.

Das stimmt, aber vielleicht lag der Fehler nicht bei den Ermittlungsbehörden sondern bei der finnischen Firma.
Wenn er von 01:42-01:50 gezockt hat, ist es gut möglich dass er um 02:08 joggen war…

Hat Frau Rick denn explizit von diesem Spiel gesprochen, dass er um 02:30 gespielt haben soll?

Boho schrieb:Ich würde jetzt 8 Minuten nicht als zocken einordnen. Sieht für mich eher nach Ablenkung aus.

Für mich sieht es nach Alibi Beschaffung aus.
So wie ich das hier las, nehme ich wie so einige hier an, dass er nach der Tat innerhalb 3 Minuten zu Hause war. Die zeitliche Nähe lässt mich erahnen, dass er es tatsächlich war. ZUfall?

Diarmuid schrieb:Boho schrieb:
Ich würde jetzt 8 Minuten nicht als zocken einordnen. Sieht für mich eher nach Ablenkung aus.

Für mich sieht es nach Alibi Beschaffung aus.
So wie ich das hier las, nehme ich wie so einige hier an, dass er nach der Tat innerhalb 3 Minuten zu Hause war. Die zeitliche Nähe lässt mich erahnen, dass er es tatsächlich war. ZUfall?

Kann man dem Angeklagten aber derartige Berechnung überhaupt zutrauen? Dass er wenige Minuten nach der Tat, in denen er noch völlig durch den Wind sein müsste, an ein solches Alibi denkt? Weiss er überhaupt, dass man die Daten des Spiels anfordern und zwischen Hintergrund und aktivem Spiel unterscheiden kann?
Und warum hat er es dann nicht viel früher schon angebracht?

Karajana schrieb:Kann man dem Angeklagten aber derartige Berechnung überhaupt zutrauen? Dass er wenige Minuten nach der Tat, in denen er noch völlig durch den Wind sein müsste, an ein solches Alibi denkt? Weiss er überhaupt, dass man die Daten des Spiels anfordern und zwischen Hintergrund und aktivem Spiel unterscheiden kann?
Und warum hat er es dann nicht viel früher schon angebracht?

Das zutrauen schiebe ich bei diesen Überlegungen weg. Egal ob, "könnte er morden", "könnte er so weit denken" etc. Da reicht unsere Phantasie nicht aus, m.E.
Aber: warum zockt jemand nur 8 Minuten? Ernsthafte Frage

Diarmuid schrieb:Und warum zockt jemand nur 8 Minuten? Ernsthafte Frage

Das müsste jemand beantworten, der mit dem Spiel vertraut ist, inwieweit das 8 min lang Sinn macht. Soweit ich weiss ist das ein Strategiespiel, in dem man Angriffe startet und abwehrt. Wenn da dür eine Angriffssession 8 min reichen und man dann erst später wieder rein schaut, wieso nicht?
Aber ich kenne das Spiel nicht, deshalb habe ich da keine Ahnung.

NicNic schrieb:Hat Frau Rick denn explizit von diesem Spiel gesprochen, dass er um 02:30 gespielt haben soll?

Nach meiner Kenntnis nach, ja.

Karajana schrieb:Diarmuid schrieb:
Boho schrieb:
Ich würde jetzt 8 Minuten nicht als zocken einordnen. Sieht für mich eher nach Ablenkung aus.

Für mich sieht es nach Alibi Beschaffung aus.
So wie ich das hier las, nehme ich wie so einige hier an, dass er nach der Tat innerhalb 3 Minuten zu Hause war. Die zeitliche Nähe lässt mich erahnen, dass er es tatsächlich war. ZUfall?
Kann man dem Angeklagten aber derartige Berechnung überhaupt zutrauen? Dass er wenige Minuten nach der Tat, in denen er noch völlig durch den Wind sein müsste, an ein solches Alibi denkt? Weiss er überhaupt, dass man die Daten des Spiels anfordern und zwischen Hintergrund und aktivem Spiel unterscheiden kann?
Und warum hat er es dann nicht viel früher schon angebracht?

Ein kriminelles Mastermind das beinahe das perfekte Verbrechen begangen hätte.
Er hat dann nur nicht bedacht, dass es ihn verdächtig machen könnte ein Geständnis abzugeben. ;)

Mit 8 Min kommt das nicht hin… aber wäre ein Zahlendreher möglich? 02:24 statt 02:42?
Die Verteidigung sprach wohl von Beweisantrag für 02:24

Irgendwie müssen die ja auf diese genauen Uhrzeiten kommen in ihrem Antrag - ich gehe davon aus sie haben sich selbst schon Infos besorgt

Dr. Markus Frank stellte im Namen der Verteidigung noch einen Beweisantrag. Ein weiteres Handy des Angeklagten solle durch das Landeskriminalamt ausgelesen werden. Die Verteidigung hofft, damit nachzuweisen, dass sich Sebastian T. in der Tatnacht zwischen 2.24 und 3 Uhr mit dem Handyspiel „Clash of Clans“ vergnügt habe und somit nicht für die Gewalttat in Frage kam

Quelle: https://www.ovb-heimatzeitungen.de/rosenheim-region/2023/12/14/so-langsam-werde-ich-sauer.ovb

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Diarmuid schrieb:Das zutrauen schiebe ich bei diesen Überlegungen weg. Egal ob, "könnte er morden", "könnte er so weit denken" etc. Da reicht unsere Phantasie nicht aus, m.E.
Aber: warum zockt jemand nur 8 Minuten? Ernsthafte Frage

Ich finde in den folgenden Beiträgen ist das gut dargestellt:

Koernchen schrieb:Er kommt nach Hause, nimmt das Handy in die Hand, ob irgendetwas neues aufgepoppt ist. Das ist doch bei vielen Menschen mittlerweile ein Automatismus. Sieht ein PopUp vom CoC, klickt drauf und bleibt kurz im Spiel hängen. Das mache ich bei WhatsApp und Onlinespielen vermutlich unterbewusst zigmal am Tag.

Logo19 schrieb:Man macht Clash of Clans auch oft zwischendurch nur mal kurz an, um zu sehen, ob es Angriffe in Abwesenheit gab und wie sich der eigene Punktestand verändert hat. Dazu muss man nicht aktiv spielen.

Maari schrieb:Ein kriminelles Mastermind das beinahe das perfekte Verbrechen begangen hätte.

Nö. Einfach ein Täter, der mehr Glück als Verstand hatte. Der Regen und anschließend Hannas Verbleib im Wasser haben einfach viele Spuren vernichtet.

Weiß jemand ob Hannas Heimweg an Sebastians Haus vorbeigeführt hat?

Karajana schrieb:Aber auch andersrum würde sich dann ja die Frage stellen, wieso zieht er ihr erst die Hose noch umständlich aus, rührt aber ab dem Slip dann nichts weiter an?

Ich verstehe nach wie vor nicht, wieso das vorzeitige Abbrechen einer derartigen Handlung euch so erstaunt. Keine Ahnung wie viel ihr euch mit dem Thema auseinander setzt, aber es gibt durchaus nicht wenige Fälle, wo eine initial diffus angestrebte Vergewaltigung oder ähnlich gelagerte sexuelle Handlung abgebrochen wird, bevor es zum Kern des Vorhabens gekommen ist. Das kann so viele Gründe haben. Gerade bei einem Täter der nicht routiniert in derartigen Übergriffen ist, ist es doch absolut gut vorstellbar, dass ihn plötzlich der Mut verlässt, dass ihm die Gegenwehr zu heftig ist, dass er doch kalte Füße bekommt weil er realisiert, was da grade passiert, als dass er sich noch vorstellen könnte, seine Handlungen fortzuführen. Es kann so viele Gründe haben. Eine plötzliche Planänderung ist doch in so einer von sekundenschnellen Abläufen geprägten Situation überhaupt nichts unvorstellbares.

Maari schrieb:Ein kriminelles Mastermind das beinahe das perfekte Verbrechen begangen hätte.
Er hat dann nur nicht bedacht, dass es ihn verdächtig machen könnte ein Geständnis abzugeben. ;)

Ja, das macht das Ganze eigentlich wirklich absurd.

Auch wenn ich eigentlich dazu tendiere, dass er der Täter ist, passt wiederum einfach so vieles nicht zusammen.

In einem Focus-Ticker eines Prozesstages war doch auch einmal davon die Rede, dass eine Kamera am Kampenwandparkplatz im Tatzeitraum einen Jogger gefilmt hat, näheres aber aufgrund eines Spinnennetzes nicht erkennbar war. Diese zweite Kameraaufzeichnung war zusätzlich zur ersten Kameraaufzeichnung des Chalets weiter nördlich.

Ich finde, dass die neue Auswertung des Clash-of-Clan-Zeitstempels gut zu einer möglichen Tat passen kann.

T quatscht Hanna an --> wird schroff abgewiesen --> lässt aber nicht ab --> Hanna will Notruf an Eltern wählen, weil sie sich bedrängt fühlt --> In dieser Zeit joggt ihr T voller Zorn nach, wirft sie von hinten um --> springt in Rage auf sie und erschlägt sie mit einem herumliegenden Stein --> Alles entsorgt er daraufhin im Bärbach --> Läuft nach Hause (Zeitlich machbar) --> geht gleich ins Bad und macht die Dusche zum Runterkommen an.

Nachts muss man wegen einer abregulierten Heizung möglicherweise etwas warten, bis das Duschwasser wärmer wird. In der Zeit hocke ich mich z.B. immer auf den Badewannenrand und zocke irgendein Handy-Game.

Alle Spuren verwischt der kontinuierliche Regen in der Nacht. Das ist des Täters Glück. Pech allerdings ist, dass der Ring von Hanna gefunden wird. Wäre der noch am Finger gewesen, hätte man erst mal einen Tatort finden müssen.

Bonnie.Voyager schrieb:Ich verstehe nach wie vor nicht, wieso das vorzeitige Abbrechen einer derartigen Handlung euch so erstaunt. Keine Ahnung wie viel ihr euch mit dem Thema auseinander setzt, aber es gibt durchaus nicht wenige Fälle, wo eine initial diffus angestrebte Vergewaltigung oder ähnlich gelagerte sexuelle Handlung abgebrochen wird, bevor es zum Kern des Vorhabens gekommen ist. Das kann so viele Gründe haben. Gerade bei einem Täter der nicht routiniert in derartigen Übergriffen ist, ist es doch absolut gut vorstellbar, dass ihn plötzlich der Mut verlässt, dass ihm die Gegenwehr zu heftig ist, dass er doch kalte Füße bekommt weil er realisiert, was da grade passiert, als dass er sich noch vorstellen könnte, seine Handlungen fortzuführen. Es kann so viele Gründe haben. Eine plötzliche Planänderung ist doch in so einer von sekundenschnellen Abläufen geprägten Situation überhaupt nichts unvorstellbares.

Da hast du sicher recht, und es erstaunt mich auch nicht. Aber eben genauso wenig würde es das, wenn die Hose im Wasser verloren gegangen wäre, und der Slip nicht. Es gibt eben immer ein "aber", bei jeder Theorie, und darauf wollte ich hinaus.

Nun möchte Richterin Aßbichler mit den Experten die Fotos von Hannas Leichnam noch einmal durchgehen. Vor allem die massive Unterblutung am Rücken wirft Fragen auf, denn die Haut über der Einblutung ist weder abgeschürft noch verkratzt. „Dass sowas durch einen Fluss passiert sein soll: Wie soll das gehen?“, fragt Prof. Malcharek. Auch am Oberarm Hannas zeigt sich das gleiche Bild: Malcharek meint, die Verletzungen könnten durch „weichen, harten Druck“ entstanden sein. Der Hydrologe gibt zu bedenken, dass sich das gleiche Verletzungsbild an mehreren Körperstellen zeige. Gerade das sei merkwürdig.
https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/hanna-prozess-experten-zu-aussergewoehnlichem-verletzungsbild-92775950.html

Unterblutungen am Rücken und mehreren Körperstellen , darunter würde ich Hämatome verstehen.
Ohne Hautverletzungen, das schließt für mich ein Schleifen über Steine, Treppen und Rechen aus.
Bei einem „weichen, harten Druck“ stelle ich mir Schläge mit der Hand vor und das mehrfach erwähnte Knien auf dem Körper.

Lestrade schrieb:Nachts muss man wegen einer abregulierten Heizung möglicherweise etwas warten, bis das Duschwasser wärmer wird. In der Zeit hocke ich mich z.B. immer auf den Badewannenrand und zocke irgendein Handy-Game.

Vielleicht hatte er sogar das Handy mit unter der Dusche. Er hatte ja zwei. Eins davon wurde als Outdoor-Handy bezeichnet. Die sind in der Regel wasserdicht. Ich hab beispielsweise auch ein Outdoor-Handy, das ich ausschließlich zum Lesen, Surfen und Podcasts hören in der Badewanne verwende.

Lestrade schrieb:Nachts muss man wegen einer abregulierten Heizung möglicherweise etwas warten, bis das Duschwasser wärmer wird. In der Zeit hocke ich mich z.B. immer auf den Badewannenrand und zocke irgendein Handy-Game.

Wenn du aber gerade jemand umgebracht hast und mit einem Haufen blutiger Kleidung in deinem Elternhaus sitzt, hast du in der Wartezeit doch durchaus anderes zu tun, als ein Handy Game zu zocken?