Andante schrieb:Zumindest dürfte er gewusst haben, wo er die Nummer des Pflegedienstes findet.
Meine Meinung:
Es ist egal, ob er sie hätte kennen müssen, also kannte und dann vergaß oder noch nie zuvor den Pflegedienst anrief (Liselotte Kortüm konnte ja auch noch gut telefonieren).
Wenn er sie nicht kannte und auch die Mappe nicht kannte, hätte er Frau Kortüm fragen können. Er hat die Geldkassette auf die Mappe gestellt, diese Mappe war also auch im Blick der beiden, sollten sie da beide gelebt und Abrechnung gemacht haben. (Es sei denn, er hat die Geldkassette nach dem Tod der Frau dort mit ein paar restlichen Anstandsscheinen in aller Hektik abgestellt, damit man sieht, dass kein Raubmord passiert ist und seine DNA/Fingerabdrücke erklärt sind, wie ich vermute.)
Sollte die Nummer des Pflegedienstes der Grund der Anrufe gewesen sein, wäre das Einfachste in jedem Fall gewesen, Frau Kortüm zu fragen. Das ging aber nicht mehr, wenn sie tot war. Zweiter Punkt: Dafür den Hausarzt anzurufen, ist sehr merkwürdig. Naheliegend wäre, die Auskunft anzurufen. Dass MG wusste, dass es so etwas wie eine Telefonauskunft gibt, hat er ja gezeigt. Und noch ein dritter Punkt: Beide Anrufe waren so kurz, dass sie keine Gesprächsabsicht erkennen lassen. Der zweite Anruf in gleicher Kürze beweist mMn., dass hier jemand anrufen wollte, ohne je den anderen Teilnehmer zu sprechen.
Die Nullsekundenanrufe beim Hausarzt haben daher mMn. keine unverdächtige Erklärung. Die Nummer des Pflegedienstes hätte er bei Frau Kortüm erfragen können. Er müsste in diesem Zusammenhang erklären, warum er sie nicht gefragt hat. Der vierte Punkt in diesem als Indiz gewerteten Handlungsstrang ist, dass es erheblich naheliegender wäre, an dieser Stelle des ungelösten Problems "Hausarzt nicht erreicht, Nummer vom Pflegedienst immer noch unbekannt" gleich im Anschluss von der Wohnung vom Festnetz aus die Auskunft anzurufen.
Dass er all dies nicht erklären kann, macht sein Verhalten verdächtig.
Es ist damit für mich nur logisch, die Anrufe, ebenso wie den zügigen (aber gar nicht eiligen) Einkauf von "Kortümsachen", den außensteckenden Schlüssel, den stehengelassenen Wäschekorb und die anzunehmende Absprache mit seiner Frau zum gemeinsamen Lügen mit der Tat zu erklären, die sich daraus ergibt, dass die alte Frau am Hinterkopf oberhalb der Hutkrempe verletzt war und voll bekleidet in einer aus biomechanischer Sicht sturzunwahrscheinlichen Stellung in der Badewanne ertrunken ist, die sie lt. mehrfachen übereinstimmenden Zeugenaussagen nicht mehr nutzte. Verschwundenen Geldbetrag in fünfstelliger Höhe, demonstrativ zurückgegebenen Schmuck und verschwiegenen Pelzmantel werte ich dabei als Indiz seiner Anwesenheit in der Wohnung nach ihrem Tod, wodurch er in den Besitz ihrer Sachen kam.
Miami-weiß schrieb:Alles was er gemacht hat, war verdächtig gewesen,. obwohl es eigentlich ganz normale Abläufe waren, bei denen scheinbar einfach bei einigen die Phantasie durchgegangen ist und in jede Kleinigkeit etwas hineininterpretiert wurde.
Da fehlt mir die Kennzeichnung, dass dies deine persönliche Meinung ist. Meine ist nämlich eine ganz andere. Meiner Meinung nach waren es keine gewöhnlichen Abläufe, sondern höchst verdächtige Handlungen, die mit einem Verbrechen am besten zu erklären sind.
Ich darf den User
@kegelschnitt zitieren, der uns alle zu mehr Genauigkeit in der Formulierung aufgerufen hat:
kegelschnitt schrieb:Es wäre nett, wenn du kennzeichnen könntest, dass dies eine reine Vermutung von dir ist.