@jada Der Gutachter sprach von "trocken geblieben", nicht von trockenen Hosenbeinen. Ich denke, das macht schon Unterschiede bei der DNA-Auswertung. Eine Menge Wasser, wie bei dem vom Gericht angenommenen Kapitaldelikt, würde vermutlich viele DNA-Spuren rausschwemmen. Ich denke, der Gutachter wird nicht umsonst diese Wortwahl verwendet haben. Aber egal, die übrigen Spuren sprechen für sich.
Ich stelle mir anhand der HARTEN Fakten folgenden Ablauf eine Unfalls vor:
Das Opfer hatte die grauen Tüten mit der kotverschmutzten Wäsche in der Aldi-Tüte rausgenommen. Daher wusste der Hausmeister auch überhaupt nichts von deren Existenz und konnte daher im ersten Strafgerichtsverfahren nichts darüber vorbringen.
Das Opfer hat dann die Tüten aus der Aldi-Tüte genommen und sie erstmal neben den Wäschekorb gelegt. Die Aldi-Tüte hat es erstmal über die danebenliegende Türklinke gehängt.
Anschließend ist das Opfer in das Bad gegangen, hat den Wannenverschluss zugedreht (daher mehrere DNA-Spuren an dem Rad), hat sich dann zum Wasserhahn rübergebeugt, hat sich dabei mit der rechten Hand an dem Badewannengriff abgestützt und hat mit der linken Hand Warm- und Kaltwasser etwas aufgedreht.
Was genau danach passiert ist, ist nicht mehr so gut zu reproduzieren. Sie könnte in die Wanne gefallen sein, als sie sich wieder zurück begeben wollte. Vielleicht fehlte ihr die Kraft sich wieder in die normale Stellung zu bringen, oder hat es dann noch geschafft und ist dann aber wieder nach vorn gefallen, wie die Simulation des Stuttgarter Instituts zeigt.
In diesem Fall wäre noch so gut wie kein Wasser in der Wanne gewesen und es hätte eine Weile gedauert, bis das Wasser ausreichend hoch gewesen wäre, bis es zu dem Ertrinken gekommen ist. Das kann dann eben auch - je nach dem wie die Hähne aufgedreht waren - Minuten dauern, Zeit genung, dass sich das Hämatom ausbilden konnte (der Gutachter sprach von Minuten).
Das ist ein möglicher Ablauf, der sich aus den harten Fakten ergibt.
Und mit einem solchen aus den harten Fakten naheliegenden Ablauf hat sich - wie
@Sector7 schreibt - schon nicht im Ansatz befasst. Es hat keinerlei Überlegungen angestellt, wie diese DNA-Spuren evtl. zu deuten wären. Dort sind nur Allgemeinplätze zu finden, nichts weiter. Für ein Urteil aus meiner Sicht eindeutig zu wenig. Es hätte zumindest versuchen müssen, andere Erklärungsmöglichkeiten zu finden und diese dann abzuwägen und evtl. zu verwerfen oder aber auch nicht. Wenn man erst gar nicht versucht Alternativmöglichkeiten mit den festgestellten HARTEN Fakten zu bilden, können naturgemäß auch keine Zweifel an der Schuld aufkommen.
Aus meiner Sicht sollte man sich immer erst die harten Fakten anschauen und erst wenn die kein klares Bild ergeben, das durch "Lebenserfahrung" ERGÄNZEN.