Rick_Blaine schrieb:Ich denke der gute Herr Holzhaider braucht keine briefings, er wird wohl eine eigene Meinung haben, auch wenn er vielleicht keinen Doctor Juris Titel sein Eigen nennt.
Die Medien haben ihre Gründe, warum sie bei Strafprozessen keine Juristen als Reporter einsetzen.
Der Reporter, der dort hingeht, soll ja gerade das berichten, was im Gerichtssaal vorfällt. Und das möglichst spannend. Quasi aus der Laiensphäre und nicht das tun, was Juristen gerne machen: Unter Paragraphen subsumieren oder juristische Seminare absolvieren. Das interessiert nun mal 95% der Leser nicht. Notfalls lässt man sich das Eine oder Andere von einem Fachmann erklären oder fragt die Prozessbeteiligten "unter drei".
Meine Erfahrungen mit seriösen und gutinformierten Journalisten: Die haben ihren eigenen Kopf, die lassen sich nicht einfach instrumentalisieren.
Und wie gute Berichterstattung von Nichtjuristen aussehen kann, hat man im Fall Maria Baumer miterleben können: Das hat v.a. Isolde Stöcker-Gietl von der "Mittelbayerischen" ganz hervorragend gemacht. Sie hat auch rechtliche Fragen gut erklärt, ohne sich zu tief in diese Materie zu verstricken. Vor allem aber blieben mir ihr Fleiß und ihre Sorgfalt in Erinnerung: Sich 10 oder 12 Stunden in einen Saal zu setzen und das Geschehen dort schlicht zu dokumentieren und zu transportieren, das ist harte Kernerarbeit.
Auch das würde sich kein Jurist so ohne Weiteres antun - und könnte auch keine Zeitung so einfach bezahlen.