Wo ist Rebecca Reusch?

Was diesen Fall so faszinierend macht ist, dass die Auflösung so greifbar scheint.

"Wenn es aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, dann ist es wahrscheinlich eine Ente."

Lassen sich all diese Hinweise, die auf die Täterschaft von Florian, hindeuten auch anders erklären. Aber das Gesamtbild scheint doch sehr eindeutig zu sein.
Er hat das Glück, dass bei der Spurensuche am vermeintlichen Tatort die Nadel im Nadelhaufen und am vermuteten Ablageort die Nadel im Heuhaufen gesucht wird und bislang nichts eindeutiges zu finden war.

Aus seiner Perspektive geht die Strategie nicht mit der Polizei zu kooperieren bislang gut.

Allerdings verstehe ich nicht das Verhalten der Familie.
Selbst wenn man von der Unschuld Florians überzeugt ist und ihm seine Geschichte mit den Autofahrten abkauft, so blockiert er durch sein Schweigen sämtliche Ermittlungen in andere Richtungen.
Da wäre es mir als Familienvater gleich ob er wegen Drogenfahrten die nächsten Jahre in den Knast geht, solange die Polizei nur endlich meine Tochter sucht!

FlaxFlax schrieb:Selbst wenn man von der Unschuld Florians überzeugt ist und ihm seine Geschichte mit den Autofahrten abkauft, so blockiert er durch sein Schweigen sämtliche Ermittlungen in andere Richtungen.

Er hat sich eingelassen. Die Polizei glaubt ihm nicht. Jetzt schweigt er.

rhapsody3004 schrieb:Und auch nur mal angenommen, ein möglicher Tatort im Haus könnte ein gefliestes Bad gewesen sein - da hätte sich sogar das Entleeren der Blase denke ich zufällig vorteilhaft auf den TV auswirken können

Über diesen Punkt habe ich auch nachgedacht. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ihre Blase leer war. Denn sie war ja gem. WLAN Protokoll wach und war somit schätzungsweise auch auf Toilette.

Wurde das Flammenbild nicht sogar im Badezimmer aufgenommen?

Foxie123 schrieb:Also müssten man ergänzen, dass sich das Opfer entweder in einer völlig wehrlosen Situation befand oder aufgrund geschickter Technik nicht wehren konnte (Arme festhalten mit den Beinen.. na ihr wisst schon).

frauZimt schrieb:Nicht jede/jeder wehrt sich. Vielleicht hätte sie sich bei einem Übergriff durch ein
Familienmitglied! passiv verhalten?
Also: Ih bitten aufzuhören - Arme schützend vor den Oberkörper, Kopf einziehen.

Ein Angriff ohne große Spuren an F. und ohne große Spuren im Raum kann ich mir vorstellen,
so dass ein Putzen, Aufräumen und was kaputt gangen ist wegräumen, zur Wieder-
herstellung genügt hat.

Es könnte doch auch sein, dass sie unter Drogen stand. Wir wissen ja nicht, was vorgefallen ist. Gut möglich wäre, dass sie zusammen etwas Warmes getrunken haben. Ebenso hinterlässt ein harter Schlag auf den Nacken keine Spuren.

FlaxFlax schrieb:um 13:10
Was diesen Fall so faszinierend macht ist, dass die Auflösung so greifbar scheint.
"Wenn es aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, dann ist es wahrscheinlich eine Ente

Absolut.

capslock schrieb:Er hat sich eingelassen. Die Polizei glaubt ihm nicht. Jetzt schweigt er.

Nein hat er nicht. Nachdem seine Lügen bzgl des Schlafens aufgeflogen war ( Kesy), hat er keine Aussage bei den Ermittlern gemacht, was er an dem Tag gemacht hat und wo er war.

Oder was meinst du also mit "Er hat sich eingelassen''??

Yari schrieb:Es könnte doch auch sein, dass sie unter Drogen stand. Wir wissen ja nicht, was vorgefallen ist. Gut möglich wäre, dass sie zusammen etwas Warmes getrunken haben. Ebenso hinterlässt ein harter Schlag auf den Nacken keine Spuren.

Ja, absolut. Solch Szenarien sind auch denkbar. Aber macht halt keinen Sinn mit einer dritten Person die keine Spuren hinterließ und der TV nichts mitbekam etc.

Die Szenarien die es im Haus zwischen Rebecca und dem aktuellen TV gegeben haben kann sind sehr vielseitig, denke ich.
Da ist einiges denkbar.

@Kaietan
An welcher Stelle wurde hier das Wort Mord erwähnt… und mal ehrlich, Du erwähnst nun noch gleich die Königsdisziplin den „ perfekten Mord“ .
So weit würde ich mich niemals aus dem Fenster lehnen. Perfekt wäre er erst, wenn er( es oder Vorfall, das Ereignis) niemals aufgeklärt würde. Und da so etwas auch gerne mal Jahrzehnte dauern kann, kann hier von perfekt noch lange keine Rede sein. Dazu hat der TV leider selbst beigetragen, durch widersprüchliche Angaben, die sich nicht mit den Erkenntnissen der Ermittler decken. Von daher schon mal kein guter Anfang für perfekt von was auch immer.
Und die Tatsache, dass er seinem Schwiegervater in einem Gespräch unter Männern die Gründe seiner merkwürdigen Touren erläutert hat, ist auch kein besonders perfekter stunt. Das nun im Umkehrschluss der Schwiegervater , sich damit vollends zufrieden gab, ist dagegen ein sehr großzügiger Vertrauensbonus. Damit würde sich bestimmt nicht jeder Vater, einer vermissten Tochter abspeisen lassen.
Und Du glaubst also, eine Verkaterung, Übermüdung, aufgedrehte mentale Verfassung, wäre ein Hindernis, irgendeinen Gewaltakt zu begehen? Ich vermute sogar, dass sehr viele Gewaltakte körperlicher Natur, genau nur deshalb, manchmal im worst case enden.
Was das Zeitlimit betrifft, mal unabhängig von diesem konkreten Vermisstenfall, eine Strangulation zb Bs dauert nicht lange. Wie lange ? 5 oder 6/7 Minuten?
Das Verbringen eines leblosen Bodys incl Decke usw aus dem Haus zum Auto? Gerade in so einem Zustand, zeigen manche Täter enorme Energie, mit der Angst im Nacken, gehts noch mal schneller.
Ob ich glaube, dass es genau so war? Nein, vermutlich gibt es da noch einige indoor Szenarien, die man sich auch vorstellen könnte.

capslock schrieb:Er hat sich eingelassen. Die Polizei glaubt ihm nicht. Jetzt schweigt er.

Das mag aus rein egoistischer Perspektive die richtige Strategie für Florian sein. Er belastet sich nicht bezüglich Rebecca und den Fahrten und fährt bislang gut damit.
Aber aus Sicht des liebenden Schwagers und Familienmitglieds ist es zumindest äußerst unsympathisch, wenn nicht gar verdächtig sich so leicht von der Polizei abspeisen zu lassen.

frauZimt schrieb:Nicht jede/jeder wehrt sich. Vielleicht hätte sie sich bei einem Übergriff durch ein
Familienmitglied! passiv verhalten?
Also: Ih bitten aufzuhören - Arme schützend vor den Oberkörper, Kopf einziehen.

Bei dem Frontal oder von hinten, war ich schon gedanklich wieder einen Schritt weiter.

Ob Familienmitglied oder nicht; Niemand lässt sich gegen seinen Willen erwürgen oder mit einem Tatmittel erdrosseln. Da setzt doch irgendwann ein automatisierter Abwehrreflex ein oder?

Yari schrieb:Über diesen Punkt habe ich auch nachgedacht. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ihre Blase leer war. Denn sie war ja gem. WLAN Protokoll wach und war somit schätzungsweise auch auf Toilette.

Daran hatte ich gar nicht gedacht, aber ja, auch möglich.

Ne, mir ging es darum, dass der TV eventuell auf Fliesen größere Mengen Urin, wenn überhaupt, nur wegzuwischen gehabt haben könnte. Auf jeden Fall, wenn, günstiger für den TV als hätte sich ihre Blase im Bett, auf dem Sofa oder auf einem Teppich entleert.



Aber ist es überhaupt immer so, dass sich beim Erwürgen oder Erdrosseln die Blase von Opfern entleert, sollte sie nicht gänzlich leer sein?

Ich stelle mir eher die Frage, was diese Blasenentleerungsdiskussion bringen soll. Sie ist nicht nur mega "cringe" und pietätlos, sondern auch überhaupt nicht zielführend. Sollte Rebecca im Haus der Schwester zu Tode gekommen sein, dann gab es bis zur Spurensicherung sowieso genügend Zeit, diverse Flüssigkeiten und andere Spuren zu beseitigen. Punkt.
Ich finde es unerheblich, ob sie nun im Wohnzimmer, im Bad oder sonstwo zu Tode gekommen ist, denn faktisch gibt's nunmal so oder so keine Spurenbeweise vor Ort.

calligraphie schrieb:An welcher Stelle wurde hier das Wort Mord erwähnt…

Na, unter anderem an dieser beziehst du selbst dich auf einen Mord:

calligraphie schrieb:eine Strangulation zb Bs dauert nicht lange.

Und welche Tat ausser Mord sollte er denn deiner Meinung nach sonst begangen haben?

Wie ein alkoholisierter und übernächtigter Koch es hinbekommt, ein spontan begangenes Verbrechen und dessen Vertuschung bei laut Polizei bekanntem Tatort in so kurzer Zeitspanne so perfekt auszuführen, dass er trotz intensivster Ermittlungen nicht überführt werden konnte, hast du nicht überzeugend erklärt.

calligraphie schrieb:Und die Tatsache, dass er seinem Schwiegervater in einem Gespräch unter Männern die Gründe seiner merkwürdigen Touren erläutert hat, ist auch kein besonders perfekter stunt. Das nun im Umkehrschluss der Schwiegervater , sich damit vollends zufrieden gab, ist dagegen ein sehr großzügiger Vertrauensbonus.

Das kannst du nicht beurteilen, weil du den benannten Grund nicht kennst und dementsprechend auch nicht, wie viel Vertrauen der Vater aufbringen musst, um ihn diesen abzunehmen. Und was meinst du mit "kein besonders perfekter stunt"? Ist er unschuldig, scheint mir dueses Verhalten eher logisch. Und ist er schuldig, war der "stunt" perfekt genug, um seit 5 Jahren nicht überführt zu werden.

calligraphie schrieb:Dazu hat der TV leider selbst beigetragen, durch widersprüchliche Angaben, die sich nicht mit den Erkenntnissen der Ermittler decken.

Welche sind das?

Lanza schrieb:Wenn wir annehmen, dass die Aussage der EB passt und gleichzeitig der Haftrichter keine ausreichenden Hinweise für die Fortführung der UHaft von F. sah, könnte es doch eine dritte involvierte Person noch geben

Das hatten wir schon. Die zur U-Haft geführten Indizien konnten nicht erhärtet werden, also konnte er freigelassen werden. Das heißt nicht das sich an den Indizien was geändert hat, deswegen bleibt er der TV.

rhapsody3004 schrieb:Der zum damaligen Zeitpunkt des dringenden Tatverdachts noch nicht mal Gegenstand der Ermittlungen gewesen sein soll - oder?

Dass er einer fehlt und auch explizit nach solchen möglichen Tatmitteln, die sich zum Strangulieren eigenen, gesucht worden ist, stellte sich das nicht erst bei der erneuten Hausdurchsuchung letztes Jahr heraus?

Jetzt nach diesen ganzen neuen Zeugen, Gullydeckeln, Tippizelten und Tankstellen Erzählungen fügt sich die Story mit dem Gürtel da perfekt hinein.
Wer das noch alles ernsthaft relevant genug für seitenweise ernsthafte Diskussionen hält, na ich weiß nicht. Das klingt doch in der Gesamtschau schon ziemlich nach Humbug.

FlaxFlax schrieb:Aber aus Sicht des liebenden Schwagers und Familienmitglieds ist es zumindest äußerst unsympathisch, wenn nicht gar verdächtig sich so leicht von der Polizei abspeisen zu lassen.

Das meinte ich anders. Die Familie weiss doch, dass er den Eb was zu den Fahrten gesagt hat, was sie ihm nicht glauben.
Vermisste Rebecca Reusch: War das der Grund für die Auto-Fahrten des Schwagers?

Später gab er zu, sich für Drogengeschäfte auf den Weg nach Polen gemacht zu haben. Diese Erklärung wollen die Ermittler aber nicht so recht glauben. Sie vermuten einen ganz anderen Grund - vor allem für die zweite Fahrt.

Quelle: Tag24

Auch interessant diese neue Formulierung:

Damals erklärte Michael Hoffmann, der damalige Leiter der dritten Mordkommission: „Wenn wir die allgemeinen Ermittlungen übereinanderlegen, hierbei auch das Telefonverhalten von Rebecca beachten und die Auswertung der Routerdaten aus dem Haus des Schwagers, kommen wir zu dem Schluss, dass Rebecca das Haus nicht verlassen haben dürfte. Wenn wir dies voraussetzen, dann war der Schwager allein zu fraglichen Tatzeit mit ihr im Haus.“

Quelle:HNA

Schwager Florian R. muss zweimal in U-Haft – und wird beide Male wieder freigelassen

Das klingt passiver als vor 5 Jahren.

capslock schrieb:Quelle:HNA

Das ist uralt. HNA weiß nur wann es lukrativ ist einen Artikel zu veröffentlichen

oberursel schrieb:Das ist uralt. HNA weiß nur wann es lukrativ ist einen Artikel zu veröffentlichen

Und das ändert was genau daran, dass es noch passiver klingt, als die "Hat das Haus nicht lebend verlassen" Ansage? Das war vor ein paar Seiten Thema, wie diese Aussage heute aufzufassen ist, nach der langen Zeit. Wenn bereits bei "alten" Artikeln andere formulierungen auftauchen, sagt das auch was.

Ich finde die hier immer wieder auftauchende Annahme, dass Florian R. nicht gewusst haben soll, dass Rebecca über Nacht bleibt, etwas lebensfremd. Das war und ist eine gut vernetzte Familie.

sooma schrieb:Ich finde die hier immer wieder auftauchende Annahme, dass Florian R. nicht gewusst haben soll, dass Rebecca über Nacht bleibt, etwas lebensfremd. Das war und ist eine gut vernetzte Familie.

@sooma
So gut vernetzt waren sie wohl nicht, wenn selbst die eigene Mutter nicht wusste, das Rebecca erst später Unterricht hatte.

Um 8.25 Uhr ruft die Mutter wieder bei Rebecca an, wieder ist das Handy ausgeschaltet. Daraufhin ruft sie direkt bei ihrem Schwiegersohn Florian an. Der sagt, er gehe mal nach Rebecca gucken. Sie hört, wie er die Treppe ins Wohnzimmer, wo seine Schwägerin schläft, runter- und wieder raufgeht. Dann sagt er: „Nee, die ist schon weg.“ Auch ihr roter Rucksack mit den Schulsachen, ihre beige-rosa Handtasche und eine Fleecedecke sind nicht mehr da.

Quelle

https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/fall-rebecca-staatsanwaltschaft-bittet-um-mithilfe-bei-suche-60513306.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Fm.bild.de%2Fregional%2Fberlin%2Fberlin-aktuell%2Ffall-rebecca-staatsanwaltschaft-bittet-um-mithilfe-bei-suche-60513306.bildMobile.html%3Ft_ref%3Dhttps%253A%252F%252Fwww.google.de%252F

Hier steht es auch nochmal:

Quelle:
https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/der-fall-rebecca-chronologie-eines-spurlosen-verschwindens

Wenn der Florian tatsächlich beim reinschauen bemerkt hat, dass die Decke fehlt , dann alle Achtung.
Wem fällt sowas auf?
Ich schaue auf soetwas überhaupt nicht .